Liegt es an mir oder an ihm?

Ob ein Erwachsener lange bei seinen Eltern wohnt (Hotel Mama) oder das Allein-Wohnen von den Eltern finanziert wird und die Wäsch zum waschen heimträgt ist das selbe. Also werden die Gründe andere sein als dein vermuteter Neid der Anderen, dass sich die Leuts von dir abgewendet haben.

Und du schreibst, du hast Verständnis?

Griechische Töchter helfen fast immer eine Menge im Haushalt der Eltern mit. Sachen wie Kochen, Backen, Wäsche waschen, Bügeln usw. konnte ich schon in den ersten Jahren meiner Pubertät. Nach meinem Auszug war für mich in erster Linie der Papierkram eine ganz neue Aufgabe.

@Azurkind: Ironie?
 
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Griechische Töchter helfen fast immer eine Menge im Haushalt der Eltern mit. Sachen wie Kochen, Backen, Wäsche waschen, Bügeln usw. konnte ich schon in den ersten Jahren meiner Pubertät. Nach meinem Auszug war für mich in erster Linie der Papierkram eine ganz neue Aufgabe.
Also die haushälterischen Fähigkeiten dieses Typen finde ich persönlich ja jetzt nicht wirklich aussagekräftig. In der heutigen Zeit ist es auch nichts Besonderes, wenn junge Erwachsene mal etwas länger im Haushalt ihrer Eltern bleiben. Das ist ja tatsächlich abhängig von den Lebensumständen. Aber es ändert nichts daran, dass du dir aus der Ferne vermutlich einfach zu viele Illusionen gemacht hast. Du kennst den Typen ja eigentlich kaum, da kann man sich schon sehr leicht mal irren. Und das an sich ist ja auch nicht schlimm. Man lernt daraus.
 
Ich glaube, du hast meinen letzten Satz falsch interpretiert... ich wollte damit sagen: Wenn er hier in der Nähe wohnen würde, wäre mir wohl viel früher aufgefallen, dass der Mann ein Problem mit sich selbst, Nähe und was-auch-immer hat. Dann hätte ich mich vermutlich nicht so sehr in ihn verliebt, weil ich ihn schneller durchschaut hätte.

ah ok ;)

besser spät als nie ;) :kiss4:
 
@schlumpf: Du hast Recht. Wenn man einen Menschen nicht so oft sieht, dann lernt man ihn auch nicht wirklich intensiv kennen. Ich hatte übrigens immer nur Fernbeziehungen. Natürlich hätte ich nichts gegen einen Partner aus der Nähe gehabt, den ich auch mal unter der Woche hätte treffen können... aber bisher hat sich das noch nie ergeben. Und meine Ex-Freunde waren in vielerlei Hinsicht anders, als ich zunächst gedacht hatte. Irgendwie sind Männer mit Störungen in der Persönlichkeit von mir fasziniert... und wenn die räumliche Entfernung relativ groß ist, erkenne ich das nicht auf Anhieb. Gerade der junge Mann, um den hier geht, gilt in meinem Umfeld als unkomplizierter Mensch ohne größere Probleme. Die Männer aus meinem Bekanntenkreis haben ihn noch nie so erlebt wie ich, die können sich garantiert nicht vorstellen dass er auch anders sein kann, als er sich ihnen gegenüber verhält.
 
Irgendwie sind Männer mit Störungen in der Persönlichkeit von mir fasziniert...
Das ist nicht wichtig. Wichtig ist, warum du scheinbar von ihnen fasziniert bist.

und wenn die räumliche Entfernung relativ groß ist, erkenne ich das nicht auf Anhieb. Gerade der junge Mann, um den hier geht, gilt in meinem Umfeld als unkomplizierter Mensch ohne größere Probleme. Die Männer aus meinem Bekanntenkreis haben ihn noch nie so erlebt wie ich, die können sich garantiert nicht vorstellen dass er auch anders sein kann, als er sich ihnen gegenüber verhält.
Naja, gerade das ist ja ein Zeichen einer Persönlichkeitsstörung bzw. eines Doppellebens. Wenn sich jemand so gut verstellen kann, dass es andere nicht merken. Du aber hast ihn von einer anderen Seite kennen gelernt und nur weil die anderen das nicht wissen, heißt es nicht, dass es diese andere Seite nicht geben würde. Lass dich nicht davon beirren, was die anderen von ihm kennen. Du kennst ihn sogar vermutlich noch ein wenig besser.
 
