Lieben wir alle Menschen gleich?

silja

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28. November 2009
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Das wird immer so als spirituelles Ziel formuliert.

Ich kann das von mir nicht behaupten

Die meisten Menschen auf der Welt kennen wir nicht.

Da besteht also die Liebe nur als fiktives Potential.

Liebe auf Stand-By sozusagen.

Die Menschen, die wir treffen, da bilden sich Beziehungen. Oberflächliche, gute, schlechte, tiefe.

Für mich würde zutreffen, dass ich zuerst neutral bin und dann entwickelt sich die Liebe im Kontakt mit der Person und ändert sich auch fortwährend.

Durch die Tatsache der beiden Seiten, also wie viel und was jeder hinein gibt, entwickelt sich die Intensität der Liebe.

So dass für mich vielmehr stimmen würde: ich liebe alle Menschen gleich, die ich nicht kenne- nämlich nur potentiell und alle, die ich kenne, verschieden.

Bei jedem fühlt es sich anders an- keine zwei Begegnungen sind gleich.

Und es gibt auch welche, die liebe ich nicht- ganz ehrlich.

Wie seht ihr das?:)
 
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Also ich liebe nicht alle Menschen gleich. In meinem Leben gibt es auch nicht zwei Menschen für die ich genau die gleichen Gefühle habe.Leider gibt es auch in meinem Leben Menschen die ich nicht wirklich mag, aber da halte ich mich fern und denke auch gar nicht großartig über die nach...das ist einfach so.....warscheinlich ist das oberflächlich, aber ich will das auch gar nicht ändern. Froh bin ich aber das ich nicht einen Menschen kenn den ich hasse, dieses Gefühl habe ich für gar niemanden, über das bin ich auch sehr froh.:kiss4:
 
Die Idee klingt ja schön und toll.

Kommt vielleicht auch auf die Definition von Liebe an. Was versteht man darunter, was nicht.

Aber bereits bei der Zweierinteraktion beginnen die Unterschiede.

Wir suchen uns ja nicht einmal selbst aus, in wen wir uns verlieben, oder in wen nicht. "Es" sucht sich uns aus. Und wenn's nunmal nicht funkt, nützt die beste Absicht auch nichts. Dann fehlt eben was.

Ich war auch eine Weile genau von diesem alle Menschen lieben überzeugt. Ging dann so weit, dass, als was anderes schiefging, ich versuchte mich zu zwingen, jemanden anderen zu lieben, lieben zu wollen. Eben, weil's ja, dem Ansatz nach, genau so auch funktionieren müsste.
Klappt nur leider so gar nicht. Sondern man leidet selbst ebenso wie jemand anderer darunter. Quält sich damit. Passt eben doch nicht zusammen.

Also scheint das so doch nicht ganz zuzutreffen, außer als idealisierende Idee. Der menschliche Umgang miteinander, auch bei möglicher subjektiver Antipathie wäre wieder ein anderes Thema.

Das würde ich aberauch nicht als andere lieben bezeichnen.

Hinzu kommt, Liebe ist eine selektive, differenzierende Empfindung. Die wählt, auswählt. Wenn man nun Liebe erzwingen will, sich zu Liebe für alle zwingen will, muss, weil es einem ein Konzept so vorgibt, ist das dann überhaupt noch Liebe?

Ist Liebe beliebig? Kann sie es sein?
 
Das wird immer so als spirituelles Ziel formuliert.

Ich kann das von mir nicht behaupten

Die meisten Menschen auf der Welt kennen wir nicht.

Da besteht also die Liebe nur als fiktives Potential.

Liebe auf Stand-By sozusagen.

Die Menschen, die wir treffen, da bilden sich Beziehungen. Oberflächliche, gute, schlechte, tiefe.

Für mich würde zutreffen, dass ich zuerst neutral bin und dann entwickelt sich die Liebe im Kontakt mit der Person und ändert sich auch fortwährend.

Durch die Tatsache der beiden Seiten, also wie viel und was jeder hinein gibt, entwickelt sich die Intensität der Liebe.

So dass für mich vielmehr stimmen würde: ich liebe alle Menschen gleich, die ich nicht kenne- nämlich nur potentiell und alle, die ich kenne, verschieden.

Bei jedem fühlt es sich anders an- keine zwei Begegnungen sind gleich.

Und es gibt auch welche, die liebe ich nicht- ganz ehrlich.

Wie seht ihr das?:)

Das sehe ich sehr ähnlich –
Allerdings „schenke“ ich Fremden meistens zunächst so etwas wie einen „Vertrauens-Vorschuss“ – halte dabei aber Augen und Ohren trotzdem möglichst weit offen. Hab also auch nicht wirklich eine rosarote Brille auf – hoffe ich wenigstens. :)
 
Die Idee klingt ja schön und toll.

Kommt vielleicht auch auf die Definition von Liebe an. Was versteht man darunter, was nicht.

Aber bereits bei der Zweierinteraktion beginnen die Unterschiede.

Wir suchen uns ja nicht einmal selbst aus, in wen wir uns verlieben, oder in wen nicht. "Es" sucht sich uns aus. Und wenn's nunmal nicht funkt, nützt die beste Absicht auch nichts. Dann fehlt eben was.

