So, jetzt ist wieder ein bisserl Zeit vergangen, und es gibt einige Neuigkeiten. Ich habe mich mittlerweile von meinem Lieblingsarzt wegen Unfähigkeit getrennt, und habe mich einem neuen Arzt zugewendet (wirft die Frage auf, was tut ein armes Schwein, das im Ort nur einen einzigen Arzt hat, und zwangsweise bei dem bleiben muss?).
Die Erstkonsultation war schon ziemlich mies. Natürlich haben sich bei mir in 1 1/2 Jahren einiges an Befunden angesammelt. Nach 5 Minuten Arztbriefe lesen ist die Dame etwas unrund geworden, nach 10 Minuten hat sie mich mit Schmäh (wenigstens was das sie kann) entsorgt. Was sich daraus gelernt habe ... anscheinen obliegt sowohl das Lesen der Arzbriefe als auch die Priorisierung der anstehenden notwendigen Untersuchungen dem Patienten. Anders lässt es sich wohl kaum erklären, dass ich noch immer die im Arztbrief vorgegebene Nierenunteruchung - die eigentlich vorigen Herbst passieren hätte sollen - noch immer nicht bekommen habe. Dafür habe ich aber tolle Medikamente gegen hohen Blutdruck bekommen (wen wundert's ... ich hatte nach der Ärztin um die 190 Blutdruck
).
Na gut habe ich mir gedacht, das war die Erstkonsultation ... vielleicht bequemt sie sich ja beim 2. Termin zu etwas mehr, wenn es zeitlich etwas entspannter ist. War wohl zu hoch, die Erwartung. Die im Arztbrief vorgeschriebenen Untersuchungen wurden nicht einmal thematisiert. Eine Behandlungsplanung wurde ebenfalls nicht durchgeführt ... ist ja auch lustig, wenn man nicht arbeiten kann ... was geht das den Arzt an ... *Sarkasmus off*.
Ich habe ihr dann auch noch helfen müssen ... Thema war andauernde Müdigkeit (wahrscheinlich ein Problem Vitamine/Elektrolyte) ... meine sie, "na dann muss ich mich halt zusammenreißen" ... ich habe dann gemeint, na vielleicht ist es ja ein Vitamin D-Mangel ... da war sie dann sofort mit einem Vitamin D Präparat dabei ... Spezialisten leisten (sich) eben mehr ... traurig solche "Fachleute". Auf die Idee einer Blutuntersuchung (die sowieso dringend fällig wäre) ist sie aber nicht gekommen ....
Aber es gibt auch Positives (man muss nur zum Alternativen gehen). Endlich (eh erst nach über 1 1/2 Jahren) habe ich meien Physiotherpie verschrieben bekommen. Das erste was die Dame gemacht hat, mich alles durchgefragt, was bisher passiert ist, was unternommen wurde, was ich bei der Reha gemacht habe. Professionelle Statuserhebung. Danach haben wir geplant, was ich machen möchte, was gemacht werden kann, was körperlich möglich ist. Das ist einfach Professionalität, die bisher 2 Ärzte vermissen ließen. Und das zu 1/3 des Stundensatzes, das ein Arzt verlangt ....
Es ist einfach frustrierend, wie man leiden, seine Psyche beschädigen lassen muss, nur von unfähigen Ärzten. Mit jedem Versuch geht wieder Zeit drauf, wird dir Frustration größer. Und das kann es einfach nicht sein. Da stimmt gravierend etwas in der Arztausbildung nicht, wenn sich neue Ärzte so verhalten, und so wenig Interesse an ihren Patienten aufbringen. Mittlerweile überlege ich ernsthaft mit einer Beschwerde bei der Ärztekammer (was nur nichts hilft, da eine Krähe der anderen kein Auge aushackt) oder der Sozialversicherung.
Aus gegebenem Anlass habe ich mir die Patientenrechte angeschaut. Leider geht daraus nur hervor, dass man als Patient ziemlich rechtlos ist (abgesehen davon, sein Ableben zu planen). Das einzige was wirklich vorgeschrieben ist, ist dass der Arzt eine Behandlungsplanung durchführen muss, und diese auch mit dem Patienten besprechen muss. Na ja, Papier ist geduldig ....