Hallo Frater 543
Ist das 543 eigentlich wichtig? Oder hat es gar eine spezielle Bedeutung? Ich bin aus Faulheit immer in Versuchung die 543 wegzulassen. Aber vielleicht bringe ich dann böse Magie über dich. Und das muss ja nicht sein. Du sollst ja auch die Pfingsttage genießen, auch wenn es christliche Feiertage sind. Deshalb müssten es ja für dich eigentlich Trauertage sein. Oder sieht man das in der Magie nicht so verbissen? Ich weiß zwar immer noch nicht genau, welchem Zweig der Magie du dich verschrieben hast, obwohl du es mir sicherlich bereits erzählt hast. War es nicht irgendeine Gruppe mit latainischem Namen? Gibt es bei euch eigentlich auch Feiertage? Aber ich kann mir das gar nicht so recht vorstellen, weil die (schwarze) Magie ja eigentlich eine recht düstere Angelegenheit ist, eventuell bis auf die Momente, wo man dem Wohlbefinden ein wenig nachhilft.
Auf alle Fälle scheinst du ja sehr gebildet zu sein. Was du alles weißt. Ich musste erst einmal nachschauen, was eigentlich ein Antagonist ist. Es ist also ein Widersacher. Ausserdem ist er des Gegenteil eines Protagonisten. Siehste, ich habe wieder etwas dazu gelernt. Aber bei meinem schlechten Langzeitgedächtnis, wird dieses Wissen wohl nich allzu lange in meinem Kopf bleiben.
Wieso bezeichnest du deinen Weg eigentlich als linken Pfad? Entspricht der linke Pfad der schwarzen Magie? Auch ich strebe übrigens nicht die Vereinigung mit Gott an. Dazu bin ich viel zu bodenständig und zu egoistisch. Aber als Agnostiker schließe ich die Möglichkeit nicht aus, dass es irgendetwas geben könnte, dass dem ganzen Unsinn hier einen Sinn verleiht. Wie dieses Irgendetwas allerdings beschaffen ist, ob es göttliche Züge trägt oder nicht, kann natürlich niemand beantworten. Dieses Irgendetwas übersteigt ohnehin unser Auffassungsvermögen. Ich hatte letztens so eine spontane Idee, die ich hier einmal einfügen möchte. Das heißt, so spontan war sie gar nicht, denn ich hatte zwei Tage zuvor den Artikel über die Stringtheorie gelesen, aber natürlich nicht verstanden. Bin ich Einstein?
Ich stelle mir manchmal die Frage, ob spirituelles Bewusstsein nicht
Ausdruck einer speziellen Schwingung ist, die wir mittels spiritueller
Techniken erzeugen. Ist nicht das ganze Universum Ausdruck
irgendwelcher Schwingungen? In der Stringtheorie wird behauptet, dass die
kleinsten Elementarteilchen, die eindimensionalen Strings, in einem
zehndimensionalen Raum-Zeit-Kontinium schwingen und durch die
unterschiedlichen Frequenzen ihrer Schwingungen, die elementaren
Bausteine der Atome erzeugen. Weiter wird gesagt, dass sich diese Strings
in jedem Punkt des Universums befinden. Ist das Universum also in
Wirklichkeit ein Ätherfeld, das aus lauter vibrierenden Strings besteht und
dass sich dort, wo die Schwingungen einer speziellen Frequenz entsprechen,
die Strings sich verdichten, und Galaxien, Sterne und Planeten entstehen?
Kann es sein, dass wir besonders durch spirituelle Praktiken, wie zum
Beispiel durch Beten, Meditation, Zen oder Autogenes Training, einen
positiven Einfluss auf dieses Energiefeld nehmen können, was dazu führt,
dass die Schwingungen dieses Energiefeldes sich harmonisieren? Laut der
Chaostheorie, kann bereits der Flügelschlag eines Schmetterlings irgendwo
am Amazonas, zu einer Naturkatastophe an einem fernen Punkt der Erde
führen. Haben wir also als Menschen die Möglichkeit, selbst durch ein
bescheidenes spirituelles Leben, größeren Einfluss auf dieses Energiefeld zu
nehmen und dadurch die Geschicke unserer oder zukünftiger Zeit positiv zu
beeinflussen? Bisher besteht dieses Modell nur in der Theorie, darum
vermag natürlich niemand zu sagen, welche Eigenschaften solch ein
Energiefeld besitzen würde oder ob es etwa Ausdruck des Göttlichen wäre.
