Liegt es an mir oder an ihm?

Frohnatur: @Tany: Ich habe nicht wiederholt den Kontakt zu ihm gesucht. Als er mir auf meine letzte Mail nicht mehr geantwortet hat, habe ich ihn auch nicht mehr angeschrieben und beim Treffen auch nicht das Gespräch gesucht. Er hat sich zurückgezogen, also wollte ich ihm die Chance geben, die Funkstille zu beenden.


Ok :) Ich würde es 'wiederholt' versuchen.
Ich würde ihn fragen, was der Grund ist - weshalb er auf meine letzte Mail nicht geantwortet hat.
Das kann x Gründe haben. ...
Ebenso sein Verhalten auf dem Treffen. Vielleicht har er gehofft, dass Du auf ihn zugehst, i.S.v. ein klärendes Gespräch einleitest..

Ob ihr dann letztendlich zusammenkommt, glücklich miteinander werdet und wie lange - keine Ahnung.
Du scheinst mit ihm noch nicht abgeschlossen zu haben und ich würde ihn anrufen, anschreiben evtl. vorbeigehen - Klarheit für mich schaffen...

Legt er dann den Hörer auf oder 'schlägt Dir die Tür vor die Nase zu'...dann ist zumindest klar, dass er (gerade) keinen Kontakt zu Dir haben 'möchte', kann...

Und das würde ich dann akzeptieren :)
 
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@terramarter: Weil ich nicht weiß was in ihm vorgeht, möchte ich auch keine Behauptung aufstellen ohne zu wissen, ob das tatsächlich der Wahrheit entspricht.

@PsiSnake: Ich bin schon bereit, den Wunsch nach Distanz eines Mannes zu respektieren. Es wäre ganz schön egoistisch, wenn ich mich dagegen sperren würde. Ich habe wirklich sehr lange darauf gewartet, dass er in die Gänge kommt. Anfangs war er ganz extrem unsicher, dann kam seine Abschlussarbeit dazwischen und später die Prüfungen. Vom Tag als es anfing zwischen uns zu knistern bis zum Kontaktabbruch waren fast 16 Monate vergangen. Andere Frauen wären nicht so geduldig gewesen wie ich und hätten sich schon nach kurzer Zeit nach anderen Männern umgesehen. Ich hatte sehr viel Verständnis und hab´ mich keinesfalls aufgedrängt. Bei den zufälligen Treffen hat er immer mich angesprochen und ist mir die ganze Zeit nachgelaufen, die Idee mit dem gemeinsamen Besuch einer Veranstaltung kam auch von ihm. Ich habe ihn monatelang nicht nach einem Treffen gefragt, weil andere Frauen mir ständig damit in den Ohren gelegen haben, dass Männer immer selbst erobern möchten und ich dann leicht zu haben sei.

Ach übrigens, etwas über eine Woche vor dem Kontaktabbruch machte er mir von sich aus ein nettes Angebot: Er schrieb mir, dass er vielleicht im Mai mit 2 Freunden auf eine Veranstaltung fahren würde und gelesen hätte, dass ich dort auch hingehen möchte. Er meinte ich könnte mit ihnen mitfahren, er würde das am nächsten Tag mit den Freunden besprechen. Ich habe mich daraufhin ganz nett bei ihm bedankt und gemeint, dass ich gerne auf das Angebot zurückkomme, wenn es sicher ist dass ich fahre. Nach dem Treffen mit seinen Kumpels schrieb er mir, dass es noch gar nicht sicher sei ob sie fahren und wenn, dann könnte es sein dass sie eine andere Strecke nehmen (die nicht an meinem Wohnort liegt). Diese Aussage klang in meinen Ohren schon nach Desinteresse und Lustlosigkeit. Da bekam ich das erste Mal Zweifel (bis 1 Woche vorm Kontaktabbruch hatte ich ein wirklich sehr positives Bauchgefühl und war mir meiner Sache absolut sicher). Wieso hatte er mir noch 2 Tage vorher das Angebot gemacht? Ich war enttäuscht, dass er so auf meine Reaktion geantwortet hat. Ich hatte ihn nämlich überhaupt nicht als launischen und wechselhaften Menschen kennengelernt. Wenn er einen Vorschlag machte oder zu einem Thema eine Meinung sagte, blieb er auch dabei und verhielt sich keineswegs sprunghaft - bis zu diesem Tag.

Ich habe ihm keinen Vorwurf gemacht und geschrieben, dass ich sicherlich nicht erwarte, von anderen Leuten im Auto mitgenommen zu werden und auch alleine mit den Öffentlichen zu einer Veranstaltung fahren kann - als Nicht-Autobesitzerin bin ich das gewöhnt. Diese Aussage war sicherlich nicht vorwurfsvoll gemeint, aber wenn ich jetzt seine Antwort lese, könnte es sein dass er das in den falschen Hals bekommen hat. Er schrieb sie würden mich wirklich gerne mitnehmen, wenn sie wissen ob und wie sie überhaupt fahren. Und als er mir das Treffen ohne Begründung absagte, war ich erst Recht enttäuscht... weil ich es gewohnt war, dass er mir immer von sich aus haargenau erzählte, warum er an einem Tag nicht konnte. Aber nachdem er mich dann eine Woche lang wirklich sehr aufmerksam behandelt hat, hätte ich nicht gedacht dass er so plötzlich aus meinem Leben verschwinden würde. Ich habe ihn in meiner letzten Mail etwas zu meiner Weiterbildung gefragt, ob er mir ein wenig helfen könnte... ob er das als Forderung interpretiert hat?

@schlumpf: Ich habe den Mann nie als instabil betrachtet, als wir noch Kontakt hatten. Er war immer zuverlässig, ich konnte mit ihm reden, lachen und manchmal saßen wir einfach nur gemeinsam im Eck und träumten stillschweigend vor uns hin... es war wunderschön :). Vielleicht spreche ich ihn beim nächsten Treffen (vermutlich Ende Juli) drauf an, vielleicht auch nicht... ich weiß echt nicht was ich machen soll.

@Tany: Langsam fange ich an, mich von ihm zu lösen. Aus Selbstschutz meide ich die Seiten, auf denen er aktiv ist. Ich kann seine Gedanken nicht lesen. Wenn er meint ich müsse mich entschuldigen oder ihn fragen warum er so drauf ist, dann möchte ich ihm nicht jedes Wort aus der Nase ziehen. Wortlose Rückzüge machen mich immer völlig fertig. Vor allem dann, wenn die betreffende Person noch kurze Zeit vorher gemeint hat dass ich mir keine Gedanken machen müsse und zwischen uns alles in bester Ordnung sei.
 
