Sehr geehrte Frau Bittner,
herzlichen Dank für Ihre E-Mail vom 05.10.2007.
Der Deutsche Tierschutzbund kämpft seit langem gegen die verabscheuungswürdigen Tiermisshandlungen, die in vielen asiatischen Ländern praktiziert werden. Leider hat der Tierschutzgedanke in Asien immer noch einen anderen Stellenwert als in Deutschland, was sich auch jüngst wieder an den Informationen über zum Verzehr gehaltene und brutal getötete Katzenbabys gezeigt hat.
Weiterhin gab es beispielsweise vor der Vergabe der Olympischen Sommerspiele 2008 zusammen mit den weltweiten Protesten der Menschenrechtler auch seitens der Tierschützer Proteste. In einem Schreiben an das Internationale Olympische Komitee wiesen zahlreiche Tierfreunde auf die unhaltbaren Lebensbedingungen unterschiedlichster Tierarten in China hin. Von einer solchen Aktion versprechen sich die Tierschützer vor allen Dingen eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit.
Presseveröffentlichungen waren auch zu entnehmen, dass Hunde zum Zwecke des Verzehrs aus Deutschland und anderen europäischen Ländern nach Thailand, auf die Philippinen, nach China und Korea exportiert werden. Während mittlerweile in Thailand und auf den Philippinen der Hundeverzehr verboten ist, ist er in China und Korea noch erlaubt. Exportiert werden schnellwüchsige Hunde zum Aufbau von Hundezuchten. Die Tiere werden bis zur Schlachtreife in engen Käfigen gehalten. Nach dem derzeitigen deutschen Recht ist es zwar verboten, Hunde zu schlachten oder Hundefleisch einzuführen, bei der Ausfuhr von Hunden in solche Länder, in denen Hundefleisch gegessen wird, muss jedoch kein Zweck angegeben werden. Nach Auskunft der Bundesregierung bestehen keine Richtlinien oder andere Rechtsgrundlagen, durch die die Ausfuhr von Hunden aus Deutschland beschränkt werden kann.
Insbesondere Meldungen, dass aus der Schweiz vermehrt Bernhardiner nach China exportiert werden, da sie dort als besondere Delikatesse gelten, hat die Tierschützer zu Protesten aufgerufen. U.a. forderten Schweizer Tierschützer die Regierung in Bern auf, bei den Pekinger Behörden gegen den Verzehr von Hunden vorzugehen.
Auch wenn ein vollständiges Verbot des Verzehrs von Hunde- und Katzenfleisch in diesen Ländern sicher nicht erreicht werden kann - schließlich sterben hierzulande jährlich Millionen Schweine, Rinder, Schafe und Hühner für den gleichen Verwendungszweck - sollte zumindest die Aufzucht, die Haltung und die Tötung der Tiere human und schmerzfrei erfolgen. Der Deutsche Tierschutzbund wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass ein Verbot des grausamen Umgangs mit den Tieren im asiatischen Raum erreicht wird. Auch unser Präsident, Herr Wolfgang Apel hatte sich wegen der kürzlich bekannt gewordenen Informationen wieder mit einem Protestschreiben an den Botschafter von China gewandt.
Wenn Sie uns bei unseren Bemühungen unterstützen möchten, so schreiben Sie einen Protestbrief an die folgende Adresse:
Botschaft der Volksrepublik China
Märkisches Ufer 54
10179 Berlin
Fax: 030/27588221
Indem wir Ihnen für Ihr tierschützerisches Engagement sehr herzlich danken, verbleiben wir
mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Claudia Holletzek
Fachkoordination
Deutscher Tierschutzbund e.V.
Baumschulallee 15
53115 Bonn
Fon: +49 (228) 60496-0
Fax: +49 (228) 60496-40
www.tierschutzbund.de
