Mahabharata

Mahabharat Buch 3.112

Rishyasring erzählt seinem Vater über den Besucher

Rishyasring antwortete: Ein religiöser Schüler kam hierher mit viel prächtigem Haar auf seinem Haupt. Weder war er zu lang noch zu kurz, hatte ein goldenes Angesicht, ein beherzte Weise, große, schwarze Augen wie Lotusblüten, und er glänzte und war anmutig wie ein Gott. Seine volle Schönheit strahlte wie die Sonne. Das Haar trug er sauber, geflochten und lang, es duftete und war mit goldenen Schnüren gebunden. Ein wunderschönes Ornament schmückte seinen Hals, welches glänzte wie ein Blitz am Himmel.

Unterhalb der Kehle wuchsen ihm zwei zauberhaft geformte Bälle auf der Brust, an denen kein einziges Haar zu sehen war. Seine Taille war äußerst schlank, der Nabel hübsch und rein und ganz weich der Bauch. Unter seiner Kleidung schimmert ein goldener Faden durch, fast genau wie meine Hüftschnur. Um seine wohlgeformten Knöchel war etwas gebunden, das gab ein entzückendes Klingeln von sich. Um die Handgelenke trug er ähnlich klangvollen Schmuck, der fast so aussah wie der Rosenkranz hier.

Wenn er ging und sich bewegte, dann gaben seine Ornamente einen zarten Klang von sich wie freudig erregte Ganter auf dem Wasser. Auf seinem Körper trug er Kleider von wunderbarer Machart. Meine Kleider sind ganz und gar nicht so schön wie seine. Sein Antlitz war wunderbar anzusehen, seine Stimme war dazu bestimmt, das Herz zu erfreuen, und seine Rede war zauberhaft wie der Gesang der Amsel. Während ich ihm zuhörte, wurde meine Seele im Innersten bewegt.

Wie ein Wald im Frühjahr besonders reizend aussieht, wenn ihn die sanfte Brise streift, so sieht jener reine und duftende Schüler besonders schön aus, wenn der Wind seine Kleider bewegt. Sein volles Haar ist ganz ordentlich und hoch auf Kopf und Stirn geflochten und dabei in zwei gleiche Teile geteilt. Seine beiden Augen scheinen mit zarten und eleganten Chakravaka Federn bedeckt zu sein. In seiner rechten Hand hielt er eine runde Frucht, die, wenn sie den Boden berührt hat, gleich wieder auf seltsame Art und Weise in die Höhe schnellte. Und er wiegt sich und dreht sich um sich selbst, wie ein Baum, der im Wind schaukelt.

Ach Vater, wenn ich ihn ansah, dann schien er mir der Sohn eines Himmlischen zu sein. Meine Freude war außerordentlich und mein Vergnügen grenzenlos. Er streichelte meinen Körper, hielt meine verfilzten Locken, zog meine Lippen an seine, daß sie sich berührten, und machte dabei Geräusche, die mir sehr gut gefielen. Er wollte kein Wasser zum Waschen der Füße, auch nicht die Früchte, die ich ihm anbot. Er sagte mir, daß dies seine religiöse Praxis wäre. Er gab mir andere Früchte zu essen, die ich kostete. Sie waren ganz anders, als diese hier. Sie hatten gar keine Schale oder einen Kern. Dann gab mir der Edelgestaltete Wasser zu trinken, das einen feinen Geschmack hatte.

Und nach dessen Genuß, fühlte ich mich großartig. Der Boden schien unter meinen Füßen zu tanzen. Diese schönen und duftenden Girlanden und der zarte Schal sind von ihm. Und nachdem der glühend Fromme einige Blumen verstreut hatte, ging er zu seiner Einsiedelei zurück. Doch sein Weggehen hat mein Herz betrübt, und mein Körper scheint zu brennen. Ich sehne mich danach, so schnell ich kann, zu ihm zu gehen, denn ich möchte bei ihm sein. Oh Vater, laß mich zu ihm gehen. Und sag, was ist diese religiöse Praxis, die er ausübt? Wenn dieser edle Fromme Buße übt, dann möchte ich dasselbe Leben führen wie er. Mein Herz verzehrt sich nach solcher Buße. Und meine Seele quält sich, wenn ich ihn nicht sehe.
 
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Mahabharat Buch 3.113

Rishyasring und die illusionierende Macht einer Rakshassin
Der Asket wird sein Pfad nicht verlieren


Vibhandaka sprach:
Das, mein Sohn, war eine Rakshasa. Sie schreiten in wunderschönen Gestalten umher, ihre Anziehungskraft ist unvergleichlich und ihr Zauber groß. Doch ihr Geist ist auf das Stören der Enthaltsamkeit gerichtet. Mein Junge, sie nehmen schöne Körper an und versuchen, dich mit allen Mitteln zu verführen. Diese schrecklichen Wesen haben schon viele Asketen im Walde von ihren gesegneten Regionen herabgewirbelt. So hat der Heilige, der seine Seele kontrolliert und sich die Regionen ersehnt, in denen die Gerechten wohnen, nichts mit ihnen zu tun. Ihre Taten sind gemein, und ihr Vergnügen stört diejenigen, die asketische Buße üben. Ein frommer Mann sollte sie nicht einmal ansehen. Ach Sohn, ihre Getränke waren es nicht wert, getrunken zu werden, denn es war Alkohol, den untugendhafte Menschen konsumieren. Auch diese bunten und duftenden Girlanden passen nicht zu Asketen.

So verbot der Vater seinem Sohn die hinterhältigen Dämonin und ging aus, die Frau zu suchen. Drei Tage suchte er, aber konnte sie nicht finden. So kehrte er heim in seine Einsiedelei. Doch als er wieder in den Wald ging, um Früchte zu sammeln, kam die Kurtisane erneut zu Rishyasring, um ihn weiter in Versuchung zu führen. Sobald Rishyasring sie erblickte, eilte er ihr froh entgegen und sprach:
Laß uns gleich zu deiner Einsiedelei gehen, bevor mein Vater wiederkommt.

So hatte es die Kurtisane trickreich geschafft, den einzigen Sohn Vibhandakas auf ihr schwimmendes Floß zu locken. Sie lösten die Anker und trieben sanft dahin, während sich alle rührend um Rishyasring bemühten. Nach einer Weile gelangten sie heim zum König der Angas. Dort wurde das schöne Floß mit dem strahlend weißen Zelt aus dem Wasser genommen und am Ufer in der Nähe einer Einsiedelei aufgestellt. Mit schönen Pflanzen ausgestattet wurde es ein bezaubernder Ort, der „Schwimmende Einsiedelei“ genannt wurde. Dann wurde Rishyasring in die Frauengemächer von König Lomapad gebracht.

Und sogleich begann der Himmel, Regen auszuschütten und die Erde mit Wasser zu überfluten. Höchst glücklich darüber, übergab Lomapad dem Rishyasring seine Tochter Santa als Gattin. Und um den Zorn des asketischen Vaters zu mildern, ließ der König überall an dem Weg, den Vibhandaka nehmen würde, um seinen Sohn zu suchen, Kühe grasen und Bauern die Felder pflügen. Die Hirten und Bauern instruierte er wie folgt:
Wenn der große Heilige Vibhandaka sich bei euch nach seinem Sohn erkundigt, dann sollt ihr eure Hände falten und ihm sagen, das dieses Vieh und diese gepflügten Felder seinem Sohn gehören, daß ihr seine Sklaven seid und all seine Wünsche befolgen werdet.