Als ich mich in diese Männer verliebt habe, war mir nicht ansatzweise bewusst, dass sie solche Probleme haben könnten. Meine Freunde fanden sie am Anfang sehr sympathisch und waren später genauso überrascht wie ich. Und in meinem Freundeskreis gibt es Leute mit einer hervorragenden Menschenkenntnis. Z. B. war ich vor Jahren mit einem Mann zusammen, der in der Kennenlernphase sehr bemüht war und eine Menge für mich getan hat. Als wir zusammen kamen, fühlte ich mich wirklich angenommen und als Person geliebt. Doch eines Tages servierte er mich plötzlich per SMS ab. Begründung: Er hätte nie Gefühle für mich gehabt und sich das alles nur eingebildet. Später habe ich 3 andere Frauen kennengelernt, die auch mit ihm zusammen waren. Mit ihnen hat er genau dasselbe veranstaltet. Meiner Nachfolgerin hat er gesagt, sie wäre ihm zu jung gewesen (5 Jahre jünger als er). Dabei wusste er das schon vor der Beziehung, weil sie eine gute Freundin von ihm war. Einen männlichen Kumpel hat er auch von einem Tag auf den anderen in den Wind geschossen, er hat ihn einfach wie Luft behandelt und kein Wort mehr mit ihm geredet - einfach so, ohne dass was passiert war. Es muss also nicht unbedingt an mir gelegen haben.

Ich denke nicht, dass der besagte Mann sich in der Öffentlichkeit verstellt. Sein Freundeskreis besteht ausschließlich aus Männern, und in meinem Bekanntenkreis gibt es auch mehr Männer als Frauen. Im Umgang mit Männern fällt er nicht auf, da ist er ein Mann wie jeder andere. Er hat aber Probleme mit Frauen, und als Frau merkt man das eines Tages... Das gilt übrigens auch für diverse andere Männer aus seinem Umfeld. Dabei führen diese Männer sonst kein besonders auffälliges Leben. Sie stammen alle aus geordneten Verhältnissen, in dieser Gruppe gibt es kein einziges Scheidungskind ohne Kontakt zu einem oder beiden Elternteilen. Sie haben alle studiert bzw. einer oder zwei studieren noch, und die Berufstätigen gehen regelmäßig zur Arbeit, pflegen ihre Interessen, treffen sich mit Freunden, usw. Diese Leute nehmen keine Drogen und sind auch nicht vorbestraft wegen Diebstahl, Sachbeschädigung oder anderen Delikten. Auf flüchtige Bekannte wirken sie völlig normal und fallen überhaupt nicht negativ in der Öffentlichkeit auf.

Als Frau bekommt man irgendwann ein anderes Bild von ihnen, wenn sie einerseits ständig jammern, dass sie keine Partnerinnen finden, aber auf der anderen Seite die Vorschläge für Treffen ignorieren, obwohl sie mehrmals ausdrücklich danach gefragt haben. Die vielsagenden Blicke, die eifersüchtigen Aktionen, die extreme Anhänglichkeit bei den Begegnungen, die Kontrolle im Netz... andererseits der Rückzug bei Möglichkeiten eines näheren Kennenlernens. Sehr widersprüchlich, das Ganze.
 
Es muss also nicht unbedingt an mir gelegen haben.
Das sage ich auch nicht. Es ist aber in aller Regel so, dass dies einem vielleicht 1-2 Male passiert. Spätestens beim dritten Mal sollten aber die Alarmglocken anfangen zu schrillen.

Ich denke nicht, dass der besagte Mann sich in der Öffentlichkeit verstellt. Sein Freundeskreis besteht ausschließlich aus Männern, und in meinem Bekanntenkreis gibt es auch mehr Männer als Frauen. Im Umgang mit Männern fällt er nicht auf, da ist er ein Mann wie jeder andere. Er hat aber Probleme mit Frauen, und als Frau merkt man das eines Tages...
Ich hatte es so verstanden, dass du gesagt hast, dass die anderen Männer (oder User?) dies ja nicht wissen. Insofern versucht er ja schon, dieses Problem zu verdecken.

