Hallo Walter,
wie Sabine schon sagt - nicht aussteigen. Es ist schade, dass du so denkst...
Natürlich sieht das zuallererst unmenschlich aus. Aber kannst du dich vielleicht noch an die Schwarzenaufstände erinnern, nachdem weiße Polizisten nach Misshandlungen an einem Schwarzen für ihre Tat freigesprochen wurden? Kennst du noch die Bilder, die im Fernsehen ausgestrahlt wurden, als der Weiße aus seinem Wagen gerissen und von Schwarzen mit Tritten beinahe totgeprügelt wurde? Hast du zufälligerweise auch im TV das Gerichtsverfahren gesehen, als der schwarze "Täter" verurteilt wurde? Das "Opfer" (der Mann hat die Misshandlungen überlebt) stand auf und sagte zu der Mutter des "Täters", dass er ihrem Sohn verzeiht und vergibt und auch sie soll ihrem Sohn verzeihen! Und das hat er ernst gemeint! Der Mutter (und übrigens auch mir) sind die Tränen herunter gelaufen... Vor so viel Größe habe ich mich in Gedanken verbeugt!
Mal ganz davon abgesehen war Jesus auch einer derjenigen, der vergeben hat...
Und noch etwas. Das ist nicht nur eine Theorie, und ich will sie auch niemandem verkaufen. Es ist nur schade, dass viele Menschen so denken und nicht aus der Opfer-Täter-Rolle herausfinden. In "Gespräche mit Gott" steht: Es gibt keine Täter und es gibt keine Opfer! (Und das sind übrigens nicht die einzigen Bücher, in denen dies steht!) Und wenn man sich mal die Mühe macht, darüber nachzudenken, wie die ganz persönlichen "Opfersituationen" ausahen oder aussehen, die wohl jeder schon in der ein oder anderen Form in seinem Leben erlebt hat oder noch erlebt, kommt man, wenn man diese Situationen unter dem Aspekt der "Lernerfahrung" betrachtet, plötzlich zu einem ganz anderen Ergebnis. Mir persönlich ist es jedenfalls so gegangen und ich bin für jede Lernerfahrung dankbar, die ich mit Hilfe meiner Eltern machen durfte, auch wenn sie ab und zu ganz schön weh tat....
Liebe Grüße
Bastet