Und ja, als der Heilige, dessen Zorn gefürchtet war, mit seinen gesammelten Früchten und Wurzeln nach Hause kam und seinen Sohn nicht vorfand, suchte er ihn überall. Doch vergebens, und sein Zorn erhob sich heftig. Sein Ärger quälte ihn und ließ ihn vermuten, daß alles Geschehene dem König zuzuschreiben war. So nahm er seinen Weg in die Stadt, um sowohl den König, als auch Stadt und Land zu verbrennen. Doch die Reise machte ihn müde und hungrig, und endlich kam er zu einem Dorf mit Hirten und vielen Kühen. Dort verbachte er die Nacht und wurde so gastfreundlich behandelt wie ein König. Da fragte er die Leute: Zu wem gehört ihr, Hirten?

Und die einhellige Antwort war: Aller Reichtum hier wurde uns von deinem Sohn gegeben.

An allen Orten seiner Wanderung wurde er gleichermaßen geehrt und hörte ähnliche, angenehme Worte, so daß sein Zorn verrauchte. Als er die Stadt erreichte und vor den König trat, wurde er hoch geehrt und sah seinen Sohn wie Gott Indra im Himmel. Auch sah er seine Schwiegertochter Santa, die einem Leuchten inmitten von Wolken glich. Und nachdem er all die Dörfer mit ihren Kuhherden und Bewohnern gesehen hatte, die seinem Sohn dankbar waren, und dann noch seine Schwiegertochter Santa erblickte, da spürte er keine Entrüstung mehr. Er war zufrieden mit dem Herrscher Lomapad und ließ seinen Sohn bei ihm mit folgenden Worten:
Sobald dir ein Sohn geboren ist, und du alles ausgeführt hast, was der König von dir wünscht, dann komme ohne zu säumen in den Wald zurück.

Rishyasring tat genau, was sein Vater ihm gesagt hatte, und kehrte nach einiger Zeit zu ihm in den Wald zurück. Santa blieb folgsam bei ihm, um ihm zu dienen, wie es Rohini im Firmament an der Seite des Mondes tut, oder wie die glückliche Arundhati dem Vasishta aufwartet und Lopamudra dem Agastya. Wie Damayanti ihrem Nala treu war, oder Sachi dem Gott mit dem Donnerkeil, oder Indrasena, die Tochter Narayanas, dem Mudgala folgt, so blieb Santa liebevoll bei Rishyasring, solange er in den Wäldern lebte. Und dies hier ist die heilige Einsiedelei, die ihm gehört. Mit ihrem heiligen Ruhm verschönert sie den See. Führe hier deine Waschungen aus und erfülle deine Wünsche. Und wenn du dich gereinigt hast, dann laß uns weiter zu anderen, heiligen Orten pilgern.
 
Mahabharat Buch 3.114

Am Ufer des Meeres
Kasyapa wußte, wie verzagt und traurig die Göttin der Erde war


Vaisampayana sprach:
So pilgerte der Sohn des Pandu vom Fluß Kausiki immer weiter und besuchte nacheinander verschiedene heilige Schreine. Er kam auch ans Meer, wo die Ganga sich ins salzige Wasser ergießt und führte im Zentrum der hundert Flüsse das heilige Bad durch. Am Ufer des Meeres ging die Reise weiter bis zum Land der Kalinga Stämme.

An diesem Ort sprach Lomasa zu Kuntis Sohn:
Dies ist das Land der Kalingas, durch das der Fluß Vaitarani strömt. An seinem Ufer führte der Gott der Tugend religiöse Riten aus, nachdem er sich unter den Schutz der Himmlischen gestellt hatte. Dies hier ist das nördliche Ufer, an dem viele Heilige leben. Siehst du im Hintergrund den schönen Hügel? Hier ist alles angenehm für die Ausübung der Religion, und daher kommen viele Zweifachgeborene her. Der Ort gleicht dem Pfad, auf dem tugendhafte Menschen in den Himmel aufsteigen, wenn sie dazu bereit sind. Schon seit langer Zeit verehren hier die Asketen die Götter. Genau hier ergriff der Gott Rudra das Opfertier und erklärte: Dies ist mein Anteil!

Doch als Shiva das Tier davontrug, sprachen die Götter zu ihm: „Wirf keine begehrlichen Blicke auf das Eigentum anderer, alle gerechten Regeln mißachtend.“ Dann priesen sie Rudra und lobten ihn, boten ihm ein Opfer an und zollten ihm angemessene Ehre. So gab er das Tier wieder frei und ging den Pfad, den die Götter beschreiten. So lerne aus dem, was Rudra geschah, oh Yudhishthira. Aus Respekt vor Rudra legen die Götter seitdem den besten und frischen Teil von allen Opfergaben beiseite. Wer hier seine Waschungen ausführt und dabei die alte Geschichte erzählt, der schaut mit seinen sterblichen Augen den Pfad, der zur Region der Götter führt.

So stiegen alle Söhne Pandus mit der Tochter Drupadas zum Fluß hinab und opferten den Ahnen, denn sie alle waren vom Schicksal begünstigt. Dann wandte sich Yudhishthira an Lomasa:
Oh Lomasa, groß muß die Kraft einer frommen Tat sein! Denn nachdem ich mein Bad der Tradition gemäß an diesem Ort genommen habe, scheine ich die Bereiche der sterblichen Menschen nicht mehr zu berühren. Oh Heiliger mit dem tugendhaften Leben, ich sehe alle Bereiche vor mir, und höre den Klang der großartigen Bewohner des Waldes, die ihre lobenswerten Gebete sprechen. (M.N.Dutt: Dies ist der Klang (der Veden) von hochbeseelten Rishis.)

Lomasa sprach:
Oh Yudhishthira, der Klang, der deine Ohren berührt, stammt aus einer Entfernung von dreihunderttausend Yojanas. Oh Herr der Menschen, ruhe nun still und sprich kein Wort mehr. Dies ist der göttliche Wald des Selbstexistenten (Brahma), der nun in unsere Sicht kommt. Hier, oh König, führte Visvakarma mit dem gefürchteten Namen seine religiösen Riten durch. In diesem kraftvollen Opfer gab der Selbstexistente einst die ganze Erde mitsamt den Bergen und Wäldern als Lohn (Dakshina) dem Kasyapa, weil er ihm als Opferpriester geholfen hatte. Doch als die Göttin Erde weggegeben war, wurde sie traurig und sprach zornig zum großen Herrn, dem Herrscher der Welten:
Oh mächtiger Gott, es ist deiner unwürdig, mich an einen gewöhnlichen Sterblichen zu übergeben. Deine Gabe wird nichts wert sein, denn ich lasse mich auf den Grund der niederen Welten sinken.

