Und jetzt die Fortsetzung meiner Geschichte mit Manfred. Das folgende hat sich 1998 abgespielt, als ich nach Aachen fuhr, weil mich meine damalige telepathische Geliebte dazu aufgefordert hatte.
Zu Beginn wohnte ich noch im Hotel, doch dann errichtete ich mir
zum Zwecke größerer Naturverbundenheit ein Nachtlager im Freien,
unter einem Dachvorsprung, hinter Büschen gut versteckt.
(Außerdem war ich wiedermal pleite und konnte mir nichts anderes leisten.)
Dort war es dann auch, wo ich einen seltsamen Menschen kennenlernte.
Er erschien am Elisenbrunnen,
wo ich ihn in einer Vision aus der Ferne erblickte.
Das Außergewöhnlichste an ihm war wohl sein drittes Auge,
welches groß wie ein Wagenrad war,
dabei sanft und weiß wie eine Hostie.
Es gab mir ein Gefühl angenehmer Zufriedenheit in meiner Stirn.
Er griff in mein Herz, welches sich dadurch wohlig berührt fühlte.
Es stellte sich dann heraus, dass er auf einem Schiff wohnte,
welches am Himmel schwebte.
Natürlich war es für das retinale Auge unsichtbar,
aber ich nahm es als großes Boot war, voller überirdischer Schätze.
Der Mann war ein Fischer, der da in der Unendlichkeit herumfuhr
und wunderbare Dinge aus dem Wasser der Schwärze zog.
Er lebte mit einem Gefährten dort.
Die beiden erzählten mir ire Geschichte.
Der eine, den ich zuerst kennengelernt hatte,
sagte, dass er aus Papuaneuguinea stamme
und zweihunderttausend Jahre alt sei.
Als er noch auf der Erde geweilt hatte,
schoss er eines Tages einen Pfeil in den Himmel und flog ihm nach.
Der Pfeil stieg höher und höher, er folgte ihm,
und seitdem befand er sich am Himmel
und musste nicht mehr unter den Sterblichen weilen.
Der andere war ein fünfzigtausend Jahre alter Österreicher,
der auch irgendwie dorthin gelangt war.
Offensichtlich verschwiegen sie mir anfangs,
dass sie noch weitere Gefährten hatten, allesamt weit jünger,
darunter auch Moses und Jesus.
Und außerdem war auch Manfred mit dabei,
der nach genauerer Betrachtung mit dem Österreicher identisch war,
sodass ich dachte, ich hätte das große Los gezogen,
als mich die beiden einluden, auf ir Schiff zu kommen.
Die Freude war umso größer,
weil sie außer mir auch meine Geliebte dazu auserkoren hatten.
Der Papua erzählte uns, dass er schon so alt sei,
dass es ihm völlig egal geworden war,
ob er weiterlebte oder ob es mit ihm zu Ende ging,
und dass unsere Jugend ihm den Ansporn geben würde, weiterzumachen.
Denn leben kann man nur, wenn man sich aktiv drum bemüht,
und dazu fehlte ihm die Motivation, nach so langer Zeit,
auch wenn es ein Leichtes wäre,
auf diesem Schiff Millionen oder Milliarden von Jahren
ohne allzugroße Anstrengung weiterzuexistieren, wie er sagte.
Es war nicht einfach für uns, zu verstehen,
wie jemand, der ein so riesiges Bewusstsein hatte,
der älteste und erfahrenste Mensch der Welt,
dieses so mirnichts dirnichts aufzugeben imstande wäre.
Nun, später stellte sich die ganze Geschichte als Trick heraus,
aber was blieb uns unwissenden Kindern damals übrig,
als einem vieltausendmal so alten Wesen treuherzig zu glauben?
Wir beide, das seltsamste Liebespaar aller Zeiten,
sollten nun auf dieses einzigartige Schiff kommen,
wo wir ewig weiterleben würden und von wo aus
wir das Universum mit unseren Nachkommen bevölkern konnten.
Es fiel mir nicht schwer, der Menschenwelt für immer Lebewohl zu sagen.
Doch es gab noch ein anderes Hindernis.
In der Erde haust nämlich die schwarze Macht,
von der wir kein bisschen auf das Schiff bringen durften,
weil es sonst zu Boden gezogen worden wäre, wo es kaputtgehen musste.