Hallo Frohnatur,

ich hab ein bischen:D:) aus deinen Beiträgen rausgestellt, das ich bezeichnend finde sowohl für sein Verhalten (Borderline) wie auch deine Reaktionen darauf, die auch bezeichnend sind, und die ich von Angehörigen von Borderlinern her kenne. Und du beschreibst diese Verhaltensweisen ja selbst und nicht: Ich erfinde sie.

Wenn du dich für Psychologie interessierst, dann lies Erfahrungsberichte von Angehörigen von Borderlinern, das was Borderliner selbst über sich aussagen (es gibt genügend die sich der Diagnose gestellt haben). Es ist kein Honiglecken. Borderliner können sehr intelligente und faszinierende Menschen sein (und oft genug sind sie deshalb Borderline). Aber eines ist ganz sicher: Mit einem Borderliner steht man als Angehöriger in einer "No win" Situation und man sollte es sich gründlich überlegen, ob man sich darauf einlassen möchte. Es ist ein schwer belastende Lebenssituation und ich denke, du hast bereits einen kleinen Vorgeschmack darauf erhalten.

Sei so gut, und laß diesen Mann. Schieß deine eigenen intuitiven Warnungen nicht in den Wind. Du kannst ja eine Freundschaft versuchen mit ihm aufzubauen und dadurch vllt. zustandebringen, ihn mit anderen Augen, von einer anderen Perspektive aus, zu betrachten.

Bei den Begegnungen habe ich auch seine negativen Seiten kennengelernt. 1.) ist er sehr eifersüchtig und hat mir schon mehrmals Vorwürfe gemacht, wenn ich mich mit anderen Männern unterhalten oder mich positiv über irgendwelche Leute aus dem Fernsehen geäußert habe, 2.) wollte er einige Male, dass ich mich vor ihm rechtfertigte, hat sogar 2x vor mir geweint und 3.) kann er sehr böse sein, wenn ihm was nicht passt. Das äußert sich dann in Form von bitterbösen, vorwurfsvollen Blicken und gehässigen Bemerkungen (ist 2x vorgekommen). Er sagt mir aber nicht, was los ist und ich wusste nie, warum er das gemacht hatte.

Trotzdem habe ich diese Verhaltensweisen hingenommen und das Ganze mit seiner Unsicherheit und Unerfahrenheit verteidigt.

Ein Freund von ihm hat mir nämlich erzählt, dass er trotz seiner 31 Jahren in Sachen Frauen noch völlig unerfahren ist. Das merkt man auch, denn er hat große Probleme mit Körperkontakt und reagiert auf eine Weise, die ich noch bei keinem anderen Mann erlebt habe. Wenn er ganz leicht meine Hand nimmt, mich vorsichtig umarmt, etc. und ich das irgendwie erwidere, schreckt er panikartig zurück und verfällt manchmal sogar in eine Schockstarre.

Trotz Doppelbett und gewissen Annäherungsversuchen ist aber nichts gelaufen, weil er wie immer bei Körperkontakt die Panik bekommen hat. Danach hatte er eine ziemlich hektische Phase.

Eine Freundin riet mir, ihn nach einem Treffen zu fragen, und nach langem Überlegen habe ich es dann auch getan. Er war begeistert und sagte mir gleich zu, was mich natürlich sehr gefreut hat. Leider bekam ich eine Woche vor dem geplanten Treffen eine Absage ohne Begründung.

Da war ich natürlich sehr traurig.

Und dann brach der Kontakt seinerseits von einem Tag auf den anderen völlig überraschend ab. Er hat mir einfach nicht mehr zurückgeschrieben. Zwar war er immer noch fast rund um die Uhr online (das ist er immer, wenn er zu Hause ist), aber er antwortete weder auf meine Mail noch kommentierte er irgendwelche Beiträge von mir bei FB oder in den Foren, nichts.

Das konnte ich nicht begreifen. Nach meiner Mail mit der Bitte um eine Erklärung hätte ich noch ein klein wenig damit gerechnet (aber auch nicht so wirklich, weil er immer zuverlässig war und ich ihn niemals so eingeschätzt hätte), aber zu jenem Zeitpunkt hat mir das echt die Füße unter dem Boden weggezogen.

kam er auf uns zu, grüßte meine Leute und redete kurz mit ihnen. Mich schaute er gar nicht an (er überlässt die Art der Begrüßung - also Handschlag oder Umarmung - eh immer mir, weil er schüchtern ist, aber er strahlt mich dabei immer mit leuchtenden Augen an).

Kurz darauf gab ich ihm vorsichtig die Hand und grüßte, er nahm sie an und grüßte zurück, schaute mich aber trotzdem nicht an. Das tat sehr weh.

Gegen später unterhielt ich mich ganz angeregt mit einem guten Freund, und er sah uns aus der Ferne und beobachtete uns... dann kam er immer näher und näher, bis er hinter uns stand und uns anstarrte... aber er sprach mich nicht an.

Hat er sich über meine Bitte um eine Erklärung so sehr aufgeregt, dass er mir das heimzahlen wollte, indem er mich absichtlich eine Woche lang in Sicherheit gewogen und dann gnadenlos abserviert hat? Hat er den Respekt verloren, weil ich auf seine Eifersüchteleien, Vorwürfe usw. nicht mit Distanz reagiert und mich eher verständnisvoll gezeigt habe? Hat er Angst vor Nähe, Komplexe wegen seiner Arbeitslosigkeit und glaubt er, dass er mich nicht glücklich machenkann? Ich verstehe es nicht... Ich weiß nur, dass definitiv keine andere Frau im Spiel ist, das ist alles.

Leider ist es schwer, mit ihm ein offenes Gespräch zu führen. Einmal hat er mir im Suff einen unangemessenen Kommentar an den Kopf geworfen,


und ich habe ihm kurze Zeit später ganz offen gesagt was ich davon hielt.

Seine Reaktion: Er schaute nur auf den Boden und schwieg... keine Entschuldigung oder sonstige Äußerung zu diesem Thema.

In den letzten Wochen habe ich eine Menge gelesen und mit vielen Leuten darüber gesprochen, mir Gedanken gemacht.

Anfangs war er ganz extrem unsicher, dann kam seine Abschlussarbeit dazwischen und später die Prüfungen. Vom Tag als es anfing zwischen uns zu knistern bis zum Kontaktabbruch waren fast 16 Monate vergangen.


Andere Frauen wären nicht so geduldig gewesen wie ich und hätten sich schon nach kurzer Zeit nach anderen Männern umgesehen. Ich hatte sehr viel Verständnis und hab´ mich keinesfalls aufgedrängt. Bei den zufälligen Treffen hat er immer mich angesprochen und ist mir die ganze Zeit nachgelaufen, die Idee mit dem gemeinsamen Besuch einer Veranstaltung kam auch von ihm. Ich habe ihn monatelang nicht nach einem Treffen gefragt, weil andere Frauen mir ständig damit in den Ohren gelegen haben, dass Männer immer selbst erobern möchten und ich dann leicht zu haben sei.

