Liegt es an mir oder an ihm?

Werbung:
Zitat:Hey, sind die Tomaten für dich oder für mich?

Naja, habe dich erstmal tatsächlich für eine Frau gehalten, aber so macht es natürlich auch Sinn. Man(n) muss sich ja irgendwie hervorheben.

Zitat:Tomatensalat gefällig?

Von mir aus, aber ich stecke schon von Kopf bis Fuß in der Sauce, da hast du nichts zu gewinnen.;) Wobei ich dem Thread nicht das Thema stehlen will.

Zitat:Na, vorher warns noch 2.

Eine hat mir dann doch gereicht.
 
Zitat:Hey, sind die Tomaten für dich oder für mich?

Naja, habe dich erstmal tatsächlich für eine Frau gehalten, aber so macht es natürlich auch Sinn. Man(n) muss sich ja irgendwie hervorheben.
Kann Jedem mal passieren:D.....auch das Hervorheben eben.
Zitat:Tomatensalat gefällig?

Von mir aus, aber ich stecke schon von Kopf bis Fuß in der Sauce, da hast du nichts zu gewinnen.;) Wobei ich dem Thread nicht das Thema stehlen will.
Ich hab ihn schon zubereitet....klassisch mit Zwiebeln, ohne Sauce.....verkrümmel dich nicht, kannst mich ja ein bischen entlasten:D
 
Werbung:
@Cayden: Ja, ich habe wirklich ADHS. Habe mich von zwei verschiedenen Spezialisten testen lassen. Die Diagnose habe ich allerdings erst vor 2 ½ Jahren bekommen. Ich wusste lange Zeit überhaupt nicht, was das ist. Ich habe nämlich erst sehr spät Internet bekommen (mit ca. 25) und kurz darauf einen jungen Mann kennengelernt, der sich als ADHS-ler geoutet hat. Damals habe ich mich zum ersten Mal gefragt ob ich das auch haben könnte. Einen konkreten Verdacht hatte ich aber erst vor 3 Jahren, weil ich Probleme auf der Arbeit hatte.

Als Kind hatte ich übrigens keine großen Schwierigkeiten mit der Konzentration. Bis zur Mittelstufe war ich eine hervorragende Schülerin, dann auf einmal nur noch Mittelmaß und in der Oberstufe in einigen Fächern richtig schlecht. Das Abi war der reinste Kampf. Bis vor einigen Monaten habe ich Ritalin genommen, inzwischen nehme ich Medikinet Adult. Das bekommt man auf Kassenrezept, es kostet weniger und hilft mir trotzdem sehr.

Stimmt, ich weiß nicht wie sich meine Freundin und ihr Partner in der Beziehung verhalten... auch wenn ich ihr glaube, dass sie mit ihm glücklich ist. Die Eltern dieses Mannes sind seit einigen Jahren im Ruhestand. Sie leben mehrere Hunderte Kilometer von Wohnort des Paares entfernt und haben ihren Sohn und seine Freundin im vergangenen Jahr besucht. Das Paar war in dieser Zeit mitten im Umzugsstress. Meine Freundin hat damals gerade eine neue Arbeitsstelle angetreten, und ihr Partner bekam von seinem Arbeitgeber keinen Urlaub genehmigt. Deshalb wollten seine Eltern die Beiden ein wenig entlasten. Diese Entlastung entpuppte sich letztendlich als der Horror schlechthin. Die Eltern nisteten sich für ganze 2 Monate in ihrer Wohnung ein, was mir persönlich zu viel wäre. Sie schauten immer bis spät in die Nacht fern, obwohl ihr Sohn Schichtarbeiter ist und seinen Schlaf braucht. Nach einer Weile kochte die Mutter nur noch für ihren Mann, den Sohn und für sich, meine Freundin musste sich selbst versorgen. Außerdem meckerten die alten Leute ständig rum und machten Terror wegen jeder Kleinigkeit. Sie führten sich auf, als ob die Wohnung ihnen gehörte. Weder meine Freundin noch ihr Lebensgefährte haben sich auch nur einen Ton dazu gesagt. Ich wäre in der Situation auf gar keinen Fall so lange ruhig geblieben und hätte sowohl dem Mann als auch seinen Eltern gewaltig die Meinung gegeigt... den Eltern wegen ihres indiskutablen Verhaltens und dem Mann, weil ich das niemals zulassen würde, dass meine Familie meinen Partner so schlecht behandelt. Jetzt verstehst du was ich mit meiner rebellischen Art meine... glaubst du, dass die Beiden noch zusammen wären, wenn meine Freundin sich widersetzt und ihren Mund aufgemacht hätte?