Doch Kasyapa wußte, wie verzagt und traurig die Göttin der Erde war, und besänftigte sie, um ihren Zorn zu zerstreuen. Der Erde gefiel seine fromme Tat, und sie erhob sich wieder aus den Gewässern und zeigte sich in Gestalt eines Opferaltars. Hier ist der Ort, oh König, an dem sich die Form des Altars deutlich zeigt. Ersteige ihn, oh großer Monarch, und du wirst Stärke und Tapferkeit gewinnen. Dieser Altar reicht so weit wie der Ozean und ruht auf seinem eigenen Grund. Möge dir Gutes geschehen! Besteige ihn und überquere das Meer. Während du ihn besteigst, werde ich hier die Zeremonie ausführen, welche alles Übel von dir fern hält, denn sobald ein Sterblicher diesen Altar berührt, muß er in diesem Meer untergehen: Ehre und Gruß dem Gott, welcher die Welten beschützt! Ehre und Gruß dem, der jenseits aller Welten ist! Oh Herr der Götter, gewähre deine Anwesenheit in diesem Meer!“

Jetzt, oh Sohn des Pandu, rezitiere die folgenden wahrhaften Worte und erklimme dabei zügig den Altar:

Der Gott des Feuers, die Sonne, das Zeugungsorgan, das Wasser, die Göttin, der Samen von Vishnu und der Nabel des Nektars: (Oh Ozean!) Der Gott des Feuers ist das Organ, welches dich zeugte. Die Erde ist dein Körper. Vishnus Samen gab dir das Sein. Und du bist der Nabel des Nektars.

Dies, oh Sohn des Pandu, sind die Worte der Wahrheit. Sie müssen deutlich ausgesprochen werden, wenn man in den Herrn der Flüsse eintaucht. Denn ohne dies, oh lobenswerter Sohn der Kunti, sollte der Herr der Gewässer von göttlicher Geburt, dieses große Reservoir an Wasser, nicht einmal mit der Spitze eines Kusha Grashalms berührt werden.

Nachdem die Zeremonie zur Vertreibung allen Übels ausgeführt war, tauchte Yudhishthira ins Meer ein, tat alles, was ihm der Heilige gesagt hatte, und ging dann zum Fuße des Mahendra Berges, um dort eine Nacht zu verbringen.
 
Mahabharat Buch 3.115

Geburt des Jamadagni der Vater Parashurams (Raam mit der Axt)


Vaisampayana fuhr fort:
Nachdem der Beschützer der Erde eine Nacht am Mahendra verbracht hatte, zollten er und seine Brüder dem Weisen höchste Ehren. ... Yudhishthira erblickte sie alle und ehrte sie mit gefalteten Händen. Und Akritavrana, einen Gefährten Parasuramas, fragte er:
Wann wird sich der verehrte Parashuram (Raam mit der Axt) den religiösen Menschen hier zeigen? Ich möchte bei dieser Gelegenheit sehr gern einen Blick auf ihn gewinnen, diesen Nachfahren des Bhrigu.

Akritavrana antwortete:
Rama weiß bereits um deine Reise zu diesem Ort, denn seine Seele weiß spontan alles. Er ist mit dir in allen Dingen sehr zufrieden und wird sich dir bald zeigen. Den Heiligen, die hier ihre Askese üben, ist es gestattet, ihn am vierzehnten und achten Tag des Mondzyklus zu sehen. Am Ende dieser Nacht ist es soweit, du wirst die Sicht auf ihn erhalten, wie er in ein dunkles Hirschfell gekleidet ist und sein Haar als verfilzte Masse trägt.

Yudhishthira sprach:
Du bist einer, der Rama, dem Sohn des Jamadagni, überall hin gefolgt bist. So mußt du ein Augenzeuge aller seiner einstigen Taten sein. Ich bitte dich, erzähle mir, wie die Angehörigen der Kriegerkaste von ihm auf dem Schlachtfeld vernichtet wurden und was der ursprüngliche Grund für den Konflikt war.

Akritavrana sprach:
Mit Freuden werde ich dir diese vorzügliche Geschichte erzählen, oh Nachfahre des Bharata, die Geschichte der gottgleichen Taten Ramas, Sohn des Jamadagni, welcher seinen Ursprung auf Bhrigus Geschlecht zurückführt. Ich werde dir auch die Errungenschaften des mächtigen Herrschers der Haihayas erzählen. Dieser mächtige Herrscher, Arjuna mit Namen, wurde von Rama getötet, obwohl er tausend Arme und durch die Gunst Dattatreyas einen himmlischen Streitwagen ganz aus Gold hatte. Seine Herrschaft erstreckte sich über die ganze belebte Welt auf der Erde.

Der Streitwagen dieses Königs konnte überall hin reisen und wurde niemals aufgehalten. Durch einen gewährten Segen war er unbezwingbar geworden, und so bestieg er seinen Wagen, und peinigte um sich herum die Götter, Yakshas und Heiligen. Bald verfolgte und quälte er alle geborenen Wesen, und nirgends waren sie vor ihm sicher. So versammelten sich die Götter und tugendhaften Weisen und wandten sich an Vishnu, den Gott der Götter und Asura-Vernichter mit dem unvergänglichen Heldenmut.

Die Götter baten ihn:
Oh gesegneter und verehrter Herr, damit die geborenen Wesen überleben, ist es nötig, daß du Arjuna tötest. Er hat sogar Indra (der Träger des Blitzes) beleidigt, als sich jener mit seiner Gattin Sachi, der göttlichen Königin, vergnügte.

So beriet sich der gesegnete und verehrte Herr mit Indra, wie Kritaviryas Sohn zu schlagen wäre. Der Herr der Himmlischen sprach bei dieser Gelegenheit alles Nötige zum Wohle der geschaffenen Welt. Dann begab sich der gesegnete und von allen Welten verehrte Gott zum entzückenden Vadari Wald, seinen selbsterwählten Rückzugsort, um Askese zu üben, damit all das geschehe, was notwendig sei.

Zu jener Zeit lebte auf Erden ein mächtiger Monarch namens Gadhi im Land der Kanyakuvja. Er verfügte über ein stattliches Heer und war berühmt in der Welt. Doch er wählte ein Leben im Walde, wo ihm eine wunderschöne Tochter geboren wurde, die sich mit einer himmlischen Nymphe vergleichen konnte. Richika, der Sohn von Bhrigu, warb um die Schöne.

Und Gadhi sprach zu dem Brahmanen, der strengen Gelübden folgte:
Es gibt eine Tradition in unserer Familie, die meine Vorfahren vor langer Zeit einführten. Oh Vorzüglicher der Priesterkaste, wisse, daß der Bräutigam eine Mitgift von tausend schnellen Pferden anbieten muß, die braun sind und ein schwarzes Ohr haben. Doch ein ehrwürdiger Heiliger wie du, oh Sohn des Bhrigu, sollte nicht um solche Mitgift gebeten werden. Auch könnte ich niemals einem hohen Brahmanen wie dir meine Tochter verwehren.

Da sprach Richika:
Ich werde dir die tausend schnellen Rosse geben. Bereite deine Tochter zur Vermählung vor.

Nachdem Richika sein Wort gegeben hatte, begab er sich zu Varuna und bat ihn um die Mitgift. Und Varuna gab sie ihm gern. Die Pferde entsprangen feurig der Ganga, und der Ort trägt seither seinen entsprechenden Namen. In der Hauptstadt von Kanyakuvja wurde dann die Tochter Gadhis, Satyavati mit Namen, mit Richika vermählt, und selbst die Götter waren bei der Heirat anwesend. Der vorzügliche Brahmane Richika, der die tausend Pferde herbeigebracht hatte, erblickte die Bewohner des Himmels, und gewann sich eine famose Gemahlin.

