Magie, Wicca, Schamanismus & Co

cannasativa

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Liebe Gemeinde! :D

Ursprünglich war der Schamanismus, es wurde geheilt, gereist, bezaubert, behext und vieles mehr. Daraus entstanden so ziemlich alle anderen magischen Praktiken.


Wicca ist eine, so könnte man sagen, "Magie nutzenden Religion", im weitesten Sinne um sich mit dem Göttlichen zu vereinen und es zu ehren.


Rituelle Magie, oftmals in der Praxis der Magie sehr ähnlich der der Wiccas, ist oft sehr dogmatisch (genau wie Wicca) und nutzt genauso, wie die Wiccas viele Ritualgegenstände um, wie es so oft heisst: "notwendige Veränderungen herbeizuführen".


Im Schamanismus gibt es grob aufgespalten die Möglichkeiten der Heilung oder der Bezauberung, des Zauberns im positiven und negativen Sinne.


Selbiges kommt in der Magie (sowohl der Magier als auch der Hexen) vor.


Gut ich erzähl euch sicher nix neues....


Worauf ich damit hinaus will, ist folgendes:


Frage1: Warum verwendet der Magier das L.B.P.R. vor Anrufungen etc, die Hexen einen "magischen Kreis" (grob zusammengefasst), der Schamane jedoch braucht keine Athame, keinen Kelch und kein sonstiges "Instrument" um zu heilen oder zu zaubern. Auch bedarf er keines Kreises.


Diejenigen, die jetzt sagen der Schamane trägt doch Masken, Federn, Kraftgegenstände etc.... schon, nur dient das meißte der Imitation und Ehrung seiner Krafttiere und Geisterhelfer, bzw. der Unterstützung der Geräuschkullisse die ihn in andere Bewusstseinszustände versetzt.


Alle Glaubensysteme egal ob an Heilung, Beeinflussung oder an der Zauberei aus anderen Gründen interessiert, "zapfen" doch die selben Energien an.


Frage2: Was genau glaubt ein "Magier" zu erreichen, bzw. für sich positiv zu beeinflussen, das er ohne dem rituellen Schema (Eröffnung, Anrufen, Wirkung des Rituals, Entlassung..usw) nicht anders genauso erreichen könnte?


Sind Systeme nach Bardon, Frater v.D. etc nicht völlig überholt und zu schematisch bzw. dogmatisch für diese neue Zeit? Notwendige Veränderungen sind meiner Meinung nach auch anders herbeizuführen.


Frage3: Wenn jemand nach "Bärbel Mohr" - Bestellungen im Universum Erfolg hat und durch Meditation Zugang zu feinstofflicheren Ebenen erlangt um sich mit dem Göttlichen zu verbinden, wozu dann noch teils aufwendige und komplizierte Magie im rituellen Sinne (LBPR etc.) verwenden? Man wäre mit dem Göttlichen verbunden und wünscht sich halt was man grad so braucht.

Ich freue mich auf eure Meinungen zu diesem Thema! :zauberer1
 
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Frage1: Warum verwendet der Magier das L.B.P.R. vor Anrufungen etc, die Hexen einen "magischen Kreis" (grob zusammengefasst), der Schamane jedoch braucht keine Athame, keinen Kelch und kein sonstiges "Instrument" um zu heilen oder zu zaubern. Auch bedarf er keines Kreises.

Zum einen ist es Kulturspezifisch, und zum anderen tun Schamanen genau das Gleiche, sie benutzen blos andere Werkzeuge. Es ist natürlich auch eine Frage der Persönlichkeit.
Das beantwortet auch Frage 2.

Frage3: Wenn jemand nach "Bärbel Mohr" - Bestellungen im Universum Erfolg hat und durch Meditation Zugang zu feinstofflicheren Ebenen erlangt um sich mit dem Göttlichen zu verbinden, wozu dann noch teils aufwendige und komplizierte Magie im rituellen Sinne (LBPR etc.) verwenden? Man wäre mit dem Göttlichen verbunden und wünscht sich halt was man grad so braucht.