Was ich bedenklich finde ist, dass du dir diese Verhaltensweisen so lange bieten läßt als tolle Frau. Ich verstehe das nicht?
Es ist doch so, das die Frauen auf Respekt bestehen und dann akzeptieren sie oft genug ein Verhalten an Männern das eher Kindern zuzuschreiben ist als erwachsenen Menschen. Warum?

Ist das aus dem Grund, weil Frauen Kinder bekommen und für dieses kindliche/kindische Verhalten (das für Kinder ja normal ist, aber nicht für erwachsene Männer) ein tieferes Verständnis aufbringen können, aber nicht in der Lage sind, in ihrem tiefen Verständnis dem kindlichen Verhalten gegenüber, eine Trennung zwischen einem Kind und dem erwachsenen Mann zu tun?

Ist ja doch so, egal ob Mann oder Frau, wenn man keine Grenzen setzt, wird der andere die Grenzen überschreiten, bis er eine gefunden hat über die er nicht mehr drüber kann. Mitunter setzen Frauen viel zu spät Grenzen und wundern sich dann, wenn andere (Mann) sich dann darüber aufregen und nicht gewillt sind diese einzuhalten (bis jetzt war das doch auch kein Problem, wieso jetzt auf einmal, hmm werden wir ja noch sehen,ob sie´s ernst meint-ist aber auch das Verhalten eines Kindes und nicht eines Erwachsenen). Es ist leider so, dass Männer von Frauen großgezogen werden und dadurch bildet sich auch ihr erstes Frauenbild. Gibt es kein geeignetes erwachsenes Männerbild (und das ist öfter der Fall als man vermutet) bleibt so ein Mann in der Rolle Mutter-Frau hängen und projiziert sie auf seine Partnerinnen. So ist dann die Partnerin Stellvertreterin für die Mutter und zusätzlich für noch ne Menge eigener "Vortellungen der Frau" des Mannes als Projektionsfläche. Ich denke, dass ist den meisten Frauen nicht bewußt und all zu gerne, zu gunsten einer bindenden Partnerschaft geben sie ihre eigene Persönlichkeit auf, um dieser Projektionsfläche des Mannes zu dienen und dem Mann das zu sein, was er sich unter Partnerin vorstellt.

Im Umfeld eines guten Freundes von mir gibt es einen jungen Mann, der sich selbst als Borderliner bezeichnet. Ich kenne ihn nur flüchtig und weiß nicht viel über ihn. Wenn seine Eltern und Großeltern ihn seiner Meinung nach unter Druck setzen, ist es möglich dass er sich monatelang nicht bei ihnen meldet und sie überhaupt nicht wissen wie es ihm geht. Außerdem ist er sehr unzuverlässig. Allerdings ist der Mann seit 4 Jahren in einer festen Beziehung und laut eigener Aussage sehr glücklich. Wenn man ihn zusammen mit seiner Freundin sieht, wirkt das Paar immer harmonisch und verliebt.
Mag sein, dass es auf dich so wirkt, muß aber nicht die Wahrheit sein, wie es in der Beziehung zugeht und auf was alles die Frau Rücksicht nimmt/sich verbiegt, damit es so ist.

Er war sog. Langzeitstudent und monatelang zwecks Vorbereitung der Abschlussprüfungen nur zu Hause. Damals hat er sich auch nicht mit seinen Freunden getroffen (die er ca. 2x im Monat sieht, ansonsten ist er eher ein "Stubenhocker").
Er hat übrigens immer noch keinen richtigen Job gefunden und arbeitet nur stundenweise in der Firma, in der er schon als Student während der vorlesungsfreien Zeiten tätig war. Folglich kann er sich immer noch keine eigene Wohnung leisten, aber
Ich finde es aber krass, dass du den besagten Mann als Loser bezeichnest. Warum ist er ein Loser? Er hat ein abgeschlossenes Studium, liest viel, neigt nicht zur Gewalttätigkeit, trinkt nur in Maßen Alkohol, nimmt keine Drogen, ist noch nie wegen Diebstahl o. ä. auffällig geworden, ist nicht vorbestraft, hat ein gutes Verhältnis zur Familie... Ich habe diesen Mann gewiss nicht wie ein Kleinkind angesehen, den ich bemuttern wollte, sondern als einen Menschen auf Augenhöhe. Wir hatten tolle, stundenlange Gespräche und haben schon einige Male die Zeit vergessen (und dadurch Zug und Bus verpasst *g*). Wir haben so viel miteinander gelacht und jede Sekunde in Gegenwart des anderen total genossen... bis zu jenem Tag vor über 2 Monaten eben.

Schau, du bist schon froh, dass er kein Krimineller oder Drogenabhängiger ist. Und das er dir die Augen mit ein paar schönen Geschichten vernebelt.

Gleizeitig siehst du aber, klar vor Augen, dass er ein:
Langzeitstudent ist
keinen Job hat
keine eigene Wohnung hat
Beziehungsunfähig ist
Sexuelle Probleme hat
Stubenhocker ist
und eigentlich noch nicht viel (31 Jahre) auf die Reihe gekriegt hat.

Das er ein gutes Verhältnis zu seiner Familie hat ist klar. Kinder wollen unterstützt (auch emotional) werden. Was gibt es da schöneres als Familie, die mitunter selbstlos gibt.

Zum Thema Beziehungsanbahnung: Ich habe nicht von Liebe geschrieben, sondern vom Verlieben. Und ich verliebe mich grundsätzlich bevor ich das erste Mal mit einem Mann geschlafen habe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man erst mehrmals mit einer Person schlafen muss, bevor man Gefühle entwickeln kann. Das habe ich noch nie erlebt. Natürlich lerne ich die Männer vorher auch länger kennen. Aber für mich gehört der Sex nicht in die Kennenlernphase wie für viele Leute, die im Internet nach einem Partner suchen (Singlebörsen gehen gar nicht, und ich mag das auch nicht wenn ein Fremder mich im Netz um ein Date bittet...da stehen mir sämtliche Haare zu Berge). Ich lerne einen Mann erstmal lieber im Alltag kennen, seine Persönlichkeit... ich verbringe gerne Zeit mit ihm und unternehme viele schöne Sachen mit ihm. Sex gibt es bei mir aber erst, wenn wir schon eine gewisse Zeit richtig zusammen sind. Und für mich sind zwei Menschen nicht erst dann ein Paar, wenn sie schon miteinander Sex hatten. Der Sex gehört für mich natürlich zu einer Beziehung dazu, aber ich definiere eine Partnerschaft nicht nur über das Körperliche.
Ich seh das alles viel lockerer. Für mich ist Sex Ausdruck von Lebensfreude. Ich kopple das nicht bindend an eine fixe Beziehung. Ich muß dazu auch nicht verliebt sein. Es reicht, wenn eine gemeinsame Gesinnung, eine Basis da ist um miteinander das zu erleben. Wenn es nur um Sex geht, geht es eben nur darum. Wenn beide das Selbe wollen ist es ja schön. Aus solchen Situationen haben sich bei mir so einige gute Freundschaften entwickelt. Obwohl man erst im nachhinein merkte, dass man miteinander auch andere Dinge sehr gut genießen kann. Klar war es von beiden Seiten unverbindlich.