Mit dem schlankhüftigen Mädchen genoß er großes Vergnügen und erfüllte sich alle Wünsche und jedwedes Begehren mit ihr. Nach einer Weile kam sein Vater Bhrigu zu Besuch, und war glücklich, seinen lobenswerten Sohn mit seiner Gattin zu sehen. Beide bemühten sich nach Kräften, dem von den Göttern geschätzten Bhrigu ehrend zu dienen. Und als er eines Tages entspannt saß, während sein Sohn und dessen Gattin mit gefalteten Händen vor ihm standen und auf seine Befehle warteten, da sprach Bhrigu mit frohem Herzen zu seiner Schwiegertochter:
Oh liebliche Tochter, bitte um einen Segen. Ich bin bereit, dir alles zu gewähren, was du wünschst.

Und Satyavati bat um die Gunst, daß ihr und ihrer Mutter ein Sohn geboren würde. Bhrigu antwortete ihr:
Du und deine Mutter, ihr beide müßt während eurer fruchtbaren Phase erst ein Bad nehmen mit der Zeremonie für die Geburt eines männlichen Kindes. Dann müßt ihr beiden getrennt voneinander zwei verschiedene Bäume umarmen: deine Mutter einen Pepulbaum und du einen Feigenbaum. Sieh her, du pflichtbewußtes Mädchen, ich habe mit größter Sorgfalt zwei Töpfe mit Reis und Milch vorbereitet. Ich habe das ganze Universum durchstöbert, um alle Kräuter zu finden, die hier mit vermischt wurden. Dies sollt ihr mit größter Achtsamkeit essen.

Sprach’s und verschwand vor aller Augen. Die beiden Damen vertauschten jedoch sowohl die Töpfe als auch die Bäume. Nach einigen Wochen kam der verehrte Weise noch einmal zu Besuch, denn er wußte durch seine göttliche Sicht, was geschehen war.

Und Bhrigu sprach zu Satyavati:
Oh gesegnetes Mädchen, meine Tochter mit den schönen Augenbrauen, du hast aus dem falschen Topf gegessen und den falschen Baum umarmt. Deine Mutter hat dich getäuscht. Nun wirst du einen Sohn zur Welt bringen, der zwar der Brahmanenkaste angehört, doch den Charakter eines Kriegers hat. Während deine Mutter einen Sohn zur Welt bringen wird, der per Geburt zur Kshatriya Kaste gehört, doch ein Leben als Brahmane und Priester führen wird. Seine Macht wird groß sein, und er wird den Pfad beschreiten, den gerechte Menschen gehen.

Da bat Satyavati ihren Schwiegervater wieder und wieder:Laß nicht meinen Sohn einen solchen Charakter haben, sondern erst meinen Enkelsohn.
Und Bhrigu antwortete ihr: So sei es.

Und war zufrieden, ihre Bitte zu erfüllen. So gebar Satyavati am rechten Tag ihren Sohn namens Jamadagni. Er hatte Anmut, Würde und Glanz, wuchs mit den Jahren an Kraft und Stärke und übertraf alle anderen Heiligen in seinem vedischen Können. Und eines Tages kam zu ihm, dem sonnengleich Strahlenden, spontan und ohne jegliche Belehrung das gesamte Wissen um die militärischen Künste und alle Geschosse und Waffen.
 
Mahabharat Buch 3.116

Raam folgt die Unterweisung seines Vaters Jamadagni


Akritavrana fuhr fort: Jamadagni gab sich dem Studium des Veda und der Praxis geheiliger Buße hin und wurde berühmt für seine außerordentliche Enthaltsamkeit. Er folgte einem methodischen Studium und wurde ein Meister über den gesamten Veda. Später besuchte er Presenajit und warb um die Hand Renukas. Der König gab seinem Gesuch statt, und Jamadagni, die Freude des Bhrigu Geschlechts, heiratete sie und ließ sich mit ihr in einer Einsiedelei nieder, wo er sein asketisches Leben mit ihr an seiner Seite fortführte. Sie gebar ihm vier Söhne, und Raam war der fünfte. Und obwohl Raam der Jüngste war, so übertraf er doch alle an Verdienst.

Eines Tages, als ihre Söhne ausgegangen waren, um Früchte zu sammeln, begab sich die reine und enthaltsame Renuka zum Bade. Auf ihrem Rückweg geschah es, daß sie dem König von Marttikavata begegnete, der mit seinen Ehefrauen im Wasser spielte. Er trug auf seiner Brust einen Lotuskranz und hatte einen großartigen Körperbau. Renuka sah ihn, und Begehren erfüllte sie, welches sie nicht beherrschen konnte. Dieses unrechte Gefühl vergiftete sie noch im Wasser stehend, und mit ängstlichem Herzen kehrte sie heim. Ihr Gatte erkannte sofort ihren Zustand, und sein Geist erhob sich mächtig, kraftvoll und zornig.

Er schleuderte der Leichtsinnigen, welche der Glanz der Keuschheit verlassen hatte, ein tadelndes „Schande!“ entgegen. In diesem Moment kehrten die ersten vier Söhne heim, erst der Älteste, Rumanvan, dann Shushena, Vasu und auch Viswavasu. Der mächtige Heilige befahl ihnen allen, dem Leben ihrer Mutter ein Ende zu bereiten. Doch sie verzweifelten, verloren allen Mut und konnten nicht einmal ein Wort murmeln. So verfluchte er wütend seine vier Söhne, welche dadurch ihren Verstand verloren und ganz dumpf und starr wurden, ähnlich den Tieren. Da kam als letzter Rama heim, und auch ihm befahl der starkarmige und askesereiche Jamadagni:
Töte ohne alle Bedenken deine unwürdige Mutter, mein Sohn!

Sofort nahm Rama eine Axt und trennte seiner Mutter den Kopf ab. In dem Augenblick war der Zorn von Jamadagni mit der mächtigen Seele gestillt, und er sprach friedvoll:
Du hast auf mein Wort hin eine schwierige Tat vollbracht, mein Sohn, denn du bist voller Tugend. Welche Wünsche auch immer in deinem Herzen weilen mögen, ich gewähre sie dir alle. Bitte mich nur.

So bat Rama darum, daß seine Mutter wieder zum Leben erweckt werden sollte, daß er nicht von der Erinnerung an die gräßliche Tat verfolgt und von keiner Sünde befleckt würde, daß seine Brüder wieder in ihren ursprünglichen Zustand kommen sollten und er keinen Ebenbürtigen auf dem Schlachtfeld kennen und ein langes Leben haben würde. Jamadagni, dessen Buße immer äußerst streng gewesen war, erfüllte alle Bitten seines Sohnes.

Tod des Jamadagni
Doch eines Tages, als wieder einmal alle Söhne ausgegangen waren, kam der tatendurstige Sohn von Kritavirya, der tausendarmige Arjuna, aus seinem Land unweit vom Meer zur Einsiedelei und wurde von der Gattin des Heiligen gastfreundlich empfangen. Doch der starke und deswegen übermütige Krieger bezeichnete den Empfang als unzureichend und schleppte mit Gewalt das Kalb aus der Einsiedelei weg, welches die Milch für die heilige Opferbutter lieferte, und mißachtete auch das gequälte Muhen der Kuh. Dann verwüstete er noch absichtlich die Einsiedelei und fällte die großen Bäume, bevor er ging.

