Liebesfähigkeit

Liebe Lynsantafee!

Was mir beim Durchlesen durch den Kopf ging war das Szenario, wenn dieses Kind mal tatäschlich angegriffen werden würde, benachteiligt, herabgewürdigt oder ähnliches.

Ich könnte mir vorstellen, dass dann für Dich die Sicht wieder gerader wäre, wenn nicht sogar ins Gegenteil kippen könnte. Dass Du das Gefühl bekämest, das Kind beschützen zu müssen.

Vielleicht ist es gar nicht das Kind an sich, sondern die Tatsache, dass jemand über den Klee gelobt wird, in den Vordergrund gerückt wird, auf ein Podest gestellt wird und alles für denjenigen gebügelt wird...

Und diese Tatsache könntest Du als ungerecht empfinden - vor allem dem Bruder gegenüber.

Eltern lieben ihre Kinder, klar. Du weisst nicht, warum sie sich so dem Mädel gegenüber verhalten - vielleicht spüren sie, dass es nicht besonders hübsch und anziehend ist - und ihr Verhalten entspringt dann einem Kompensationsversuch oder eben Beschützerinstinkt, wer weiß.

Liebe Grüße
Suena
 
Werbung:
Liebe LynSantafee,

weil Deine Worte die Gefühle eines entthronten Erstgeborenen wiedergeben und Du Dich mit dem älteren Bruder solidarisierst, der das große Nachsehen hat.

Du könntest etwas über Geschwisterrivalität und Eifersucht bei Kleinkindern lesen. Akzeptiere diese Gefühle (verurteile Dich nicht), drück sie aus (so wie hier), erkenne das ein Kleinkind aufgrund mangelnder Information und Erfahrung gar nicht anders kann, als im Geschwisterkind einen Rivalen um Liebe und Aufmerksamkeit zu sehen und im Laufe der Zeit wirst Du nicht mehr so auf die Kurze reagieren...;)

Liebe Grüße von einer Erstgeborenen zur anderen,

Syndra
 
@Vitella und Cerion, *lach... ich würde an eurer Stelle auch lachen... wobei ich ja schon wirklich an mich halte... ich hätte noch ganz andere Bezeichnungen für dieses... ähm... *anmichhaltundnettiquettenichtvergess*... Kind... *g

und suena, genau DAS ist es ja eben... wenn ihr mal was "Schlechtes" wiederfährt habe ich eher ein Gefühl von Genugtung. Die ganzen Sprüche wie "am liebsten an die Wand klatschen, die dämliche Fresse polieren usw... sind hier keine Sprüche wie man sie mitunter sogar bei den eigenen Kindern bringt. Es ist echt so gemeint, ich habe wirklich das Bedürfniss, diesem Kind körperlich weh zu tun und freue mich im allgemeinen, wenn es leidet.

Ansonsten aber denke ich, dass du recht hast, die Eltern spüren wohl, wie unbeliebt dieser hässliche, klobige Fleischklops ist.

Liebe Syndra, wow, ich denke du hast genau ins Schwarze getroffen. DAS würde mir wirklich sogut wie a.l.l.e.s erklären. Mit dem Jungen gibts noch so einige Gemeinsamkeiten und so macht der Traum auch Sinn und überhaupt dieser unermessliche Hass auf ein kleines, rechthilfloses Kleinkind. Und in diesem Fall scheint ja dann tatsächlich eher sowas wie ein Programm abzulaufen... unbewusst zwar, aber immerhin. Hast du ein Buch zu diesem Thema, dass du besonders empfehlen kannst? Werde gleich auch selbst mal googlen.

Hey wisst ihr was, mir gehts seit Wochen wirklich wieder besser... Hatte vorhin beim einkaufen, (da hatte ich eure Antworten schon gelesen) ein Grinsen auf dem Gesicht und echt gute Laune. Danke euch allen sehr,:umarmen:
 
Hi!

