Männlichkeit heute - Duckfreie Diskussion über das interessante Thema

Garfield

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Also meiner Meinung nach ist der gesellschaftliche Umbruch weder für Männer noch für Frauen wirklich einfach zu bewältigen.

Die alten - und nicht unbedingt tollen- Rollenmodelle der Geschlechter wurden über den Haufen geworfen, aber was etabliert sich nun auf den Trümmern und mit den Überresten dieser vergangenen Zeiten.

Was braucht die Gesellschaft für eine positivere Entwicklung der Geschlechterrollen?
 
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Also meiner Meinung nach ist der gesellschaftliche Umbruch weder für Männer noch für Frauen wirklich einfach zu bewältigen.

Die alten - und nicht unbedingt tollen- Rollenmodelle der Geschlechter wurden über den Haufen geworfen, aber was etabliert sich nun auf den Trümmern und mit den Überresten dieser vergangenen Zeiten.

Was braucht die Gesellschaft für eine positivere Entwicklung der Geschlechterrollen?

welches sind denn für dich trümmer und überreste?
lg von sokrates
 
Naja, daß wir zB zwar die "Emanzipation" und "Gleichberechtigung" haben aber Frauen selbstverständlich nach wie vor die ganze Arbeit rund um Kinder aufgehalst bekommen.

Daß sogenannte Männer- und Frauenberufe nach wie vor nicht gleichwertig behandelt werden und daß zB Jungs ein "Imageproblem" haben wenn sie sich für einen Pflege- oder Erziehungsberuf interessieren.

Daß es immer noch viele Frauen gibt die sich lieber einen "Versorger" angeln als selbst eine Karriere auf die Beine zu stellen.

Daß zB der Partner einer Bekannten von mir eifersüchtig auf sie ist weil sie mit ihrer Selbstständigkeit mehr verdient als er.

Daß Männer immer noch erwarten daß die ebenfalls vollzeit arbeitende Partnerin den Haushalt macht.

Daß es für "Frauenprobleme" jede Menge mediale Aufmerksamkeit und Beratungsstellen etc gibt, für Männerprobleme aber nicht. ZB daß Gewalt von einem Mann an einer Frau gesellschaftlich ganz anders bewertet wird wie Gewalt einer Frau einem Mann gegenüber.
 
Naja, daß wir zB zwar die "Emanzipation" und "Gleichberechtigung" haben aber Frauen selbstverständlich nach wie vor die ganze Arbeit rund um Kinder aufgehalst bekommen.

Daß sogenannte Männer- und Frauenberufe nach wie vor nicht gleichwertig behandelt werden und daß zB Jungs ein "Imageproblem" haben wenn sie sich für einen Pflege- oder Erziehungsberuf interessieren.

Daß es immer noch viele Frauen gibt die sich lieber einen "Versorger" angeln als selbst eine Karriere auf die Beine zu stellen.

Daß zB der Partner einer Bekannten von mir eifersüchtig auf sie ist weil sie mit ihrer Selbstständigkeit mehr verdient als er.

Daß Männer immer noch erwarten daß die ebenfalls vollzeit arbeitende Partnerin den Haushalt macht.

Daß es für "Frauenprobleme" jede Menge mediale Aufmerksamkeit und Beratungsstellen etc gibt, für Männerprobleme aber nicht. ZB daß Gewalt von einem Mann an einer Frau gesellschaftlich ganz anders bewertet wird wie Gewalt einer Frau einem Mann gegenüber.


das sind sehr interessante themen und ansätze, und da wäre ja fast ein gesprächskreis besser anzubieten. aber es ist ja nicht grundsätzlich so, es gibt schon auch einiges, was sich positiv gewandelt hat.

z.b. männerprobleme bei uns in der stadt gibt es sogar spezielle männerkreise, die themen, wie gewalt, mobbing, ungleichstellung anbietet. das wird sehr gerne von den herren angenommen.
 
Also meiner Meinung nach ist der gesellschaftliche Umbruch weder für Männer noch für Frauen wirklich einfach zu bewältigen.

Die alten - und nicht unbedingt tollen- Rollenmodelle der Geschlechter wurden über den Haufen geworfen, aber was etabliert sich nun auf den Trümmern und mit den Überresten dieser vergangenen Zeiten.

Was braucht die Gesellschaft für eine positivere Entwicklung der Geschlechterrollen?

Wieso Geschlechterrollen? Wieso nicht einfach authentisches Selbstsein?
Dann fallen auch jegliche Rollen weg.
 
Wieso Geschlechterrollen? Wieso nicht einfach authentisches Selbstsein?
Dann fallen auch jegliche Rollen weg.

:thumbup:

So sehe ich das aber auch. Menschen auf vorgefertigte Rollen festlegen wollen halte ich eher für problematisch und wird dem Menschsein auch nicht gerecht.

LG
Any
 
Ich halte es auch für fürchterlich antiquiert heute noch zu denken, Weibliches sei weich, empathisch, schwach und nachgebend und Männliches sei hart, gefühlskalt, stark und sich durchsetzend. Bei aller Liebe für Yin und Yang meine ich, daß man solche Kathegorisierungen heute getrost besser vergisst und auf die Suche nach dem gehen sollte, was wirklich in einem ist.
 
