Was mir im Leben fehlt ist eine Person, die mir Mut macht, die mir eine stütze gibt Mich mal umarmt und daft alles wird gut gehen, du schaffst das! Mir fehlt nur das Gefühl von jemanden so geliebt zu werden wie ich bin das mir diese Person es auch zeigt und sagt und schon hab ich wieder Kraft und alles geht voran! Dann sind mir alle anderen egal und da denke ich mir " ich zeig euch wie ich allein kann " doch diese eine Person gibt es nicht.. deshalb fehlen mir alle Kräfte ich fühle mich so ungeliebt und unverstanden von jeden! Wisst ihr wann ich das letzte mal in den arm genommen wurde von Freunden ? Jahre her.. Das fehlt mir alles so sehr.. ohne dem werd ich schwer wieder Energie und Fuß fassen. Das ist für mich wie Treibstoff für das Auto^^
Dein "Treibstoff für das Auto" ist eine Illusion, liebe sunce92. Du schreibst im Grunde schon selbst, wieso dein Leben so verquert ist und du nicht vorwärts kommst... Du wartest darauf, dass jemand kommt, der dein Leid beendet. Ich kenne das auch - zur Genüge. Vom Alter her bin ich dir ein paar Jahre voraus; wie gesagt, ein paar Jahre, nicht viel. Und auch ich habe in meiner Familie wenig Verständnis, Trost oder Hilfe bekommen. Kritik war das einzige, das ich regelmäßig bekommen habe und die Liebe, die man sich als Kind von seinen Eltern wünscht, wurde mir selten zuteil. Aber das ist eine andere Geschichte. Jeder in meiner Familie hat seine eigenen schwierigen Kämpfe zu meistern und sie konnten mir daher nicht das geben, wonach sie selbst gesucht haben.
Nur heute, liebe sunce92, sind wir erwachsen. Wir sind keine kleinen hilfsbedürftigen Kinder mehr - wir können selbst Verantwortung für uns übernehmen.
Natürlich darf man traurig oder auch wütend sein darüber, dass man es nicht leicht hatte. Man darf auch mal jammern. Aber wenn man etwas daran ändern will, muss man schon selber was dafür tun. Andere für das eigene Leid verantwortlich zu machen, ist weder fair noch sinnvoll, denn auch wenn man seine Vergangenheit nicht ändern kann, kann man seine Zukunft gestalten und es besser machen.
Niemand außer du selbst kann deine Probleme lösen. Wenn du nach jemandem suchst, der dich bestätigt, der dich liebt, der dir Mut macht, der dich vorantreibt, suchst du bereits nach der nächsten Abhängigkeit. Weg von den Eltern, hin zum "Elternersatz". Denn was passiert, wenn dich diese Person verlässt? Dann scheiden mit ihm auch alle Bestätigung, Liebe und Mut.
Das ist kein ausgedachtes bla bla, sondern sind Dinge, die ich in MEINER Psychotherapie gelernt und verstanden habe. Denn ja, auch ich habe mein Glück davon abhängig gemacht, dass doch ein Mensch kommen muss, der mir raus hilft aus meinem Leid. Es war ein Mann, ja - aber kein Freund, den ich nicht seinetwegen sondern meinetwegen geliebt habe, weil mir durch ihn alles leichter fällt. Nein. Es war mein Therapeut, der mir aus den Depressionen geholfen hat. Nicht aber aus meinen Problemen, das muss und kann ich nur selbst.
Es ist egal, was andere Menschen von dir halten, ob sie dir zutrauten eigenständig zu werden oder ob sie dich kritisieren. Nicht sie entscheiden, wer du bist und was du aus dir machst, sondern du selbst!
Gib deinen Plan auf, jemanden (im Sinne von Partner, Freund) zu suchen, der dir bestätigt, dass du es schaffen kannst. Stell dich selbst auf die Beine und beweise DIR, dass du es kannst. Und noch dazu mit Kind solltest du schleunigst damit anfangen. Lass nicht zu, dass dein Kind eines Tages genauso wenig an sich glaubt, weil es in der Kindheit nicht die Bestätigung, Geborgenheit und Liebe von der Mama bekommen hat, die es gebraucht hätte - die erwachsene Mama aber selbst damit beschäftigt war, nach Bestätigung, Geborgenheit und Liebe durch andere zu suchen. Ein Kind ist auf einen anderen Menschen angewiesen, um überleben zu können. Ein Erwachsener aber nicht.
Ich wünsche dir von Herzen den Mut, dein Leben zu gestalten und die Kraft, deinem Kind ein Vorbild und eine Stütze zu sein!