Um eine Beziehung einzugehen bedarf es wesentlich mehr. Doch möchte ich das nicht vorher deffinieren müssen. Ich lerne Jemanden kennen und sehe ja wie sich dieser Mensch in verschiedensten Situationen verhält oder ist. Auch beim Sex. Dadurch kann ich auch abgleichen, ob ich mit diesem Menschen längere Zeit verbringen kann oder ob nach einiger Zeit "Dinge" an mich herangetragen werden, mit denen ich auf Dauer nicht zurechtkommen will. Ich will mir keinen Menschen zurechtbasteln (projizieren von bestimmten Partnervorstellungen) und will auch nicht, dass das Jemand bei mir tut. Meistens kristallisieren sich solche Ungereimtheiten erst innerhalb der ersten 2 Jahre heraus. Hier könnte sozusagen keine Frau sagen ich wäre für sie eine fixe Beziehung. Auch wenn ich mit ihr sehr viel Zeit verbringe. Deshalb bin ich wie du der Ansicht, dass sich eine Beziehung nicht nur über den Sex deffiniert, aber Sex ist wesentlicher Bestandteil einer Beziehung und da möchte ich vorher wissen ob es da passt und nicht erst nachher.

So wie du dich beschreibst, wärst du keine Partnerin für mich, denn da käme ich ja in Gefahr als Arsch dazustehen, wenn du dich endlich dazu entschieden hast mit mir in die Kiste zu steigen und schon vorher Ansprüche auf eine fixe Beziehung stellst und vllt. in weiterer Folge irgendwelche Eigenheiten an den Tag legst, mit denen ich mich nicht längerfristig abkämpfen will und ich dir sagen müsste, dass es für mich nicht funktioniert. Die vielen Vorwürfe kann ich mir schon vorstellen.

Du bist in vielen Punkten eine tolle Frau, wenn du da noch etwas lockerer wirst, wirst du sehen, dass das Leben viel facettenreicher ist und du eine viel größere Auswahl hast.

Lg Cayden
 
Nur kurz noch ergänzend:

Ich empfehle dir ev. von C. G. Jung über den Begriff Anima und Animus (im Buch Archetypen oder im Grundwerk 3/Die Individuation) zu lesen. Das klärt so einiges über die Partnerin-Vorstellung des Mannes allgemein.

Cayden
 
Hallo Frohnatur :)

Ich kann mir gut vorstellen, dass er ebenso für Dich empfindet und dass ihr auch zusammenkommen könntet.
Ich denke, dass das für euch beide ne extrem energieraubende Beziehung sein wird.
So, wie Du ihn beschreibst, habe ich den Eindruck dass es ihm sehr an Selbstwert mangelt und er in Handlungen, die für Dich ganz 'normal' sind eine Abwertung erlebt und es zu Streit kommen wird.
Du schaust einen anderen Mann 2, 3x an - Konflikt...
Du äußerst, dass ein anderer Mann ne angenehme Stimme hat - Konflikt
Du chattest, beschäftigst Dich mit anderen Personen, während er sich mit Dir beschäftigen möchte - Konflikt...
Wenn Du meinst, dass Du Deine Zeit und Kraft in ihn investieren möchtest, seine Gegenwart geniest, mach es... :)


da kann ich mich anschließen,

für mich hört er sich wie ein klient an, den du betreuen musst,das wäre wohl eher ne mama - sohn beziehung, du gibst er nimmt,
und wenn ihr dann zusammen wärt, "machst du ihn", pmpst ihn, und er vertschüßt sich.......
du hast ja schon viel zeit + energie reingesteckt, bekommen hast du : das er keinen kontakt mehr will........
 
@Cayden: Ich habe mich lange Zeit gar nicht respektlos behandelt gefühlt. Und natürlich setze ich Grenzen, die ich auch einhalte. Nur stamme ich halt aus einem anderen Kulturkreis, und bei uns gelten andere Regeln im Umgang mit Menschen... wir sind da um einiges lockerer ;).

Für viele Menschen in Mitteleuropa sind Vorwürfe eine unverzeihliche Sache. Das konnte ich jahrelang nicht verstehen, denn bei uns zu Hause gab es das ständig. Meine Eltern haben sich gegenseitig und uns Kindern immer wieder Vorwürfe gemacht, ich bin damit aufgewachsen und habe das somit nie als Trennungsgrund betrachtet. Trotzdem lasse ich das seit einigen Jahren bleiben, weil ich weiß wie empfindlich viele Leute darauf reagieren. Genauso das Thema mit den Rechtfertigungen und Erklärungen. Bei uns Griechen ist es völlig normal, eine Erklärung abzugeben warum man nicht zu einem Treffen erscheinen kann oder will. Schließlich hat uns jemand eingeladen, und für eine Einladung sind wir dankbar - und wenn wir der Einladung nicht nachkommen können oder wollen, ist es ganz selbstverständlich, dass wir unserem Gegenüber die Gründe dafür nennen. Ich weiß längst, dass es in Mitteleuropa anders ist. Aber genau dieser Mann hat von mir schon mehrmals eine Erklärung gewünscht... deshalb habe ich mich in seiner Gegenwart nicht so unter Druck gefühlt und dachte mir, bei ihm könnte ich ganz Griechin sein und auch mal um eine Erklärung bitten. Und nachdem ich es genau einmal getan habe, war er einige Tage später weg. Super.

Ich weiß übrigens nicht, welches Bild er von seinen Eltern hat... nur, dass er sich gut mit ihnen versteht. Er kommt aus einer gut situierten Familie, der Vater hat einen sehr gut bezahlten, anspruchsvollen Job. Die Mutter hat ebenfalls ein abgeschlossenes Studium, aber ihren Beruf hat sie nach seiner Geburt aufgegeben, weil sie nur noch für Mann und Kinder da sein wollte. Das war bei uns nicht anders, meine Mutter war auch lange Hausfrau.

