Nein, wir sind uns darüber einig, dass der Nationalsozialismus bösartig ist. Nationalsozialismus bedeutet nachweislich Unterdrückung, Krieg und Massenmord, daher die Einstufung.
Okay, Ihr seid Euch darüber einig. Dann ist das ein Glaubensbekenntnis.
Ich für meine teil sehe mich davon nicht betroffen, denn ich bin dabei nicht gefragt worden, und ich finde es auch eine einseitig verzerrte Sichtweise. Romkirchliches Christentum zB bedeutet auch Unterdrückung, Krieg und Massenmord. Von Kulturrevolutionen erst gar nicht zu reden.
Und in all diesen Fällen ist die Ideologie lediglich vorgeschobene Rechtfertigung, und eigentlich geht es immer um dasselbe: um wirtschaftliche oder Machtinteressen. Ich halte es daher für dialektisch falsch, die Auswirkungen an der Ideologie festzumachen anstatt an der Motivation.
Du verwendest die Sprache der Antifa und der Linken. Das sind nicht "wir".
Das mag schon sein (wer auch immer "Ihr" seid) - ich sehe mich ja auch im Kampf gegen die Antifa und die Linke.
Das Verständnis, das "wir" haben, ist, dass Konfession, soziale Stellung, Aussehen, Herkunft und Geschlecht keine Qualitätsmerkmale sind und auch nicht als solche behandelt werden dürfen.
Also wenn das ein
Verständnis ist, also ein besondere bedeutungstragende Erkenntnis auf die abgestellt werden kann (und nicht etwa eine implizite Selbstverständlichkeit), dann wird daraus über kurz oder lang ein Dogma werden, und es wird auf genau das Gebot hinlaufen, das wir heute haben: dass nämlich überall dort, wo Unterschiede in der Konfession, der sozialen Stellung, usw.usf. bestehen, nicht nur diese sondern auch alle tatsächlichen Qualitätsmerkmale ignoriert werden müssen.
Natürlich nicht!
Das Fernsehen hämmert uns ein, dass Ausländer schmutzige Verbrecher, arme Leute asoziale Schwachköpfe und reiche Leute unmenschliche Parasiten seien. Es hämmert uns ein, dass jede kleinste Verfehlung erbarmungslos verfolgt und öffentlich angeprangert werden müsse. Es sei denn, es geht um Menschen, die das Schönheitsideal erfüllen, kein Privatleben wollen und allzeit bereit sind, sich vor der Kamera auszuziehen. Die dürfen alles außer zunehmen.
Nett formuliert und durchaus nicht unzutreffend beobachtet. Man könnte es kürzer fassen, dass das Fernsehen (und die meisten anderen Massenmedien) von vorn bis hinten gezielte Verblödung betreiben, die sie "Bildung" nennen (mit nur sehr wenigen Ausnahmen).
Das sehe ich freilich als eigendynamisch notwendige Folge der Demokratie: genauso wie in einer Demokratie immer die schlechteste aller möglichen Lösungen gewählt wird die gerade noch von der hälfte der Bevölkerung akzeptiert wird (denn alle besseren Lösungen finden keine Mehrheit), entwickelt sich auch das mediale Angebot automatisch hin zum schlechtestmöglichen.
Mir geht es hier aber um etwas anderes: ich finde es bemerkenswert, dass das Fernsehen, während es die Zuschauer als ruhigzustellende Idioten erachtet und jegliche Intelligenz mit Füßen tritt, ja vor allem auch und gerade alle höheren geistigen Werte des Menschseins mit Füßen tritt, dann aber doch ein Wertebewusstsein zur Schau stellt, wenn es darum geht, auf Political Correctness zu pochen und eben die Klischees des Antifaschismus, Antirassismus und Antisexismus von morgens bis abends zu präsentieren und zu repetieren: dass eben Nationalbewusstsein böse ist, Männer dumm und minderwertig, und Ausländer arm und hilfsbedürftig.
Bizarr wird das vor allem da, wo es heute doch viele gar nicht so dumme deutsche Männer (und auch Frauen) gibt, die ein starkes Nationalbewusstsein haben und durchaus stolz darauf sind dass sie Türken sind.