hmm -
dazu ist ganz einfach zu sagen -
NEIN sagen ist keine aggression.
die aggression entsteht nur dann, wenn mensch nicht gelernt hat NEIN zu sagen -
aus angst vor zurückweisung -
und - weil er/sie nicht genau weiß, was gut ist für ihn/sie selbst - und was nicht.
sprich - wenn mensch seine grenzen nicht ganz genau abgesteckt hat.
wenn mensch seine grenzen genau abgesteckt hat, ist gewalt nicht mehr nötig.
OK, magdalena,
gesetzt den Fall, ich habe meine Grenzen "abgesteckt". Solange ich nicht ständig in mir ruhe, wird es allemal möglich sein, dass jemand von außen versucht, sie dennoch zu missachten. Und es schadet dann beleibe nichts, wenn ich ihn ein wenig "aggressiv" zurückweise.
Um ohne Aggression zurechtzukommen, müssen wir sie
1. erst mal gelebt haben und
2. zu einem erheblichen Teil von innerem Frieden gelangt sein.
Also ist es allemal noch eine Station auf dem Weg, zumindest glaube ich, dass es erst recht für einen Mann so ist.
Die meisten Männer nämlich, die mit Aggression nichts zu tun haben wollen, sind tatsächlich "Weichbrote", d. h., sie haben dann eben damit zu tun, dass sie ständig angegriffen und niedergemacht werden oder sie sind ganz einfach schwul.
Es braucht eine Weile, bis jemand so viel innere Balance erreicht hat, dass er nicht auf auf Aggression zurückzugreifen braucht.
Und das, was wir Zivilisation nennen, ist z. B. die Idee, es sei besser, Streitigkeiten vor Gericht auszutragen anstatt mit der Faust zu regeln. So ein Prozess aber dauert Jahre und entsprechend lässt man daran Nerven und Geld. Wenn sich aber zwei Männer einen Faustkampf liefern - man denke ruhig an den "Wilden Westen" -, um eine Streitigkeit auszutragen, ist der nach ein paar Minuten beendet, und diese Männer sind danach häufig die besten Freunde. Ein zugelassenes und durchlebtes - wenn auch verpöntes - Gefühl macht Platz für bessere Gefühle; ein unterdrücktes aber ist ein Baustein zur nächsten Krankheit. So etwa meine ich das.
Wir haben als Kinder auf einem Dorf in den 60er Jahren und in der alten DDR Aggressionen gelebt und teilweise richtig ausgetobt. Aber sie wurden von den Eltern sozusagen "kanalisiert", indem sie uns beibrachten, keinen sichtlich Schwächeren zu schlagen und keine Mädchen. Fand ich gar nicht so schlecht, (obwohl es wahrlich verkehrt ist, im weiblichen das "schwächere" Geschlecht zu sehen. Frauen sind in Wahrheit viel stärker, sie werden schließlich in der Statistik eines jeden Landes dieser Welt erheblich älter und können mehr Widrigkeiten ab).
Auf jeden Fall bleibe ich bei Folgendem: Um von der Aggression wegzukommen führt der Weg nur durch sie hindurch. Es ist ein Wachstumsprozess.
Die berühmte "Gewaltprävention" in Schulen wird, wenn sie fachmännisch durchgeführt wird, ungefähr so laufen, dass die Schüler, die häufig angegriffen und niedergemacht werden, erst mal lernen, zurückzuschlagen, überhaupt erst dazu den Mut bekommen. Denn wenn der Angreifer das - meistens unbewusste - Gefühl bekommt, dass es da u. U. ein Echo gibt, kann eine Balance entstehen. Das Opfer zieht den Täter an und umgekehrt. Wenn das Opfer innerlich bereit ist, Täter zu sein, kann es in sich eine Balance schaffen, was umgekehrt auch für den Täter gilt, aber der muss mit der Nase darauf gestoßen werden, weil er keinen Leidensdruck verspürt.
Danach - erst d a n a c h - entsteht Frieden, e c h t e r Frieden.
(Ist nebenbei Kampfsporterfahrung, in meditativen Beispielen erprobt.)
Herzliche Grüße,
nanabosho