"Man muss mich manipulieren, anders geht es nicht"

Ich bin nicht sehr flexibel, wenn es darum geht was zu ändern. Soll bei Aspergern auch so sein. Und da die ja wenigstens zum Teil durchaus behaupten, dass sie eigentlich durchaus emotional wären (das Problem ist eher dier emotionale Austausch), gibt es wohl nicht mehr so viel was bei mir dagegen spricht. Ist nur die Frage ob es sinnvoll ist sich in so eine Schublade zu stecken.

Sterotypes Verhalten (aka Unflexibilität) bzw. begrenzte Interessen sind neben den sozialen Problemen die Hauptaustismusdiagnoskriterien. :D

Denn gibts noch die aberwitzigen Zusatzkriterien zur Unterscheidung zwischen AS, HFA und LFA:
AS: IQ min. normal (>=70) + normale (mit 2,5 Jahren einzelne Wörter sowie mit 3 Jahren ganze Sätze) oder frühere Sprachentwicklung
HFA: wie AS, aber mit verzögerter Sprachentwicklung
LFA: IQ <70 ("Intelligenz"gemindert) und verzögerte Sprachentwicklung

Diese, im Moment noch amtlichen, zusätzlichen Diagnosekriterien sind so mit das Aberwitzigste, was man sich so in Psychiaterkreisen ausdenken konnte. Temple Grandin wurde als Kind als LFA, also Kanner-Autist diagnostiziert, später gemessener IQ ist wohl 130+, gesprochen imho mit 4 Jahren. Donna Williams (LFA) hat schon 2 Bücher geschrieben und irgendwann hat sie wo gerade so IQ 70 geschafft. Gibt ja zum Glück hoffentlich bald neue (siehe http://www.dsm5.org/proposedrevisions/pages/proposedrevision.aspx?rid=94) Diagnosekriterien.

Dann empfehle ich dir dich lieber mehr bei bei direk bei Autisten zu informieren, weil das Nichtautisten teilweise so an Theorien über Autisten zusammengeschrieben haben, wie z.B. die schwache zentrale Kohärenz ("Sieht den Wald (angeblich) vor lauter Bäumen nicht."), ist um es nett zu formulieren, die verzerrte Wahrnehmung aufgrund der Nichtautistischen Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungseigenschaften.

Bloß keine Autisten fragen, auch jetzt wo man es kann... OK, jetzt mancht man es doch schon verstärkt, wobei die Autisten aber dann nur die Forschungsobjekte sind. Die zu untersuchenden Fragestellungen haben sich, bis auf ganz wenige Ausnahmen, immer Nichtautisten ausgedacht und deshalb sind die auch entsprechend zielführend in Bezug auf die Ursache bzw. überhaupt an sich relevant.

Die Ergebnisse dieser Forschung kannst du jetzt als amtliche Literatur nachlesen. Bestenfalls entspricht sie dann, wenigstens in Teilbereichen, der Realität. Also frag oder lies lieber direkt Autisten, ist genauer und aktueller, aber (noch) nicht wissenschaftlich abgesichert. Oder wenn dann wenigsten gleich z.B. Pubmed.

Ab und an gibt es aber immerhin auch mal brauchbare Forschungsergebnisse: gestört ist bei Autisten nur die kognitive Empathie (=ohne offensichtliche Hinweise sehen sollen, wie es dem anderen geht), die affektive Empathie (=das direkte unmittelbare Mitfühlen bei Ereignissen) ist davon nicht betroffen. Aber das Märchen vom gefühlskalten Autisten ist auch erst so ca. 3 jahre widerlegt.

Naja, ist wohl auch autistisch, das man sich eingehend mit Themen beschäftigt, aber sind das deswegen gleich begrnzte Interessen, weil irgendwann ist man ja dann auch mal mit einem Thema fertig möglicherweise... Da differenziert man auch noch nicht genug. Naja, bei mir hat es auch so nen Jahr gedauert, bis ich mich dann doch mal zur Diagnostik durchringen konnte. Ging mir aber auch so, das ist da alle erdenklichen Nebendiagniosen abgeklappert habe, weil durch irgendwas muß man ja dann schließlich auch zum Hobbyspychiater mutieren. :D PsiSnake, dein Beschreibung taugt schon fast als AS-Lehrbuchbeschreibung, vermutlich ohne zusätzliches ADS, weil du warst ja, im Unterschied zu vielen ADSlern, eher zu gut für die Schule und hast keine Odnungs- und Konzentrationsprobleme, dafür aber mehr echte Depris (die sind bei zusätzlichem ADS eher latent bzw. nur phasenweise vorhanden), soweit ich das hier gelesen habe. Wobei da natürlich am Ende eh der kundige Facharzt ran muß.