Das gilt übrigens auch für diverse andere Männer aus seinem Umfeld. Dabei führen diese Männer sonst kein besonders auffälliges Leben.
Naja, diese Männer müssen ja auch kein besonders auffälliges Leben führen oder aus zerrüttenten Familienverhältnissen stammen. Häufig kann man dann allerdings davon ausgehen, dass woanders in der Familie etwas schief gelaufen ist. Auch mit der Intelligenz hat das gar nichts zu tun, eher im Gegenteil.

Als Frau bekommt man irgendwann ein anderes Bild von ihnen, wenn sie einerseits ständig jammern, dass sie keine Partnerinnen finden, aber auf der anderen Seite die Vorschläge für Treffen ignorieren, obwohl sie mehrmals ausdrücklich danach gefragt haben.
Naja, was sagt dir das denn? Dass sie entweder kein Interesse an dir oder kein Interesse an Frauen/Beziehungen generell haben. Das hat aber dann nichts mit dir zu tun, sondern mit diesen Männern. Die sind eben so eingefahren, um nicht zu sagen vielleicht sogar auch ein stückweit langweilig. Vermutlich sind sie auch ganz einfach auch noch nicht bereit dafür.

Und außerdem: Jammern und nichts an der eigenen Situation ändern, tun viele. Es ist eben am einfachsten. ;)
 
Hallo Frohnatur,

Ich hab es hier schon mal erwähnt und ich wiederhol mich jetzt, wenn du dahinter steigen möchtest dann gib dir doch einfach das Werk von C. G. Jung "Über den Begriff Anima und Animus".

Er beschreibt wie die Partnerinnenvorstellungen des Mannes entstehen, wodurch sie geprägt sein können und die Hintergründe. Hier kannst du eine gute Vorstellung darüber erhalten und auch möglicherweise klären was du deinen eigenen Prägungen zuschreiben oder von deinen eigenen Prägungen entkoppeln kannst (d.h. wo es absolut nix mit dir zu tun hat).

Die meisten Männer projizieren ihre eigenen Vorstellungen von "der/einer Frau" auf ein mögliches Objekt (mögliche Partnerin), das vermischt mit der Prägung durch die Mutter(rolle) oder Frauen(rolle) und Erfahrungen des Mannes mit Diesen, aus der eigenen Kindheit, ergibt den Cocktail dem kaum eine Frau standhalten kann, außer sie verbiegt sich zugunsten der Vorstellungen und Prägungen des Mannes.

Zwischen einer Frau (Partnerin des Mannes) und einem Mann steht immmer die Anima (Vorstellung) und die Mutter(Prägung) als eifersüchtige Frau (wie eine Intrigantin). Hat sich der Mann noch nie bewußt damit auseinandergesetzt, so wird er ewiglich seine Vorstellungen und Prägungen auf eine mögliche Partnerin projizieren. Es ist dann so als wäre man nicht zu Zweit sondern zu Dritt oder sogar zu Viert.

Und das Schlimme daran ist, dass es auch den meisten Frauen nicht bewußt ist, dass auf sie Vorstellungen projiziert werden (weil woher? ist ja nicht unbedingt Allgemeinbildung) und sie selbst noch durch das Patriarchat und Erziehung dazu prädestiniert sind (auch Prägungen der Frau in einer Männergesellschaft, wo die Frau gewohnt ist, dass auf sie projiziert wird (Vater-Männer in der Kindheit der Frau)) sich den Vorstellungen zu unterwerfen. Die meisten Frauen erfüllen nur allzu bereitwillig die Vorstellungen eines Mannes um einen Partner zu haben, ihm zu gefallen und nicht allein sein zu müssen.

Ich nehme mal schwer an, dass du nicht so einfach zu verbiegen bist und den Männer über kurz oder lang klar wird, dass du dich zu diesen Vorstellungen nicht entsprechend biegen wirst. Das ist eine Möglichkeit warum du dann verlassen wirst.

Doch Denen brauchst keine Tränen nachweinen, denn die SEHEN DICH NICHT. Und wahrscheinlich wärst du auf Dauer auch mit denen, genau aus dem Grund nicht wirklich glücklich geworden, sondern immer mit Abstrichen zu deinen Ungunsten konfrontiert. Das hast du ja auch schon daran gemerkt, dass sie nicht vertrugen von dir gefragt oder kritisiert zu werden obwohl sie es selbst bei dir machten.