Die von dir angesprochenen negativen Punkte habe ich nie als so negativ empfunden wie du. Ich bin übrigens auch erst mit fast 30 von daheim ausgezogen, ist bei uns Griechen völlig normal... meine Cousins und Cousinen waren größtenteils noch älter beim Auszug in die erste eigene Bude. Man kann Selbständigkeit auch von den Eltern lernen. Dass er noch keinen richtigen Job gefunden hat, liegt an seinem Studiengang... leider hat man in der heutigen Welt im geistes-/sprachwissenschaftlichen Bereich nur noch eine Chance auf einen halbwegs guten Job, wenn man auf Lehramt studiert, so wie ich das getan habe. Der Mann aber wollte bewusst nicht Lehrer werden, weil er aufgrund seiner Schüchternheit nicht vor einer Gruppe von Menschen sprechen mag. Für technische und naturwissenschaftliche Fächer fehlt ihm ebenso die Begabung wie mir. Auch ich habe um einiges länger für mein Studium gebraucht wie andere in meinem Alter... es ist eben nicht jeder gleich schnell. Dass er nicht beziehungsfähig ist, möchte ich mir nicht herausnehmen. Woher soll ich das wissen, wenn er noch keine Beziehung hatte?

@Freija: Eine Mutter-Sohn-Beziehung habe ich mir keinesfalls gewünscht. Am Schlimmsten finde ich, dass er überhaupt nichts mehr von sich hören lässt... ich kann es verstehen, wenn ein Mensch nach einer Trennung oder Abfuhr keinen Kontakt mehr möchte, weil es ihm zu schmerzhaft ist. Aber wenn ich die Verlassene oder Abgewiesene bin, komme ich viel besser und schneller damit klar, wenn der Kontakt zumindest in platonischer Hinsicht weiterhin besteht. Leider hat mir das bisher erst ein einziger Mann gewährt, mit ihm war ich schon vor der Abfuhr locker befreundet... und heute sind wir richtig gute Freunde. Ich würde es auch dem aktuellen Mann gerne sagen, dass mir ein Ende mit platonischem Kontakt viel lieber ist und ich dann schneller damit fertig werde. Doch in der Vergangenheit habe ich nur negative Erfahrungen damit gemacht. Die Männer haben das alle total abgeblockt, waren unheimlich genervt und ließen mich erst Recht nicht an sich ran :( .
 
schau er will nicht, und warum willst du es dann?

schau auf dich, klar will man wissen warum, der mensch ist so unsicher(borderline, ja ein klient........)da wärst du ne mama.....und hey, er ist kein kind......nicht deins......
er bringt dir keinen respekt gegenüber, brauchte dich, ah auf einmal nicht mehr, meldet sich nicht,......begrüßt dich nicht mal ordentlich.....deine freunde schon.....

kein respekt den respektlosen,......

warum wir frauen uns so viel mehr gefallen lassen, uns um andere kümmern, die dann tschüß sagen, wenn sie erreicht haben, was sie wollten,.....

ergo man wurde gebraucht, nicht geliebt........

es ist ein harter weg zu sich zufinden, und einen menschen zu finden/kennenzulernen der auf selber augenhöhe steht.....gegenseitigkeit, nicht einseitigkeit

verschwende keine energie, an menschen die für dich nix tun würden, tu es für jemanden der es zu schätzen weiß, und dich nicht verletzt ;)

keine perlen vor die säue ;)
 
Ich bin eine fröhliche junge Frau von Mitte Dreißig, die manchmal auch ihre nachdenklichen Phasen hat. Es geht in diesem Fall um einen jungen Mann, aus dem ich nicht schlau werde. Wir kennen uns flüchtig schon seit Jahren, aber erst im letzten Jahr wurde der Kontakt etwas intensiver. Wir wohnen ca. 120 km auseinander und sehen uns immer wieder zufällig auf bestimmten Veranstaltungen (es geht um gemeinsame Interessen). Irgendwann fing ich an, mich näher mit ihm als Mensch zu beschäftigen und merkte, dass das Interesse wohl auf Gegenseitigkeit beruhte.

Der junge Mann ist Anfang Dreißig, gut erzogen, sehr intelligent, humorvoll, aber im Gegensatz zu mir eher ruhig, schüchtern und zurückhaltend. Bei den zufälligen Begegnungen bis Anfang des Jahres war er total anhänglich, lief mit hinterher, strahlte mich von der Seite an und wurde im Gespräch oft ganz rot und verlegen. Meine Freunde und Bekannten meinten das würde jeder sehen, dass er heimlich in mich verliebt sei, und zwar noch bevor ich ein Wort darüber erwähnt hatte. Zwischen den Begegnungen gab es allerdings nie durchgehend Kontakt. Wir sind zwar beide in einigen Hobby-Foren aktiv (er hat immer wieder meine Profile und Beiträge angeklickt, das war schon sehr auffällig) sowie FB-Freunde. Direkten Schreibkontakt gab es manchmal auch (er hat kein Telefon), aber eben nie durchgehend zwischen den Treffen (die alle 2-3 Monate stattfanden).

Bei den Begegnungen habe ich auch seine negativen Seiten kennengelernt. 1.) ist er sehr eifersüchtig und hat mir schon mehrmals Vorwürfe gemacht, wenn ich mich mit anderen Männern unterhalten oder mich positiv über irgendwelche Leute aus dem Fernsehen geäußert habe, 2.) wollte er einige Male, dass ich mich vor ihm rechtfertigte, hat sogar 2x vor mir geweint und 3.) kann er sehr böse sein, wenn ihm was nicht passt. Das äußert sich dann in Form von bitterbösen, vorwurfsvollen Blicken und gehässigen Bemerkungen (ist 2x vorgekommen). Er sagt mir aber nicht, was los ist und ich wusste nie, warum er das gemacht hatte. Trotzdem habe ich diese Verhaltensweisen hingenommen und das Ganze mit seiner Unsicherheit und Unerfahrenheit verteidigt. Ein Freund von ihm hat mir nämlich erzählt, dass er trotz seiner 31 Jahren in Sachen Frauen noch völlig unerfahren ist. Das merkt man auch, denn er hat große Probleme mit Körperkontakt und reagiert auf eine Weise, die ich noch bei keinem anderen Mann erlebt habe. Wenn er ganz leicht meine Hand nimmt, mich vorsichtig umarmt, etc. und ich das irgendwie erwidere, schreckt er panikartig zurück und verfällt manchmal sogar in eine Schockstarre.