Dann sag' ich mal ganz provokant: Was ist eigentlich daran schlimm, mal eine Sache auf dieser Welt so richtig Sch*** zu finden? Wenn Du von Liebe im Zusammenhang mit spirituell sprichst, ist genau DAS dann nicht der Anspruch, allem und jedem in Liebe zu begegnen? Wieso? Das ist doch so eine aufgesetzte Tolleranzschiene. Was stört Dich daran, dieses Kind doof zu finden? Bist Du da etwa einem Deiner Elternteile ähnlich, die vielleicht nur rumgenölt haben oder so?

Ich wünsche Dir viel Erfolg!
Andreas
 
Hallo LynSantafee,

ich weiß nicht mehr genau, welche Bücher ich zu dem Thema gelesen habe, diese beiden waren dabei, denke ich:

Horst Petri, Geschwister – Liebe und Rivalität. Die längste Beziehung unseres Lebens
Marcel Rufo, Geschwisterliebe, Geschwisterhaß. Die prägendste Beziehung unserer Kindheit

Liebe Grüße,

Syndra
 
Lieber Andreas, ich weiss und lebe auch auf für mich sehr gesunde weise, dass Widerstand, Ekel usw. sehr wohl Ausdruck von Liebe sein können. Ich weiss auch, dass die Eltern, insbesondere der Vater dieses Kindes diesen Ekel mit seiner übertriebenen Fürsorge nu mehr erst recht provoziert, in jedem fall sogar verstärkt. Wie gesagt ist das alles nicht mein Problem.

Zum Problem ists für mich erst geworden, als ich merkte, dass ich von diesem Ekel regelrecht besessen bin, mich das nicht mehr wirklich loslässt, aus Sprüchen wie an die Wandklatschten ein echtes Bedürfnis wird usw.. Und übrigens ist dieses Kind ja keine Sache, und schon gar nicht eine, die ich "nur" richtig doof finde. Dieses ganze Thema hat mir jetzt schon mindestens seit Wochen richtig schlechte Laune gemacht, auch irgendwie eine tiefe Irritation ausgelöst, wie es denn im allgemeinen mit zwischenmenschlichen Beziehungen aussieht und wie *echt, wertvoll und ehrlich selbstbestimmt* meine Gefühle anderen Gegenüber sind. Wie gesagt, nach sonem Hassanfall war ich immer wieder mal richtig erschüttert über diese meine Lieblosigkeit...

Ob ich meinen Eltern nun ähnele oder was auch immer... keine Ahnung. Ich kann mich nicht daran erinnern in der Beziehung zu meinen Eltern mich sonderlich abgelehnt, als fettes hässliches Kind minderwertig gefühlt zu haben. Wieso auch, ich war weder fett noch hässlich, sondern ganz im allgemeinen eins dieser Kinder, dem man generell, besonders und auch Fremde zunächst mal zugetan ist.

Bei dem was Syndra so schrieb hats richtig *KLICK* gemacht. Ich kann nicht sagen zb. dass ich bewusst eifersüchtig auf dieses Kind bin, ich weiss aber aus Erfahrung, dass ich diesem Kind nichts gutes gönne, was man auch mit Missgunst übersetzen könnte.

Weisste Andreas, als Erwachsener trittste einem schwierigem Kind im allgemeinen sehr souverän gegenüber. Gut, es ist schwierig, aber das kriegen wir schon in den Griff. Und wenn nicht, macht ja nichts, ist schliesslich nicht meins. Und wenn das nicht mal, gut, dann ärgerste dich halt, aber das geht bald vorüber, wie schlechte Laune zb..

Aber ich fahr mir hier einen Film, in dem ich mich eigentlich selbst auf das Niveau eines Kleinkindes begebe, dass mit dem anderen nicht mehr buddeln will, weils doof ist. Das alles war mir ja irgendwie klar, aber ich habe bis Syndra nicht so richtig verstanden wieso. Und nu ists klar, ich dieser Dynamik Lyn- Ekelmädel bin ich offenbar einfach dieses Kleinkind, dass nicht so richtig aus seiner Haut kann. :)
 
Dann sag' ich mal ganz provokant: Was ist eigentlich daran schlimm, mal eine Sache auf dieser Welt so richtig Sch*** zu finden? (...)