Ich finde es allerdings nicht in Ordnung, dass du von richtigen Männern und Nicht-Männern sprichst. Meiner Ansicht nach gibt es weder richtige Männer noch sog. „Weicheier“. Nur weil ein Mann etwas zurückhaltend ist, heißt das noch lange nicht, dass er kein Mann ist.

Ich gliedere das andere Geschlecht übrigens nicht in 2, sondern in 3 unterschiedliche Kategorien: 1.) normale Männer mit einem gesunden Selbstbewusstsein, die eine Partnerschaft auf Augenhöhe führen können, 2.) dominante Machos, die immer das Sagen haben und im Mittelpunkt stehen wollen und 3.) zurückhaltende Männer, die sich eher schlecht durchsetzen können. Machos und Aufreißer mit ständig wechselnden Frauengeschichten durchschaue ich schnell und bin deshalb noch nie auf so einen Typen reingefallen. Ich habe zwei Männer dieser Art in meinem Umfeld und werde von ihnen sehr respektvoll behandelt, weil ich ihnen im Gegensatz zu anderen Frauen nicht in den Hintern krieche um sie zu netten Kerlen zu verändern. Ich habe keine Angst davor, von einem Mann mit einem normalen, gesunden Selbstbewusstsein untergebuttert zu werden. Diese Männer haben das gar nicht nötig, weil sie eben selbstbewusst sind (ohne arrogant zu sein und ständig irgendwelche Frauen aufzureißen). Auch solche Männer habe ich im Freundes- und Bekanntenkreis, und sie schätzen mich auch sehr – aber eben nur als platonische Freundin. Dass ein schüchterner, zurückhaltender Mann mich formen und verbiegen möchte, habe ich lange Zeit eher nicht gedacht. Und wenn du andere Frauen zu diesem Thema befragst, wirst du wohl dieselbe Antwort bekommen. Diese Menschen, die du als „Nicht-Männer“ bezeichnest, kommen bei den meisten Frauen schlecht an, weil die Frauen sie für klassische, angepasste „Ja-Sager“ halten. Im Gegensatz zu mir wollen zahlreiche Frauen wirklich dominiert werden. Das ist mit Sicherheit auch ein Grund, warum sich viele Männer im Umgang mit dem anderen Geschlecht dominant verhalten. Ein Großteil von ihnen hat die Erfahrung gemacht, als „zu nett“ und langweilig abgestempelt worden zu sein... Frauen haben ihnen gerade deshalb eine Abfuhr gegeben, weil sie zu wenig Durchsetzungsvermögen gezeigt haben.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass viele zurückhaltende Männer sich von irgendwelchen Kumpels beeinflussen lassen, die ihnen mit ihrer großen Klappe einreden wollen, dass sie den Frauen zeigen müssen wo es lang geht, weil die Frau sonst das Interesse verliert. Das kann durchaus der Fall sein, nur bei mir eben nicht... ich verliere eher das Interesse, wenn ein Mann sich dominant verhält. Nur wissen das die Typen nicht, weil sie sich lieber mit ihren Kumpels über ihr Verhältnis zu mir unterhalten als mit mir persönlich.

