Machen Schamanskis anders Schattenarbeit?

E

Einhorrn

Guest
servus,
meinereins beschäftigungstherapiert sich schon geräumliche Zeit mit dem Thema "Ich und das Pöhse", oder anders ausgedrückt "Meine Wirkungen in der Welt".
Dessdawegen wurde ich neugierig, als ich folgendes Zitat las:
(...) dafür ist harte, knochenharte und tränenreiche Arbeit an sich selber notwendig ( ...) und gerade, weil ich selber da drin stecke (...) gepflegt Schattenarbeit. Und zwar richtig. Wenn Du danach noch stehst, kann man weiter reden...
Im folgenden hab ich kurz (wegen gallopierender Schreibfaulheit) Zitatlicherdings zusammengefasst wie ich das Thema bisher betrachtet und praktiziert habe. (rotes wurde von mir hinzugefügt)

Schattenarbeit ansich ist ja erstmal etwas sehr Analytisches. Der Begriff kommt ja auch aus der Psychoanalyse.
Techniken:
1.
schriftliches Erfassen von vergangenen Erlebnissen oder Empfindungen, die mir negativ in Erinnerung sind und/oder negativ auf meine Umwelt wirken, Reflexion und Interpretation über Auswirkungen derselben.
2.
Visualisierungen während Meditation, vor allem gut, um Ordnung und Übersicht zu schaffen. Wieder Reflexion und Interpretation
2.1. Der Angst ins Gesicht sehen. (Face the Fear & Face the Fact)
3.
sich selbst im Alltag beobachten, wann wird was ausgelöst
Grundsätzlich geht es (.) darum, jegliche Gedanken und Gefühle ersteinmal als Teil von sich zu aktzeptieren.
Weiterhin um das Erkennen von Ursache und Wirkung, was löst wann welche Gefühle in mir aus. Gibt es konstruktivere Möglichkeiten zu reagieren?

als ich begann mit Spiritalität
wollte ich das Licht in die Dunkelheit bringen

heute weiss ich dass
in der Dunkelheit die Geburt des Ich sich vollzieht...

Wenn ich mir den Beitrag von RoadMan durchlese, vermute ich, dass mit "gepflegter Schattenarbeit" weit mehr gemeint sein könnte, als die bekannten psüchoanalitischen Veredelungsspielchen. Ohne da jetzt was abwerten zu wollen, weil mit diesen Veredelungsspielchen hab ich mir schon ne ganze Portion Menschlichkeit erstritten. Aber viel mehr als schmerzlich unbequem war da nichts (Blut, Schweiß und Tränen halt).
Ich weis, dass in fortgeschritteneren Anthro Kreisen mit dem "Doppelgänger" gearbeitet wird, und das soll nicht lustig sein.
Daher vermute ich, dass es bei dieser Schattenarbeit noch andere Ebenen als die psychologische gibt.

Jetzt die Frage:
Will jemand hier über seine eigenen Erfahrungen und evtl. Praktiken Mitteilung machen,
soweit sie jenseits der andern Orts reichlich beschriebenen psychologischen liegen?
 
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Hallo,

man kann wählen, was man will. Ich will Licht. Es in sein Leben zu bringen bringt auch Leid hervor. Dieses Leid ist nicht neu, sondern wirkte längst auf das Leben ein. Was neu ist, ist das man es sieht. Aber man hat sich ja dem Licht zugewand, daß dieses Leid heilt. Deshalb kommt man auch voran und kann mit minimalem Leidspüren maximale Heilung erfahren.

Wer jedoch den Schatten sucht, und hofft in ihm Hinweise auf das harmonisierende Licht zu finden, geht den selben Irrweg, der ihn einst überhaut erst ins Leid brachte. Es ist der Geist, der entscheidet was sein Favorit ist.

Was willst du erfahren: Leid oder Heilung? Wenn du das für dich entschieden hast, dann weist du auch ob du Schattenarbeit oder Lichtarbeit bevorzugst.

Das Leid, das unbedingt zu lösen ist, wird sich zeigen. Das Licht, das es heilt, kennst du bereits. Du kennst es besser, als das Leid, denn Licht ist deine wahre Natur. Du bist Materie gewordenes Licht.

Leid gehört nicht zwangsläufig zum Leben. Und schon gar nicht zum spirituellen Weg. Buddha lehrt die Formen des Leids und dessen Auflösung. Wieso sollte ich das Leid zu Lehrmeister ernennen? Ich wünsche Heilung und gebe dem Energie, was dieses bewirkt: Licht.

Und so verbinde ich auch Klienten mit ihrem Licht. Zeige es ihnen. Spreche ihnen zu, das sie diesem Licht vertrauen, es annehmen und erkennen, das sie dieses Licht sind. Das ist es, was sie heilt - die Annahme ihres Lichts. Und selbiges praktiziere ich für mich und nehme Hilfe in Anspruch, mein Licht zu finden und anzunehmen.

