Manche menschen hinterlassen spuren...

fresh

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29. März 2008
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früher war noch alles so weit entfernt... Entscheidungen? Nein, wir mussten uns nicht entscheiden, es passierte und man macht es... wenn es vorbei ist schaut man weiter. Man lässt es einfach laufen.

Irgendwann in meinem Leben wachte ich auf und diese Zeit war vorbei.
Ich wachte auf, in einer fremden stadt, in einem fremden bett. Ich kannte diese stadt doch. Immerhin wohnte ich schon seit 4 jahren hier. Mein bett, es war doch mein bett.

Dieser mann, er war fort... Er trat doch gerade erst in mein leben.

Es hatte mich aus der Bahn geworfen. Alles war plötzlich so ernst. Ich hatte das Kind in mir verloren, es hatte sich versteckt, ganz tief in mir.

Ich realisierte, dass ich kein zu Hause habe. Zu hause, wo ist das? IN Europa, hamburg, münchen, köln? Bei den menschen mit denen wir leben? Oder ist zu hause gar nicht materiell erfassbar, weder räumlich noch zeitlich eingrenzbar?
Sind wir im himmel zu hause oder in unseren gedanken oder träumen?
Ich bin in den letzten 5 jahren 4 mal umgezogen, immer wiede auf der suche nach einem zu hause. Wo sollte ich hin? Ich hatte nie einen platz im leben, hatte immer das pech, gerade nicht dort hin zu passen. Das war schon immer als kind so. Wir waren 5 kinder, hatten 4 schlafzimmer, beim essen 4 rouladen. Ja, ich habe gelernt mich durchzuboxen, aber es gab tage, da wollte ich nicht mehr um meinen platz kämpfen müssen. Ich habe 28 jahre um einen platz gekämpft.
Danke, dass ich diesen menschen treffen durfte, danke. Du hast mich alleine gelassen, hast mich verletzt, hast mir das gefühl gegeben, nur halb zu sein. Nein, durch dich habe ich erkannt, dass ich nie ganz war. Ich habe 1856 tage an dich gedacht, morgends und am abend vor dem einschlafen, dazwischen auch. Gut, dass du es nicht weißt. 1856 tage habe ich gebraucht, um den anderen teil in mir selber zu finden.
Ich bin zu hause. Hier will ich bleiben, hier werde ich geliebt, so wie ich bin. Zu hause ist; Aufwachen, einatmen und wissen, dass man an einem ort ist, an dem man bleiben möchte... der ort ist irgendwo in mir. Jetzt kann ich aufstehen und gespannt sein, was mich erwartet. Ich freue mich auf jeden neuen tag. Ich rieche die gräser, das heu, die bäume, das wasser... Ich kann mich erinnen, wie ich mich als kind gefühlt habe. Ich fühle mich frei.
An manchen tagen bekomme ich das gefühl, dass mir etwas die luft abschnürt. Dann werde ich vorsichtig, dann setze ich mich mit mir auseinander und gucke in mir... denn ich habe angst, mich wieder zu verlieren, mich wieder heimatlos zu fühlen. Also, sei achtsam und halte dir immer vor, wie wertvoll du bist.
 
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