Mit dem Mann aus meinem letzten Post war ich vor 7 Jahren zusammen, aber nicht 7 Jahre lang... um Gottes Willen! Das habe ich nur ein paar Monate mitgemacht. Ich bin schon seit einigen Jahren Single, weil ich mir nach meiner letzten Trennung geschworen habe, dass mir solche Sachen wie in der Vergangenheit in einer Partnerschaft nicht mehr passieren. Nur schaffe ich es gar nicht mehr, überhaupt mal wieder mit jemandem richtig zusammen zu sein. Die Männer springen ab, noch bevor was gelaufen ist.
Z. B. gab es vor 5 Jahren einen Mann, der mich monatelang sehr intensiv umworben hat. Er war sehr zuverlässig, meldete sich täglich... erst per Mail und Chat, später Telefon und SMS. Wir trafen uns sporadisch, es war sehr schön... und eines Tages fragte er mich im Chat ob ich mir eine Beziehung mit ihm vorstellen konnte. Darüber freute ich mich natürlich sehr, aber ich wollte ihm eine so persönliche Frage nicht im Chat beantworten und schrieb ihm, dass wir uns wenige Tage später sowieso sehen und er dann meine Antwort bekommt. Als ich ihm meine Zusage gab, ließ er mich einfach stehen – er hatte es sich anders überlegt. Ich war völlig durch den Wind.
Im Nachhinein musste ich feststellen, dass er mich hauptsächlich deshalb nicht mehr wollte, weil ich nicht nach seinen Vorstellungen funktionierte. Er hatte erwartet, dass ich seine Frage sofort im Chat beantwortete und nicht erst eine Woche später beim persönlichen Treffen. Die ganzen Treffen fanden auch immer nur statt, wenn der Vorschlag von ihm kam. Auf meine Vorschläge ging er nie ein und hatte immer eine Ausrede parat, wenn ihn fragte ob wir an Tag xy was zusammen unternehmen wollten.
Damals hielt ich diesen Menschen für einen Mann mit einem gesunden Selbstbewusstsein. Er sah verdammt gut aus, war sportlich, erfolgreich im Beruf, hatte sympathische Freunde und verstand sich prächtig mit seiner Familie. Er trank in Maßen, nahm keine Drogen und rauchte nicht. Mit ihm konnte man sowohl eine Menge Spaß haben als auch ernste Gespräche führen, und zuverlässig war er auch. 2 Jahre später trafen wir uns mal zufällig, und er erzählte mir, dass er kurz davor über 2 Monate lang in der geschlossenen Anstalt einer Psychiatrie war. Das hat mich geschockt. Er gestand mir, dass er in Wahrheit so gut wie kein Selbstwertgefühl hatte und es in seinem Inneren ganz anders aussah, als es die meisten Leute erwarteten. Inzwischen ist er schon länger mit einer Frau zusammen, die als depressive Persönlichkeit bekannt ist und auch schon versucht hat, sich das Leben zu nehmen. Sie hat ihre Heimat, Familie und Freunde verlassen und ist zu ihm gezogen. Wahrscheinlich braucht er eine Frau, die alles für ihn tut und ihre eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund stellt. Heute denke ich es war richtig, dass aus uns nichts geworden ist.

Meine Eltern konnten manchmal zwar ganz schön schwierig sein, aber um ihre Liebe und Aufmerksamkeit musste ich nicht kämpfen. Wenn ich nicht funktionierte, wurde ich bestraft und emotional erpresst – aber ich wurde nie ignoriert und tagelang angeschwiegen. Ich hatte noch nie Angst, dass sie den Kontakt zu mir abbrechen könnten. Dafür hingen sie zu sehr an mir. Aber ich habe schon immer ein Leben voller Angst geführt... Angst, dass irgendwas Schlimmes passiert, wenn ich nicht funktionierte. Und das hat sich später auch auf andere Personen übertragen.

Viele Leute haben meine Angst eiskalt ausgenutzt, nicht nur ehemalige Partner. Es gab auch Personen, mit denen ich nur platonisch befreundet war und die nach einigen Jahren anfingen, mir Schuldgefühle einzureden oder die mich ewig lang anschwiegen, wenn ich mich nicht anpasste. Vor lauter Angst sie zu verlieren tat ich irgendwann alles, um es ihnen Recht zu machen und wurde eines Tages trotzdem in den Wind geschossen. Am Ende verachteten sie mich nur noch.

Zum Glück weiß ich heute, dass man Freundschaften auch ohne Verlustängste führen kann. Bei meinen jetzigen besten Freunden muss ich nie einen Rückzug befürchten, wenn ich meine Meinung in einem normalen Tonfall äußere – ebenso wenig wie sie bei mir. Z. B. mein bester Freund war letztes Jahr mal ein wenig enttäuscht von mir, weil ich ein Geheimnis vor ihm hatte. Er hat weitaus mehr Geheimnisse vor mir als umgekehrt, weil er vieles mit sich selbst ausmacht. Als ich ihm mal etwas nicht sofort erzählt hatte, meinte er dass ich ihm wohl nicht vertrauen würde. Da habe ich ihm ganz ruhig erklärt, dass ich ebenso das Recht auf Geheimnisse hätte wie er und frei entscheiden könne, was ich zu welchem Zeitpunkt einer anderen Person über mich preisgebe. Und das hat er akzeptiert.

@Rosiengel: Ja, eine Partnerschaft auf Augenhöhe wäre schön... aber „normale“ Männer stehen halt auf andere Frauen, ich bin nicht ihr Typ. Trotzdem danke :).
 
Zurück
Oben