In der Vergangenheit war ich nie erfolgreich, wenn ich bei einem Mann den ersten Schritt gemacht hatte und wollte ihn deshalb auch lange nicht nach einem Date fragen. Letzten Sommer fragte er mich ob wir gemeinsam zu einer Veranstaltung fahren, und dann hatten wir tatsächlich ein WE komplett für uns. Gut okay, dort waren auch andere Bekannte, aber er ist mit mir gefahren und hat sich auch das Zimmer mit mir geteilt. Trotz Doppelbett und gewissen Annäherungsversuchen ist aber nichts gelaufen, weil er wie immer bei Körperkontakt die Panik bekommen hat. Danach hatte er eine ziemlich hektische Phase. Er war sog. Langzeitstudent und monatelang zwecks Vorbereitung der Abschlussprüfungen nur zu Hause. Damals hat er sich auch nicht mit seinen Freunden getroffen (die er ca. 2x im Monat sieht, ansonsten ist er eher ein "Stubenhocker").

Nach den Prüfungen hatte ich die Hoffnung, dass wir endlich mehr Zeit gemeinsam verbringen würden. Er hat übrigens immer noch keinen richtigen Job gefunden und arbeitet nur stundenweise in der Firma, in der er schon als Student während der vorlesungsfreien Zeiten tätig war. Folglich kann er sich immer noch keine eigene Wohnung leisten, aber ich finde die Entfernung von ca. 120 km hält sich in Grenzen. Irgendwann kamen wir wieder in Mailkontakt, der so lange hielt wie noch nie zuvor... fast 2 Monate. Ich habe ihm ca. alle 3-5 Tage geschrieben, weil ich weniger Zeit hatte, und er antwortete immer sofort oder allerspätestens am nächsten Tag. Eine Freundin riet mir, ihn nach einem Treffen zu fragen, und nach langem Überlegen habe ich es dann auch getan. Er war begeistert und sagte mir gleich zu, was mich natürlich sehr gefreut hat. Leider bekam ich eine Woche vor dem geplanten Treffen eine Absage ohne Begründung. Da war ich natürlich sehr traurig.

Nach einem WE voller Chatgespräche mit dieser Freundin beschloss ich, ihn in einer Mail nach der Begründung zu fragen. Mir war erst nicht ganz wohl dabei, und ich habe ihm auch keinerlei Vorwürfe gemacht. Er hat mir noch am selben Tag eine ganz liebe Antwort geschrieben und mir einiges erklärt. Und am Ende schrieb er mir, dass ich mir keine Gedanken machen müsse, da ich ihm sehr wichtig und das mit uns etwas Besonderes für ihn sei. Da war ich natürlich erleichtert und überglücklich. Anschließend hatten wir noch eine Woche Kontakt. In dieser Woche schrieb er mir noch weitere liebe Mails, war sehr aufmerksam und bemüht, und er neckte mich in einigen Foren und Communitys.

Und dann brach der Kontakt seinerseits von einem Tag auf den anderen völlig überraschend ab. Er hat mir einfach nicht mehr zurückgeschrieben. Zwar war er immer noch fast rund um die Uhr online (das ist er immer, wenn er zu Hause ist), aber er antwortete weder auf meine Mail noch kommentierte er irgendwelche Beiträge von mir bei FB oder in den Foren, nichts. Das konnte ich nicht begreifen. Nach meiner Mail mit der Bitte um eine Erklärung hätte ich noch ein klein wenig damit gerechnet (aber auch nicht so wirklich, weil er immer zuverlässig war und ich ihn niemals so eingeschätzt hätte), aber zu jenem Zeitpunkt hat mir das echt die Füße unter dem Boden weggezogen.

Meine Freundin versuchte mich zu beruhigen und meinte, ich sollte bis zur nächsten Veranstaltung einen Monat später warten. Das tat ich dann, aber ich hatte keine Hoffnung, was sich dann auch leider bestätigte. Als ich mit einigen Freunden durch die Gegend lief, kam er auf uns zu, grüßte meine Leute und redete kurz mit ihnen. Mich schaute er gar nicht an (er überlässt die Art der Begrüßung - also Handschlag oder Umarmung - eh immer mir, weil er schüchtern ist, aber er strahlt mich dabei immer mit leuchtenden Augen an). Kurz darauf gab ich ihm vorsichtig die Hand und grüßte, er nahm sie an und grüßte zurück, schaute mich aber trotzdem nicht an. Das tat sehr weh. Gegen später unterhielt ich mich ganz angeregt mit einem guten Freund, und er sah uns aus der Ferne und beobachtete uns... dann kam er immer näher und näher, bis er hinter uns stand und uns anstarrte... aber er sprach mich nicht an.

Jetzt haben wir seit über 2 Monaten keinen Kontakt mehr, und ich habe keine Hoffnung dass sich das noch ändert. Ich habe mich vor einigen Wochen aus den Foren zurückgezogen und schreibe absichtlich nichts, weil es mir weh tut, ihn dort zu sehen und keine Beachtung von ihm zu bekommen. Warum hat sich dieser Mann zu einem für mich völlig unerwarteten Zeitpunkt von mir zurückgezogen, obwohl er noch eine Woche vorher meinte dass ich ihm etwas bedeute? Hat er sich über meine Bitte um eine Erklärung so sehr aufgeregt, dass er mir das heimzahlen wollte, indem er mich absichtlich eine Woche lang in Sicherheit gewogen und dann gnadenlos abserviert hat? Hat er den Respekt verloren, weil ich auf seine Eifersüchteleien, Vorwürfe usw. nicht mit Distanz reagiert und mich eher verständnisvoll gezeigt habe? Hat er Angst vor Nähe, Komplexe wegen seiner Arbeitslosigkeit und glaubt er, dass er mich nicht glücklich machen kann? Ich verstehe es nicht... Ich weiß nur, dass definitiv keine andere Frau im Spiel ist, das ist alles. Leider ist es schwer, mit ihm ein offenes Gespräch zu führen. Einmal hat er mir im Suff einen unangemessenen Kommentar an den Kopf geworfen, und ich habe ihm kurze Zeit später ganz offen gesagt was ich davon hielt. Seine Reaktion: Er schaute nur auf den Boden und schwieg... keine Entschuldigung oder sonstige Äußerung zu diesem Thema.

Ich habe kurz nach dem Kontaktabbruch zwei Lebensberaterinnen gefragt, was es damit auf sich hat. Ich habe ihnen kaum was über uns beide verraten, aber sie haben uns wirklich sehr gut charakterisiert. Ihrer Ansicht nach fühlt er sich genauso zu mir hingezogen wie umgekehrt, aber irgendwas würde ihn belasten... womöglich ein Trauma aus seiner Kindheit. Und dass es eine sehr gute Chance gibt, dass wir beide noch in diesem Jahr zusammenkommen. Daran glaube ich aber nicht mehr, schließlich herrscht seit über 2 Monaten Funkstille. Die beiden Frauen meinten, sie würden keinen Rückzug seinerseits erkennen... die Gespräche fanden aber noch vor dem letzten Treffen statt, und da hat er den Kontakt zu mir nicht gesucht. Er beobachtet mich immer noch im Netz, klickt meine Profile an, usw. aber er meldet sich nicht. Und ich möchte mich keinesfalls klein machen und ihn um Aufmerksamkeit anflehen, das habe ich nicht nötig.