Diese Denkweise und hat mir schon manches mal eine Zuordnung zur "Licht und Liebe Fraktion" eingehandelt. Es ist erstaunlich, das man mit "du wirst es hart haben und richtig in die Scheiße langen müssen, um langsam weiter zu kommen!" tatsächlich Menschen davon überzeugen kann, der richtige Heiler zu sein. Aber, das Ego empfindet Stolz, wenn es hart drauf ist und was richtig viel Leid aushält. Für mich ein falscher Stolz.

Ich wünsche jedem den erwünschten Erfolg bei seiner Schattenarbeit. Spaß nicht, weil das wär glaub ich unrealistisch.

Alles Liebe
Jan
 
Ich will Licht. Es in sein Leben zu bringen bringt auch Leid hervor.
Ich wünsche jedem den erwünschten Erfolg bei seiner Schattenarbeit.
Danke Jan.
Das ist zwar wohl eher als leuchtender Kontrapunkt zu meinerer "was nicht weh tut hat kein Wert" Geschichte gemeint, Passta ber nicht schlecht dazu.
Aus philosophischer Sicht, ist mir deine Sichtweise sogar lieber wie meine Praxis.

Nochmal Danke, Jan.
Shit, jetzt werd ich selber noch off Doppig:

Bedenkt, alles Dasein ist reine Liebe,
Alles Leid ist nur wie Schatten,
Es geht vorbei
Und ist vergangen,
Drum nehmet zur Genüge,
Nach eurem Wollen von der Liebe,
Wann, wo, wie & mit wem ihr wollt.
Tu was du willst, soll das ganze des Gesetzes sein.
Und jetzt gehts wieder zurück zum Thema:
Aber: Wähle deinen Willen gut.
Das war kein Zitat, sondern frei ausm Gedächtnis nach irgend sonem :zauberer1 Engländer.

Grüßle
RR
 
Hallo Einhorn,

freut mich, das es dich erreicht *g*

Wenn du Buddha zuhörst, wirst du erfahren das nur unser Ego Leid erfahren kann, das wir jedoch nicht unser Ego sind. Das Ego gehöt zum Leben - sicher. Es wird befriedet bleiben, bis zum Tot. Und Erleuchtung werden großartige Momente sein (Zen-Buddhismus) oder viele kleine Lichter im Alltag (Taoismus). Egal, der Glaube ans Leid wird mit der Erleuchtung dahin sein.

Wenn man Schritte macht, dann tut's weh. Das ist ok, denn wir leben auf einem Planeten. Doch nur wer die Kunst erlernt hat, mit einem kleine Schmerz große Schritte zu tun, wird auch große Schritte bewältigen. Die anderen fallen in das Leid ihres Egos und geben auf oder sterben sogar. Sie weden immer kleine Brötchen backen.

Das Ego leidet und es erpresst und als freien Geits damit. Nur der Geist, der sich über diese Drohungen erhebt und sich dem Erlebnis stellt, wird Heilsein erleben. Wenn man das genauer wissen möchte, dann gibt es Quellen wo man das nachvollziehen kann. eine dieser Quellen ist Clemens Kubys Film "Unterwegs in die nächste Dimension". Wenn du den aufmerksam anschaust, wirst du einiges erfahren.

einmal ist da Hi-ah Park, die eine jungen Mann dahin führt, wo es keine Konflikte gibt. Ich nenne das das die Begegnung mit dem Geheilte Selbst. Fall muß dieser Junge Herr nicht leiden und macht keinen Schattenarbeit und hatte noch nicht mal vor, sich da heilen zu lassen. Er wurde trotzdem von seinen Süchten geheilt und es hat sein ganzes Leben verändert.

Hi-ah Park wird auch von Kollegen kritisiert. Und sie erklärt unter Tränen, was sie tut. Ja, sie kennt Leid, aber sie macht es nicht zu ihrem Motto. Im Gegenteil, sie begegnet dem Leid mit mehr, als nur der ganzen Liebe des Menschen - sie nimmt das Licht der Liebe hinzu.

Dann gibt es die Frau in Tibet, die einer Gottheit ihren Körper überläßt. Sie muß jedesmal durch das Leid des sterbenden Egos durch. Und danach wieder durch den Schmerz der Geburt. Da hilft auch nichts, das sie von Dalai Lama anerkannt wurde.

Nein, ich setzte keine Kontrapunkte und philosophiere auch nicht von irgendwelchen Idealen. Für dich mag es so erscheinen, als wäre das ein unereichbares Ideal. Kennen tust du es ja und zitierst sogar frei ein Gedicht dazu. Für mich ist es ein funktionierender Fakt. Ob es jemand glaubt (Wissen ist besser) oder sich dafür entscheidet, das liegt bei jedem selbst.