Cayden:)
 
Ich bin eine fröhliche junge Frau von Mitte Dreißig, die manchmal auch ihre nachdenklichen Phasen hat. Es geht in diesem Fall um einen jungen Mann, aus dem ich nicht schlau werde. Wir kennen uns flüchtig schon seit Jahren, aber erst im letzten Jahr wurde der Kontakt etwas intensiver. Wir wohnen ca. 120 km auseinander und sehen uns immer wieder zufällig auf bestimmten Veranstaltungen (es geht um gemeinsame Interessen). Irgendwann fing ich an, mich näher mit ihm als Mensch zu beschäftigen und merkte, dass das Interesse wohl auf Gegenseitigkeit beruhte.

Der junge Mann ist Anfang Dreißig, gut erzogen, sehr intelligent, humorvoll, aber im Gegensatz zu mir eher ruhig, schüchtern und zurückhaltend. Bei den zufälligen Begegnungen bis Anfang des Jahres war er total anhänglich, lief mit hinterher, strahlte mich von der Seite an und wurde im Gespräch oft ganz rot und verlegen. Meine Freunde und Bekannten meinten das würde jeder sehen, dass er heimlich in mich verliebt sei, und zwar noch bevor ich ein Wort darüber erwähnt hatte. Zwischen den Begegnungen gab es allerdings nie durchgehend Kontakt. Wir sind zwar beide in einigen Hobby-Foren aktiv (er hat immer wieder meine Profile und Beiträge angeklickt, das war schon sehr auffällig) sowie FB-Freunde. Direkten Schreibkontakt gab es manchmal auch (er hat kein Telefon), aber eben nie durchgehend zwischen den Treffen (die alle 2-3 Monate stattfanden).

Bei den Begegnungen habe ich auch seine negativen Seiten kennengelernt. 1.) ist er sehr eifersüchtig und hat mir schon mehrmals Vorwürfe gemacht, wenn ich mich mit anderen Männern unterhalten oder mich positiv über irgendwelche Leute aus dem Fernsehen geäußert habe, 2.) wollte er einige Male, dass ich mich vor ihm rechtfertigte, hat sogar 2x vor mir geweint und 3.) kann er sehr böse sein, wenn ihm was nicht passt. Das äußert sich dann in Form von bitterbösen, vorwurfsvollen Blicken und gehässigen Bemerkungen (ist 2x vorgekommen). Er sagt mir aber nicht, was los ist und ich wusste nie, warum er das gemacht hatte. Trotzdem habe ich diese Verhaltensweisen hingenommen und das Ganze mit seiner Unsicherheit und Unerfahrenheit verteidigt. Ein Freund von ihm hat mir nämlich erzählt, dass er trotz seiner 31 Jahren in Sachen Frauen noch völlig unerfahren ist. Das merkt man auch, denn er hat große Probleme mit Körperkontakt und reagiert auf eine Weise, die ich noch bei keinem anderen Mann erlebt habe. Wenn er ganz leicht meine Hand nimmt, mich vorsichtig umarmt, etc. und ich das irgendwie erwidere, schreckt er panikartig zurück und verfällt manchmal sogar in eine Schockstarre.

In der Vergangenheit war ich nie erfolgreich, wenn ich bei einem Mann den ersten Schritt gemacht hatte und wollte ihn deshalb auch lange nicht nach einem Date fragen. Letzten Sommer fragte er mich ob wir gemeinsam zu einer Veranstaltung fahren, und dann hatten wir tatsächlich ein WE komplett für uns. Gut okay, dort waren auch andere Bekannte, aber er ist mit mir gefahren und hat sich auch das Zimmer mit mir geteilt. Trotz Doppelbett und gewissen Annäherungsversuchen ist aber nichts gelaufen, weil er wie immer bei Körperkontakt die Panik bekommen hat. Danach hatte er eine ziemlich hektische Phase. Er war sog. Langzeitstudent und monatelang zwecks Vorbereitung der Abschlussprüfungen nur zu Hause. Damals hat er sich auch nicht mit seinen Freunden getroffen (die er ca. 2x im Monat sieht, ansonsten ist er eher ein "Stubenhocker").