Ich halte es auch für fürchterlich antiquiert heute noch zu denken, Weibliches sei weich, empathisch, schwach und nachgebend und Männliches sei hart, gefühlskalt, stark und sich durchsetzend. Bei aller Liebe für Yin und Yang meine ich, daß man solche Kathegorisierungen heute getrost besser vergisst und auf die Suche nach dem gehen sollte, was wirklich in einem ist.

Schön formuliert :) und zu wenig etabliert...
 
Also meiner Meinung nach ist der gesellschaftliche Umbruch weder für Männer noch für Frauen wirklich einfach zu bewältigen.

Die alten - und nicht unbedingt tollen- Rollenmodelle der Geschlechter wurden über den Haufen geworfen, aber was etabliert sich nun auf den Trümmern und mit den Überresten dieser vergangenen Zeiten.

Was braucht die Gesellschaft für eine positivere Entwicklung der Geschlechterrollen?

Es stimmt was Du schreibst, wobei ich hier weniger die gesellschaftlichen Regeln per se sehe, sondern schlicht und einfach die normalen Regeln des Zusammenlebens und des Umganges in Beziehungen miteinander.

Die alten Rollenmodelle sind sicherlich noch in sehr vielen Menschen verankert. Schließlich können wir nur das sein, was uns unsere Eltern als Handlungsalternativen gelehrt haben ... und das ist leider in sehr vielen Fällen nur sehr wenig. Resultat der Veränderungen ist eine die steigende Gewalt im häuslichen Umfeld (= fehlen von Handlungsalternativen) bzw. eine generelle Unsicherheit aller Beteiligten.

Was würde die Gesellschaft brauchen? Natürlich primär einmal der Wille des Einzelnen das System überhaupt ändern zu wollen. Das alleine ist schon ein Problem, da sich das alte System zu einem grossen Teil einerseits auf Grund praktischer Fakten (5-10 Kinder im bäuerlichen Haushalt), andererseits aber auch aus historischen Gründen (auch der Steinzeitmann war Jäger, auch die Steinzeitfrau war für die Kinderaufzucht zuständig), aber auch klassisch ein sehr bequemes System für beide Seiten (Mann braucht sich um die Kleinigkeiten des Lebens nicht zu kümmern, Frau braucht nur in begrenztem Rahmen Verantwortung zu tragen für die Versorgung der Familie).

Was ich im Moment sehe, ist einfach die Große Unsicherheit bei den Menschen. Weil sie nicht wissen, wie sie mit dem neuen System umgehen sollen, weil sie nicht wissen wie sie aus ihren anerzogenen Rollenbildern herauskommen sollen.

Das wir das alte System jetzt umgestoßen haben ist sicherlich ein grosser Schritt in eine richtige Richtung. Aber wir müssen uns auch klar darüber sein, dass es ein Versuch ist, der in dieser Form in >200.000 Jahren Menschheitsgeschichte bisher nicht unternommen worden ist. In welcher Zeit erwarten wir also Anpassungen? Jetzt spielen wir gerade erst einmal ein halbes Jahrhundert mit dem neuen System herum, knappe 2 Generationen.

Und ... es hat bei dem System noch niemand bewertet, ob es für uns als Menschheit überhaupt gut ist. Was dabei herauskommt sind "fremderzogene" Kinder (wir sehen was bei den Schlüsselkindern der 70er und 80er herausgekommen ist), sind Kinder denen die Mutterliebe vorenthalten wird - genauso wir früher der Vater sehr oft psychisch "abwesend" war.

Was ich ganz toll finde, dass sich in der neuen Generation sehr viele Frauen wieder genau für das alte System entscheiden. Weil sie für ihre Kinder das Beste haben wollen - selbst wenn es auf Kosten einer sinnlosen Karriere in einer Machtmaschinerie geht. Aber auch in der Wissen, dass ihnen nach den Kindern trotzdem der Weg in eine Karriere offen steht.

Liebe Grüße
 
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Ich halte es auch für fürchterlich antiquiert heute noch zu denken, Weibliches sei weich, empathisch, schwach und nachgebend und Männliches sei hart, gefühlskalt, stark und sich durchsetzend. Bei aller Liebe für Yin und Yang meine ich, daß man solche Kathegorisierungen heute getrost besser vergisst und auf die Suche nach dem gehen sollte, was wirklich in einem ist.

Liebe Trixi,

wir haben alle diese Komponenten die dem Männlichen und dem Weiblichen zugeordnet werden sowieso in uns. Und es liegt nur an uns selber, welchen Teil wir davon dominieren lassen wollen (soferne wir das auf Grund unserer Erziehung oder Entwicklung können).

Dass Männer vom Einen mehr haben als Frauen, und Frauen wieder vom Anderen - ich finde es schön. Denn ohne eine gewisse Differenz kann es keine erotische Anziehung geben. Auch homosexuelle Paare haben einen männlichen und weiblichen Part ....
Auch höre ich immer wieder von Frauen, dass sie mit den neuen asexuellen "Metrosexuellen" überhaupt nichts anfangen können, sondern lieber einen Mann haben wollen, der auch Männlichkeit ausstrahlt.

Was hier sehr viel in den Glaubenssätzen der "Emanzipationsgläubigen" mitspielt sind einfach schlechte Erfahrungen mit Männern. Aber genau da geben diese Frauen auch ihre eigene Verantwortung ab ... denn es ist ihre eigene Verantwortung, wen sie sich als Partner suchen.

Liebe Grüße
 
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