Als Raam heimkehrte, erzählte ihm sein Vater alles, was geschehen war. Und in Raamas Herzen erhob sich Ärger, als er das traurige Muhen der Kuh um ihr Kalb vernahm. Er rüstete sich zum Kampf gegen Arjuna, dessen Ende nahte. Mit heldenhaftem Mut auf dem Schlachtfeld schoß Raam scharfe Pfeile von einem schönen Bogen und trennte Arjunas tausend Arme ab, die so gewaltig waren wie massive Holzbalken zum Versperren von Torbögen. So besiegte Raam seinen Feind, der bereits in der Hand des Todes war.

Doch die Brüder und Gefährten von Arjuna packte die Wut gegen Raama, und sie stürmten zur Rache gegen Jamadagni in seiner Einsiedelei, als Raam nicht da war. Zwar waren seine Kräfte übergroß, doch er hatte sich der Enthaltsamkeit verschrieben, und so kämpfte er nicht. Nur Raamas Namen rief er laut und immer wieder, solange ihn die Krieger angriffen. Doch die Söhne Kartyaviryas hatten kein Mitgefühl und erschossen den Weisen mit ihren Pfeilen. Als Raam mit Holz für das Opferfeuer heimkam, hatte sein Vater bereits seinen letzten Atemzug getan, und die Krieger waren längst fort. Da beweinte der heldenhafte Rama den unwürdigen Tod seines Vaters, und sein Kummer wurde übermächtig.
 
Mahabharat Buch 3.117

Raam wird wegen dem Töten seines großen asketischen Vaters sehr zornig
Damit wird das Schicksal der Kshatriyas besiegelt


Raam klagte:
Die Schuld liegt bei mir, oh Vater, daß du wie ein Stück Holz von Pfeilen durchbohrt tot am Boden liegst. Oh diese hinterhältigen und feigen Lumpen, diese unwissenden Söhne des Kartavirya. Ach Vater, wie konnte es geschehen, daß das Schicksal einen solchen Tod für dich erlaubte, wo du doch immer tugendhaft warst, niemals vom Pfade der Gerechtigkeit wichest und zu allen lebenden Wesen harmlos warst? Oh, welch gräßliche Sünde haben diese Krieger begangen, als sie dich mit hunderten scharfer Pfeile töteten, dich, einen alten Mann, in Buße vertieft und nicht geneigt, mit ihnen zu kämpfen! Mit welcher Miene werden sie von ihrer schamlosen Tat ihren Freunden und Dienern berichten, daß sie einen einzelnen, tugendhaften Mann töteten, welcher keinen Widerstand leistete?

So beklagte der Sohn seinen großen asketischen Vater auf mitleiderregende Weise und führte dann die Riten für den Verstorbenen durch. Er verbrannte ihn auf dem Scheiterhaufen und gelobte dabei die Vernichtung der ganzen Kshatriya Kaste. Mit außergewöhnlicher Kraft und heldenhaftem Mut glich er auf dem Schlachtfeld dem Gott des Todes. Er nahm seine Waffen in zornigem Feuer auf und vernichtete ganz allein die Söhne Kartaviryas. Dreimal schlug er alle Kshatriyas, die den Kartaviryas beistanden, denn er war der Beste von denen, die feindliche Heere vernichten konnten.

Siebenmal löschte der mächtige Raam sämtliche militärischen Stämme auf Erden aus. Im Lande Samantapanchaka füllte er fünf Seen mit ihrem Blut und opferte dann seinen Ahnen. Richika erschien dem mächtigsten Nachfahren des Bhrigu in einer sichtbaren Gestalt und gab ihm weise Worte. Da führte der Sohn des Jamadagni mit dem gefürchteten Namen ein großes Opfer durch, erfreute damit den Herrn der Himmlischen und übergab die Erde seinem Opferpriester.

Er errichtete einen Altar aus Gold, welcher zehn Vyamas (ein Vyama sind ungefähr 2 yards, also nicht ganz 2 Meter) breit und neun hoch war, und übergab dem großen Kasyapa die ganze Erde als Geschenk (Dakshina). Auf Bitten Kasyapas teilten die Brahmanen den Altar in viele Anteile, und seither heißen sie Khandavayanas (welche die Anteile annehmen). Danach widmete sich der Vernichter der militärischen Kaste der strengsten Buße. Er lebt nun auf dem Mahendra, dem Herrn der Berge. Oh Yudhishthira, so erhob sich damals die Feindschaft zwischen ihm und den Kriegern. Und so eroberte Rama mit immenser Kraft die ganze Welt.

Vaisampayana fuhr fort:
Am vierzehnten Tag des Monats zeigte sich Raam mit der mächtigen Seele zur rechten Stunde den anwesenden Brahmanen, dem tugendhaften Yudhishthira und seinen jüngeren Brüdern. Sie alle ehrten den großen Herrn, welcher auch den Brahmanen die höchsten Ehren erwies. Sie lauschten seinen lobenden Worten und folgten seinen Anweisungen. Dann verbrachten sie die Nacht auf dem Berge Mahendra und pilgerten am nächsten Morgen weiter gen Süden.
 
Mahabharat Buch 3.118

Besuch der Pilgerorte im Süden

Vaisampayana erzählte:
So führte die Pilgerreise des großen Monarchen an diverse Orte am Meeresstrand, wo die Pilger in heilige, schöne und von Brahmanen häufig besuchte Tirthas in der angemessenen Art und Weise eintauchten. Dann ging die Reise zum heiligsten aller Flüsse. Auch hier tauchte Yudhishthira mit seinen Brüdern in die Fluten, opferte seinen Vorvätern und den Göttern und verteile Gaben an die führenden Zweifachgeborenen. Dann reiste er zur Godavari, diesem Fluß, der direkt ins Meer fließt, und wurde von seinen Sünden befreit. Als er das Land Dravira erreichte, besuchte er den heiligen Ort mit dem Namen Agastyas, der außerordentlich geheiligt und rein war. Auch sah der mutige König die Nari Tirtha, wo er der Geschichte von Arjunas Heldentaten lauschte, die jenseits menschlicher Macht lagen, siehe #343.

Auch priesen ihn die höchsten Priester, was den Sohn des Pandu aufs Äußerste entzückte. Angenehm verbrachte Yudhishthira seine Zeit hier, wenn er mit Draupadi zum Bade schritt und sich lobenswert über Arjunas Heldenmut unterhielt. Er verschenkte tausend Kühe am Meeresufer, als er sich mit seinen Brüdern froh an Arjunas Gabe von Kühen erinnerte. So pilgerten sie von Ort zu Ort, alle heilig und am Ufer des Meeres, und erfüllten sich ihre Herzenswünsche, bis sie zur heiligsten aller Tirthas kamen, Surparaka. In einem weltberühmten Wald, in dem die Gottheiten und auch viele tugendhafte, irdische Herrscher in früheren Zeiten Askese geübt und Opfer ausgeführt hatten, sahen sie den Altar von Richikas Enkelsohn (Parasuraam), welcher der Beste unter den Bogenschützen war.

