T
Tucholsky
Guest
Carl Sagan, der die Erklärung in The American Humanist nicht unterzeichnete, begründete seine Entscheidung, 'weil er glaubte, und immer noch glaubt, dass der Ton der Erklärung autoritär ist'.
Dass diese Entscheidung richtig war, kann man verstehen, wenn man versteht, dass etwas nicht allein deswegen wahr ist, weil eine Autorität es sagt ( => Argumentum ad verecundiam).
In der Philosophie und Argumentationstheorie nennt man ein Argument genau dann schlüssig, wenn es gültig ist und wenn all seine Prämissen tatsächlich wahr sind.
Nun das ist einfach, denn entweder kann man etwas Wahres sagen, weil man es begründen kann, oder man kann nichts Wahres sagen, wenn man es nicht begründen kann.
Für den letzteren Fall sagt Ludwig Wittgenstein: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (Tractatus logico-philosophicus, Satz 7, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-518-12429-3, Seite 111)
Und wenn Carl Sagan sagt: "Dass wir die Astrologie denken können ohne einen Mechanismus ist relevant, aber fadenscheinig." und er verweist auf die Kontinentaldrift, die vor Wegener niemand kannte.
Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt, denn er ist in Harmonie mit dem was Wittgenstein sagte und das in Harmonie ist mit dem, dass es nur dann schlüssige Argumente gibt, wenn alle Prämissen wahr sind.
In der wissenschaftlichen Kritik über die Astrologie scheint eine Vorstellung eine große Rolle zu spielen, und zwar ist es die Vorstellung, die wohl nicht nur in der Physik gängig ist, und die auch in dem obigen Satz von Carl Sagan zum Ausdruck kommt, die von => Mechanismen μηχανή mechané ausgeht, welche eine => Funktion haben.
Wenn man die Phänomene der Natur auf diese Weise betrachtet, dann kann man das in Einklang bringen mit vielen Phänomen der Natur, einschließlich der Logik, denn der (logische) Schluss folgt den (wahren) Prämissen.
Aber leider impliziert diese Vorstellung eine Gefahr, denn dann, wenn etwas ohne Ursache ist, wenn es nur IST, und nicht eine Funktion ist, welche z.B. ein WERDEN beschreiben kann, wie bei einer Maschine, kann das zu einem Verständnisproblem werden.
Ein Beispiel dafür ist das, was die Physiker Zeit nennen.
Zitat: "Das Wort Zeit bezeichnet die vom menschlichen Bewusstsein im Alltag als aufeinanderfolgend wahrnehmbare Reihenfolge im Auftreten von Ereignissen. Die menschliche Wahrnehmung von Zeit ist als Fortschreiten der Gegenwart von der Vergangenheit kommend zur Zukunft hin beschreibbar. In der Physik und anderen Naturwissenschaften ist die Zeit eine Dimension unseres Universums, nämlich die fundamentale, messbare Größe, die zusammen mit dem Raum das Kontinuum bildet, in das jegliches materielle Geschehen eingebettet ist."
Wenn man es genau liest, dann wird hier von 'aufeinanderfolgenden Ereignissen' und von Zeit, welche deswegen, weil Ereignisse einen Mechanismus erkennen lassen, dies zugleich der Zeit zugewiesen wird.
Außerdem wird gesagt, dass in der Physik die Zeit eine Dimension in unserem Universum und eine fundamentale messbare Größe ist. Es wird zwar hinzugefügt, dass die Zeit zusammen mit 'dem Raum' etwas bildet, aber untersuchen wir das.
In der Mathematik ist es ein Irrtum, wenn man etwas durch 0 teilt, denn das Unendliche kann es nicht geben, es führt zu Widersprüchen. Das Zählbare ist immer etwas, dass um 1 größer werden kann, aber das wäre für etwas Unendliches nicht möglich, denn nur etwas Endliches kann um 1 größer werden.
Wenn nun Zeit etwas sein soll, dass von der Vergangenheit kommend zu Zukunft hin beschreibbar sein soll, dann kann man fragen, ob denn die Zeit aus der Unendlichkeit kommt und in die Unendlichkeit geht. Nun, hier kann man ebenso erkennen, dass das zu Widersprüchen führt wie in der Mathematik. Und wenn man fragt, wann ist die Zeit zuende, und wo hat sie ihren Anfang, dann führt das auch zu Widersprüchen, auch weil 'jegliches materielle Geschehen in 'Zeit und Raum eingebettet' sein soll, denn z.B. ist in der Physik erkannt, dass Energie erhalten wird und es ist erkannt, dass die Masse der Materie gleich einer Energie ist multipliziert mit Vakuum-Permeabilität und multipliziert mit der Vakuum-Permittivität ( m[kg] = E * mu0 * epsilon0 [ 1 J = 1 VAs = 1 kg m² s-² ] ).
Energie kann also nicht 'zuende' sein und sie kann auch keinen Anfang haben. Energie IST (einfach).