Das Dumme an der Sache war nur,
dass wir Menschen alle einen Teil dieser Macht in uns tragen,
sodass wir diesen Teil also zurücklassen mussten.
Ich nahm diesen Teil als etwas wahr, das wie ich ist,
aber unter dem Boden lebt, wo ich es nach Belieben herumbewegen konnte,
ohne es jedoch fortschicken zu können,
und das mit dem Rest dieser Macht unzertrennlich verbunden ist.
Es wurde uns vorgeschlagen, dass wir uns gegenseitig töten sollten.
Dann wären diese schwarzen Teile beseitigt
und wir wären frei, auf das Schiff zu kommen.
Das war natürlich alles Humbug,
und letztendlich lief die Geschichte dann doch ganz anders ab.
Die Vorbereitungen für meine Himmelfahrt liefen mehrere Tage.
Ich musste ununterbrochen herumgehen,
um mich von dieser Macht im Boden zu lösen.
Meine Füße waren blutig, doch es gab kein Erbarmen.
Ohnehin würde ich sie auf der Erde zurücklassen müssen,
da sie dem Untergrund nicht entweichen könnten.
Als ich protestierte, wurde mir erklärt,
dass immerhin der ganze Rest nach oben käme
und dass ich dort keine Füße mehr bräuchte,
weil es im Schiff wie in den Wolken war und ich dann fliegen könne.
Man möchte meinen, dass ich damals ziemlich naiv war, all dies zu glauben,
aber die Präsenz des alten Mannes war derart übermächtig,
dass ich eigentlich gar nicht anders konnte.
Eines schönen Nachmittags war es dann soweit.
Ich war den ganzen Morgen herumgetrieben worden,
auch die halbe Nacht und den Tag zuvor,
aber ich hatte gewaltige Energien mobilisieren können,
weil mir meine Geliebte dabei half.
Außerdem war die ganze Sache derart übernatürlich,
dass ich zwar erschöpft, aber keineswegs am Ende war,
obwohl ich in dieser Woche einige hundert Kilometer zurückgelegt
und dabei nur wenig gegessen hatte.
Für andere mag das vielleicht eine Kleinigkeit sein,
für Nomaden oder für Sportler,
aber ich konnte nicht von mir behaupten, viel trainiert zu haben,
sodass das dauernde Wandern wie ein Sprung ins kalte Wasser war.
Als es dann endlich hieß, ich sei am Ziel angekommen
und das Gehen hätte nun ein Ende, war ich sichtlich erleichtert.
Man führte mich auf eine Wiese im Wald, fernab von menschlichen Störeinflüssen.
Es ging nun nur noch darum, die schwarze Macht nicht aufzuwecken,
weshalb ich äußerst vorsichtig zu sein hatte.
Ich musste dann stehenbleiben,
und um mich wurde ein Schutzkreis gezogen.
Das Schiff stand schräg über mir am Himmel,
etwa zweihundert Meter entfernt.
Man wollte eine Leiter herunterfahren,
auf der ich dann behutsam nach oben steigen sollte.
Zum Schluss musste ich mich einfach ins Schiff fallen lassen,
wo meine Geliebte schon auf mich wartete.
Wenn das ganze auch unsichtbar war,
so erweckte es doch den Anschein von Glas,
fragil und zerbrechlich.
Aber wenn ich erst einmal oben wäre,
würden wir weitersegeln und auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
Ich machte mich also dran, meine Nervosität zu überwinden
und völlig ruhig zu sein.
Immerhin durfte ich mir beim Hinansteigen
keine störenden Gefühls- oder Gedankenregungen leisten,
denn sonst wäre die Leiter verschwunden und ich zu Tode gestürzt.
Die Zweifel, ob ich wirklich nie wieder auf der Erde weilen wollte,
hatte ich längst zurückgelassen,
aber es galt auch, jegliche Angst oder Unsicherheit zu überwinden
und vor allem nicht an die schwarze Macht zu denken,
weil diese dadurch angelockt worden wäre.
+
Endlich war es soweit.