Der Altar war von Scharen von Asketen umgeben und jeglicher Verehrung durch Menschen würdig, die ein tugendhaftes Leben führen. Hier sahen die Pilger alle heiligen Schreine der Vasus, der Heere des Windes, der beiden himmlischen Ärzte, von Yama, Surya, dem Herrn der Reichtümer, von Indra, Vishnu, dem Herrn der Schöpfung, von Shiva, dem Mond, dem Schöpfer eines jeden Tages, vom Herrn der Gewässer, dem Heer der Sadhyas, von Brahmaa und den Ahnen, der Göttin des Lernens (Saraswati), dem Heer der Siddhas (Perfekte Wesen) und vielen anderen unsterblichen Gottheiten.

Hier fastete König Yudhishthira des öfteren und verschenkte große Mengen an Juwelen. Er tauchte seinen Körper in die heiligen Wasser und kehrte nach Surparaka zurück. Er ging eine Strecke des Weges, wie er auch schon gekommen war, und wandte sich dann gen Prabhasa, dessen Ruhm mächtige Brahmanen in der ganzen Welt verbreitet hatten. Hier wuschen sich die Reisenden und brachten den Ahnen und himmlischen Heerscharen ihre Opfer dar. Dann vertiefte sich Yudhishthira mit den großen, roten Augen in Askese. Für zwölf Tage lebte er nur von Luft und Wasser. Tag und Nacht führte er seine Waschungen durch und umgab sich mit glühenden Feuern von allen Seiten.

Krishna besucht die Pandavas
Von dieser äußerst strengen Askese des Königs erfuhren auch Krishna Vasudeva und Balaram, und die beiden Führer der Vrishni kamen mit ihren Truppen und Gefolge nach Prabhasa. Als sie die Söhne Pandus am Boden liegen sahen, die Körper mit Schmutz beschmiert, und wie traurig ihre Gattin Draupadi war, da konnten sie nicht anders und brachen in lautes Wehklagen aus. Doch König Yudhishthira, dessen Mut ihn niemals verzweifeln ließ, begrüßte Raam und Krishna herzlich, und auch Samba, Krishnas Sohn, den Enkelsohn von Sini und all die anderen Vrishnis und ehrte sie in angemessener Form.

Da fingen sich die Besucher und grüßten die Pilger mit allen Ehren. Sie setzten sich um Yudhishthira nieder, wie sich die Himmlischen rings um Indra niederlassen. Friedvoll unterhielten sie sich über die Machenschaften ihrer Gegner, das Leben im Walde und die Reise Arjunas in die Heimstatt Indras, wo er alles über himmlische Waffen gelernt hatte. Yudhishthira erzählte mit heiterem Herzen, und die Vrishnis freuten sich sehr darüber, alle Neuigkeiten von ihm zu erfahren. Doch der Anblick der abgemagerten Pandavas ließ die majestätischen und großzügigen Vrishnis immer wieder qualvolle und plötzliche Tränen vergießen.
 
Mahabharat Buch 3.119

Balaramas Klage -
Ein Mensch mit begrenztem Intelligenz
würde schlussfolgern, dass ein hinterhältiger Kurs im Leben einem tugendhaften vorzuziehen wäre


Janamejaya fragte: Oh du Askesereicher, was taten die Vrishnis im heiligen Prabhasa? Worüber unterhielten sie sich mit ihren Freunden, den Pandavas, alles kluge Männer mit großen Seelen?

Vaisampayana antwortete:
Nachdem die Vrishnis am heiligen Ufer des Meeres angekommen waren, umringten sie die Söhne Pandus und warteten ihnen auf. Balaram, dessen Angesicht so edel schimmerte, wie die Milch einer Kuh, die Kunda Blume, der silberne Mond oder die Lotuswurzel, und der einen Kranz aus wilden Blumen trug und den Pflug zur Waffe erkoren hatte, wandte sich kurz nach der Ankunft an seinen lotusäugigen Bruder.

Balaram sprach:
Oh Krishna, ich kann kaum noch erkennen, wie die Ausübung von Tugend zu irgend etwas Gutem führt,
oder ungerechte Taten, Strafe hervorbringen, wenn der große Yudhishthira in diesem elenden Zustand lebt,
mit verfilzten Haaren als Einsiedler des Dschungels und nur mit kratziger Borke bekleidet.

Dagegen erfreut sich Duryodhana gerade an der Herrschaft über die Erde, doch diese verschlingt ihn nicht.
Ein Mensch mit begrenztem Intelligenz würde daraus schlußfolgern, daß ein hinterhältiger Kurs im Leben einem tugendhaften vorzuziehen wäre. Wenn Duryodhana aufblüht und Yudhishthira des Thrones beraubt leidet, was sollen die Menschen unter diesen Umständen denken? Dieser Zweifel beschäftigt alle im Volk. Hier ist der Herr der Menschen, vom Gott der Tugend (Yama oder Dharma) gezeugt, standhaft den gerechten Weg wandelnd.

Dieser Sohn der Pritha hat sein Königreich und allen Komfort aufgegeben, um niemals den gerechten Pfad zu verlassen und dadurch zu gedeihen. Wie kann es sein, daß Bhishma, Kripa, der Brahmane Drona, der alte König und alle erfahrenen Mitglieder der Familie nach der Verbannung der Pandavas glücklich weiterleben? Schande über die niederträchtigen Führer des Bharata Geschlechts! Was wird dieser Sünder, der Herr der Erde, seinen verstorbenen Vorvätern sagen, wenn er ihnen in der nächsten Welt gegenübersteht? Er hat seine friedliebenden Söhne vom Thron gestoßen. Wie will er irgend jemandem erklären, er hätte sie tadellos behandelt?

Er sieht nicht mehr mit dem Auge seines Geistes, wenn er unter allen Königen der Erde so blind geworden ist, daß er die Söhne Kuntis aus seinem Reich verbannte. Ich habe keinen Zweifel daran, daß er bei dieser unmenschlichen Tat, die er mit seinen Söhnen beging, an einem Ort, an dem tote Körper verbrannt werden, golden blühende Bäume sah (ein Symbol des nahenden Todes). Er muß sie gefragt haben, als seine Söhne mit hochgezogenen Schultern und großen, roten und starrenden Augen vor ihm standen. Er muß auf ihren bösartigen Rat gehört haben, denn er schickte bedenkenlos Yudhishthira mit all seinen Waffen und in Gesellschaft seiner jüngeren Brüder in den Wald.

Unser Bhima hier, mit dem unersättlichen Appetit wie ein Wolf, könnte mit bloßer Armeskraft und ohne die Hilfe jeglicher Waffen alle majestätischen Heeresreihen zerstören. Bei seinem Kampfschrei verlieren die Kämpfer ihre Männlichkeit. Doch nun leidet der Starke unter Hunger und Durst, und ist durch die mühsame Reise ganz abgezehrt. Wenn er dann in der Schlacht seine Waffen ergreift und dem Feind gegenübersteht, wird er sich an die Qualen des peinvollen Lebens im Walde erinnern, und seine Feinde bis auf den letzten Mann töten. Das sehe ich gewiß voraus. Es gibt auf Erden keine einzige Seele, die sich wie er mit Stärke und Macht rühmen könnte. Doch schau, sein Körper ist ausgemergelt von Kälte, Hitze und den Winden. Wenn er sich zur Schlacht erhebt, wird er nicht einen einzigen Mann im feindlichen Heer übrig lassen.

