Löwenkönig und die Medizin ...

Hallo KingOfLions,

nach meiner schweren Krankheit in jungen Jahren war auch die Erkenntnis, jemanden zu haben, der die Stimme erheben kann, wenn man selbst dazu nicht in der Lage ist.
Vermutlich weil ich jünger war, hat meine "Wiederherstellung" nicht so lange gedauert.
Die Aussage einer Krankenschwester werde ich nie vergessen: Im Spital wird man nicht gesund.

Das Spital ist für die Kranken da, wenn sie für jemanden nichts mehr machen können/dürfen und derjenige "nur noch" ein Pfegefall ist, wird er auf die Straße gesetzt. Das war seinerzeit ein "lustiges" Unterfangen bei meinem über 80-jährigen Vater, der alleine gelebt hat, aber duch einen Schlaganfall 24 Stunden Betreuung gebraucht hat und praktisch von jetzt auf gleich entlassen wurde.

Ich kann gut nachvollziehen, wie es dir ergangen ist und hoffe, dass du nicht aufgibst und wieder ganz gesund wirst.
 
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Die Aussage einer Krankenschwester werde ich nie vergessen: Im Spital wird man nicht gesund.

Gut, das ist klar. Denn das Spital ist ja nur für die Akutversorgung zuständig. Bei alten Menschen ist das aber tatsächlich ein Problem, wie ich selber schon öfter festgestellt habe.

Das Spital ist für die Kranken da, wenn sie für jemanden nichts mehr machen können/dürfen und derjenige "nur noch" ein Pfegefall ist, wird er auf die Straße gesetzt. Das war seinerzeit ein "lustiges" Unterfangen bei meinem über 80-jährigen Vater, der alleine gelebt hat, aber duch einen Schlaganfall 24 Stunden Betreuung gebraucht hat und praktisch von jetzt auf gleich entlassen wurde.

Also da habe ich die Spitäler schon so erlebt, dass sie gesprächsbereit sind, und - soferne sie nicht überbelegt sind - mit sich reden lassen wann sie entlassen. Mit ein bißchen Beziehungen schafft man es auch, dass auch alte Menschen bis zur Wiederherstellung im Spital gepflegt werden ... aber da braucht man halt Beziehungen zuminest zu einem älteren Stationsarzt.

Ich kann gut nachvollziehen, wie es dir ergangen ist und hoffe, dass du nicht aufgibst und wieder ganz gesund wirst.

Aufgeben ist keine echte Option ;)! Wird schon wieder werden, und was nicht wird, mit dem werde ich leben können. Danke auf jeden Fall!
 
Also da habe ich die Spitäler schon so erlebt, dass sie gesprächsbereit sind, und - soferne sie nicht überbelegt sind - mit sich reden lassen wann sie entlassen. Mit ein bißchen Beziehungen schafft man es auch, dass auch alte Menschen bis zur Wiederherstellung im Spital gepflegt werden ... aber da braucht man halt Beziehungen zuminest zu einem älteren Stationsarzt.

sorry, wenn ich mich mal kurz einmische, aber das Problem bei alten Menschen ist, das sie selten eine Reha bekommen, da sie nicht mehr berufstätig sind. Und nach einem Schlaganfall in dem Alter wird man danach im seltensten Fall "gesund". Lähmungen, Sprach- und Schluckstörungen sind da ganz oft ein Problem für den Rest des Lebens. Ohne Hilfe kann man da nicht zu Hause allein leben.

LG
Waldkraut
 
sorry, wenn ich mich mal kurz einmische, aber das Problem bei alten Menschen ist, das sie selten eine Reha bekommen, da sie nicht mehr berufstätig sind. Und nach einem Schlaganfall in dem Alter wird man danach im seltensten Fall "gesund". Lähmungen, Sprach- und Schluckstörungen sind da ganz oft ein Problem für den Rest des Lebens. Ohne Hilfe kann man da nicht zu Hause allein leben.

LG
Waldkraut

Da hast Du natürlich recht. Aber erfahrungsgemäß reicht ja schon zumindest mal en paar Tage bis 2 Wochen, dass man mal eine Überbrückung organisieren kann, eine Hauskrankenpflege oder die notwendige Infrastruktur.