Zu dem ganzen Geister- und Göterspuk hatte ich übrigens auch noch eine Idee, die ich dir nicht vorenthalten möchte. Mein letzter Beitrag über die Geister und Götter in den Veden war natürlich ironisch gemeint. Oder sollten etwa 5000 Jahre vor den Amerikanern doch schon die ersten gläubigen Brahmanen auf dem Mond gewesen sein? Das würde eventuell den Mann im Mond einen Sinn verleihen. Sollte die Technik der Veden wirklich funktionieren, dann sollte ich vielleicht doch einmal ernsthaft die Veden studieren. Das würde eventuell so manche Reisenkosten ersparen. Aber wenn an den Aussagen der Veden wirklich etwas dran ist, das hätte die Nasa das bestimmt schon aufgegriffen. Darum vermute ich, dass die Aussagen der Veden eher mythologisch zu verstehen sind, wenn sie denn überhaupt einen Sinn ergeben. Hier nun mein Versuch, ein neues agnostisches Weltbild zu kreieren. Agnostisch heißt dabei immer "Halb Fisch, halb Fleisch" oder "Weder Wasser noch Wein".
Ich stelle mir vor, wie sich alle Götter und Geister auf der
Jahreshauptversammlung der Götter und Geister auf dem Planeten der
Streitsüchtigen treffen und sich darüber streiten, wer der wahre, der höchste
Gott, ist. Sicherlich wird jeder tausend Gründe nennen, warum ausgerechnet
er der höchste aller Götter ist und warum alle Opfer ihm dargebracht werden
sollten. Genau so wie Krishna dieses Recht für sich in Anspruch nimmt,
könnte jeder andere, mit einer ähnlichen Begründung, dasselbe Recht für
sich in Anspruch nehmen. Schließlich ist auch Krishna nicht der höchste
Gott, sondern nur eine Reinkarnation Vishnus. Sollte man also statt Krishna
nicht lieber Vishnu anbeten? Aber auch Vishnu ist nicht der höchste aller
Götter, sondern nur Bestandteil der hinduistischen Trinität, wie man die
Dreieinigkeit der drei großen hinduistischen Götter Brahma, Vishnu und
Shiva bezeichnet. Aber jede hinduistische Strömung nimmt natürlich für
sich in Anspruch, dass allein ihre Götter den Weg zu den himmlischen
Planeten kennen, dass allein ihren Göttern Opfer dargebracht werden
sollten, dass allein ihre Götter ewige Seligkeit verleihen können. Ich glaube,
ich sollte einmal zur nächsten Jahreshauptversammlung gehen und die
Geister und Götter fragen, wer denn nun der höchste aller Geister und
Götter ist. Leider gibt es auf der Welt noch etwa 350 weitere Religionen, die
ebenfalls davon überzeugt sind, dass allein ihr Gott, der höchste aller Götter
ist. Es wird also gar nicht so einfach sein, heraus zu finden, wem dem nun
dieser Titel gebührt.
Was verstehst du unter dem Kulanarva Tantra? Ich werde gleich einmal googeln. Was wolltest du mit dem Satz "Es sind eben die Dinge, die in den Himmel führen, die auch in die Hölle führen!" aussagen?
Alles Liebe
Na, aber ich habe auch nicht die Seiten gewechselt. Ich wandel immer noch auf dem Linken Pfad und strebe eben nicht die Vereinigung mit der Gottheit an. Habe ich gerade irgendwo in einem anderen Thread geschrieben. Wir beide sind also immer noch Antagonisten.
Ich bin jetzt aber wirklich die falsche Adresse, wenn es um die Veden geht. Da kannste mir viel erzählen, aber meinst Du nicht, dass diese ganzen Geschichten um Himmelfahrten nicht Metaphern oder Parabeln sind, wie es auch die zahlreichen mythologischen Abstiege in die Höllen der einzelnen Kulturkreise sind?
Da fällt mir übrigens ein schöner Satz aus dem kulanarva tantra ein: "Es sind eben die Dinge, die in den Himmel führen, die auch in die Hölle führen!"
Um auf Deine letzte Frage einzugehen, bin ich mir sicher, dass (einige) Menschen vor 5000 Jahren schon das selbe wußten, was wir heute wissen. Wir sind in der Forschung weiter, müssen uns auf der anderen Seite aber auch wieder auf andere Dinge rückbesinnen, die vor 5000 Jahren selbstverständlich waren.
LG,
543