Nach den Prüfungen hatte ich die Hoffnung, dass wir endlich mehr Zeit gemeinsam verbringen würden. Er hat übrigens immer noch keinen richtigen Job gefunden und arbeitet nur stundenweise in der Firma, in der er schon als Student während der vorlesungsfreien Zeiten tätig war. Folglich kann er sich immer noch keine eigene Wohnung leisten, aber ich finde die Entfernung von ca. 120 km hält sich in Grenzen. Irgendwann kamen wir wieder in Mailkontakt, der so lange hielt wie noch nie zuvor... fast 2 Monate. Ich habe ihm ca. alle 3-5 Tage geschrieben, weil ich weniger Zeit hatte, und er antwortete immer sofort oder allerspätestens am nächsten Tag. Eine Freundin riet mir, ihn nach einem Treffen zu fragen, und nach langem Überlegen habe ich es dann auch getan. Er war begeistert und sagte mir gleich zu, was mich natürlich sehr gefreut hat. Leider bekam ich eine Woche vor dem geplanten Treffen eine Absage ohne Begründung. Da war ich natürlich sehr traurig.

Nach einem WE voller Chatgespräche mit dieser Freundin beschloss ich, ihn in einer Mail nach der Begründung zu fragen. Mir war erst nicht ganz wohl dabei, und ich habe ihm auch keinerlei Vorwürfe gemacht. Er hat mir noch am selben Tag eine ganz liebe Antwort geschrieben und mir einiges erklärt. Und am Ende schrieb er mir, dass ich mir keine Gedanken machen müsse, da ich ihm sehr wichtig und das mit uns etwas Besonderes für ihn sei. Da war ich natürlich erleichtert und überglücklich. Anschließend hatten wir noch eine Woche Kontakt. In dieser Woche schrieb er mir noch weitere liebe Mails, war sehr aufmerksam und bemüht, und er neckte mich in einigen Foren und Communitys.

Und dann brach der Kontakt seinerseits von einem Tag auf den anderen völlig überraschend ab. Er hat mir einfach nicht mehr zurückgeschrieben. Zwar war er immer noch fast rund um die Uhr online (das ist er immer, wenn er zu Hause ist), aber er antwortete weder auf meine Mail noch kommentierte er irgendwelche Beiträge von mir bei FB oder in den Foren, nichts. Das konnte ich nicht begreifen. Nach meiner Mail mit der Bitte um eine Erklärung hätte ich noch ein klein wenig damit gerechnet (aber auch nicht so wirklich, weil er immer zuverlässig war und ich ihn niemals so eingeschätzt hätte), aber zu jenem Zeitpunkt hat mir das echt die Füße unter dem Boden weggezogen.

Meine Freundin versuchte mich zu beruhigen und meinte, ich sollte bis zur nächsten Veranstaltung einen Monat später warten. Das tat ich dann, aber ich hatte keine Hoffnung, was sich dann auch leider bestätigte. Als ich mit einigen Freunden durch die Gegend lief, kam er auf uns zu, grüßte meine Leute und redete kurz mit ihnen. Mich schaute er gar nicht an (er überlässt die Art der Begrüßung - also Handschlag oder Umarmung - eh immer mir, weil er schüchtern ist, aber er strahlt mich dabei immer mit leuchtenden Augen an). Kurz darauf gab ich ihm vorsichtig die Hand und grüßte, er nahm sie an und grüßte zurück, schaute mich aber trotzdem nicht an. Das tat sehr weh. Gegen später unterhielt ich mich ganz angeregt mit einem guten Freund, und er sah uns aus der Ferne und beobachtete uns... dann kam er immer näher und näher, bis er hinter uns stand und uns anstarrte... aber er sprach mich nicht an.