Der gewaltige Held und große Krieger kehrte damals mit seinem Gefolge sicher und unverletzt aus allen Schlachten zurück, als er einhändig seinen Streitwagen führte und alle Könige des Ostens besiegte. Jetzt ist derselbe Bhima mit dem Appetit eines Wolfs in erbärmliche Lumpen gehüllt und führt ein einfaches Leben im Wald. Und Sahadev besiegte alle Könige des Südens, diese Anführer der Meeresküste. Doch schau nur, wie er heute das Kleid des Einsiedlers trägt. Auch Nakula war so mutig in der Schlacht. Mit nur einer Hand besiegte er die Könige im Westen, und wandert nun in der Einöde umher, ernährt sich dürftig von Früchten und Wurzeln, sein Körper mit Staub bedeckt und das Haar verfilzt.

Und diese Tochter eines Königs und großen Wagenkriegers erhob sich vom Altar während der pompösen Riten eines festlichen Opfers. Sie war immer nur ein Leben in Glück und Luxus gewohnt, und nun leidet sie unter den Unannehmlichkeiten des Waldes. Ach, der Sohn de Tugend-Gottes (Dharma), welche an der Spitze aller Lebensziele steht, der Sohn des Windgottes, der Sohn des Götterherrn (Indra) und die beiden Söhne der himmlischen Ärzte - sie sind alles Söhne von großen Göttern. Sie waren immer an ein glückliches Leben gewöhnt. Warum müssen sie jetzt im Walde leben, jeglicher Bequemlichkeiten beraubt? Als der Sohn der Tugend im Spiel auf seine Niederlage traf, und mit Gattin und Brüdern fortgejagt wurden, da blühte Duryodhana auf. Warum geht nur die Erde mit all ihren Bergen nicht unter?

Tika: Was bedeutet weniger intelligent zu sein?
siehe
Bewusstsein Intelligenz und Geist
 
Zuletzt bearbeitet:
Mahabharat Buch 3.120

Satyakis und Krishnas Antworten

Da sprach Satyaki: Oh Ram, dies ist nicht die rechte Zeit für Klagen. Laß uns angemessen und nützlich handeln, auch wenn Yudhishthir kein Wort dazu spricht. Wer jemanden hat, der sich um sein Wohl kümmert, unternimmt nichts selbst. Denn es ist an anderen, die Arbeit zu erledigen, so wie Saivya für Yayati handelte. Wer ausgezeichnete Diener hat, die ihre Arbeit aus eigener Verantwortung erledigen, ist ein guter Anführer. Von solchen Dienern wird gesagt, daß sie unter einer guten Schirmherrschaft stehen, denn sie treffen nicht wie hilflose Wesen auf Schwierigkeiten.

Die Söhne der Pritha haben diese beiden Männer als ihre Schirmherren, Raam und Krishna, sowie auch Pradyumna und Samba (die Söhne Arjunas und Krishnas), mich und andere. Wir alle sind in der Lage, die drei Welten zu beschützen. Wie kann es da sein, daß die Söhne Prithas im Walde leben? Es wäre angemessen, daß die Armee der Dasarha noch heute bewaffnet und gerüstet losmarschiert. Mögen die Söhne Dhritarashtras von den Heereskräften der Vrishnis überwältigt mit ihren Freunden ins Reich des Todesgottes eingehen.

Schon wenn du, oh Krishna, mit deinem Bogen aus Horn dich erhebst, kannst du das ganze Erdenrund umspannen. Ich bitte dich, Dhritarashtras Söhne mit all ihren Helfern zu vernichten, wie der große Indra, der Anführer der Götter, Vritra tötete. Arjuna ist mir ein Bruder und Freund, sowie ein Lehrer und ein zweiter Krishna. Für diesen Zweck wünschen sich Männer würdige Söhne und Lehrer gefügige Schüler. Denn es ist an der Zeit, die herausragende Aufgabe zu wagen, welche die beste aller Aufgaben ist und am schwierigsten auszuführen.

Alle Salven, die Duryodhana mit seinen Waffen abschießen mag, will ich mit meinen vorzüglichen Waffen zunichte machen. Ich werde alle in der Schlacht besiegen. Mein Zorn wird Köpfe rollen lassen, und meine Geschosse werden so gefährlich sein wie Schlangen, Gift und Feuer. Mit der scharfen Schneide meines Schwerts werde ich Duryodhanas Haupt vom Körper trennen, seine Gefolgsleute töten, sowie alle aus dem Kuru Geschlecht.

Oh Balaram, Sohn der Rohini, mögen die Freunde Bhimas mit Stolz und Freude in ihren Herzen auf mich schauen, wenn ich die Waffen aufnehme und das Schlachtfeld betrete, um die besten Kämpfer auf Seiten der Kurus zu schlagen, wie das Feuer am Ende der Zeit alles verschlingt. Kripa, Drona, Vikarna und Karna sind nicht in der Lage, die scharfen Pfeile von Pradyumna zu ertragen. Auch kenne ich die Macht von Arjunas Sohn, er verhält sich gerade wie Samba, der Sohn Krishnas, in der Schlacht.

Laßt nur Samba mit der Kraft seiner Arme Dushasana züchtigen, seinen Wagenlenker außer Gefecht setzen und seinen Streitwagen veröden. Wenn dieser Sohn von Jambavati sich in den Kampf vertieft, dann kann seinem Angriff nichts und niemand widerstehen. Weißt du noch, wie er schon als kleiner Junge die Armee des Asuras Samvara flugs entwurzelte? Ashvachakra fiel durch seine Hand im Kampf, und der hatte wohl starke, runde Schenkel und muskulöse, lange Arme. Wer würde gegen den Streitwagen Sambas angehen, dieses großen Kriegers?

Wie ein Sterblicher nicht entfliehen kann, wenn er in die Klauen des Todes gerät, so kann sich keiner aus dem Griff Sambas befreien und mit dem Leben davonkommen. Mit seinen Köchern voller gräßlicher Pfeile wird der Sohn von Vasudev die feindlichen Truppen verbrennen, nebst diesen gewaltigen Kriegern Bhishma, Drona und Somadatta mit all seinen Söhnen.

Und wen in allen Welten einschließlich der himmlischen könnte Krishna auf dem Kampffeld nicht besiegen, wenn er seine Waffen aufnimmt, in seiner Hand seine unfehlbaren Pfeile hält, den Diskus bereit hat und damit unvergleichlich in der Schlacht wird?

Oh, laß Aniruddha, den Sohn von Pradyumna, Faustschild und Schwert ergreifen und die Erde mit den Söhnen Dhritarashtras bedecken, ihre Häupter vom Rumpf getrennt und die Körper leblos, wie der Opferaltar mit heiligen Gras bedeckt wird. Oh sende Gada, Ulmuka, Vahuka, Bhanu, Nitha, den jungen, kampfesmutigen Nishatha, Sarana und den unbesiegten Charudeshna die Taten vollführen, welche ihrem Rang angemessen sind.