Die Schizoide PS ist aus meiner Sicht eine inzwischen überflüssig gewordene Restdiagnose: Dazu muß man wissen, das man für die Diagnosehandbücher/Diagnosen Gruppen mit statistischen Häufungen derselben Probleme bildet. naja, und da gab es bis zum DSM III ja auch noch kein AS, die entsprechenden Leute (vielleicht steigt ja die optimistische Zahl von 1:88 noch weiter... :)) waren aber trotzdem schon da und sind bestimmt auch ab und an mit ihren Problemen beim Arzt gelandet.
 
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PsiSnake, Deine Geschichte gibts unter dem Titel "das narzisstisch besetzte Kind" in 1001 Version. Mach die Mücke, ob mit oder ohne Betreuung. Besser wäre mit Unterstützung einer Therapeutin. Es wird nicht besser wenn Du nix tust. Nur die Kräfte, Dich aus dieser Situation abzuseilen werden nachlassen.
Ich wünsch Dir viel Erfolg.
 
Diesen Aussagen zufolge scheint die mütterliche Komponente nicht nur irgendeine, sondern eine ganz zentrale Rolle bei der Genese Deiner emotionalen Hemmungen, Deiner sozialphobischen Symptome und der anderen Blockaden zu spielen! Aus meiner Sicht bagatellisierst Du diesen Aspekt zu sehr.

Klar, dank Psychoanalyse kann man auf diese Weise aus AS auch schon mal 'ne komplexe Bindungstörung machen, denn schließlich kommt man da ja auch nicht mit den engsten Mitmenschen klar.

PsiSnake, Deine Geschichte gibts unter dem Titel "das narzisstisch besetzte Kind" in 1001 Version.

Das ganze garniert man dann noch mit angeblicher narzistischer Besetzung (da meine ich im nenenswerten Umfang, also stärker als das weit verbreitet Übliche), damit das alles etwas konsistenten klingt. Der Vater hat die Bindungsstörung bestimmt auch und die Mutter ist krass narzististisch besetzt (mehr als üblich und durch die gesellschftlich vermittelten Rollenbilder (ist ja auch nen soziale Anerkennungsfrage, denn wer will schon seine Kinder verwahrlosen lassen...)). ;) Hinzu kommt, das man gerade mit Autismus auch oft die Hilfe der Angehörigen braucht bzw. diese die Probleme, die man so hat, ja auch sehen.

Nicht "man" holt das Geld ab, sondern Du. Es ist auffallend, dass Du gerade bei diesem Satz die Ich-Perspektive verlässt. Das spricht dafür, dass Du Dir diese Art der Abhängigkeit, der Symbiose noch nicht in voller Aufrichtigkeit eingestehst. Innerlich distanzierst Du Doch noch davon, wovon Deine Sprache zeugt.

Hach, so einfach kann die Welt dank Psychoanalyse doch sein! Aber danke für den Hinweis, denn das, mit dem von sich selbst in der 3. Person reden, ist ein übliches Autismussymptom.
Siehe z.B. http://www.autismus1.de/autismus-symptome/autismus-symptom-sprache-a-kommunikation.html
 
tcmnerd, was möchtest Du mit diesem Beitrag erreichen?

Die Menschen in Bezug auf manche Sachen mal zum kritischen Nachdenken, recherchieren bzw. wenigstens zum genaueren Hinsehen und evtl. Überprüfen der Fakten anregen. Gerade auch in Bezug auf einfache oder naheliegende Erklärungen. Das heißt nicht unbedingt, das die zwingend falsch sein müssen.
 
Du, manche kommen bereits mit solchen Recherchen im Gepäck hier an. Nix für ungut, aber dann frag halt selber auch mal nach.
 
Habe schon gelesen, was hier noch geschrieben wurde. Habe ja eigentlich den Thread für mich beendet (habe ja wieder genug gejammert), aber schreibe eventuell später doch noch mehr dazu.