Jetzt haben wir seit über 2 Monaten keinen Kontakt mehr, und ich habe keine Hoffnung dass sich das noch ändert. Ich habe mich vor einigen Wochen aus den Foren zurückgezogen und schreibe absichtlich nichts, weil es mir weh tut, ihn dort zu sehen und keine Beachtung von ihm zu bekommen. Warum hat sich dieser Mann zu einem für mich völlig unerwarteten Zeitpunkt von mir zurückgezogen, obwohl er noch eine Woche vorher meinte dass ich ihm etwas bedeute? Hat er sich über meine Bitte um eine Erklärung so sehr aufgeregt, dass er mir das heimzahlen wollte, indem er mich absichtlich eine Woche lang in Sicherheit gewogen und dann gnadenlos abserviert hat? Hat er den Respekt verloren, weil ich auf seine Eifersüchteleien, Vorwürfe usw. nicht mit Distanz reagiert und mich eher verständnisvoll gezeigt habe? Hat er Angst vor Nähe, Komplexe wegen seiner Arbeitslosigkeit und glaubt er, dass er mich nicht glücklich machen kann? Ich verstehe es nicht... Ich weiß nur, dass definitiv keine andere Frau im Spiel ist, das ist alles. Leider ist es schwer, mit ihm ein offenes Gespräch zu führen. Einmal hat er mir im Suff einen unangemessenen Kommentar an den Kopf geworfen, und ich habe ihm kurze Zeit später ganz offen gesagt was ich davon hielt. Seine Reaktion: Er schaute nur auf den Boden und schwieg... keine Entschuldigung oder sonstige Äußerung zu diesem Thema.

Ich habe kurz nach dem Kontaktabbruch zwei Lebensberaterinnen gefragt, was es damit auf sich hat. Ich habe ihnen kaum was über uns beide verraten, aber sie haben uns wirklich sehr gut charakterisiert. Ihrer Ansicht nach fühlt er sich genauso zu mir hingezogen wie umgekehrt, aber irgendwas würde ihn belasten... womöglich ein Trauma aus seiner Kindheit. Und dass es eine sehr gute Chance gibt, dass wir beide noch in diesem Jahr zusammenkommen. Daran glaube ich aber nicht mehr, schließlich herrscht seit über 2 Monaten Funkstille. Die beiden Frauen meinten, sie würden keinen Rückzug seinerseits erkennen... die Gespräche fanden aber noch vor dem letzten Treffen statt, und da hat er den Kontakt zu mir nicht gesucht. Er beobachtet mich immer noch im Netz, klickt meine Profile an, usw. aber er meldet sich nicht. Und ich möchte mich keinesfalls klein machen und ihn um Aufmerksamkeit anflehen, das habe ich nicht nötig.

In den letzten Wochen habe ich eine Menge gelesen und mit vielen Leuten darüber gesprochen, mir Gedanken gemacht... ein Narzisst ist er wohl nicht, weil diese Menschen alles andere als schüchtern und unsicher nach außen wirken. Was meint ihr, wie soll ich das einschätzen? Warum hat er sich auf einmal so distanziert und hätte ich das verhindern können?

Liebe Frohnatur,
ich glaube dir gerne, dass du ein fröhliche und erfahrene Frau bist, aber mal ganz ehrlich: was willst du mit diesem "Kind"? Es gibt doch jetzt schon so vieles, was irgendwie nicht passt oder dir negativ auffällt, ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum du dir einen solchen Kopf mit den "großen Jungen" machst? Du könntest deinen Erzählungen nach ja glatt als seine Mutter durchgehen, du wirkst viel reifer und sowieso erfahrener - und das sollte man ja eigentlich auch von Menschen über dreißig erwarten ...:thumbup: Du findest doch bestimmt einen "Mann", der mit dir auf Augenhöhe ist, da mach ich mal gar keine Sorgen:D Alles Liebe dir Rosiengel
 
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Das sage ich auch nicht. Es ist aber in aller Regel so, dass dies einem vielleicht 1-2 Male passiert. Spätestens beim dritten Mal sollten aber die Alarmglocken anfangen zu schrillen.

Ich hatte noch nicht wirklich viele Männer in meinem Leben... Mittlerweile ist mir bewusst, dass gewisse Erlebnisse aus meiner Kindheit in einem Zusammenhang mit meinem Liebesleben stehen. Dieses abwechselnde Idealisieren und Abwerten kenn´ ich nämlich auch aus meinem Elternhaus, wenn auch nicht in Form der Bestrafung mit Schweigen und Ignoranz.

