Lonewolfisch

Oft is ma, ois warad i a Bierdos`n,
lieg auf da Stroß`n, von mein Leben zadruckt,
zwischen Randsta und Kanäu,
drah mi im Kras, rinn aus und fäu.

Am Randsta gleng i nimma aufe,
zum Kanäu wü i ned hin,
jetzt mach i halt aus mir des Beste
und lach bis i ganz schwindlich bin.

:lachen::lachen::lachen:
 
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Der Dämon des niedrigen Beweggrunds steckt überall drin, in jedem System und in jedem Menschen. Bei dem an neutralisiert, beim andern voi aktiviert. Jeder hat sein Kampf, mehr oder weniger intensiv, leise oder laut, manche gspürn eahm fast gar ned, andere wieder ringen mit eahm um`s nackerte Leben und vüle hat er scho umbracht, wäus ned mit eahm und a ned ohne eahm kenna haben. Der Dämon des niedrigen Beweggrunds, nirgendwo is er ned enthalten. I brauch nur die Zeitung aufschlagen, siach i sei Wirken, bis hinauf in die Führungsetagen, i brauch nur mei Leben betrachten, siach i seine Siege - und zum Glück - auch ein paar Niederlagen. Und hat man dann, mit eines Gottes Hilfe oder aus vermeintlich eigner Kraft, erfolgreich neutralisiert, fehlt mitunter der Grund zum weida geh. Der niedrigen Beweggrund is weg, des hehre Motiv no ned da. Jetzt lahmt ma durch`n Tag und wirklich gfrein tuad an nix.

Die Liebe, ja... die warad ma hehres Motiv genug.

Aber wo is?

Hab i`s verlurn am Weg oder niemals ghabt?

Ohne Liebe is Ollas Nix und jede Erkenntnis ned amoi an Fliagnschiss wert.
 
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A Wahnsinn irgendwie, hätt i ma nie dacht, daß mi des emotional so in die Knia presst,
wenn i da in dera Bude amoi anfang, a bissl was z`machen.

A bissl wos is ja weida gangen, im April und in Mai, aber jetzt steht scho wieder die längste Zeit ollas stü und der Dreck wird immer mehr.

I waß ned, i versteh den Zusammenhang no ned ganz, wäu eigentlich is des ja positiv, wenn ma was bewegt, aus was Kaputten was Intaktes macht, was Schiaches a bissl verhübscht. Aber na, mir is, ois gabert ma des Ollas nix, ois föhlad ma der Grund dafür. Und immer, immer wieder werd i von der Frag in mein Kopf belästigt: Für was? Wozu soi des guad sei? Was tuast da des an? Ois warad die Notwendigkeit ned Grund genug.

Die Trägheit is, der rechte Arm von mein Dämon,
liegt schlaff und schwer auf meiner Schulter.
Den muaß i eahm jetzt brechen, wenn i weida kumma wü,
ansunst`n hod er gwunna und des is ned mei Zü.
 
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Vielleicht is des a nur a Zufall und hat gar ka sonderliche Bedeutung,
daß, grad zu dem Zeitpunkt, wo i mit der Renoviererei angfangen hab,
mir a der letzte Glauben an die Liebe aus`n Herz auße gflogen is.

I kann nix dafua, des klingt grausam, aber so fühd sa si an.

Und mit der Liebe jegliches Interesse und die letzte Freid an was.

Ned amoi der Gedanke, die Leere und dämonische Miadigkeit im Wirtshaus zu überbrücken kann ma no was auße reissen. Na, i bin afoch nimma der Selbe wie früher. Früher war i oft a bsoffana Trottel, der verliabt war in sich selber, dann war i verliabt in a Frau, die ned zu mir passt hod und heut bin i a nüchterner Gestörter, dem der Glauben an die Liebe abhanden kumma is und dem ollas sinnlos und unnedich vurkummt.

Und weil ich weiß, daß das auch wieder nur eines der vielen dunklen Täler ist, durch die ich schon wanderte und i niemanden bemühen wü, mich zu beraten und zu trösten, wäu i da selber durch geh wü, ohne Stützen, ohne Kruck`n und ohne Bussis aufs Bauchi - wären diese auch noch so herzlich und gut gemeint, die bringan mi afoch ned weida - schreib i da, in "Aufgeschrieben" live über des, was auf dera Wanderschaft in mir vurgeht.