Ich mache Lichtarbeit und es funktioniert. Es ist eindeutig besser als Schattenarbeit. und die Schatten werden dabei mit erledigt und auch kurz wahrgenommen - man beobachtet, wie sie sich auflösen.

Ach, und früher war ich auch stolz mich meine Schatten zu stellen! Aber das war Ego.

Alles Liebe
Jan
 
Für die allgemeine Behandlung des Themas Schattenarbeit steht im Bereich Magie ein fast aktueller Thread zur Verfügung.
Ich bin durchaus bereit dort dann auch mitzuspielen.

Meine Frage hier ist eine etwas speziellere.
Mich interessieren die Ebenen die möglicherweise noch hinter der psichologischen sich befinden.

Was ich von dem Doppelgänger bisher gehört (und teilweise auch erspürt) habe, geht schon in die Richtung einer "eigenständigen" Person, die auf feineren Ebenen ein Eigenleben hat.

Es war durchaus Absicht, das Thema in den Schamanismus Bereich einzustellen, weil hier am ehesten direkter Umgang mit Geisigen Welten zu vermuten ist.

Bis neulich
RR
 
Was ich von dem Doppelgänger bisher gehört (und teilweise auch erspürt) habe, geht schon in die Richtung einer "eigenständigen" Person, die auf feineren Ebenen ein Eigenleben hat.

Es war durchaus Absicht, das Thema in den Schamanismus Bereich einzustellen, weil hier am ehesten direkter Umgang mit Geisigen Welten zu vermuten ist.

Hm. Würde ich einen "Schattenzwilling" spüren, von dem ich noch dazu den Eindruck habe, daß es sich um eine eigenständige Entität handelt, würde ich ihn anreisen und direkt mit ihm kommunizieren. Aber auch ohne eine "Eigenständigkeit" zu spüren, kannst du das anreisen und eventuell auf eine Art interagieren und bestimmt auch integrieren. Weiß aber nicht ob das dann deckungsgleich mit dem Weltbild im Magie-Thread ist.
Ich hab übrigens mit der Integration von Schattenanteilen schon gute, aber auch sehr schlechte Erfahrungen gemacht (außer man wertet den nachhaltigen Effekt *g*).

ciao, :blume: Delphinium
 
Deshalb kommt man auch voran und kann mit minimalem Leidspüren maximale Heilung erfahren.

Wer jedoch den Schatten sucht, und hofft in ihm Hinweise auf das harmonisierende Licht zu finden, geht den selben Irrweg, der ihn einst überhaut erst ins Leid brachte. Es ist der Geist, der entscheidet was sein Favorit ist

@Jan.
Du bezeichnest dich als Schamane und betreibst Minimal-Schattenarbeit (nennen wir es mal so)???
WIE GEHT DAS????
Dissoziieren ( auch mit Licht;))ist nix Positives - der Weg hinein(Schatten) ist der Weg hindurch und kann letztendlich zum Dialog führen.
 
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Hallo Angie78,

wenn man Licht will, muß man aber doch ganz zwangsläufig erst mal durch die Schatten durch. Oder sehe ich das falsch?

Falsch würde ich es nicht nennen. Eher der Gewohnheit gemäß, weil man die Alternative noch nicht kennt.

Wenn man sich dem Licht öffnet, dann plustern sich die Schatten von Mückengröße auf Elefant auf und tun so, als wären sie ein todbringender Elefant mit Giftzähnen. Wenn man sich der Täuschung hingibt, dann kann man wunderbar an seine Schatten rumarbeiten. Wenn nicht, dann geht man mit einem beherzten Schritt durch und wendet sich dem zu, was nach den Schatten kommt.

Leid ist nicht nötig um seine Heilweg zu gehen. Leid ist das Hindernis auf dem Heilweg. Leid ist der Grund, warum wir eine Heilweg gehen. Also wieso dem Leid mehr Bedeutung geben, als unbedingt nötig?

Angie, acht auf deine Formulierung. Nein, es gibt keine Zwang durch Schatten zu gehen, um Licht zu erlangen. Eher im Gegenteil, ohne Licht werden erst gar keine Schatten geworfen. Und wenn du das Flutlicht deiner Seele einschaltest, gibt es nur noch ganz kleine Schatten. Ist doch logisch oder, je mehr Licht, desto weniger Schatten. Wenn man aber nur die Funzel einschaltet, sind die Schatten groß und lang.

Jeder muß für sich selbst erkenne, das Leid nur Täuschung und Blockade birgt. Man kann jemanden darauf hinweisen und durch sein Leid mit viel Mitgefühl und Liebe begleiten. Aber die Erkenntnis - die Erleuchtung - hat jeder nur selbst. Und erst dann beginnt der wahre Heilweg. Alles vorher waren Trockenübungen.

Alles Liebe
Jan
 
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