Mögen sich die Heere der Satwatas und Suras vereinen und gemeinsam mit den besten Kriegern der Vrishnis, Bhojas und Andhakas die Söhne Dhritarashtras bekämpfen, damit sich ihr Ruhm in der ganzen Welt verbreite und vermehre. Möge Abhimanyu die Erde regieren, solange der tugendhafte Yudhishthir seinem Gelübde folgt, welches er nach dem Würfelspiel akzeptierte und seither folgsam erfüllt. Danach wird er als tugendhafter König die Erde beschützen, seine Feinde längst durch uns besiegt. Kein Sohn des Dhritarashtra wird auf Erden übrigbleiben, und auch nicht Karna, der Sohn des Wagenlenkers. Dies ist unsere bedeutende Aufgabe, die uns ganz sicher zum Ruhm führt.

Doch Krishna sagte dazu:
Oh Nachfahre des Madhu, ich zweifle nicht daran, daß alles, was du sagst, wahr ist. Wir akzeptieren deine Worte, oh Mutiger. Doch dieser Bulle des Kuru Geschlechts hier, Yudhishthir, würde niemals die Herrschaft über die Erde akzeptieren, wenn sie nicht durch die Kraft seiner Arme gewonnen wird. Weder aus leidenschaftlichem Vergnügen, noch aus Furcht oder Habgier würde Yudhishthira die Regeln seiner Kaste vernachlässigen. ... Wenn der hochbeseelte König der Panchalas, der Kekaya König und wir mit vereinten Kräften handeln, dann sind die Feinde Yudhishthiras vernichtet.

Und Yudhishthira sprach:
Oh Nachfahre des Madhu, es ist nicht ungewöhnlich, daß du so sprichst. Doch für mich erscheint Wahrhaftigkeit wichtiger als meine herrschaftliche Macht. Denn nur Krishna allein weiß genau, wer Ich bin, und nur dieses Ich allein weiß genau, wer Krishna ist. Oh Tapferer aus dem Madhu Geschlecht! Sobald Krishna weiß, daß die Zeit für heldenhafte Taten gekommen ist, oh ihr Mutigsten aus dem Sini Stamm, wird auch Krishna mit dem schönen Haar Duryodhana besiegen (ein mystisches Wortspiel mit „Krishna“ als Name für sowohl Vasudeva, Arjuna als auch Draupadi).

Laß die tapferen Helden aus dem Dasarha Stamm noch heute zurückkehren. Diese Erhabensten unter den menschlichen Wesen sind meine Schutzherrn. Heute haben sie mich besucht. Oh ihr überaus Starken, weicht niemals vom Pfad der Tugend ab. Bald werde ich euch wiedersehen, wenn wir wieder glücklich vereint sind.

Dann verabschiedeten sich alle voneinander. Man ehrte die Älteren und umarmte die Jüngeren. Und die großen Krieger des Yadu Stamms verließen wieder die Söhne des Pandu. Die Yadavas kehrten heim, und die Pandavas setzten ihre Pilgerreise fort. Yudhishthira reiste mit seinen Brüdern und Dienern, mit Draupadi und Lomasa zum heiligen Fluß Payoshni. Seine großartige Uferbefestigung ward einst vom König der Vidharba erbaut. Und Yudhishthir blieb eine Weile an dem schönen Ort, wo sich die Wasser der Payoshni mit konzentriertem Soma Saft vermischen, und wo ihn vorzügliche und führende Brahmanen freundlich und lobend begrüßten.
 
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Mahabharat Buch 3.121

An den Flüssen Payoshni und Narmada

Lomasa sprach:
Oh König, als König Nriga hier ein Opfer durchführte, da erfreute er Indra, den großen Vernichter feindlicher Städte, mit Soma Saft, welcher Indra erfrischte und zufriedenstellte. Auch die Götter brachten hier viele Opfer dar und beschenkten die Opferpriester in reichstem Maße. König Amurttarayasa bot Indra Soma Saft an, nachdem der König sieben Pferdeopfer ausgeführt hatte. All die nötigen Dinge, die sonst in einem Opfer aus einfachem Holz oder Lehm hergestellt werden, waren in diesen sieben Pferdopfern aus Gold gemacht. Es wird erzählt, daß er bei allen Riten die sieben Sätze an Pfählen, die Ringe für die Opferpfähle, alle Töpfe, Schöpflöffel, Kellen und Utensilien selbst hergestellt hat.

An jedem Opferpfahl waren sieben Ringe an der Spitze angebracht. Und Yudhishthir, weißt du auch, daß die goldschimmernden Opferpfähle von den Göttern selbst aufgestellt wurden? Gaya, dieser Beschützer der Erde, war derjenige, der die großen Opfer in die Wege leitete, bei denen sich Indra am Soma Saft entzückte und die helfenden Brahmanen an seiner Dankbarkeit und den vielen Reichtümern erfreuten. Diese Reichtümer konnten nicht gezählt werden, denn könnte jemand die Sandkörner der Erde, die Sterne am Himmel oder die herabrieselnden Regentropfen zählen?

Ja, unerreicht große Mengen an Schätzen wurden bei den sieben Opfern an die Brahmanen verschenkt, oh großer König. Es gab goldene Bilder der Göttin der Gelehrsamkeit, welche der Bildhauer der Götter geschaffen hatte. Und Gaya gab sie alle den Priestern, die aus allen Himmelsrichtungen zusammengeströmt waren. Die Opferberge, welche der hochbeseelte Gaya errichten ließ, waren so zahlreich und dicht, daß kaum noch Platz auf dem Boden der Erde blieb. Durch diese heiligen Handlungen gewann er die Regionen Indras. Und wer im Fluß Payoshni eintaucht, geht in die Bereiche von Gaya ein. So bade auch du, oh Herr der Könige, mit deinen Brüdern in diesem Strom, denn er befreit dich von allen Sünden, oh standhafter Prinz.

So vollführten Yudhishthir und seine Brüder ihre Waschungen im heiligen Strom und pilgerten weiter zum Saphir Hügel und dem großen Fluß Narmada. Der gesegnete Heilige Lomasa erzählte ihnen von allen entzückenden und heiligen Orten und den geheiligten Schreinen der Himmlischen. Und sie besuchten diese Plätze, wie es ihnen beliebte und nützlich war. An vielen Orten beschenkten sie die Brahmanen zu tausenden.

Dann sprach Lomasa:
Oh Sohn der Kunti, wer den Saphir Hügel schaut und seinen Leib in den Narmada Fluß taucht, erlangt die Regionen der Götter und himmlischen Könige. Oh Lobenswerter, dies ist der Übergang (im Laufe eurer Pilgerreise) vom Kali zum Treta Yuga. Es ist die Zeit, wo ein Mensch sich seiner Sünden entledigt. ...

Da fragte Yudhishthir:
Wie kam es, daß die Geißel des Asuras Paka, der Gott mit den sechs Attributen, der große Indra, von Chyavana gelähmt wurde? Warum war der mächtige Weise zornig auf Indra? Und wie erhob er die himmlischen Ärzte (die Ashwinis) in den Rang der Soma Trinker? Oh bitte erzähl mir alles, verehrter Heiliger, wie es damals geschah.
 
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