In diesem Forum gibt es schon einige Informationen über luzides Träumen, deshalb ist es nicht sinnvoll, hier alles zu wiederholen, sie sind leicht zu finden.
Im Grunde hast du Recht, aber mit diesem Argument, könntest du die meisten Threads in diesem Forum beenden. Ich denke aber, dass die Nutzer eines Forums nicht nur die Information suchen, sondern auch den Dialog. Zudem bietet sich einem selbst, die Möglichkeit über die eigenen Erkenntnisse nochmals nachzudenken.
... nur ein paar Worte zu der Theorie, dass es nicht gut für die Seele sein soll, wenn man in seine Träume eingreift: Die psychologischen Erkenntnisse zu diesem Thema sagen genau das Gegenteil!
Luzides Träumen kann helfen, psychologische Schieflagen zu beheben, etwa bei einer posttraumatischen Belastungsstörung, ...
Es geht in diesem Thread nicht um die therapeutische Nutzung dieser Träume, sondern um Spaß und Vergnügen. Ich denke, dass die Verarbeitung von posttraumatischen Erlebnissen auf diesem Weg doch einiges an Hintergrundwissen erfordert und die meisten Träumer damit wohl überfordert sind. Wie du in diesem Forum sehen kannst, haben viele schon ein Problem das zu verstehen, was sie geträumt hatten.
und es kann helfen, seine normalen Träume besser zu verstehen, da man, sobald man luzid ist, den bisherigen Traumverlauf gleich im Traum deuten kann - funktioniert super, ich habs probiert.
Da gebe ich dir unumwunden Recht. Das bedeutet aber, dass man das Traumgeschehen nicht verändern, sondern nur beobachten soll. Die Deutung direkt im Traum funktioniert aber auch nur, wenn man die Symbolik und Struktur der Träume verstehen kann, ansonsten bleibt es lediglich eine Reflexion. Dass dies mit einiger Übung möglich ist und zu sehr guten Ergebnissen führt, kann ich nur bestätigen.
Sinnvoll erscheint es mir dabei, die Betrachtung am Ende des Traumes anzufügen. Der Vorteil bei einer solchen Deutung ist, dass der Trauminhalt noch nicht von rationalen Bewertungen überlagert und die Bildersprache der Seele noch sehr präsent ist. Aus diesem Grund erscheinen die Träume dann auch sehr klar und verständlich.
Außerdem: Luzide Träume lassen sich leider nicht beliebig oft herbeiführen, die Mehrzahl der Träume erlebt man ohnehin nicht-luzid, also hat die Seele noch genug Spielraum, sich ungehindert auszudrücken.
Das ist auch der Grund, warum man in der Psychotherapie lieber zu anderen Techniken greift, um gezielt in diese Bewusstseinsebene zu gelangen. Nicht der mangelnde Spielraum der Seele bereitet mir Unbehagen, sondern das Bestreben auch das letzte Fünkchen unserer Persönlichkeit der Kontrollsucht unserer Ratio und den Konventionen zu opfern.
Zum Vergleich mit Visualisierungstechniken: Ich glaube, ich kann ganz gut visualisieren und habe viel Übung darin, aber ein Tagtraum, mag er auch noch so interessant sein, kann mit einem luziden Traum nicht verglichen werden, weder vom Szenario, noch von den Emotionen her. Ein luzider Traum hat eine ganz andere Qualität, aber die muss man selbst erlebt haben, die lässt sich schwer beschreiben.
Hier irrst du, denn die Visualisierungen unterscheiden sich von den Träumen nur durch den unterschiedlichen Einstieg. Die Tiefe, in der sie generiert werden, die geschickte Hinführung zum Thema und der nötige Freiraum für ein Traumgeschehen entscheiden über die Intensität der Visualisierung.
In der Tiefenentspannung spielen sich diese Dinge in der gleichen Bewusstseinsebene ab, in der auch die luziden Träume angesiedelt sind. Das ist dann auch der Grund, warum gerade ungeübte Menschen allzuleicht von einer Visualisierung in den Schlaf gleiten.
Merlin