Das Reha Problem sehe ich auch. Böswillig könnte man sagen - Unterstützung dass einen das Leben nicht mehr freut. Wir kranken hier im Sozialsystem noch immer daran, dass es von der Intention her nach wie vor nur dazu dient Menschen arbeitsfähig zu erhalten, aber nicht um ihre Lebensqualität sicherzustellen (obwohl eigentlich die Menschen die Sozialversicherung bezahlen). Da sind sicher in Zukunft Veränderungen notwendig. Nur geht das halt nur dann, wenn sich die Menschen da auch auf die Füße stellen, und nicht alles akzeptieren was ihnen so vorgesetzt wird.
 
So, jetzt ist wieder ein bisserl Zeit vergangen, und es gibt einige Neuigkeiten. Ich habe mich mittlerweile von meinem Lieblingsarzt wegen Unfähigkeit getrennt, und habe mich einem neuen Arzt zugewendet (wirft die Frage auf, was tut ein armes Schwein, das im Ort nur einen einzigen Arzt hat, und zwangsweise bei dem bleiben muss?).

Die Erstkonsultation war schon ziemlich mies. Natürlich haben sich bei mir in 1 1/2 Jahren einiges an Befunden angesammelt. Nach 5 Minuten Arztbriefe lesen ist die Dame etwas unrund geworden, nach 10 Minuten hat sie mich mit Schmäh (wenigstens was das sie kann) entsorgt. Was sich daraus gelernt habe ... anscheinen obliegt sowohl das Lesen der Arzbriefe als auch die Priorisierung der anstehenden notwendigen Untersuchungen dem Patienten. Anders lässt es sich wohl kaum erklären, dass ich noch immer die im Arztbrief vorgegebene Nierenunteruchung - die eigentlich vorigen Herbst passieren hätte sollen - noch immer nicht bekommen habe. Dafür habe ich aber tolle Medikamente gegen hohen Blutdruck bekommen (wen wundert's ... ich hatte nach der Ärztin um die 190 Blutdruck :coffee:).
Na gut habe ich mir gedacht, das war die Erstkonsultation ... vielleicht bequemt sie sich ja beim 2. Termin zu etwas mehr, wenn es zeitlich etwas entspannter ist. War wohl zu hoch, die Erwartung. Die im Arztbrief vorgeschriebenen Untersuchungen wurden nicht einmal thematisiert. Eine Behandlungsplanung wurde ebenfalls nicht durchgeführt ... ist ja auch lustig, wenn man nicht arbeiten kann ... was geht das den Arzt an ... *Sarkasmus off*.
Ich habe ihr dann auch noch helfen müssen ... Thema war andauernde Müdigkeit (wahrscheinlich ein Problem Vitamine/Elektrolyte) ... meine sie, "na dann muss ich mich halt zusammenreißen" ... ich habe dann gemeint, na vielleicht ist es ja ein Vitamin D-Mangel ... da war sie dann sofort mit einem Vitamin D Präparat dabei ... Spezialisten leisten (sich) eben mehr ... traurig solche "Fachleute". Auf die Idee einer Blutuntersuchung (die sowieso dringend fällig wäre) ist sie aber nicht gekommen ....

Aber es gibt auch Positives (man muss nur zum Alternativen gehen). Endlich (eh erst nach über 1 1/2 Jahren) habe ich meien Physiotherpie verschrieben bekommen. Das erste was die Dame gemacht hat, mich alles durchgefragt, was bisher passiert ist, was unternommen wurde, was ich bei der Reha gemacht habe. Professionelle Statuserhebung. Danach haben wir geplant, was ich machen möchte, was gemacht werden kann, was körperlich möglich ist. Das ist einfach Professionalität, die bisher 2 Ärzte vermissen ließen. Und das zu 1/3 des Stundensatzes, das ein Arzt verlangt ....

Es ist einfach frustrierend, wie man leiden, seine Psyche beschädigen lassen muss, nur von unfähigen Ärzten. Mit jedem Versuch geht wieder Zeit drauf, wird dir Frustration größer. Und das kann es einfach nicht sein. Da stimmt gravierend etwas in der Arztausbildung nicht, wenn sich neue Ärzte so verhalten, und so wenig Interesse an ihren Patienten aufbringen. Mittlerweile überlege ich ernsthaft mit einer Beschwerde bei der Ärztekammer (was nur nichts hilft, da eine Krähe der anderen kein Auge aushackt) oder der Sozialversicherung.

Aus gegebenem Anlass habe ich mir die Patientenrechte angeschaut. Leider geht daraus nur hervor, dass man als Patient ziemlich rechtlos ist (abgesehen davon, sein Ableben zu planen). Das einzige was wirklich vorgeschrieben ist, ist dass der Arzt eine Behandlungsplanung durchführen muss, und diese auch mit dem Patienten besprechen muss. Na ja, Papier ist geduldig ....
 