Trotzdem ist es als richtig erkennbar, dass Ereignisse, also z.B. ein Umwandlungsprozess von einer Form der Energie in eine andere Energieform nicht immer rezipok ist, man also nicht einfach den Prozess von einem Automotor umdrehen kann und durch Energie aus Schwarzbrot und einem Sportler wieder flüssiges Benzin als Ereignis bekommt. Es gibt einen => Vektor zu erkennen und dieser Vektor ist ein Vektor in der Energie.
Den (vektoriellen) Strom der Energie kann man physikalisch messen, aber auch wenn man nackt in der Sonne liegt, kann man das empfinden.
Aber Zeit kann man physikalisch nicht messen, denn Zeit ist etwas, das keine => physikalische Observable ist. Zeit ist eine soziale Konvention, wie 'oben' oder 'vis a vis'.
Und auch wenn Physiker das in Ihren Theorien gerne (aus Bequemlichkeit) verwenden, hat Zeit noch niemand messen können.
Nun, das ist nicht nur ein Problem der Physik, wenn sie denn den Mechanismus von Zeit ( und für den Raum ist es das gleiche Problem) nicht belegen kann.
Es darf nun die Frage des Carl Sagan anders gestellt werden, denn wenn das Argumentierte hier richtig ist, dann bedarf es zwar einer Struktur, wie z.B. der Ordnung der Materie oder Energie (Kristall, Plasma, Flüssig usw.), aber nicht notwendig immer eines Mechanismus' der einem Phänomen zugrunde liegt.
Und tatsächlich argumentieren Astrologen nicht erst seit Ptolemäus Strukturen, wie die Elemente, Erde (fest), Wasser (flüssig), Luft (Gas), und Feuer (Plasma), welche erkennbar keinen => Mechanismus enthalten.
Das berühmte 'Wie oben so unten' lässt etwas (wieder-)erkennen, nämlich, dass z.B. die Strukturen der astrologischen Elemente ebenso als Strukturen (die keine Mechanismen sind) von den Physikern anerkannt werden.
Aber sehen wir das an, was Carl Sagan noch argumentiert:
"Astrologie kann durch das Leben von Zwillingen geprüft werden.
Es gibt viele Fälle in, welchen ein Zwilling durch Blitz getötet wird in der Kindheit, oder sagen wir bei einem Reitunfall, während der andere Zwilling lebt bis zu einem wohlhabenden hohen Alter.
Jedes war genau im derselben Ort und innerhalb Minuten von dem Anderen geboren.
Genau stiegen die gleichen Planeten auf bei ihrer Geburt.
Wenn Astrologie gültig wäre, wie konnten zwei solche Zwillinge solche profund verschiedenen Schicksale haben?"
T.
Dass diese Entscheidung richtig war, kann man verstehen, wenn man versteht, dass etwas nicht allein deswegen wahr ist, weil eine Autorität es sagt ( => Argumentum ad verecundiam).
In der Philosophie und Argumentationstheorie nennt man ein Argument genau dann schlüssig, wenn es gültig ist und wenn all seine Prämissen tatsächlich wahr sind.
Nun das ist einfach, denn entweder kann man etwas Wahres sagen, weil man es begründen kann, oder man kann nichts Wahres sagen, wenn man es nicht begründen kann.
Für den letzteren Fall sagt Ludwig Wittgenstein: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (Tractatus logico-philosophicus, Satz 7, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-518-12429-3, Seite 111)
Und wenn Carl Sagan sagt: "Dass wir die Astrologie denken können ohne einen Mechanismus ist relevant, aber fadenscheinig." und er verweist auf die Kontinentaldrift, die vor Wegener niemand kannte.
Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt, denn er ist in Harmonie mit dem was Wittgenstein sagte und das in Harmonie ist mit dem, dass es nur dann schlüssige Argumente gibt, wenn alle Prämissen wahr sind.
In der wissenschaftlichen Kritik über die Astrologie scheint eine Vorstellung eine große Rolle zu spielen, und zwar ist es die Vorstellung, die wohl nicht nur in der Physik gängig ist, und die auch in dem obigen Satz von Carl Sagan zum Ausdruck kommt, die von => Mechanismen μηχανή mechané ausgeht, welche eine => Funktion haben.
Wenn man die Phänomene der Natur auf diese Weise betrachtet, dann kann man das in Einklang bringen mit vielen Phänomen der Natur, einschließlich der Logik, denn der (logische) Schluss folgt den (wahren) Prämissen.
Aber leider impliziert diese Vorstellung eine Gefahr, denn dann, wenn etwas ohne Ursache ist, wenn es nur IST, und nicht eine Funktion ist, welche z.B. ein WERDEN beschreiben kann, wie bei einer Maschine, kann das zu einem Verständnisproblem werden.
Ein Beispiel dafür ist das, was die Physiker Zeit nennen.