Ja, eventuell kann man mich als Asperger-Autist klassifizieren, aber es stimmt
halt auch lange nicht alles, manches war vielleicht auch mal so als ich klein war, ist aber nicht mehr der Fall ( habe zum Beispiel definitiv viel mehr Humor als es in der Kindheit der Fall war) . Und @ tcmnerd, du schreibst ja selbst, dass du denkst, dass die da häufig auch nicht richtig liegen. Es ist ja vieles Interpretation, und es ist sicherlich schwieriger Leute zu verstehen, deren Welt sich weiter von einem unterscheidet.

Mein Vater hatte übrigens als Kind mehr Freunde, hat den ganzen Tag Fussball gespielt und war da auch richtig gut darin. Eine gewisse Ähnliochkeit besteht allerdings schon. Und es gibt auch einen Cousin, der genauso oder schlimmer als ich sein soll. Kenne den ja nicht, war zwar auch nicht so oft in Italien, aber auch als ich damals dort war, habe ich den nie getroffen.

LG PsiSnake
 
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Habe schon gelesen, was hier noch geschrieben wurde. Habe ja eigentlich den Thread für mich beendet (habe ja wieder genug gejammert), aber schreibe eventuell später doch noch mehr dazu.

Naja, ich wollte dir nur die Infos zukommen lassen, eben auch gerade wegen deiner Mutter, weil der sollte man unbedingt helfen. Du mußt auf dieses Posting hier auch nicht mehr antworten.

Ja, eventuell kann man mich als Asperger-Autist klassifizieren, aber es stimmt
halt auch lange nicht alles, manches war vielleicht auch mal so als ich klein war, ist aber nicht mehr der Fall ( habe zum Beispiel definitiv viel mehr Humor als es in der Kindheit der Fall war) . Und @ tcmnerd, du schreibst ja selbst, dass du denkst, dass die da häufig auch nicht richtig liegen.

Es steht leider auch nirendwo, das der Mensch (einschließlich Autisten) sich weiterentwickeln kann. Es ist daher also eher normal das man mit zunehmendem Alter "normaler" wird. Und wie wir ja alle aus der Literatur wissen, haben Autisten nunmal keine Empathie, keinen Humor und verstehen keine Ironie (ganz subtile, nur nonverbal vermittelte, da mal ausgenommen). :D

Das Problem, weshalb die Psychiater da nicht drauf kommen, sind einfach die fast flächendeckend fehlenden aktuellen Kenntnisse in Bezug auf ihren Fachbereich, das fängt bei Autismus an ("Sie können ja sprechen, sie sind kein Autist!" kam da leider schon vor) und hört dann bei AD(H)S bei Erwachsenen auf, weil "das wächst sich ja aus". ;) Teilweise wird wohl auch ADS (also die hypoaktive Form) bei Mädchen nicht immer erkannt, weil es nicht dem typischen Bild vom Zappelphillip entspricht. Bei Erwachsenen geht dann die Spanne von "leichten" unaufmerksamen, liederlichen und kreativen Sachennverlegern bis hin zu "schweren" Fällen mit hyperaktiven, provokanten Leuten (man muß halt Streit, Diskussionen, usw. provozieren, weil ihrendwie braucht man ja immer seinen Kick, wegen dem Dopaminmangel...), totaler Unordnung/Messitum und diversen Süchten (bei 33%, von z.B. Kaufsucht, über exzessiven Kaffeekonsum bis hin zu Amphetaminen/Kokain oder anderen Stimulanzien zum Arbeiten und evtl. THC zum wieder runterkommen (man hat oftmals Schlafstörungen und wird früh nicht wach und abends nicht müde), ist da alles dabei), die teilweise als Selbstmedikation dienen.

Es ist ja vieles Interpretation, und es ist sicherlich schwieriger Leute zu verstehen, deren Welt sich weiter von einem unterscheidet.

Klar ist es das, aber zumindest für die Diagnose gibt es ja eine klare Liste von Kriterien zum abhaken.

Mein Vater hatte übrigens als Kind mehr Freunde, hat den ganzen Tag Fussball gespielt und war da auch richtig gut darin. Eine gewisse Ähnliochkeit besteht allerdings schon. Und es gibt auch einen Cousin, der genauso oder schlimmer als ich sein soll. Kenne den ja nicht, war zwar auch nicht so oft in Italien, aber auch als ich damals dort war, habe ich den nie getroffen.

Autismus wird zu hoehen Teilen, aber eben auch nicht immer, weitervererbt. Ich hab vor 'nen paar Tagen 'ne Zahl von 90% gelesen. Die Stärke kann da durchaus stärker differieren z.B. Aspie und Kanni in einer Familie.
 
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