Logisch - Doch warum bildet sie nicht in jedem Falle ein INTERFERENZmuster, wenn die Interaktion am Beobachtungsschirm doch für Selbiges verantwortlich sein soll?
Weil die Information "einen einzelnen Teilchen-Punkt sehen zu wollen" eine andere Information ist, als die "eine Wellenverteilung sehen zu wollen".
Was Schrödinger sagte war, dass wenn die Photonen einzelnen durch den Doppelspalt fliegen, und sich ein Photon offensichtlich nicht in Teile aufteilen kann, dann müssen die Photonen so durch den Doppelspalt fliegen, dass sie nur an den Stellen auf dem Detektorschirm landen, die sich dort als helle Stellen zeigen und niemals zwischen den Stellen. Schrödinger entwickelte ein Gedankenexperiment, in dem Photonen nicht Teilchen sind sondern
Wahrscheinlichkeitsverteilungen. Damit ist NICHT gemeint, dass das Photon irgendwo ist und wir einfach nicht wissen, wo genau, und deshalb definieren wir eine Wahrscheinlichkeit über seinen Aufenthaltsort. Sondern gemeint ist, dass das Photon wirklich nicht als Teilchen existiert. Es ist eine Wahrscheinlichkeitsverteilung. Dieser Begriff ist äußerst ungeschickt gewählt, weil jeder weiß, dass man nur etwas bereits Vorhandenes verteilen kann. Da ein Teilchen aber erst bei der Messung sein Vorhandensein und damit seine Wirkung erlangt, kann es nicht rückwirkend bereits als vorhanden und verteilt vorausgesetzt werden. Aber bis heute wir haben nun mal nur diesen Begriff der Wahrscheinlichkeitsverteilung.
Wenn das Photon also eine Wahrscheinlichkeitsverteilung ist und diese auf den Doppelspalt trifft, geht ein Teil der Wahrscheinlichkeitsverteilung durch den einen Spalt und ein Teil durch den anderen Spalt. Und hinter dem Spalt wechselwirken diese beiden Wahrscheinlichkeitsverteilungen miteinander genauso, wie eine Welle das machen wird. Dadurch ergibt sich dann ein Interferenz-Muster.
Die Physiker damals haben Schrödinger´s Gedankenexperiment nur belächelt und sich gedacht ”Nunja, die Studenten haben schon schräge Ideen.“ Sein Modell lieferte zwar Ergebnisse, welche die Wirklichkeit abbildeten, aber es machte keinen Sinn, Teilchen als Wahrscheinlichkeitsverteilung zu betrachten. Man wendete dann Schrödinger´s Modell auf andere Bereiche an, und auch da lieferte es ein korrektes Abbild der Wirklichkeit, so dass man irgendwann Schrödinger doch ernst nehmen musste, obwohl das alles keinen Sinn machte.