Magie in der DDR

N

Nahatkami

Guest
Hallo ,

wollte mal fragen, ob jemand unter euch weilt, der/die in der DDR aufwuchs und "alt" genug ist, um mir folgende Frage beantworten zu können.

War Magie in der DDR erlaubt? Bzw. kam man an solche Themen überhaupt ran? Gab es Leute, die sich mit Esoterik beschäftigten? Weiß da jemand mehr drüber?

Ist vielleicht ein seltsames Thema, doch es gibt da tatsächlich jemanden, den es interesiert.

Danke für eure Antworten (falls jemand antwortet :) )

Kami
 
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Also, ich dachte immer immer, dass Magie grenzenlos sei …
Haben gesellschaftliche Konventionen oder gar Diktaturen etwas damit zu tun?

Was verbirgt sich denn genau hinter Deiner Frage?

fragt Elias
 
Ich war zur Wende 19 Jahre alt, aber ich schon Einiges mitbekommen, als Künstlerkind kam ich mit vielen Menschen in 'Berührung'.;)

Es gab viele Menschen, die sich für Esoterik interessierten. Es gab sogar Bücher über Yoga und Meditation zu kaufen. Aber im Grunde war nicht mal die Religion richtig akzeptiert.
In der Schule wurde uns der Glaube lächerlich gemacht, wie kann man an etwas glauben was es nicht gibt. Es gibt nur das was die Wissenschaft beweisen kann.

Über Magie im Speziellen weiss ich nicht viel, eigentlich nichts. es gab alte Menschen mit viel Wisssen, was Kräuter und Kartenlegen betraf. Aber das war eher illegal und wurde belächelt.
 
Ich war zwar nicht dabei, möchte euch aber einen kleinen Text posten...

east of the sun schrieb:
In der Schule wurde uns der Glaube lächerlich gemacht...
...Aber das war eher illegal und wurde belächelt....
waldfee2 schrieb:
Offiziell war es streng verboten
Der perfekte Roboter(den sie "züchteten") durfte ja nicht merken, dass er nur manipuliert und ausgenutzt wird...
Was in den höheren Rängen abgegangen ist, dass ist schlimmer als jeder alptraum... :blue2:

Die SS - ein nationalreligiöser Orden
Wenn jemand alle magisch-okkulten Aspekte des Hitlerreiches übersehen haben sollte - eine genauere Betrachtung der SS muß einfach zutagebringen, wes Geistes Kind die Nazi-Elite war. Ihre Zentrale hatte die SS in der Wewelsburg in der Nähe von Paderborn (Westfalen). "Sie war sozusagen das große SS-Kloster", schreibt Walter Schellenberg in seinen Memoiren, "wohin der Ordensgeneral einmal jährlich das Geheimkonsortium einberief. Hier sollten alle, die zur obersten Ordensführung zählten, geistige Exerzitien und Konzentrationsübungen abhalten." Im großen Versammlungssaal traf sich die Tafelrunde des Schwarzen Ordens - "ein ganz kleiner, aus hochstehenden Persönlichkeiten und SS-Führern bestehender Kreis (zwölf an der Zahl), der über die wesentlichen Theorien und Ziele im Bilde war", wie Karl Poetel (Typologie de l' Ordre Noir) schreibt. "Die Mitglieder der verschiedenen untergeordneten Trupps erfuhren nur Bruchstücke davon. Denn entgegen landläufiger Meinung war die SS keineswegs nur eine Polizeitruppe: sie war ein regulärer religiöser Orden mit einer hierarchischen Gliederung - und gleichzeitig die modellartige Vorform jenes weltlichen Priesterstaates, der Hitler vorgeschwebt hatte: einer Gesellschaft, die aus Herren, Unmündigen und Sklaven bestehen sollte. So war es auch bei der SS nur die unterste Kaste, deren einziger Zweck darin bestand, den Tod zu geben und den Tod zu empfangen."
1925 hatte Stoßtruppmitglied und Hitlerchauffeur Julius Schreck auf Hitlers Befehl hin begonnen, landesweit Schutzstaffeln zusammenzustellen. Was Schreck in Wirklichkeit suchte, war Rohmaterial zur Züchtung des neuen Menschen. Jeder potentielle Kandidat wurde auf seine Reinrassigkeit und auf körperliche Eignung untersucht. Mit der "Pingeligkeit eines gelernten Hühnerzüchters" (Höhne) achtete Himmler darauf, daß den SS-Männern nicht jene Ebenmäßigkeit im Bau fehlte, die zum Bild des "schönen, sich selbst gebietenden Gottmenschen" gehörte, der in Hitlers Ordensburgen als lebendes Kultbild stehen sollte. Hatte ein Mitglied erst den Eid auf den Führer - Treue bis in den Tod - abgelegt, hatte er die eigentliche Herrschaft über sein Leben abgetreten. Er durfte zum Beispiel nur noch nach rassischen Gesichtspunkten und mit Einwilligung des Rassenamtes und Himmlers heiraten. Dem SS-Mann wurde nach und nach alles Schwache weggehämmert, bis er zum "freien, herrlichen Raubtier" wurde, das der Losung "Glauben, gehorchen, kämpfen" bedingungslos folgte. Der ideale SS-Mann war ein Roboter ohne Gewissen, eine allzeit bereite Kampfmaschine. Die Ausrottung der Juden wurde ihm als ein moralisches Recht eingeimpft, mit der Begründung, jene hätten ja dasselbe mit dem deutschen Volk versucht. Wohl durfte man unter der selbst ausgeübten Grausamkeit leiden, mußte sich als mannhaftes Mitglied jedoch der unangenehmen, aber "lebenswichtigen" Pflicht beugen. So betonte es Himmler in seinen Reden. Einmal, in Posen, sagte er wörtlich zu seinen SS-Männern: "Sollte im Bereich Ihres Gesichtskreises jemals einer dem Führer oder dem Reich untreu sein, und sei es nur in Gedanken, so haben Sie dafür zu sorgen, daß dieser Mann aus dem Orden kommt, und wir werden dafür sorgen, daß er aus dem Leben kommt."
In erster Linie sollte sich die SS durch ein konsequentes Neuheidentum von ihrer Umwelt abheben. Sie sollte das Vorbild, der Sauerteig des heraufdämmernden magischen Zeitalters sein. An die Stelle kirchlicher Trauungen rückten die Eheweihen unter den Siegrunen der alten Germanen. Dabei tauschten die Eheleute vor dem örtlichen Einheitsführer ihre Ringe und empfingen von diesem Brot und Salz. Denn der Führer hatte schon 1933 verkündet: "An die Stelle des Dogmas von dem stellvertretenden Leiden und Sterben eines göttlichen Erlösers tritt das stellvertretende Leben und Handeln des neuen Führergesetzgebers, das die Masse der Gläubigen von der Last der freien Entscheidung entbindet. Der christlichen Lehre von der unendlichen Bedeutung der Einzelseele und der persönlichen Verantwortung setze ich mit eiskalter Klarheit die erlösende Lehre von der Nichtigkeit und Unbedeutendheit des einzelnen Menschen gegenüber."

Elias111 schrieb:
Also, ich dachte immer immer, dass Magie grenzenlos sei …
Haben gesellschaftliche Konventionen oder gar Diktaturen etwas damit zu tun?
ich lasse die frage einfach mal so im raum stehen...
 
Elias111 schrieb:
Also, ich dachte immer immer, dass Magie grenzenlos sei …
Haben gesellschaftliche Konventionen oder gar Diktaturen etwas damit zu tun?

Was verbirgt sich denn genau hinter Deiner Frage?

fragt Elias

Komme selbst auch aus der "Zone", war allerdings 12, als die Mauer fiel. Daher weiß ich nicht viel von dem, was ablief.
Vor einigen Tagen fragte mich jemand danach, wie es denn im Osten so mit der Magie ausgesehen hätte. Ob sie erlaubt war.
Da ich es nicht sagen konnte, versprach ich, mich zu erkundigen. Das verbirgt sich also hinter meiner Frage. Keine große Sache, falls Du das jetzt erwartet hattest. Naja, dann interressiert es auch mich selbst ...

Viele Grüße,
Kami

Ps. kann eigentlich nur sagen, daß meine Mutter mich als Kind mal zu einem "Heiler" geschleppt hatte, der überhaupt nichts machte, mich nicht mal ansah, sondern nur sagte, wir sollen wieder gehen. Einige tage später war mein problem verschwunden. - Mehr weiß ich leider nicht, was Magie usw. betrifft und deren Verbreitung.
 
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Also ich weiß nicht ob Maige wirklich streng verboten war, gern gesehen oder akzeptiert auf keinen Fall. Und dann kam es auf die Region an, wie die Funktionäre drauf waren. Je strenger und fanatischer die waren. um so weniger und um so heimliger wurde sie praktiziert, wenn überhaupt.

Beim Kartenlegen war es so. Alles heimlich aus Angst, Nachteile zu erleiden. Verboten war es meines Wissens jedoch nicht.

Was mich allerdings am meisten überraschte war, in der ehemaligen Sowjetunion gab es ein Diplom für Parawissenschaften - so richtig offiziell mit Hochschule und allem drum und dran.

Alles Liebe
Romy
 
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