Luzid Träumen

Glasrose

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im Glasgarten
Ein freundliches Hallo :)

Kurze Vorgeschichte: Es gibt in meinem Leben eine Person, die mich sehr stark geliebt hat. Er ist mein ehemaliger Partner gewesen. Wir sind aber schon länger getrennt. Auf gut deutsch: nach einigen Beziehungsproblemen musste ich ihm einen Korb erteilen. Er wollte mich noch lange Zeit zurück haben. Ich habe ihn aber nicht mehr geliebt. Von meiner Seite war es ganz klar: AUS.

Ich weiß, dass er sich sehr gut mit luziden träumen auskennt und es praktiziert. Selbst habe ich damit keine Erfahrung und weiß gar nicht, was das eigentlich ist. Habe nur gehört, dass luizide Träume auch real sind und auf einer Ebene existieren.

Meine Frage: kann es sein, dass ich auf luzider Traumebene von dieser Person "geholt" bzw. "besucht" oder... "von ihm herbei geträumt" werde, obwohl ich nie von ihm träume? (normal kann ich mich ganz gut an meine Träume erinnern (nicht immer - aber häufig)).

Kann es sein, dass er sich mich so stark zurück gewünscht hat und deshalb mich "beeinflusst"?... durch seine luiziden Träume? Oder hat diese "reale Traumebene" gar keinen Einfluss auf mich?

Problem: ich habe das Gefühl, dass ich - obwohl ich diese Person schon längst vergessen hätte sollen - noch immer nicht "los" kann. Könnte es also sein, dass er mich dadurch blockiert, eine neue Partnerschaft einzugehen? ...bewusst oder unbewusst?
Er kennt sich auch mit schamanischen Reisen aus.

Ob ich mir vielleicht alles nur einbilde, weiß ich noch nicht. Ich höre oft, dass ich für Derartiges ein sehr feines Gespür hätte.
Freu mich schon auf eure Hilfe
:danke:
 
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Kann deine Fragen alle mit nein beantworten.
Luzides Träumen ist lediglich träumen, mehr nicht.
Die haben keinen Einfluss auf unsere Ebene.
 
Wir hatten das Thema der luziden Träume ja schon öfters abgehandelt, dennoch scheint es eine magische Wirkung auf die Menschen zu haben, sein eigenes Unterbewusstsein unter die Kontrolle der Ratio bringen zu können.

Also hier nochmals:
Der Traum ist ein Teil unseres Schlafes und generiert sich aus dem Unterbewusstsein. In den Schlafphasen bewegen wir uns also in der Welt dieser Bewusstseinsebenen, in der eigene Regeln herrschen. In diesem diffusen Umfeld werden unsere Tageseindrücke geordnet und als Erinnerung abgelegt. Das geschieht jedoch nicht in abgeschlossenen Geschichten, sondern als bildhafte Einzeleindrücke, welche in Assoziationsketten abgelegt werden.

Dazu werden zunächst die fraktalen Bilder nochmals hochgespült und mit ähnlichen Erinnerungen aus der Vergangenheit verglichen und bei Bedarf angefügt. Das ist dann auch der Augenblick, indem das eigentliche Traumgeschehen beginnt, denn alle Dinge, welche mit der Assoziationskette verbunden sind werden zu einer Szene generiert. So wird auch klar, warum nur relativ bedeutsame Dinge des Alltages zu einem Traum verwoben und als Erinnerung in den Zustand des Bewusstseins gerettet werden können.

Bisher ging man davon aus, dass beim Übergang in den Schlaf die Gehirnfunktionen kontinuierlich heruntergefahren werden. Neuere Erkenntnisse zeigen jedoch, dass einzelne partielle Gehirnanteile je nach Beanspruchung bei einem bestimmten Melatoningehalt einfach abgeschaltet werden. Das erklärt auch, warum wir trotz Müdigkeit auch noch ohne Einschränkung verschieden Dinge, insbesonders der Motorik, noch weiter nutzen können.

Beim Luzidtraum (Klartraum) befinden wir uns im oberen Grenzbereich zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein, also in einem Zustand, in dem die Ratio noch leicht die Oberhand hat. Deshalb können wir uns in diesem Zustand innerhalb des Traumgeschehens noch rationale Entscheidungen treffen und deutlich erkennen, dass wir uns in einem Traumgeschehen befinden. Die Handlungsfreiheit bewegt sich dabei jedoch nur innerhalb des Traumgeschehens, eine Beeinflussung des Traumes ist also nur in engen Grenzen möglich.

Das Vertrackte dabei ist, dass die Grenze zum Luzidtraum sehr schmal ist und wir häufig auch nur glauben uns entscheiden zu können. In Wirklichkeit sind diese Entscheidungen dann nur ein Teil des Traumgeschehns selbst. Nach der WILD-Technik wird dieser Zustand über die Einschlafphase herbeigeführt, was aber häufig in ein Abgleiten in den Schlaf zu Folge hat. Jeder der sich mit Tiefenentspannung beschäftigt, kennt die Schwierigkeit bestimmte Zustände zu halten, um nicht in ins Nirwana der Träume abzugleiten.

Obwohl verschiedentlich die WILD-Technik als Therapieform eingesetzt wird, halte ich eine zielgerichtete Hinführung in diese Bewusstseinszustände und der Problematik einfach für günstiger, insbesonders über die Suggestion und der Visualisierung. Zudem ist die Generierung eines Klartraumes nicht so ganz einfach.

Es muss jedoch jedem klar sein, dass die Seele ein sehr fragiles und komplexes Gebilde ist und man sich in diesen Bereich als behutsamer Gast verhalten sollte, unüberlegte Aktionen können da sehr leicht böse Folgen haben. Manchmal habe ich den Eindruck, dass von einigen Leuten die Seele mit ihrer Bildersprache als Spielekonsole betrachtet wird.

Es gäbe da noch eine Menge anzumerken, aber das würde die Grenzen eines Threads sicherlich sprengen – die Sache muss ja am Bildschirm noch lesbar bleiben.


Merlin
 
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Lieber Merlin,

ein ganz großes :danke: von mir.

Ich habe mir mitlerweile Gedanken gemacht, zum Thema "jemandem im Traum heimsuchen". Da heißt es doch so schön, dass man mit dem feinstofflichen Körper im Schlafzustand den feststofflichen verlassen kann - also auf realem Wege könne man hier überall auch "reisen"... Luzide Träume erkenne ich hier als eine andere "Traumstufe". Vielleicht habe ich es mit Astralreisen verwechselt. Der Name ist auch egal.

Die ganz klare Antwort lautet also: NEiN. Man kann keinen Mensch und kein Wesen im Traum "besuchen". Jeder "Dämon", der mich nachts heimsucht, entspringt aus meiner eigenen Schöpfung und kein anderer Mensch/Geist/Wesen kann mich also beeinflussen... :confused:

Wie gesagt, ich bin auf diesem Gebiet ein "Nackerbatzel" :D

:danke:
 
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