Loslassen - was bedeutet das?

Ich würde nicht sagen, dass man etwas verarbeiten oder unbedingt vergessen muss.

Ich würde es so beschreiben, dass man sich von seinen Vorstellungen lösen muss; sich nicht auf etwas versteifen, aber trotzdem an seinen Visionen arbeiten sollte - aber eben nicht verbissen werden.

Nehmen wir an, Du suchst einen Schlüssel oder irgendwas anderes - findest und findest ihn nicht und wirst immer unruhiger und suchst verbissen weiter. Irgendwann, wenn Du ihn nicht mehr suchst und gar nicht mehr daran denkst, dann fällt er Dir in die Hände :foto:

Die Theorie ist leider einfacher als die Praxis :morgen:
 
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hallo frog princess,
meine persoenliche meinug:
diejenigen, die immer "ueberschnell" mit dem wort loslassen alles loesen, sind entweder wahre genies oder verkopfte menschen, die angst vor gefuehl haben. sei es das eigene oder das gefuehl der/des anderen.
vlg, indi

@Indi
Das kommt oft vor, da geb ich Dir recht! Aber dann kann auch die Definition von Loslassen nicht stimmen.

Wenn man beim kleinsten Hauch von Problem liegt in der Luft von Loslassen spricht, dann ist das sicher eher Ignorieren, Kopf in den Sand stecken, Flucht oder dergleichen.

Aber bei Menschen, die sich - am anfälligsten sind wir glaub ich alle beim Beziehungsthema - jahrelang nach jemand auszehren, der sich zB. doch nie zu ihnen bekennen wird oder will, finde ich die Auseinandersetzung mit dem Thema doch sehr angebracht.

Das mag hart klingen, oder gefühllos wie Du meinst, aber ich habe erfahren, daß man auch danach süchtig werden kann, sich selbst seelischen Schmerz zuzufügen.

Und wenn es auch noch so subtil ist, daß man sich jahrelang stur nur an die Partner hängt, die einem die kalte Schulter zeigen oder falsche Versprechen geben. Im Zweifelsfall kann man sich ja immer auf den anderen ausreden, aber im Grunde trifft man ja selbst die Entscheidung.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß einige der sog. "Verkopften" Menschen eigentlich super Leute und stille Wasser sind, die oft verkannt werden, vor allem im Umfeld von Drama Queens.

Ich habe auch Angst vor dem Loslassen, weil es so endgültig scheint - es scheint, als dürfe man nicht mehr an die Sache oder die Person denken, wenn man loslässt...

@ Zauberlehrling: Ich meine, da machst Du Dir umsonst Sorgen! Das ist ein bisschen extrem, wirkt aber im Moment, in dem man in so einer Situation steckt, genauso!

Wenn Du an die Sache oder Person denkst und Du hast ein neutral-gutes Gefühl - auch und vor allem dann, wenn die Situation nicht so ist, wie Du sie unbedingt wolltest, und bereit bist, andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen - dann hast Du losgelassen.

In der Ausganssituation selbst, da stimme ich mit ein, befindet man sich in einer Gedankenspirale - und um aus dieser auszubrechen ist es am einfachsten, einen klaren, scharfen Schlußstrich zu ziehen und da vorübergehend das Thema mal vollständig ruhen zu lassen.

Bis man genug Kraft hat, sich in Ruhe und Gelassenheit damit auseinanderzusetzen - nicht zu früh und nicht zu spät -> zum richtigen Augenblick!

LG,
Uela
 
Naja, es ist eben gerade auch bei mir ein Thema... Habe gerade gestern jemandem eine Mail geschrieben und ihm mitgeteilt, dass ich mich von meiner Seite her nicht mehr melden und hiermit loslassen werde...

Deshalb bin ich gerade selbst mit diesen Ängsten konfrontiert, dass es so 'endgültig' scheint und ob und wie es mit uns weitergeht... :clown:

 
Wenn Du an die Sache oder Person denkst und Du hast ein neutral-gutes Gefühl - auch und vor allem dann, wenn die Situation nicht so ist, wie Du sie unbedingt wolltest, und bereit bist, andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen - dann hast Du losgelassen.

In der Ausganssituation selbst, da stimme ich mit ein, befindet man sich in einer Gedankenspirale - und um aus dieser auszubrechen ist es am einfachsten, einen klaren, scharfen Schlußstrich zu ziehen und da vorübergehend das Thema mal vollständig ruhen zu lassen.

Was macht man aber, wenn man zum Loslassen quasi genötigt wird?

