Liebesfeuer!!!

Sternschnupe

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26. Juli 2005
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Götzis
Liebesfeuer :kiss3:

Der Liebe Anfang kommt sehr sacht,
ein Hölzlein ist leis angefacht.
Es glimmt erst gelblich, bläulich, purpurn,
und bewegt sich flackernd um die Spitze rum.

Dort verweilt es bis es angehalten,
an des Dochtes Kerze rührt.
Die Lunte zögernd angezündet,
bis sich`s vom Fünkchen zum stolzen Lichtlein führt.

Es lodert hin und wieder noch ein bisschen,
kann sich doch nicht entscheiden, ob es bleibt.
Schwankt mal nach oben, mal nach unten,
will mal nach rechts oder nach links vergehn,
wer kann es noch verstehn?

Es braucht die Zeit, dann findet es zur Mitte,
gut Ding braucht Weil,
so ist es mit der Liebe und all der lichten Schritte.
Das Kerzenlicht tanzt munter hin und her,
von Zeit zu Zeit wird's bunter, im Lebensrauf und ,- runter.

Es schadet nicht, dem Lichte ist`s egal,
drum stellt man es an einen stillen Ort,
ist alles unruhig Flackern mit einem Male fort.
Nun findet es recht schnell dazu,
und schenkt ein helles Licht in angenehmer Ruh.

Ein abgebranntes Stückchen vom Dochte fällt herunter,
der Teil war abgeknickt und ausgelaugt dazu.
Der Flamme Kraft hat es zur Nahrung aufgebraucht,
es ist der Zipfel, den das Lichtlein nicht mehr braucht.
In der Liebe sind's die alten abgelegten Sichtweisen und Meinungen,
die zum Glücklichsein zu nichts mehr nutze sind, und nicht vereinigen,
die dem Liebesfeuer eher schaden bringen, als es zu bereinigen.

Im geschmolzenen Zustand fliesst das Wachs der Kerze
gleichmässig wie die Jahre einer Ehe derweil dahin.
Die Feuersbrunst, die Hitze, die glühende Lava entsteigen ließ,
nun am Kerzenrumpf entlang unbeirrbar senkrecht weiterlief.

Die heisse Masse läuft stetig, Schicht für Schicht,
in kleinen Wellenförmchen runter,
doch sieht man nach einer Weile genauer hin, so scheints,
als hätt sie sich auf halben Weg besonnen, es sich überlegt,
wird plötzlich steif und trocken, die unten angekommenen Tropfen,
erstarrt zu Kugelfäden und will sich nicht mehr regen.

Derweil haben viele solcher Tröpflein sich gebildet,
sie geben der Kerze eine neue Ansicht und auch Form.
Auch Liebeskräfte können viel bewegen,
Herzen schmelzen und gestalten,
Freud und Liebe schenken und erhalten,
neues Leben zeugen und gebähren,
dieses ist keinem zu verwehren.
Solch ein Wandel wie am Kerzenlichtlein ist zu sehn,
lässt in der Liebe noch viel Grösseres durch seinen Sinn entstehn.

Lichtlein, Lichtlein, brenne weiter,
bis auf deinen Kerzenstumpf,
Liebesfeuer, lebe weiter,
bis auf den letzten Lebensgrund,
gib dich kund.

Dein Licht im Diesseits wird einen Eindruck hinterlassen,
welchen erst wird des Menschen Liebe am Ende zurücklassen?
Im Jenseits brennt das Lichtlein sowieso,
der Liebessegen Licht jedoch erhebt die Dimensionen
... lichterloh!

Die Liebeskraft hebt die Begrenzung auf,
beflügelt, und schafft den Verbindungsraum."
 
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