Freind ham scho gmand, i hab vielleicht an Mangel in der Ernährung,
daß ma irgend a wichtiger Stoff fehlt, wäu i immer so miad und scheißdrauf bin.

Jo, in der Tat, mir fehlt a wichtiger Stoff.
Der Wichtigste überhaupt.
I kanns beschwör`n, wer, wenn ned i sollt besser wissen, wos ma föhd?

Die Liebe is, sunst föhd ma nix.

Aber i werd`s wieder finden.
 
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Des is leiwand, wos gibt`s schenaras, ois wenn ma um hoibazwöfe in da Fruah vur dem Blechtrottel da sitzt, den ganzen Grind rundumadum aus der Wahrnehmung verdrängt, genüßlich sein ersten Kaffee schlürft, die ersten fünf Tschick inhaliert, wäu ma`s wieder ned gschafft hat, a biss`l fria aus`n Sarg z`steigen und in dem Drecksloch was bewegen.

Gestern, kurz vur`m eischlafen, hab i ma no denkt, i hupf no amoi auf, geh no amoi do eina und schreib no schnö a Ergänzung zu

Die Liebe is, sunst föhd ma nix.
Aber i werd`s wieder finden.
Oder besser gsagt: Sie wird zruck kumma und mi wieder bewegen.

Dann war i aber do scho z`miad und hab mi afoch wega draht.
Aber i hab ma`s gmerkt, was i schreiben wollt, drum schreib i`s heit.

An dera Stö, da steht mei Wunsch ans Universum.

I bitt recht sche, liab`s Universum, wenn i ma von dir wünschen dürft,
daß`d ma a bissl a Kraft owa schickst, a bissl frische Energie,
oder halt in mir erweckst, je nach dem, wos`d grad steckst,
du herzensguades Universum du.

Dass ma vielleicht mit deiner Hüf gelingt, bis Ende Juni das dunkle Tal des Seelentodes wieder a bissl hinter mir z`lassen, dass wieder a bissl a Liebe in mir keimt, a Liebe zum Leben, dass i ma im Juli und August frohgemut den Summer eineziag`n kann, um dann im September ausgeruht und voller Kraft wieder ins Arbeitsleben einzusteigen. Ois Sondermüllsortierer am Hannovermarkt.

Des warads a scho gwesen, Universum, vü mehr Wünsche fallerten ma ned amoi ei, wenn i ganz fest nachdenk. A nette Brünette wünsch i ma ned von dir. Des is nur a erfrischende Phantasie, mit der i mi selber probier, über Wasser z`halten. Was sollert i mit so ana Sö von an Menschen, wenn i ned amoi mehr gnua Liebe zu mein eiganan Leben hab? Was kennt die arme Frau dafür?

Na, liabs Universum, nur a bissl Kraft zum weida geh.

Mehr brauch i ned, i dank da sche.
 
So unvollkommen is mei Mundartschreiberei.

Oft was i ned, wie i manche Wörter schreiben soi, dass oder daß... dass`d oder daß`d...
vü zu oft verwend i des "wäu", des muaß i sparsamer eisetz`n, durt wo`s ned notwendig is, muaß i`s weg lass`n, (wäu) sunst wird des lesen no schwara und die angestrebte Perfektion nie erreicht.

So unvollkommen is die Schreiberei, so unfertig, ollas im Werden, grad so, wia i selber.

Drum steh i ja so drauf.
 
Warum sollt i a Buach schreiben, wenn i da schreiben derf?

Des versteh i oft ned. Warum? Wozu?

Mei Drang, mit mein Inner`n nach Außen z`geh find da sei volle Befriedigung.

A Buach schreiben, des is außerdem a Arbeit.

Und Arbeit hätt i eh scho gnua.

Da in da Bude amoi fertig werden, des stangert an.

Und dann, im September, eh scho wissen... die Arbeit am Mistplatz.

Lustig warads vielleicht scho.

A Bierdosen, vom Leben zadruckt,
liegt auf da Straß`n, zwischen Randsta und Kanäu,
rinnt aus und schreibt a Biach`l,
des dann die Champagnerflosch`n und Cognacschwenker lesen,
die über`n Gehsteig prominiern.

Ja eh, warum ned, is ja ned schlecht, wenns wem liegt.

Aber was bringt des und wem?

Und in welcher Weise verändert des die Wöd zum Besser`n?

Oder dient`s am Ende nur der Unterhaltung?

I waß ned. Für was is guad?
 
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