ich habe eine zeitung abbonniert, nur wegen der kolumne
... der mann der sie schreibt ist einfach begnadet ... in der letzten aufgabe hat er sich mit seinem nachbarn beschäftigt, der ständig seine autoflotte putzt, obwohl sie sowieso schon total sauber ist ... er kam dann auf hausputz und dass es eigentlich sinnlose dinge sind, die wir immer wieder tun müssen. weil wenn wir hier was sauber haben, ist es da wieder dreckig und so ist das ein ewiges unterfangen, eigentlich ...
und normalerweise würde man sagen: das ist unsinnig, das ist idiotisch, aber der kolumnist beschrieb es als meditation. es ist eine übung um zu erkennen, dass die dinge vergänglich sind ... wie das spinnennetz und die spinne, ein beispiel, das mich immer so fasziniert: zerstört man der spinne das netz, fängt sie ohne zu lamentieren einfach an und baut ein neues ... ich weiß nicht, wie oft man das machen kann, bevor sie sich einen anderen ort sucht und dort von neuem beginnt ...
wir bauen uns etwas auf - eine existenz, sicherheit - und das beste was uns mE passieren kann ist wenn wir irgendwann vor dem nichts stehen und noch einmal neu anfangen ... sicherheit ist trügerisch ... die existenz sowieso
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meine übung war schon immer das "loslassen". als mir vor ein paar wochen ein hund 3 kaninchen getötet hat, wußte ich, dass ich es endlich begriffen habe. ich stand da, sah mir die bescherung an, kümmerte mich um die lebenden, nahm die toten tiere, eine schaufel und begrub sie mit meinem sohn draußen im wald an einer schönen stelle. wir haben gebetet auf unsere weise und sie seitdem vergessen...
es kommt, es geht ... ich hab mein bestes für die tiere getan. sie hatten es gut ... ich tue jetzt wieder mein bestes für die restlichen tiere, es geht ihnen gut und wenn sie gehen, dann bekommen wir halt neue, für die ich wieder sorgen werde und es wird ihnen wieder gutgehen ...
menschen kommen und gehen. situationen kommen und gehen.
nur so meine gedanken
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