Ja und nein. Kommt auf die Sendungen an, die man sich anguckt. Die Art und Weise der Nutzung. Manches kann auch eine Bereicherung sein. Das is nicht viel anders wie bei der Abhängigkeit vom Compjuder und den ganzen Progis, die einem das Gefühl vermitteln, man wäre mit ein paar Mausklicks Herr über eine Maschine, die einem das Leben erleichtert, bequemer macht, über die ich mich aber auch oft genug ärgern kann, wenn meine zarten Nerven von Bugs oder Viren gequält werden. Oder auch das Internet, wo ich auch recht schwer reingekippt bin.
Irgendwie is das alles wie eine große Maschine für mich, die ich zwar benutzen, die mich aber auch versklaven kann, wenn ich nicht aufpass. Multimedia, Vision und Illusion auf der einen Seite der Unterhaltungselektronik, Bewegung, Suggestion von Kraft beim Druck aufs Gaspedal im alltagsverkehr. Eine Maschine. Pervers ist, dass ich mir dabei zuschaun kann. Das is ja das Perverse. Ich sehs und kanns nicht ändern. Und witzig und fast sureal find ich ja, dass selbst die Informationen, die mir zeigen, dass ich eigentlich ein Sklave einer Maschinerie bin, oft aus dieser Maschine selbst kommen, in Form von informativen Sendungen im TV, anregenden Forenbeiträgen oder aufklärenden Internetseiten.
Lustig ist das. Da sitz ich dann, Salzgebäck fressend, vor der Glotze, brauch nur noch rumkombinieren und glaub, immer gscheiter zu werden und red mit der Maschine. Und die Maschine spricht mit mir und sagt zu mir: "
*hihi*, du entkommst mir nicht, mein Sklave, der du mich erschaffen hast ...." und ich sag dann manchmal, wenn ich gut gegessen hab und mich kräftig genug fühl zu ihr: "*
haha*, und du kannst dich nicht selber einschalten ..." bevor ich auf den Netzschalter drück.
Aber es is eh alles wurscht. Weil ich bin ja nicht nur Sklave einer Maschinerie, sondern auch noch Sklave meiner eigenen Gedanken. Immer nehm ich mir vor, ich schreib nur einen Satz, wie etwa hier: "Es kommt auf die Art der Nutzung an!" und Punkt. Und rauskommen tut immer ein halber Roman. Es ist verdammt hart, ein Sklave zu sein.