Man ist immer mit dem Göttlichen verbunden, bestellen beim Universum ist der weg bzw etablierung der Trennung, und das bedeutet auch, gegen offene Türen laufen. Außerdem ist die Sigillenmagie die allgemein effektivste Methode, Ritualle/Werkzeuge haben schon ihren Zweck.
 
Hallo Cannasativa,

wenn Zauberer, Hexen, Wiccas, Schamanen und Magiere in einen Topf geworfen werden, habe ich irgendwie ein Problem. So könnte man ja auch den Glauben der Christen, Juden, Buddhisten usw. in einen Topf werfen und nach einer Schnittmenge suchen. Man könnte also auch fragen, warum die Buddhisten keine Eucharistie praktizieren.

Zauberer und Hexen kommen schon einmal aus einem ganz anderen Hintergrund, als zum Beispiel der Magier oder der Schamane. Ja und die Wiccas lehnen sich auch nur an die Alte Religion an, ohne an deren Tradition direkt anzuknüpfen.


Merlin
 
Zum einen ist es Kulturspezifisch, und zum anderen tun Schamanen genau das Gleiche, sie benutzen blos andere Werkzeuge.

Das was Kroatxl geschrieben hat, sagt das aus, was ich meine. Andere Werkzeuge doch selbe Ziele / Ergebnisse.

@ Merlin

wenn Zauberer, Hexen, Wiccas, Schamanen und Magiere in einen Topf geworfen werden, habe ich irgendwie ein Problem.

Ich möchte hier niemanden angreifen. Ich sehe nur, dass alle Glaubensrichtungen und Systeme, gewissen der Natur der Sache zu Grunde liegende Prinzipien, verstanden haben und diese anwenden.

So könnte man ja auch den Glauben der Christen, Juden, Buddhisten usw. in einen Topf werfen und nach einer Schnittmenge suchen.

Glaubst du, dass die Hindus, die den Gott Krishna als das Höchste verehren, während der Islam "Allah" als das Höchste verehrt, und viele andere Religionen andere Namen und Personifizierungen nennen, in ihrem jeweiligen Teil der Welt, andere Götter vortreffen oder, dass sie aus ihrem Verständnis hinaus, ein und die selbe zu Grund liegende Macht verehren, diese nur anders erfahren, bzw. interpretieren.

Nichts ist in Wahrheit dogmatisch und schon gar nicht, das was wir "Gott / Allmacht / Urmacht" nennen. Es gibt vielfache Formen in denen uns das "Göttliche" begegnet und mit unseren beschränkten Möglichkeiten der Wahrnehmung dessen, ergeben sich eben unterschiedliche Auffassungen der einen "Macht".

Die heutigen Hexen, Wiccas oder eben "Halbwiccas" weil sie alte Traditionen nicht leben, arbeiten ja auch mit Totems, Kraftieren, welche ja eigentlich dem Schamanismus entstammen.

Wo fangen da die Überscheidungen an, wo hören sie auf?

Nimm das Prinzip von "Ursache und Wirkung", von "Mikro- und Makrokosmos", nimm das Kybalion, Schwingungen und Resonanz. Weiters Gravitation, Magnetismus, Schwerkraft und die Kraft von Sonne und Mond.

Diese zu Grunde liegenden Mächte gelten für einen Schamanen genauso, wie für eine Hexe, für einen Buddhisten genauso wie für einen Christen, usw.

Die Frage ist, wer sich welcher Mächte bewusst ist und welchen Weg sich eine Glaubensrichtung erarbeitet hat um damit zu "wirken".

Was mich an diesem Thema interessiert ist eure Meinung und ob ihr zwischen Magiern, Hexer, Zauberern und Schamanen und deren Praktiken unterscheidet, oder Paralleln erkennt und wenn ja, warum?

cannasativa
 
Dabei ist es nicht ein 'Gott', der funktioniert, sondern zu verehren, achten, arbeiten mit... (was auch immer) selbst ist göttlich. Und wenn das, was da benannt wird, eine bestimmte Eingefleischtheit hat, knallt's halt leichter, besser, effektiver. Auch außerhalb oder über bestimmte Kulturformen hinweg.
 