Zitat: "Das Wort Zeit bezeichnet die vom menschlichen Bewusstsein im Alltag als aufeinanderfolgend wahrnehmbare Reihenfolge im Auftreten von Ereignissen. Die menschliche Wahrnehmung von Zeit ist als Fortschreiten der Gegenwart von der Vergangenheit kommend zur Zukunft hin beschreibbar. In der Physik und anderen Naturwissenschaften ist die Zeit eine Dimension unseres Universums, nämlich die fundamentale, messbare Größe, die zusammen mit dem Raum das Kontinuum bildet, in das jegliches materielle Geschehen eingebettet ist."
Wenn man es genau liest, dann wird hier von 'aufeinanderfolgenden Ereignissen' und von Zeit, welche deswegen, weil Ereignisse einen Mechanismus erkennen lassen, dies zugleich der Zeit zugewiesen wird.
Außerdem wird gesagt, dass in der Physik die Zeit eine Dimension in unserem Universum und eine fundamentale messbare Größe ist. Es wird zwar hinzugefügt, dass die Zeit zusammen mit 'dem Raum' etwas bildet, aber untersuchen wir das.
In der Mathematik ist es ein Irrtum, wenn man etwas durch 0 teilt, denn das Unendliche kann es nicht geben, es führt zu Widersprüchen. Das Zählbare ist immer etwas, dass um 1 größer werden kann, aber das wäre für etwas Unendliches nicht möglich, denn nur etwas Endliches kann um 1 größer werden.
Wenn nun Zeit etwas sein soll, dass von der Vergangenheit kommend zu Zukunft hin beschreibbar sein soll, dann kann man fragen, ob denn die Zeit aus der Unendlichkeit kommt und in die Unendlichkeit geht. Nun, hier kann man ebenso erkennen, dass das zu Widersprüchen führt wie in der Mathematik. Und wenn man fragt, wann ist die Zeit zuende, und wo hat sie ihren Anfang, dann führt das auch zu Widersprüchen, auch weil 'jegliches materielle Geschehen in 'Zeit und Raum eingebettet' sein soll, denn z.B. ist in der Physik erkannt, dass Energie erhalten wird und es ist erkannt, dass die Masse der Materie gleich einer Energie ist multipliziert mit Vakuum-Permeabilität und multipliziert mit der Vakuum-Permittivität ( m[kg] = E * mu0 * epsilon0 [ 1 J = 1 VAs = 1 kg m² s-² ] ).
Energie kann also nicht 'zuende' sein und sie kann auch keinen Anfang haben. Energie IST (einfach).
Trotzdem ist es als richtig erkennbar, dass Ereignisse, also z.B. ein Umwandlungsprozess von einer Form der Energie in eine andere Energieform nicht immer rezipok ist, man also nicht einfach den Prozess von einem Automotor umdrehen kann und durch Energie aus Schwarzbrot und einem Sportler wieder flüssiges Benzin als Ereignis bekommt. Es gibt einen => Vektor zu erkennen und dieser Vektor ist ein Vektor in der Energie.
Den (vektoriellen) Strom der Energie kann man physikalisch messen, aber auch wenn man nackt in der Sonne liegt, kann man das empfinden.
Aber Zeit kann man physikalisch nicht messen, denn Zeit ist etwas, das keine => physikalische Observable ist. Zeit ist eine soziale Konvention, wie 'oben' oder 'vis a vis'.
Und auch wenn Physiker das in Ihren Theorien gerne (aus Bequemlichkeit) verwenden, hat Zeit noch niemand messen können.
Nun, das ist nicht nur ein Problem der Physik, wenn sie denn den Mechanismus von Zeit ( und für den Raum ist es das gleiche Problem) nicht belegen kann.
Es darf nun die Frage des Carl Sagan anders gestellt werden, denn wenn das Argumentierte hier richtig ist, dann bedarf es zwar einer Struktur, wie z.B. der Ordnung der Materie oder Energie (Kristall, Plasma, Flüssig usw.), aber nicht notwendig immer eines Mechanismus' der einem Phänomen zugrunde liegt.
Und tatsächlich argumentieren Astrologen nicht erst seit Ptolemäus Strukturen, wie die Elemente, Erde (fest), Wasser (flüssig), Luft (Gas), und Feuer (Plasma), welche erkennbar keinen => Mechanismus enthalten.
Das berühmte 'Wie oben so unten' lässt etwas (wieder-)erkennen, nämlich, dass z.B. die Strukturen der astrologischen Elemente ebenso als Strukturen (die keine Mechanismen sind) von den Physikern anerkannt werden.
Aber sehen wir das an, was Carl Sagan noch argumentiert:
"Astrologie kann durch das Leben von Zwillingen geprüft werden.
Es gibt viele Fälle in, welchen ein Zwilling durch Blitz getötet wird in der Kindheit, oder sagen wir bei einem Reitunfall, während der andere Zwilling lebt bis zu einem wohlhabenden hohen Alter.
Jedes war genau im derselben Ort und innerhalb Minuten von dem Anderen geboren.
Genau stiegen die gleichen Planeten auf bei ihrer Geburt.
Wenn Astrologie gültig wäre, wie konnten zwei solche Zwillinge solche profund verschiedenen Schicksale haben?"
T.