In den letzten Wochen habe ich eine Menge gelesen und mit vielen Leuten darüber gesprochen, mir Gedanken gemacht... ein Narzisst ist er wohl nicht, weil diese Menschen alles andere als schüchtern und unsicher nach außen wirken. Was meint ihr, wie soll ich das einschätzen? Warum hat er sich auf einmal so distanziert und hätte ich das verhindern können?

du kannst ihn zum Therapeuten schicken,er soll eine Fulltime Therapie machen.wenn er sich weigert bzw. es gibt keine Aussicht auf Besserung,dann kannst du das ganze abhaken und zu den Akten legen.
 
@Cayden: Ich habe mich lange Zeit gar nicht respektlos behandelt gefühlt. Und natürlich setze ich Grenzen, die ich auch einhalte. Nur stamme ich halt aus einem anderen Kulturkreis, und bei uns gelten andere Regeln im Umgang mit Menschen... wir sind da um einiges lockerer ;).

Für viele Menschen in Mitteleuropa sind Vorwürfe eine unverzeihliche Sache. Das konnte ich jahrelang nicht verstehen, denn bei uns zu Hause gab es das ständig. Meine Eltern haben sich gegenseitig und uns Kindern immer wieder Vorwürfe gemacht, ich bin damit aufgewachsen und habe das somit nie als Trennungsgrund betrachtet. Trotzdem lasse ich das seit einigen Jahren bleiben, weil ich weiß wie empfindlich viele Leute darauf reagieren. Genauso das Thema mit den Rechtfertigungen und Erklärungen. Bei uns Griechen ist es völlig normal, eine Erklärung abzugeben warum man nicht zu einem Treffen erscheinen kann oder will. Schließlich hat uns jemand eingeladen, und für eine Einladung sind wir dankbar - und wenn wir der Einladung nicht nachkommen können oder wollen, ist es ganz selbstverständlich, dass wir unserem Gegenüber die Gründe dafür nennen. Ich weiß längst, dass es in Mitteleuropa anders ist. Aber genau dieser Mann hat von mir schon mehrmals eine Erklärung gewünscht... deshalb habe ich mich in seiner Gegenwart nicht so unter Druck gefühlt und dachte mir, bei ihm könnte ich ganz Griechin sein und auch mal um eine Erklärung bitten. Und nachdem ich es genau einmal getan habe, war er einige Tage später weg. Super.

Ich verstehe dich, auch ich komme aus einem anderen Kulturkreis, wo das alles viel lockerer gesehen wird. Ich sage mal so, nach meiner Erfahrung: DE, A und CH sind anders:D Das merkt man auch recht schnell in Foren. Menschen aus anderen Kulturkreisen schreiben viel lockerer über ihre persönlichen "Dinge" und finden nix dabei sich zu erklären. Sie sind auch nicht so schnell dabei etwas übers Knie zu brechen oder ihre Ansichten im Nachhinein zu revidieren. Ich merke, manchmal rutsche ich, da ich schon lange im besagten "anderen":D Kulturkreis lebe, auch in ein begrenzteres Denken. Danke für das Erinnern.:)

Mit deinem Familienmuster (was ich eigentlich als normal und auch schön empfinde) hast du´s hier wirklich nicht leicht. Hier sind ganz andere Muster. Sie sind weniger flexibel und tolerant (Ausnahmen gibt es immer, wenn man aber ganz genau schaut, sind das solche, die sich mit anderen Kulturkreisen verbunden haben, also von Haus aus schon toleranter waren).

Und genau aus diesem Grund bin auch ich ungebunden.

Warum der Mann von dir Erklärungen wollte könnte auch auf einem hier prägnannten Muster basieren. Hier ist alles im Grunde tief "patriarchisch" auch wenns oberflächlich nicht so kundgetan wird, es ist eher ein unterschweeliges Muster, das wirkt. Andererseits kann es sein, dass in seiner Familie genau dieses Muster gelebt wurde und er es nicht wirklich mag und deshalb dich darum bewundert, dass du so anders bist. Er hat vllt. eine Wunschvorstellung von einer Frau, die im krassen Gegensatz zu seinem Familienmuster ist, aus dem Familienmuster kann er aber nicht hinaus (er ist so geprägt).

Genausogut kann aber auch das zutreffen, was ich vermute, denn gesund ist sein Verhalten trotz allem Verständnis der Mentalität und Familienmuster nicht.

Ich weiß übrigens nicht, welches Bild er von seinen Eltern hat... nur, dass er sich gut mit ihnen versteht. Er kommt aus einer gut situierten Familie, der Vater hat einen sehr gut bezahlten, anspruchsvollen Job. Die Mutter hat ebenfalls ein abgeschlossenes Studium, aber ihren Beruf hat sie nach seiner Geburt aufgegeben, weil sie nur noch für Mann und Kinder da sein wollte. Das war bei uns nicht anders, meine Mutter war auch lange Hausfrau.

Die von dir angesprochenen negativen Punkte habe ich nie als so negativ empfunden wie du. Ich bin übrigens auch erst mit fast 30 von daheim ausgezogen, ist bei uns Griechen völlig normal... meine Cousins und Cousinen waren größtenteils noch älter beim Auszug in die erste eigene Bude. Man kann Selbständigkeit auch von den Eltern lernen.

Ja oke, darüber kann man viel diskutieren, was jetzt das bessere Muster ist, es ist letztlich eine Mentalitätsfrage. In einigen Ländern ist das so dass die Kinder sehr lange von ihren Eltern unterstützt und getragen werden. Aber auch hier gibt es genügend Beispiele, dass das nicht immer gut ist.

Ich vertrete eher die Ansicht, dass ein Partner seinen Beruf oder Eigenständigkeit nicht zu gunsten der Kinder bzw. einer Partnerschaft (außer kurzfristig) aufgeben sollte. Das recht sich recht schnell. Und je schneller die Kinder auf eigenen Füßen stehen können umso besser.

Das heißt nicht, das ich es befürworte, dass sich die Familienmitglieder voneinander entfernen und nicht füreinander da sein sollen. Es ist aber ein Unterschied, ob ich ständig/oder lange an Elterns Rockzipfel hänge und mich von ihnen unterstützen lasse oder einen Kontakt auf Augenhöhe (Form: Unanbhängigkeit, Selbständigkeit, Selbstverantwortung, Verantwortung für Andere) weil mich mehr mit ihnen und meiner Familie verbindet als materielle und moralische Unterstützung, aus Liebe zu ihnen mit ihnen habe.