Die Leiter kam herunter,
das Schiff stand ruhig am Himmel,
das Feld war leer,
die schwarze Kraft war nirgends zu sehen,
meine Geliebte erwartete mich,
die beiden Männer sahen mich freundlich lächelnd an,
als...
... als dann plötzlich Carlos Castaneda erschien
und auf das Schiff einzuschlagen begann.
Seine Tochter war auf einmal auch nicht mehr oben, sondern half ihm dabei.
Die beiden sagten, ich solle mich schleunigst entfernen,
wenn ich nicht sterben wollte.
Es wäre nämlich nur mein Bewusstsein emporgestiegen,
mein Leib hätte tot auf dem Feld liegenbleiben müssen.
Das wollte ich nun wirklich nicht, und so ging ich rasch nach Aachen zurück,
Attacken ausweichend, die von oben auf mich niederprasselten.
Dabei sah ich zu, wie meine beiden Freunde den Kahn zerlegten
und die Trümmer ins Wasser warfen.
Sie erklärten mir unterwegs, dass es sich dabei eigentlich
um eine bestimmte Art von Sonnenstrahlen handle,
welche für uns sehr schädlich seien.
Sie bestünden aus einem kleinen Kreis mit einem Strich dran,
wobei der Strich in Flugrichtung vorn war,
und der Strich würde uns nur verletzen.
Der Kreis ist eigentlich etwas Gutes,
aber man müsse die beiden trennen und den Strich wegwerfen.
Meine Geliebte zeigte mir sogar, wie man das macht,
um aus den vielen Kreisen eine Halskette flechten zu können.
Carlos wies mich dann auf eine ganze Reihe von armen Seelen hin,
welche wie Galeerensträflinge schuften mussten.
Sie alle waren wie ich verführt worden, hatten geglaubt,
es geschähe ihnen Gutes, wenn sie zum Himmel emporstiegen,
und mussten dann ein trauriges Erwachen hinnehmen.
Ich denke nicht, dass Carlos diese Sache richtig durchschaut hatte,
wusste er ja nicht einmal, dass da oben zwei Männer waren,
denn er sprach immer nur von einem
und schien überrascht, als ich den anderen erwähnte.
Er sagte zwar, dass er und seine Tochter die einzigen Menschen auf Erden seien,
die über dieses Schiff und dessen solare Herkunft Kenntnis hatten,
aber er wusste ja nicht einmal,
dass das Schiff von diesen zwei Bösewichten hergestellt worden war,
sondern glaubte, die Sonne hätte es aus eigenem Antrieb fabriziert.
Womöglich wollte er mich nur deshalb retten,
damit er es war, der mich versklaven konnte, und nicht jemand anders.
Außerdem war das Schiff ein Konkurrent seiner Machenschaften,
und deshalb musste es beseitigt werden.
Und natürlich konnte er nicht zulassen,
dass ihm jemand seine Tochter wegnahm,
die er für seine Pläne brauchte und benutzte.
(...)
Diese Geliebte war also eine Tochter von Castaneda, die sogenannte blue scout. (Ist aber nicht dieselbe Frau, die als blue scout bei den Seminaren vorgestellt wurde.) Und das mit dem Jesus hat mir Manfred auch heute erklärt, das war gar nicht der Schöpfer selbst, sondern ein Mensch, der den Schöpfer quasi gechannelt hat. (Also den Schöpfer dieses Universums, den "Sohn" Gottes, nicht Gott selbst, welcher der Schöpfer aller Schöpfer ist.) Und irgendwie ist dann der Mensch Jesus in den Sternenhimmel aufgefahren, so wie Manfred oder der Papua (welcher anscheinend der erste war, der dies entdeckte, und später viele Seelen zu sich holte und versklavte), und der Schöpfer hat den christlichen Himmel geschaffen, und ich weiß auch nicht genau, wie die zusammenhängen, oder ob die Christen vielleicht auch was mit den Sternen zu tun haben. (Kann ich mir aber eher wenig vorstellen.)
Übrigens ist die Sonne auch ein Stern, und dort sind sehr viele Menschen nach ihrem Tod hingefahren, ich hab mal zum Beispiel einen assyrischen König gesehen, der dort mit seinem Streitwagen herumrast, und es ist ziemlich voll dort und manchmal auch relativ chaotisch. Also eher wenig empfehlenswert.