Meine Mutter war bei ihrer Heirat noch recht jung und wollte nicht lange mit dem Nachwuchs warten. Während andere Frauen in ihrer Verwandtschaft und ihrem Freundeskreis schwanger wurden und gesunden Kindern das Leben schenkten, war meinen Eltern dieses Glück lange nicht vergönnt. Obwohl meine Mutter sehr vorsichtig war und jederzeit auf ihre Gesundheit achtete, hatte sie mehrere Fehlgeburten, ehe ich 8 Jahre nach der Hochzeit meiner Eltern zur Welt kam. Es ist ein Wunder, dass meine Eltern 8 weitere Jahre später noch ein zweites gesundes Kind bekommen haben. Außerdem war die Schwangerschaft für meine Mutter sehr problematisch, so dass sie große Verlustängste entwickelte.

Meine Eltern schenken mir viel Liebe, Zeit und Aufmerksamkeit, aber insbesondere meine Mutter hat es mit ihrer Fürsorge häufig übertrieben. Sie hat mich erdrückt. Andere Kinder gingen bereits im Vorschulalter alleine in den Kindergarten, wenn die Entfernung sich in Grenzen hielt, und in der Grundschule liefen die meisten Mitschüler schon nach wenigen Tagen ganz alleine zum Schulgebäude. Ich durfte unsere Wohnung nicht ohne die Begleitung meiner Mutter verlassen, bis ich ca. 9 Jahre alt war. Mit dem Rad durfte ich erst mit 14 alleine auf der Straße bzw. zur Schule fahren, und die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ohne Begleitung der Eltern wurde mir erst gestattet, als ich schon volljährig war. Meine Klassenkameraden gingen als Teenager am WE auf die Piste, machten Party, tanzten in Clubs und Discos, ich saß die ganze Zeit traurig bei meiner Mutter, die mich für sich haben wollte.

Und natürlich hatte ich zu funktionieren. Ich war jahrelang ein Mensch ohne eigene Meinung, Eigenständigkeit war kein Teil meiner Persönlichkeit... weil es mir zu Hause verwehrt wurde. Ich musste mich bis zur Pubertät kleiden wie meine Mutter es wollte, meine Haare nach ihrem Geschmack frisieren, typisch griechischen Goldschmuck tragen, obwohl ich das schon immer gehasst habe... ich hatte keine richtige Identität. Und wenn ich nicht funktionierte, wurde ich abgewertet und musste mir von meinen Eltern so manchen verletzenden Spruch anhören. Einerseits waren sie total stolz auf mich, dass ich es aufs Gymnasium geschafft hatte und haben ständig in Gegenwart anderer Leute mit meinen Leistungen angegeben. Dasselbe Spiel, als ich später mit dem Lehramtsstudium begonnen hatte. Andererseits warfen sie mir vor, ich würde nur rumsitzen und mich in Bücher vergraben, während sie immer "richtiger" Arbeit nachgegangen sind... und "richtige" Arbeit war ihrer Ansicht nach nur körperliche Arbeit. Mein Studium war in ihren Augen sowohl etwas Besonderes, womit sie prahlen konnten als auch der Beweis dafür, dass ich faul war und keine Lust auf Arbeit hatte - sehr widersprüchlich, finde ich.

Meine Mutter betont noch heute, wie sehr sie sich immer um mich gekümmert hat... als ich ein Baby/Kleinkind war, hat sie das auch getan. Sie hat mich auch nie an irgendwelche Babysitter abgeschoben oder in eine Ganztags-Kita gegeben. Vielleicht wäre das besser gewesen, um bereits in jungen Jahren etwas Eigenständigkeit zu entwickeln. Wegen ihrer Angst durfte ich nie auf der Straße mit anderen Kindern spielen und musste immer zu Hause sein, wenn ich nicht im Kindergarten oder in der Schule war. Meine Mutter war zwar fast immer anwesend, aber in erster Linie kümmerte sie sich um ihren Haushalt. Ihre höchste Priorität war die Sauberkeit in der Wohnung. Sie hat mir nie Geschichten vorgelesen und eher selten mit mir gespielt.

Für meinen Vater war ich lange Zeit seine kleine Prinzessin, die er abgöttisch verehrte... bis ich in die Pubertät kam und rebellierte. Ich stand ihm näher als meiner Mutter, weil er mir mehr körperliche Wärme gegeben und viel öfter mit mir gekuschelt hat als sie. Meine Mutter ist nämlich - ähnlich wie der besagte junge Mann - der Meinung, dass ich den ersten Schritt machen muss, wenn ich von ihr gedrückt werden möchte. Und zwar weil ich die Jüngere bin und sie sich unterwürfig fühlen würde, wenn sie die Initiative ergreift. Manchmal ist sie auch gar nicht drauf eingegangen, wenn ich es versucht habe... meistens lautete die Begründung sie sei zu müde und erschöpft.