Dabei ist es nicht ein 'Gott', der funktioniert, sondern zu verehren, achten, arbeiten mit... (was auch immer) selbst ist göttlich. Und wenn das, was da benannt wird, eine bestimmte Eingefleischtheit hat, knallt's halt leichter, besser, effektiver. Auch außerhalb oder über bestimmte Kulturformen hinweg.

Gefällt mir gut, was du schreibst.
 
Hallo Cannasativa,

es geht mir nicht darum, daß ich mich angegriffen fühle, sondern darum, daß es hier um völlig unterschiedliche Vorstellungen geht. Der wesentliche Punkt ist das menschliche Grundbedürfnis zur Spiritualität und in der Art, wie man diesem Bedürfnis begegnet. Es gibt aber schon in diesem Punkt zwischen den alten Naturreligionen und den Buchreligionen kaum zu übersehende Unterschiede. Wichtigster Punkt in der Alten Religion war die gelebte Spiritualität. Es gab auch keine zentrale Macht, denn man verstand sich als Teil der Natur, die von unterschiedlichen Geistern beseelt war.

Ich kann hier jetzt nicht alle Richtungen beleuchten, welche Du genannt hast. Laß mich also dazu einmal auf das Wesen der Hexen und Wiccas etwas eingehen:

Bei den frühen Germanen gab es die Hagazussen, die als Hof- und Schutzgeister, die alles Böse vom Anwesen fernhalten sollten. Man kann das im Sinne von „die auf dem Zaun Reitende“ übersetzten (Hag = Zaun).

Aus diesem Gedanken wurden dann bei ihnen auch weiße Frauen (Seherinnen) bezeichnet, die sich mit der Wirkung von Heilkräutern, Schutzritualen für Haus und Hof auskannten. Sie waren es auch, die in den Schwellenzeiten mit der Anderswelt und den Geistern in Verbindung traten.

Sie waren auch Hebammen, ein Umstand, der dann die späteren Hebammen im ausgehenden Mittelalter in die gefährliche Nähe der Hexenverfolgung führten. Diese Hagazussen hatten großes Ansehen bei den Germanen, was in den römischen Klassikern an mehreren Stellen konkret beschrieben wird. Wie bei den keltischen Druiden wurde ihr Rat selbst von den Stammesführern sehr ernst genommen (siehe die Schlacht Ariovist gegen die Römer).

Obwohl mit der Christianisierung der eigentlich religiöse Hintergrund für die Hagazussen weggebrochen war, blieb sehr zum Unmut des Klerus das ursprüngliche Ansehen dieser Frauen im Volksglauben erhalten und führte letztlich zur Hexenvorstellung des Mittelalters. Dass sich die Hexenkünste zumindest in Fragmenten über diese lange Zeit hartnäckig erhalten hatten, liegt wohl an der besonderen Nähe dieser Dinge zum Menschen.

Die besondere Freiheit und Unabhängigkeit der Hagazussen setzte sich dann auch noch nach der Christianisierung mit den Hexen fort. Diese Freiheit und Unabhängigkeit barg aber auch große Gefahren, wie man dann bei der Hexenverfolgung sehen konnte.

Die Folgen der Aufklärung führten dann zu einem zunehmenden Machtverlust der etablierten Religionen und zur Bildung neuer Religionsvorstellungen. Ende des 19. Jahrhunderts versuchten verschiedene Leute an das längst vergessenes Druidentum und an die heidnischen Vorstellungen des Volksglaubens anzuknüpfen.

Das war aber noch nicht die Geburtsstunde der Wicca-Bewegung, denn dazu waren auch noch die feministischen Entwicklungen Anfang des 20. Jahrhunderts erforderlich, in der die Frauen damit begannen, sich von den patriarchalischen Fesseln zu befreien.

1954 hatte dann der Engländer Gardner mit den Wiccas eine neue Naturreligion in der Zeitschrift Witchcraft Today aus der Taufe gehoben. Gardner hatte sich schon vor dem Ersten Weltkrieg zusammen mit Crowley mit dem Gedanken um die Neodruiden beschäftigt.

