liebevoller Umgang

Schöne Worte von K.

Hi Agnes,
ich kann Dir nur von meinen persönlichen Erfahrungen berichten. "Mantra" bedeutet einfach nur "Wort". Alle Religionen und spirituellen Lehren weisen uns ja durch das ritualhafte Rezitieren von Gebeten und Worten darauf hin, daß Worte in unserem Leben eine besondere Bedeutung haben. Durch unsere bewußt gesprochenen Worte beeinflussen wir uns selber in unserer inneren Haltung und nehmen damit Einfluß auf unser Leben.

Man unterscheidet heute im Westen zwischen mantren und "Affirmationen", die z.B. beim Autogenen Training oder im Reiki Verwendung finden können. Im westlichen Sinne sind die Sätze, die Du dir ausgesucht hast, Affirmationen. Für den östlichen Menschen gibt es da keinen Unterschied, ein östliches Mantra kann ellenlang sein, wie z.B. der Rosenkranz. Das Wort "Mantra" beschreibt also im Sinne der östlichen Tradition, daß Worte bewußt gesprochen werden mit Geist, Körper und Seele. Denn im Osten geht man ja anders als im Westen davon aus, daß Geist, Körper und Seele immer eine Einheit sind und daß die einzelnen Teile stets harmonisch im Rahmen der gesamten Energie des Menschen verbunden sind. Wir im Westen neigen dazu, uns von unserer Seele getrennt zu empfinden, weil wir in einer anderen spirituellen Kultur leben. "Mantra" betont eigentlich nur, daß jedes Wort eine Wirkung hat. Achtsamkeit im Umgang mit dem Wort ist ja im Osten ebenso gefragt, wie Achtsamkeit im Umgang mit allem anderen. Und das übt man dort eben durch das Rezitieren von Mantren.

Die Traditionen sagen in unterschiedlichen vergleichenden Bildern aus, daß sich Materie aus Worten bildet. Wenn jetzt z.B. alle Menschen viel an Krieg denken, dann ist wahrscheinlich, daß auch ein Krieg auf der Erde ausbrechen wird. Das innere Wort materalisiert einen Krieg. Wenn alle Menschen an frieden denken würden, würde sich Frieden materialisieren. Wenn ich immer darüber nachdenke, daß ich einen Autounfall haben werde, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß ich ängstlich und unachtsam in einen Unfall verwickelt werde. Wenn ich ständig über Krankheiten rede und nachdenke und keine Pause vom Kranksein in mir herstellen kann, dann werde ich krank werden. Das Üben mit Mantren macht einem langsam diese Bedeutung von Worten bewußt. Und zwar in meinen Augen dadurch, daß man sich bewußt und wach Zeit nimmt, um innerlich Mantren zu wiederholen.

Diese Notwendigkeit, Mantren (also alle Worte, mit denen wir unser Leben beeinflussen wollen) nicht so nebenher zu sprechen, sondern es wie eine spirituelle Übung ganz bewußt auszuführen. Mit Freude. Probier es einfach mal aus, ich kann die Wirkung nicht mit Worten beschreiben, wenn Du dich mal hinsetzt und z.B. eine Stunde lang mal innerlich oder auch laut das Wort "Liebe" wiederholst und z.B. beobachtest, wo das Wort in Dir herkommt, wer es spricht, wie es sich anhört, wie hoch die Stimme ist, ob es mehr Spaß macht zu singen etc. etc. Sei einfach frei beim Ausprobieren und spüre mal, was sich in Dir tut. Es kommen vielleicht Gefühle hoch, Du nimmst vielleicht Erinnerungen wahr, weil das thema und die Energie von "Liebe" sich in Dir auswirkt und Punkte an die Oberfläche bringen will, die schön sind oder die Dich von Liebe abhalten. Laß das einfach geschehen. du wirst vielleicht bemerken, daß Du dir irgendwann gar nicht mehr beim Sprechen zuhörst, sondern daß Du einen Gedankengang nebenher hast, über irgendetwas. Man kann viel ja viel in sich entdecken durch spirituelle Übungen und das Sprechen von Mantren ist da ja nur eine.

Zu dem Problem mit dem "unangemessen angesprochen werden"- überlege mal, ob Du dein Gefühl, angemacht zu werden nicht ausdrücken kannst und es den Leuten einfach mal sagst, was sie in Dir bewirken. Wenn man von sich spricht, kann man meist Brücken bauen. Verändere dich nicht selber wegen anderen, das ist nicht nötig. Wenn die anderen nicht zu Dir passen, dann sollte sich das auch zeigen, damit du dich trennen kannst.

Liebe Grüße, RegNiDoen
 
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Danke, für die ausführliche SChilderung...
ich werd mir Zeit dafür nehmen (und in mich gehen)


hatte heute schon einen kleinen Erfolg - ich hab mich umgedreht und bin weggegangen. Botschaft ist glaub ich angekommen, jetzt steht abzuwarten, wie sie aufgenommen wird.