Ich war auch eine Weile genau von diesem alle Menschen lieben überzeugt. Ging dann so weit, dass, als was anderes schiefging, ich versuchte mich zu zwingen, jemanden anderen zu lieben, lieben zu wollen. Eben, weil's ja, dem Ansatz nach, genau so auch funktionieren müsste.
Klappt nur leider so gar nicht. Sondern man leidet selbst ebenso wie jemand anderer darunter. Quält sich damit. Passt eben doch nicht zusammen.

Also scheint das so doch nicht ganz zuzutreffen, außer als idealisierende Idee. Der menschliche Umgang miteinander, auch bei möglicher subjektiver Antipathie wäre wieder ein anderes Thema.

Das würde ich aberauch nicht als andere lieben bezeichnen.

Hinzu kommt, Liebe ist eine selektive, differenzierende Empfindung. Die wählt, auswählt. Wenn man nun Liebe erzwingen will, sich zu Liebe für alle zwingen will, muss, weil es einem ein Konzept so vorgibt, ist das dann überhaupt noch Liebe?

Ist Liebe beliebig? Kann sie es sein?

Echt gute Antwort.:thumbup:
Ist vielleicht jede Idealisierung ein Stolperstein, der uns davon abhalten möchte, einfach nur wir selbst zu sein?

Kann es nicht sein, dass uns das von Macht und Eso-Gurus so eingeredet wurde, damit sich alle die Schüler und Anhänger dumm und unfähig vorkommen und aus diesem Minderwertigkeitsgefühl bleiben und zahlen und abhängig bleiben um dieses scheinbar hohe Ziel zu erreichen?
 
Kann es nicht sein, dass uns das von Macht und Eso-Gurus so eingeredet wurde, damit sich alle die Schüler und Anhänger dumm und unfähig vorkommen und aus diesem Minderwertigkeitsgefühl bleiben und zahlen und abhängig bleiben um dieses scheinbar hohe Ziel zu erreichen?

Da wären wir wohl wieder bei der bedingungslosen (nicht der zwischenMenschlichen) „Liebe“. :)
 
Echt gute Antwort.:thumbup:
Ist vielleicht jede Idealisierung ein Stolperstein, der uns davon abhalten möchte, einfach nur wir selbst zu sein?

Kann es nicht sein, dass uns das von Macht und Eso-Gurus so eingeredet wurde, damit sich alle die Schüler und Anhänger dumm und unfähig vorkommen und aus diesem Minderwertigkeitsgefühl bleiben und zahlen und abhängig bleiben um dieses scheinbar hohe Ziel zu erreichen?

Nun ja, wir sind wohl sowas wie Engel und Dämonen in Personlaunion. Wären aber so gerne nur Engel, denke ich.

Und derartige einfach wirkende Lösungen sind natürlich wie die Werbeversprechen manipulativ wirksam. Suggerieren dass alles so einfach und problemlos ginge.

Nur klappt das "nur Gutmenschsein" eben nicht, wenn das Gegenüber anders spielt. Denn dann landest du freiwillig oder unfreiwillig damit im Opfer. Also leidest du.

Wenn man vom Spiegeln ausgeht, so muss, sollte ich einem A... ja auch vor Augen führen, was er gerade ist, tut. Aus der eigenen Wahrhaftigkeit, Wahrnehmung heraus. Wie soll der das denn sonst erkennnen? Durch liebevolles Annehmen und Verzeihen im voraus? Dann wird der noch weiter auf dem Weg gehen. Ich schade ihm also eigentlich damit.

Womit diese Art von Pauschalliebe eben auch mehr Schaden, Leid erzeugen kann. Nimmt ja jeden Müll an, akzeptiert ihn.

Und die Lösungen, wie sie maria45 heute ansprach, den anderen so zu neutralisieren, dass die eigenen Intentionen und Empfindungen auf ihn selbst zurückfallen oder gar bei ihm bleiben, er damit alleine im regen steht, das erfordert dann schon eine gewisse eigene Meisterschaft. Ist also mit ein paar Eso-Dogmen alleine nicht getan.

Die wären die Abkürzung auf einem solchen Weg. Aber als solche eben doch ganz anders, von der Substanz, Qualität und Auswirkung her.
 
Da wären wir wohl wieder bei der bedingungslosen (nicht der zwischenMenschlichen) „Liebe“. :)

Nö, ich find, da sind wir beim Machtmissbrauch und bei der Frage, auf welche Arten Menschen über den Tisch gezogen werden ohne dass sie es merken und deshalb ist es doch gut, da drüber zu reden.:)
 
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Nö, ich find, da sind wir beim Machtmissbrauch und bei der Frage, auf welche Arten Menschen über den Tisch gezogen werden ohne dass sie es merken und deshalb ist es doch gut, da drüber zu reden.:)

Auch ein Aspekt. Wie es unter dem Deckmatel, Vorwand von Liebe um Macht, Energie(-raub) oder ähnliches gehen kann.

Wenn ich nun erwarte, dass alle mich lieben, kriege ich eine Menge Energie geschenkt. Einfach so. Weil eben die Hürden wie Vorsicht, Misstrauen wegfallen.

In der Natur sind Tiere auch erstmal vorsichtig, bevor sie Zutrauen fassen, meistens. Hat ja einen Sinn. Selbstschutz!
 
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