Wen es interessiert, hier die Patientenrecht für Österreich

https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Node/ghp/public/content/Patientenrechte.html

und für Deutschland eine grobe Übersicht bei Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Patientenrecht

Hier die wichtigsten Rechte (Wikipedia)
  • das Recht auf Information über die Diagnose, die voraussichtliche gesundheitliche Entwicklung und die Therapie
  • das Recht auf Information über die voraussichtlichen Kosten der Behandlung, die in Textform zu erteilen ist
  • das Recht auf Aufklärung: Das ist eine für den Laien verständliche Erklärung des medizinischen Eingriffs, siehe ärztliche Aufklärung. Dies beinhaltet eine richtige Darstellung des Nutzens und der Erfolgsaussichten sowie der Risiken und Nebenwirkungen der geplanten medizinischen Maßnahmen. Es muss über die wesentlichen Umstände aufgeklärt werden.
  • das Recht auf sorgfältige Heilbehandlung gemäß dem sogenannten Facharztstandard (nicht aber eine „Erfolgsgarantie“)
  • das Recht auf Vertraulichkeit der Behandlung, dass die behandelnden und pflegenden Personen die bei Behandlung und Pflege bekanntgewordenen Informationen und Daten vertraulich behandeln und nicht unbefugt Dritten gegenüber offenbaren (ärztliche Schweigepflicht, § 203 StGB)
  • das Recht auf Dokumentation, insbesondere der Diagnose und der Therapie.
  • das Recht auf Akteneinsicht in die Patientenakte.
  • das Recht auf eine Zweitmeinung bei gesetzlicher Krankenversicherung (außer in besonderen Versorgungsformen)
  • das Recht auf freie Arztwahl, dazu gehört auch das Recht, den Arzt zu wechseln (eingeschränkt in besonderen Versorgungsformen und bei Zahnersatz)
  • das Recht auf freie Krankenhauswahl
  • das Recht auf freie Krankenkassenwahl innerhalb der Gesetzlichen Krankenversicherung
 
Ich habe ihr dann auch noch helfen müssen ... Thema war andauernde Müdigkeit (wahrscheinlich ein Problem Vitamine/Elektrolyte) ... meine sie, "na dann muss ich mich halt zusammenreißen" ... ich habe dann gemeint, na vielleicht ist es ja ein Vitamin D-Mangel ... da war sie dann sofort mit einem Vitamin D Präparat dabei ... Spezialisten leisten (sich) eben mehr ... traurig solche "Fachleute". Auf die Idee einer Blutuntersuchung (die sowieso dringend fällig wäre) ist sie aber nicht gekommen ....

Übel, aber ich teile solche Erfahrungen mit Ärzten leider. Es ist ein Spießrutenlauf, wenn man wirklich krank ist, einen guten Arzt oder Ärztin zu finden, die mehr machen, als ihren evidenzbasierten und "sicheren" Plan runterzuarbeiten. Natürlich je nach Vergütungsaussicht.

Dennoch: gute weitere Besserung dir.

lg
Any
 
So, jetzt ist wieder ein bisserl Zeit vergangen, und es gibt einige Neuigkeiten. Ich habe mich mittlerweile von meinem Lieblingsarzt wegen Unfähigkeit getrennt, und habe mich einem neuen Arzt zugewendet (...)
Ja, es ist wirklich traurig, was sich einige Ärzte so "leisten".
Bei uns sind nicht wenige dafür bekannt, daß du schon Glück haben mußt, wenn sie sich überhaupt vom Stuhl erheben.

Aber wenn du auch mit deiner neuen Ärztin nicht zufrieden bist, dann möchte ich dir dringend raten, nicht zu schimpfen, sondern dich wieder zu trennen & so lange nach einem neuen Arzt/Ärztin zu suchen, bis deine Zufriedenheit & damit auch dein Vertrauen hergestellt ist.
Auch wenn es für dich utopisch klingen mag, es gibt sie, denn ich habe eine wunderbare Ärztin.

Ich wünsche dir alles Gute.
 
Genaugenommen sind Ärzte auch 'nur' Dienstleistungsanbieter und es gibt da wie dort gute und schlechte.
@Kol vlt mal programmieren wer Dich auf Deinem Weg begleiten soll ;)
 
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