So, das ist jetzt die Gelegenheit zu reifen und damit auch die Liebe reifen zu lassen. Und mit reifer Liebe meine ich keine Kompromisse und Arrangements, sondern Wahrhaftigkeit. In guten wie in schlechten Zeiten, nicht wahr?
Aber was ich nie verstanden habe, war, wieso man nicht, wenn man angeblich liebt, das nicht GEMEINSAM miteinander durchstehen kann. Ich dachte immer, die LIEBE, die müsste das doch möglich machen.
Hallo Tanita
mal angefangen.............
Mein neuestes Forschungsergebnis ist definitiv andersrum:
Das lange Zusammenbleiben ohne Verliebtsein macht LIEBE erst möglich.
Die Liebe, die die Liebe ist, ist im Moment des Verliebtseins zwar auch da, aber wir haben nicht verstanden, was es ausmacht, dass die Liebe da ist. Die Liebe ist da, weil wir unser kulturelles Ich (allgemein als Ego bekannt) wegschrauben, wenn wir verliebt sind und deaktiviert ins Regal legen und das kleine Ich nur das machen lassen, wofür es gedacht war: die Regeln und Bedingungen der 3-dimensionalen Welt draussen zu achten und zu beachten (aufs Klo gehen, wenns drückt; Autofahren nach vereinbarten Verkehrsregeln; wie vereinbart zur Arbeit erscheinen; Mich anziehen in einem kulturell vereinbarten Kontext etc.). Den Rest unseres Lebens lassen wir eine gewisse Zeit lange, während wir verliebt sind, die Liebe regeln.
Die Liebe ist eine eigene Kraft. Nicht wir haben sie, sondern wenn wir die Bedingungen kennen, zu denen sie uns gerne besucht, dann kommt sie, die Liebe. Im Verliebtsein funktioniert das noch.
Und zwar, weil wir über kulturelle Vereinbarungen springen. Die Hürde für Frauen ist etwas weniger hoch, als die Hürde für Männer. Beide Seiten wissen z.B. im Punkt des Verliebtseins nicht, wie und wo und womit sie den Rest ihres Lebens verbringen wollen. Aber wie Du richtig bemerkst, ist Wahrhaftigkeit eine wichtige Bedingung für die Liebe, in einer Beziehung gegenwärtig sein zu können.
Das Problem ist, dass es komplett dem kulturellen Ich (sprich Ego) überlassen wird, wozu es sich verlieben will. Da Frauen immernoch von Männern versorgt werden und dies immernoch ein kulturell fixiertes Versprechen ist heißt es für Männer: nach dem Verliebtsein muß ich Geld ranschaffen und zwar viel. Die Gesellschaft tut ihr übriges, damit es immer nur so gerade reicht, mit dem Geld. Und das Ziel sind unglückliche Menschen, weil die leichter steuerbar sind, als glückliche, zufriedene, satte Menschen.
Es wurde ein Keil zwischen Mann und Frau getrieben und den gilt es auszulösen. Der Keil sind kulturell vorgegebene Strukturen, die vorgeben normal zu sein und die dazu noch behaupten, es geht nicht anders.
Warst Du mal bei Ureinwohnern dieses Planeten? Morea z.B.? Da geht alles anders als bei uns und es funktioniert. Mensch ist total flexibel.
Zurück zu uns: Die Liebe hat Bedingungen:
Wahrhaftigkeit, Integrität, Authentizität, Ehrlichkeit, Klarheit sind Worte für nahe beieinander liegende Eigenschaften, die bis zu einem gewissen Grad erfüllt sein müssen, damit Liebe gelingt.
Freundschaft, Partnerschaft, Treue zum Mensch (muß gar nicht zum Körper sein) sind existenziell für die Liebe.
Wachstum, Wachstum, Wachstum und Wachstum ist eine der Grundvoraussetzungen für die Liebe -- diese Voraussetzung ist ja im Verliebtsein erfüllt: man wächst über das Alte hinaus -- aber dann?
Und Liebe braucht ein klares Ziel, für das sie dann gerne bleibt. Das Ziel für das die Liebe gerne bleibt heißt: das Wohl aller.
Was die Liebe nicht braucht:
Geld, Autos, Häuser, Kirche, Standesamt, gemeinsames Konto, Doppelbett, Karriere, Schule, Kleider, Haarfarben, Rasierapparate, Kino, Fernseher, Handy, PC, Internet, Bücher, Briefe, Fotos ......
Männer wollen nicht mehr als Verliebtsein und ich verstehe das so: Verliebtsein ist deswegen gut, weil da auch der Mann das Herz aufkriegt und präsent ist. Er weiß zwar nicht so genau wie das geht, aber es geht. Allerdings geht ihm das Herz und die Präsenz wieder verloren, wenn ihm die kulturellen Bedingungen für eine Familie einfallen. Er ist in einer Zwickmühle, die er nicht steuern kann, weil er es nicht gelernt hat damit umzugehen. Das hasst er. Und er wird es zu vermeiden wissen, weil der Umgang damit noch nirgendwo gelehrt wird. All meine Männerseminare und Männerbücher haben nicht viel dazu beigetragen, sorry, Kumpels! Das Ziel von Verliebtsein für Männer ist oft Sex und es ist verständlich warum: Männer wollen gerne geben. Geben können Männer im 1., 3. und 5. Chakra: also Sperma/Sex, Macht/Schutz/Ich oder Ego und Ausdruck/Sprache.
Und er lernt nicht, wie er ein Leben einrichten könnte, in dem Liebe gelingt. Aber Frauen haben da auch ein Riesenproblem: sich versorgen lassen. In gegenseitiger Abhängigkeit wird Liebe nicht gelingen. Es braucht zwei Individuen, Menschen, die für sich alleine stehen können. Da sehe ich keinen Mann und keine Frau, nirgends, auch nicht, wenn ich in den Spiegel gucke: da guckt einer raus, der immer mehr zu sich steht und immer mehr für sich sorgen kann, ja. Und mein Weg dauert nur noch wenige Jahre, bis ich EHE leben kann, ich bin auf dem Weg.
Die Liebe braucht Wachstum. Allerdings kein Wirtschaftswachstum. Wachstum der Beziehung und der Partner, was wie ich andeutete im Verliebtsein noch komplett erfüllt ist. Aber später meist vom Mann zuerst aufgegeben wird, weil er zuviel zu tun hat und nicht weiß, wie Wachstum als Mensch, als Individuum geht. So wird das Auto immer größer und das Haus oder die Wohnung und das Doppelbett immer breiter, aber der Mensch wächst nicht mehr: das ist der sichere Tod jeder Liebe. Frauen sind da näher dran, weil ihre kulturellen Bedingungen und die aktiven Chakren das klarer möglich machen, als einem Mann, der zu persönlichem Wachstum auch einen anderen Zugang hat, als eine Frau und es doch tun könnte und sollte.
Na, das ist der kurze lange Text für heute abend.
Ich geh giessen und ins Bett
Andreas