Hallo,
leide an täglicher Übelkeit, bin jetzt mit einer Psychologin in Kontakt, doch wenn ich frage wie man schlechte Erfahrungen loslässt sagt sie wir sind noch nicht so weit, kann schon sein wir hatten erst zwei Gespräche aber sonst ist sie sehr nett.
Meine Probleme begannen schon als meine Mutter noch mit mir schwanger war, und hörte nicht auf und das ist eine lange zeit denn ich bin schon 44, wie kann man seelische Grausamkeit die sich in der Seele viele Jahre einbrannten wieder löschen.
Denn leider bin ich jetzt schon so weit, dass ich das Haus nicht mehr verlassen kann, dass morgens mein erster Gedanke die Übelkeit ist usw.
Jetzt möchte ich versuchen mir selbst zu helfen, ich will versuchen die schwarzen Flecken meiner Seele zu entfernen, und meine Selbstheilungskräfte zu aktivierennatürlich natürlich werde ich mit meiner Psychologin weiter sprechen und diese Therapie nicht unterbrechen.
Kann mir jemand einen Tipp geben, Danke
Warum erhältst du auf diese Frage viele unterschiedliche Antworten? Weil es unterschiedliche Formen gibt, damit umzugehen. Und das hängt natürlich einerseits vom jeweiligen Ereignis, andererseits vor allem vom betroffenen Individuum ab.
Der Hauptweg, das Loslassen zu lernen, ist meines Erachtens deshalb: dass du deine eigene Form des Loslassens findest.
Die einen sind eher wie Katzen: sie stecken ihr Pfoten ungern ins Wasser, laufen dann lieber davon oder reden viel, um sich davon abzulenken. Die anderen sind wie rote Stiere, die ins Feuer rennen, wütend werden, etc. und die Erinnerung eher erneuern, als loszulassen, um sie dann ebenfalls wegzuschieben. Wieder andere bleiben in den Gefühlen ganz stecken, werden eher depressiv, arbeitsunfähig. Wiederum andere denken vor allem an ihre Arbeitstüchtigkeit und lassen sich auf die Gefühle nur so ein, dass sie alles noch "kontrollieren" können.
... ...das sind nur ein paar Weisen, mit derartigen Ereignissen umzugehen, ohne dass wirklich Loslassen praktiziert wird.
Die einen nehmen das, was sie loslassen möchten, gar nicht erst an, bringen ihre Trauer nicht zum Ausdruck. Die anderen klammern sich, identifizieren sich damit, und sehnen sich vielleicht nach Mitleid, fühlen sich als Opfer, etc.
Die Lebenskunst ist es daher meines Erachtens, einerseits die Ereignisse anzunehmen, nicht nur widerständig, sondern sie ganz zu umarmen, anzunehmen, zu akzeptieren, ihnen Raum zu lassen, ohne sie zu verurteilen, einfach beobachten, was dabei hochkommt, wenn es angenommen wird, sein darf - vielleicht steigt Trauer auf, Wut, HAss, Scham, Schuldgefühle; andererseits dann auch loszulassen, zu verstehen, wie lediglich Gedanken, Bilder, Urteile, Körperhaltungen diese Gefühle hervorrufen, sie konstruieren, ... ...ankommen in der Ruhe, im stillen, gewahren, achtsamen Ganz-Sein...
...ohne Perfektionsideale, wie eine Welle am Meer wieder zurück ins Meer fließen, offen dafür, dass wieder eine nächste Welle kommen kann ...
LG,
E.