In diesem Kulturkreis (DE, A, CH) ist es eher nicht an der Tagesordnung, dass Kinder so lange bei den Eltern verweilen, ev. bei den mehr gutsituierten Familien, aber auch da nicht so lange. Sogar Studenten leben meist schon allein und arbeiten nebenher um sich einen Teil ihres Studiums sowie ihren Lebensunterhalt selbst zu bestreiten. Es gilt hier nicht als normal und schon gar nicht für einen 31 jährigen Mann. Du kannst hier nur mit den jeweiligen Gegebenheiten (soziale Struktur, Mentalität und deren resultierenden Prägungen) vergleichen und nicht mit dir oder anderen Mentalitäten. Das ist ein Fehler, von sich auf andere zu schließen, speziell wenn man aus einem andern Kulturkreis kommt.

Hier muß man differenzieren lernen. Nur so kann aus einer Meinung oder persönlichen Annahmen echtes Wissen entstehen. So kann man auch besser damit fertig werden und es sich nicht mehr zu Herzen nehmen, da es ja nichts ist, wofür man selbst oder der Andere eine Schuld trägt. Ist halt ne andere Prägung.
Dass er noch keinen richtigen Job gefunden hat, liegt an seinem Studiengang... leider hat man in der heutigen Welt im geistes-/sprachwissenschaftlichen Bereich nur noch eine Chance auf einen halbwegs guten Job, wenn man auf Lehramt studiert, so wie ich das getan habe. Der Mann aber wollte bewusst nicht Lehrer werden, weil er aufgrund seiner Schüchternheit nicht vor einer Gruppe von Menschen sprechen mag. Für technische und naturwissenschaftliche Fächer fehlt ihm ebenso die Begabung wie mir. Auch ich habe um einiges länger für mein Studium gebraucht wie andere in meinem Alter... es ist eben nicht jeder gleich schnell. Dass er nicht beziehungsfähig ist, möchte ich mir nicht herausnehmen. Woher soll ich das wissen, wenn er noch keine Beziehung hatte?

Das zeigt eigentlich noch mehr, dass der Mann nicht wirklich weiß was er will. Wozu gehe ich was studieren, dass ich eh nicht in der Form der Möglichkeiten die ich mir vorstelle ausüben kann oder nicht mal eine alternative Vorstellung davon habe, wie ich es doch kann. Ist das Studium nur ein Prestige für bessere Kreise? Und dann steht man da und kann eh nicht damit arbeiten?

Und du findest immer wieder irgendwelche Entschuldigungen für sein so sein. Der Typ ist ne Lusche, sag ich dir.

Doch viel bezeichnender finde ich, das er dich so mit vielen Vermutungen deinerseits über ihn beschäftigt, denn wirklich etwas Konkretes über ihn zu wissen scheinst du nicht. Nur das was er dir vorgeschwärmt und erklärt hat. Das muß aber noch lange nicht der Realität entsprechen.

Du kennst wahrscheinlich seine Eltern nicht, kennst nicht seine nähere Umgebung in der er sich bewegt, seine Freunde, sein Verhalten dort, ob er Partnerschaften hatte, nichts, einfach nichts (reales).

Vergiss es von dir auf ihn zu schließen und dich oder deine Umstände mit seinen zu vergleichen.

Lg Cayden
 
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Weißt du, was ich interessant finde? Gerade hier in der Pfalz bzw. in Deutschland allgemein bezeichnen sich viele Männer gerne als emanzipiert und stellen die Südländer als Machos hin, die ihre Frauen schlecht behandeln. Ich kenne aber keinen Griechen oder anderen Südeuropäer, der seine Partnerin verlassen hat, nachdem sie ihm die Meinung gegeigt hatte. Einige meiner Ex-Freunde (waren alles deutsche Männer) haben sich das Recht herausgenommen, mich zu kritisieren und von mir eine Erklärung für gewisse Dinge zu erwarten. Wenn ich mir dasselbe Recht bei ihnen zugestanden hatte, wurde ich sofort verlassen. Ich dachte, dass es bei der Emanzipation um gleiche Rechte zwischen den Geschlechtern ginge (und zwar nicht nur im Beruf).

Ach übrigens, meine Tanten haben auch alle Kinder und waren trotzdem immer berufstätig... und zwar in Vollzeit ;). Und ihre Kinder fühlen sich ebenso von ihnen geliebt wie ich mich von meinen Eltern, sie waren für uns da.

Ob jemand früh oder spät von zu Hause auszieht, ist mir persönlich egal. Was ich damit sagen wollte: Jeder muss das für sich selbst entscheiden. Nur weil ein Mensch früher oder später auszieht als ich, kann ich nicht behaupten dass das besser oder schlechter ist. Ich finde es geht mein Umfeld nichts an, wann ich meine erste eigene Wohnung habe - das ist ganz allein meine Sache. Und darum mische ich mich auch nicht ein, wenn andere Leute nicht so früh ausziehen. Es ist ihr Leben und nicht meins. Ich musste mir übrigens schon so einige Sprüche anhören, weil ich so lange daheim gewohnt habe... ein paar Leute aus meinem früheren Bekanntenkreis haben sich deshalb sogar komplett von mir zurückgezogen. Klar, wer mit 18-21 von den Eltern gesagt bekommt dass er sich eine eigene Wohnung suchen soll, der reagiert neidisch auf andere...

Warum der Mann ausgerechnet dieses Studienfach gewählt hat, weiß ich nicht. Ich kannte ihn noch nicht, als er mit dem Studium angefangen hatte. Er hat schon eine Vorstellung davon, was er machen möchte - leider gibt es in dieser Branche kaum Jobs. Was ich über ihn weiß? Ich kenne seine Interessen, er hat mir einiges über seine Eltern und Geschwister erzählt (persönlich kenn´ ich sie nicht), ich kenne seine Freunde (und einige von ihnen benehmen sich auch mehr als merkwürdig, habe ich inzwischen festgestellt), Frauen hatte er definitiv noch keine. Er hat einen Minijob im Supermarkt. Und wenn er sich nicht gerade mit Freunden trifft, sitzt er zu Hause, liest Bücher, schaut fern und ist stundenlang online... eigentlich fast durchgehend, wenn er nicht schläft (ich kann seine Online-Zeiten auf einer Seite sehen).

Ich vermute, dass ich mir wohl ein falsches Bild von ihm gemacht habe... wenn er in meiner Nähe wohnen würde, wäre das vermutlich anders gelaufen.
 
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