Mein Vater war auch nicht immer einfach. Er war sehr stolz auf mich, konnte aber auch sehr abwertend sein, wenn ich seine Erwartungen nicht erfüllte. Sowohl er als auch meine Mutter haben mir schon mehrmals gesagt, dass ich dumm sei, nichts in der Birne hätte, krank im Kopf sei und es nie zu etwas bringen würde - wenn ich eben nicht funktionierte. Deshalb hatte ich schon als Kind mit heftigen Schuldgefühlen zu kämpfen.

@Cayden: Ich habe schon nachgeschaut, in unserer Stadtbibliothek gibt es das Buch nicht. Für neue Bücher wird der Platz in meiner Wohnung langsam knapp, aber ich schau´ mal was sich machen lässt.

Mir ist schon aufgefallen, dass viele Männer von ihrer "Traumfrau" reden. Ich kenne aber kaum Frauen, die ein konkretes Bild von einem "Traummann" haben. Um ehrlich zu sein habe ich wenig Verständnis für so eine engstirnige Vorstellung. Natürlich habe auch ich meine Go´s und No Go´s, aber meinem Gefühl nach sind Frauen in dieser Hinsicht weitaus kompromissbereiter als Männer. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Großteil der Männer ihre Partnerinnen gemäß der eigenen Vorstellungen verbiegen möchte... insbesondere nicht, wenn es sich um Männer handelt, die eher schlechte Karten beim eigenen Geschlecht haben. Aber du hast Recht, ich lasse mich nicht so einfach verbiegen. Meine Eltern haben mich ihren Wünschen entsprechend geformt, aber ich bin längst erwachsen und habe eine eigene Wohnung. Wozu soll ich jetzt wieder nach der Pfeife eines anderen Menschen tanzen? Früher war ich der Besitz meiner Eltern, und jetzt soll ich mich von einem Mann besitzen lassen, damit er die Kontrolle über mich hat? Nein danke, darauf kann ich gut verzichten.

@Rosiengel: Wie gesagt, ich habe ihn lange für einen reifen jungen Mann gehalten. Inzwischen ahne ich wie es weitergegangen wäre, wenn ich wir noch Kontakt hätten. Ich hätte mich entschuldigt, er wäre mir entgegengekommen... und beim nächsten Fehler meinerseits hätte er mich wieder mit Rückzug bestraft, bis ich erneut angekrochen wäre. Das Spiel wäre dann weitergegangen mit zwei Möglichkeiten einer Aussicht auf das Ende: 1.) Mir wäre es eines Tages zu blöd gewesen, und ich hätte den Kontakt eingestellt. Daraufhin wäre ich in seinen Augen die Böse gewesen, die ihm nicht genug Zuwendung geschenkt hat (vermutlich glaubt er das jetzt auch, weil ich gar nichts mehr von mir hören lasse und auch nicht gefragt habe, warum er auf einmal nichts mehr schrieb). 2.) Er hätte mich mit sehr harten und beleidigenden Äußerungen in die Wüste geschickt, wenn ich meinen Stolz aufgegeben hätte.

Natürlich kenne ich auch Männer, die sich nicht so widersprüchlich verhalten und mit denen ich ein Leben auf Augenhöhe führen könnte. Ich war in 2 solche Männer verliebt, aber sie hatten beide kein Interesse an mir. Mit beiden Männern steh´ ich nach Jahren immer noch in regelmäßigem Kontakt, und beide haben mich immer sehr respektvoll behandelt. In diesen Freundschaften gab es nie einen überlegenen und einen unterlegenen Part, das sind echte Freundschaften auf Augenhöhe. Nur interessieren sich solche Männer eben nur rein freundschaftlich für mich. Ich weiß nicht, ob ich mit meiner Vorgeschichte überhaupt eine Chance habe, jemals eine Partnerschaft mit einem "normalen" Mann ohne Verhaltensstörung zu führen.
 
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