Über Verwandtschaftsverhältnisse gelangen dann die Wiccas in die USA und mit der der Emanzipationswelle der 70er Jahre erreichten sie dort dann auch den Status einer anerkannten Religion. In dieser Zeit entstanden dann auch die ersten Bücher über die Rituale der Wiccas.

In der Wicca-Religion wurden sehr viele Dinge aus anderen Weltanschauungen zu einem Neoheidentum verwoben. So gibt es dort auch sehr viele Elemente aus der hellenistischen Weltvorstellung, dem Buddhismus und anderen fernöstlichen Lehren (Chakras=Silberschnur). Was ich bisher über diese Religion gelesen habe, klingt jedoch sehr menschennah, positiv, lebensfroh und weit gehend frei von Dogmen. So ist zum Beispiel bei ihnen im Gegensatz zum Buddhismus die Wiedergeburt nicht vom Leiden bestimmt, sondern nach keltischen Vorstellungen von einem natürlichen Kreislauf.

Insgesamt hatte sich Gardner über einen langen Zeitraum mit dem Heidentum beschäftigt und wird wohl auch die historischen Quellen sehr gut gekannt haben, um das alte Heidentum Mittel- und Nordeuropas in das Hier und Jetzt transformieren zu können. Das ist auch unbedingt erforderlich, denn in meiner Sammlung historischer Zauberrituale sind manche darunter, die sich so heute einfach nicht mehr realisieren ließen.

Gardner ist jedoch 1964 gestorben, ob die Transformation mit den Ritualen (ab 1970) bei den beiden Farrers aus den USA auch so gelungen ist, bleibt fraglich.

Du siehst, daß es selbst zwischen den Hexen und den Wiccas grundsätzliche Unterschiede in deren Vorstellung gibt. Wenn Hexen ihren Hexenkreis ziehen, hat das eine völlig andere Bedeutung und Zweck, als wenn die Wiccas ihren magischen Kreis ziehen. Die Schnittmenge liegt hier lediglich in der Spiritualität. Die Solitary Wiccas dürften in ihrer Lebenseinstellung der Welt der Hexen wohl noch am nächsten kommen.


Merlin
 
@DruideMerlin - ich muß dich leider berichtigen Farrars sind engländer und janet farrar war mit gardner verheiratet. Du kannst dir sicher sein dass das bei denen passt. Sie bezeichnen es halt als "progressiv witchcraft", also zeitgemäß und dynamisch. Weiters sind sie halt so ehrlich, dass sie sagen es gibt keine fakten für sogenannte alte naturreligionen, nur tradierte, mündlich überlieferte aussagen. Dann weißt du, wenn du an die stille post denkst, was daraus geworden ist. Historisch gesehen gab es keine hexen, sondern die verballhornung des wortes hagazusa, durch den klerus führte zu diesem unsäglichen wort hexe. Die "hexen" aber, die in allen kulturen vorkamen hatten ihre "berufsbezeichnung", strega, cantata usw. Die menschen die naturreligion betrieben, waren so intelligent, dass sie sich nicht als hexen bezeichnet hätten.

Meine frau und ich, wir sind seit 1989 wiccas und haben auch unsere eigene "richtung" kreiert, ohne mit der "ideologie" in konflikt zu kommen.

Was ich damit sagen will ist, es gab nicht DIE GERMANEN und nicht DIE KELTEN und natürlich auch nicht DIE HEXEN, sondern stämme die von den verschiedensten kulturen beeinflußt wurden. Darum, bösartig wie ich bin, gibt es auch heute keine DRUIDEN, sondern menschen die sich mit den wenigen vorhanden fakten eine relgion zusammenschustern. Es gibt auch, bei uns keine schamanen, sondern menschen, die mit schamanistischen techniken arbeit. Beides ist nicht verwerflich sondern total in ordnung, nur lasst doch bitte den schmarrn vor "alter geheimtradition", alte naturreligion aussen vor.
 
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Hallo,

vielleicht darf ich mich dazwischenschalten...ich finde es höst interessant inwieweit sich verschiedene Leute mit dem geschichtlichen Hintergrund der verschiedenen Magien auseinandersetzen.

Mich würde jedoch ineterssieren, was bedeutet Magie, in welcher Form habt Ihr Magie erlebt.

Danke Taria
 
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