Ich denke es ist ebenso schwierig jemanden loszulassen auf den man eigentlich wütend sein müsste. Wenn ich da an meinen ehemaligen HM denke fällt es schwer loszulassen, da wir uns auch sehr gut verstanden haben bis er wohl aus Sturheit den Kontakt von heute auf morgen abbrach, mich ignorierte... nur weil er eine andere Frau im Spiel war gegen die ich nicht einmal etwas gesagt hatte. Es wäre weitaus einfacher, wenn man in solchen Situationen eben den Kontakt mit der Zeit zerlaufen lässt oder dem anderen die Chance gibt "Abschied zu nehmen" als wenn man den anderen zu einem Zeitpunkt zu etwas nötigt zu dem er noch nicht bereit ist, und man nicht nur die Liebe eines Menschen sondern ihn gleich ganz verliert. Neutral an so etwas zu denken ist fast unmöglich. Liebevoll kann man nicht zurück blicken, da der andere das offenbar nicht mal wollte; denkt man im Zorn daran, kann man ebenso wenig loslassen. Hat man keine Chance Dinge zum Abschluss zu bringen, da sie nie geklärt werden können, bleibt es schwierig für denjenigen, der gezwungen wird etwas "auf Teufel komm raus" loszulassen...
 
Was macht man aber, wenn man zum Loslassen quasi genötigt wird?

Hallo Frogprincess!

Wird man denn nicht immer zum Loslassen genötigt?

Ich habs auf jeden Fall nie von vornherein freiwillig getan, sondern nur dann, wenn eine Situation auftreten ist, die mich sozusagen dazu gezwungen hat, wenn ich mich irgendwo in einer Sackgasse wiedergefunden habe.

Denn wenn es mir gut geht, muß ich ja nix loslassen!

Es ist mir auch klar, daß das nix ist, was man schnell mal von einem Tag auf den anderen machen kann, und daß danach viel mühsame Arbeit mit sich und seinen Gefühlen und ein wiederkehrendes Sich-wieder-Auffangen auf einen wartet, kann ich nicht verhehlen.

Aber man kann einen Anfangspunkt setzen, einen Schnittpunkt, ein Innerlich lautes: AUS, UND SO GEHTS NICHT MEHR WEITER! - und das hat für mich alles leichter gemacht!


lg,
Uela

PS: Ich war auch schon einmal in so einer Situation wie der, die Du oben geschildert hast.
 
Hallo Frog Princess,

Daher meine Frage: Was versteht ihr unter "loslassen"? Die Vergangenheit und evtl die Personen mit ihr zurücklassen und vergessen?

beim Loslassen geht es nicht um Vergessen, sondern darum, die Anhaftung an etwas loszulassen. Wenn Du erkannt hast, warum Du an etwas/jemandem "hängst", dann geschieht das Loslassen von alleine. Denn das Festhalten geschieht unterbewusst. Es sind Ängste, Glaubenssätze, Programmierungen, das Ego usw. die uns etwas festhalten lassen. Werden diese Dinge bewusst, löst sich auch die Anhaftung auf.

Oder kann man sich noch Gedanken darüber machen und sollte sich nur nicht zu sehr auf etwas versteifen?

Natürlich kannst Du Dir Gedanken machen. Doch wenn Du wirklich losgelassen hast, was einer Erkenntnis folgt und KEINE Denksportaufgabe ist, dann hast Du gar kein Bedürfnis mehr, Dir Gedanken zu machen. ;)

Hieße es dann nicht auch "die Zukunft loslassen", sich von fixen Wünschen oder Träumen lösen?

Wie gesagt, das Loslassen ist ein Erkenntnis-Prozeß, keine Sache, die man sich "vornehmen" kann und nur durch reines Denken "ausführen". D.h. der Mensch träumt und wünscht, solange er will und es braucht.

Aber ja, auch Wünsche und Träume sind Anhaftungen und wenn Du sie nicht mehr brauchst, hast Du 100%iges Vertrauen in Deine Seele, Dein wahres Selbst. Du hast vollkommen losgelassen.

Losgelassen wird in erster Linie das Ego, das mit Ängsten, Glaubenssätzen, Programmierungen usw. unterbewusst (aufgrund vieler vieler Erfahrungen) bestückt ist und das oft (durch unterbewußte Schuldgefühle) am Leiden festhält und sich so selbst im Wege steht, wenn es darum geht, wahrhaft glücklich zu werden.

Liebe Grüße
Gabi
 
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Hallo nochmal Frog Princess,

Hat man keine Chance Dinge zum Abschluss zu bringen, da sie nie geklärt werden können, bleibt es schwierig für denjenigen, der gezwungen wird etwas "auf Teufel komm raus" loszulassen...

die Chance besteht IMMER. Denn Du kannst durchaus die Dinge heilen, ohne daß der andere dabei ist oder "mitmacht". Es gibt nichts, was "nie geklärt werden könnte". ;)

Liebe Grüße
Gabi
 
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