Die Engel in der Vorstellung als geflügelte Boten Gottes mit der Namensgebung etc das kommt von den Juden . Es wäre mir neu, dass die Sumerer und Ägypter einen Michael als Botschafter des einen Gottes YHWH verehrt hätten ...
In den Darstellungen der Antike finden wir viele Engelsdarstellungen, so auch bei den besagten Völkern. Es dürfte von Interesse sein, daß es schon in der Religion Babylons Engel gab, die als Malakhim bezeichnet wurden und Sendboten Gottes waren. Man geht davon aus, daß dieser Gedanke über das babylonische Exil in die jüdische Vorstellungswelt gekommen ist.
Ja, Engel hat es sicherlich schon in der Steinzeit gegeben, denn sie haben etwas mit dem denkenden Menschen selbst zu tun. Ich habe schon an anderer Stelle etwas über Engel geschrieben, manche werden ihn schon gelesen haben, aber ich wollte Dir das Suchen im Forum ersparen:
Engel, Elfen, Feen und sonstige Wesen haben einen tieferen Sinn, der in unserer Seele verborgen ist und uns seit der Morgendämmerung der Menschheit begleitet. In archaischen Zeiten mußten wir erfahren, daß unsere natürlichen Feinde aus der Tierwelt uns an Kraft und Schnelligkeit weit überlegen waren und wir nur in einer Gemeinschaft überleben konnten.
Es ist logisch, daß die Stärke einer Gemeinschaft von den Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder abhängig ist. Diese Erkenntnis ist tief in uns verwurzelt, so daß wir unbewußt die einzelnen Fähigkeiten einer Gemeinschaft auf uns selbst übertragen und das bekannte Wir-Gefühl produziert wird.
Einzelne starke Persönlichkeiten in einer solchen Gemeinschaft signalisieren uns also Geborgenheit, Schutz und Stärke und je größer deren Potential ist, je größer wird auch unsere eigene Zuversicht zu diesen Werten.
Wenn ich also mich einem Wesen anschließe, welches außerhalb unserer realen Welt existiert und über Kräfte verfügt, die jenseits der menschlichen Fähigkeiten liegen wird auch verständlich, warum in unserem Unterbewußtsein ein entsprechendes Wir-Gefühl generiert wird (mein Engel und ich).
Aus diesem Gefühl heraus entsteht in unserem Unterbewußtsein auch immer das Empfinden einer Gesellschaft, die uns zu umgibt. Gesellschaft ist jedoch auch nur ein abstrakter Gedanke und nicht faßbar, sondern transzendent. Aus der Summe dieser Gefühle und Emotionen entstehen diese Geistwesen aus der Bildersprache unserer Seele und berühren uns deshalb auf besondere Weise. Wir sollten uns auch daran erinnern, daß wir mit den Geistwesen über einen sehr langen Zeitraum gelernt haben die Welt zu verstehen und zu erklären.
Wer sich also mit solchen Wesen umgibt, findet darin einen ganz realen Nutzen auch im normalen Alltag.
So sind Engel transzendent, allgegenwärtig oder fern. Es liegt ganz beim Betrachter, in welcher Form sie ihn begleiten werden. Manchmal offenbaren sie sich in unseren Mitmenschen und schon im nächsten Augenblick spüren wir nur noch ihre Nähe oder entschwinden ganz. Wie instabil ihr Erscheinungsbild ist, so ist auch ihr Wesen recht eigenwillig und launisch.
Klar, daß der Gott aus dem Alten Testament mit den Engeln mehr die Rolle der Vollstrecker spielen müssen, aber da geht es nicht um die Nähe des Göttlichen zum Menschen, sondern um die Etablierung eines Gottes. Wenn man aber das tatsächliche Wesen der Engel kennt, wird klar, warum diese biblischen Vorstellungen nicht zu Engelserfahrung führen können.
Man braucht sich dazu nur einmal die Engelsvorstellungen aus dem Volksglauben betrachten und ihnen die biblischen Engel gegenüberstellen dann wird der Unterschied deutlich. Der Mensch sucht keine Heerscharen eines göttlichen Pantheons, sondern Kraft, Schutz und persönliche erfahrbare Nähe.
Mag sein, daß für die Magie ein Regelwerk der Engel erstrebenswert erscheint für den Zauber reicht es jedenfalls nicht denn dazu muß man die Dinge auch verstehen, um sie gestalten zu können.
Merlin