Ich hab immer ein bisschen Scheu sowas anzusprechen - denn in dem Moment in dem es geschieht kann ich es nihct - bzw bin ich zu langsam.
Und im Nachhinein kommt es mir dann immer so unpassend vor

Vielen Dank
Agnes
 
agnes schrieb:
Hat jemand noch andere Vorschläge, wie ich das verinnerlichen kann??

naja... es ist die frage, ob du ein schmusi bist. denn das tut m.e. nur immer ein schmusi ;-) dafür ist der schmusi schliesslich da.

cu
 
ieprob schrieb:
was ist wenn man von der Liebe verprügelt wird?
dann hat man ein sehr merkwürdiges Verständnis von Liebe, denke ich.

@agnes: herzlichen Glückwunsch für Deinen Erfolg, DU HAST DICH VERÄNDERT und hast die anderen gelassen, wie sie sind!!!! Das ist echt klasse!

Ich komme mir auch oft seeeeehr unpassend vor, wenn ich einfach sage, was ich so zu sagen habe. Immer wenn ich hier schreibe, ist das so. Besonders, wenn mich jemand etwas konkret fragt wie Du und ich wirklich sagen muß, was ich erfahre, dann finde ich das immer total unpassend, weil ich meine, daß das niemand nachvollziehen kann. Aber an Menschen wie Dir merke ich dann manchmal, daß es doch paßt, was ich sage. Ich habe für mich das Ziel, nur liebevolle Worte in mir zu haben und nur liebevolle Worte abzusondern. Aber das ist so schwer und wahrscheinlich doch so leicht, daß ich das einfach nicht fassen kann.

Liebe Grüße, RegNiDoen
 
RegNiDoen schrieb:
@agnes: herzlichen Glückwunsch für Deinen Erfolg, DU HAST DICH VERÄNDERT und hast die anderen gelassen, wie sie sind!!!! Das ist echt klasse!

Ich komme mir auch oft seeeeehr unpassend vor, wenn ich einfach sage, was ich so zu sagen habe. Immer wenn ich hier schreibe, ist das so. Besonders, wenn mich jemand etwas konkret fragt wie Du und ich wirklich sagen muß, was ich erfahre, dann finde ich das immer total unpassend, weil ich meine, daß das niemand nachvollziehen kann. Aber an Menschen wie Dir merke ich dann manchmal, daß es doch paßt, was ich sage. Ich habe für mich das Ziel, nur liebevolle Worte in mir zu haben und nur liebevolle Worte abzusondern. Aber das ist so schwer und wahrscheinlich doch so leicht, daß ich das einfach nicht fassen kann.

Liebe Grüße, RegNiDoen

Also, ich jedenfalls bin dir dankbar fürs Antworten!

Mir geht es gar nicht darum, immer nur liebevoll zu sein - Ziel des Ganzen war (ist) mehr, mich nicht mehr unter Wert zu verkaufen.
Immer nur liebevoll zu sein halte ich sowieso für unrealistisch und vermutlich auch für gar nicht sooo besonders gut - ein Streit, ein Zusammenstoß hin und wieder tut gut und reinigt die Luft.
Deshalb hab ich auch "liebevollen Umgang" gewählt und nicht "liebe" ansich, denn zu liebevollem Umgang gehören meiner Meinung nach auch Werte und Grenzen.

Ob ich den anderen so gelassen hab ist fraglich - bzw ob es das ist was ich erreichen will. denn ich möchte eine Veränderung in seinem Verhalten mir gegenüber erzielen, möchte mit Respekt behandelt werden. Ich finde aber, dass das nicht zu viel verlangt ist, oder?

Liebe Grüße
Agnes
 
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RegNiDoen schrieb:
Schöne Worte von K.



Zu dem Problem mit dem "unangemessen angesprochen werden"- überlege mal, ob Du dein Gefühl, angemacht zu werden nicht ausdrücken kannst und es den Leuten einfach mal sagst, was sie in Dir bewirken. Wenn man von sich spricht, kann man meist Brücken bauen. Verändere dich nicht selber wegen anderen, das ist nicht nötig. Wenn die anderen nicht zu Dir passen, dann sollte sich das auch zeigen, damit du dich trennen kannst.

Liebe Grüße, RegNiDoen

auch von mir ein dankeschön, für die schönen worte....

allerdings sehe ich auch ein problem darin, seine handlungen den erwartungen anderer anzupassen. jeder sollte in einer beziehung (egal ob "partnerschaft", oder freundschaft, oder unter arbeitskollegen etc.) so viel geben, wie sie einem wert ist, und das ist eben unterschiedlich. doch wie oft passiert es euch, dass ihr so "gemocht" werdet wie ihr wirklich seid. mit allen fehlern, mit allen guten in euch. eben dieses vorurteilslose, ja schon fast bedingungslose existiert praktisch nicht. auch dem gegenüber zu sagen was einen bewegt, ob nun im positiven oder negativen sinne wird vom gegenüber dann oft als "druckvoll", zu mühsam oder schwierig abgehandelt, weil man sich ja eigentlich gar nicht wirklich einlassen will. ich habe, ehrlich gesagt, noch kein rezept gefunden, freue mich aber weiterhin auf so tolle beiträge!
liebe grüße
shanit
 
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