Das ist eine interessante Frage, mich interessieren die Menschen sehr, die Ursachen, Motive und Zusammenhänge ihrer Gefühle und Handlungen.

Ich mag diese Art der Detektivarbeit, wenn ich extrem reagiere und es keinen offensichtlichen und überprüfbaren Grund gibt, dann suche ich in mir die Ursache. Ein besseres Selbstverständnis und mehr Gelassenheit sind ebenfalls sehr angenehme Effekte von solcher Arbeit. Schlimm finde ich es also nicht, wenn mich etwas in Wallung bringt, eher freue ich mich, auch wenn das seltsam klingt...:rolleyes:

Liebe Grüße,

Syndra
 
Hm, wie jeder andere Mensch habe ich sicherlich Ablehnung erfahren, auch in der Kindheit. Aber, ohne mich selbst grossartig darstellen zu wollen, war ich als Kind eher der absolute Schnuckel, also äusserlich... Alle hatten mich auf Anhieb "lieb" wie das ja aber auch nichts Ungewöhnliches ist bei Kindern allgemein, insbesondere dann aber auch bei "hübschen, aufgeweckten, lebendigen" Kindern. Und dann gibts halt auch die anderen, stilleren, vielleicht nicht ganz so hübschen Kinder, aber auch da, gerade als Erwachsener hat man entweder ne neutrale Haltung oder aber eine beschützende.



Hi Lyn! :)


Interessante Geschichte! :)
Als ich den oben zitierten Absatz gelesen habe, hab ich mich unwillkürlich gefragt, ob du auch geliebt worden wärst, wenn du so ein großmäuliges, verfressenes, widerliches Riesenbaby gewesen wärst - also, ob du wirklich bedingungslos geliebt worden bist!
Vielleicht wärst du ja insgeheim auch mal gern hässlich und unschnuckelig gewesen, hast dich aber nicht getraut, weil du befürchtet hast, dass du dann nicht mehr geliebt wirst ......


Liebe Grüße

believe :)
 
Hi Lyn! :)


Interessante Geschichte! :)
Als ich den oben zitierten Absatz gelesen habe, hab ich mich unwillkürlich gefragt, ob du auch geliebt worden wärst, wenn du so ein großmäuliges, verfressenes, widerliches Riesenbaby gewesen wärst - also, ob du wirklich bedingungslos geliebt worden bist!
Vielleicht wärst du ja insgeheim auch mal gern hässlich und unschnuckelig gewesen, hast dich aber nicht getraut, weil du befürchtet hast, dass du dann nicht mehr geliebt wirst ......


Liebe Grüße

believe :)

Hi Believe,

spannende Idee, aber mir ehrlich gesagt viel zu spekulativ. Und ich weiss nicht, ob du selbst Kinder hast... aber ich denke jedes Kind ist oft genug *hässlich und unschnuckelig* ... wenn ich äusserlich nicht hässlich und unschnuckelig war, dann ja vielleicht einfach weils diesmal für mich kein Thema ist.

Es gibt einige Kinder in meiner Umgebung, die ich nicht sonderlich schön finde, die nerven oder dieses und jenes. Dass ich speziell dieses Kind so *würgbiszumabwinken* finde hat ganz klar mit ihrem Halbbruder zutun. Überhaupt, dass ich mit dieser Familie befreundet bin, hat mit ihm zu tun.

Übrigens möchte ich mich hier mal bei allen Übergewichtigen entschuldigen, kann vielleicht verletzend sein meinen Schrieb hier zu lesen. Eine für mich :tomate:
 
Werbung:
Achso ...ähm Syndra... grad dran gedacht und dann doch vergessen... danke dir nochmals, gehe gleich mal schauen bei amazon :danke:
 
Zurück
Oben