Dann lass ihn doch. Meine Güte. Hast du eine Alkoholvergangenheit, dass du so auf jemandem rumtreten musst?
schau doch.
nehmen wir einen kokssüchtigen.
er redet dir die ohren wund, wie sehr ihn die sucht belastet.
erzählt dir wie schlecht es ihm ginge und dass er los kommen will usw usf.
dass dies nicht leicht ist bezweifelt niemand.
dass es ihm wirklich mies geht bezweifelt ebenso niemand.
dass er die sucht beenden will daran mag es auch keinen zweifel geben.
bezweifeln lässt sich nur, dass jemand der ständig davon redet es auch wirklich schafft.
warum auch?
[man mag mich für diese sätze jetzt durch den kakao ziehen und verachten, dies ist mir aber derart wurst egal, bitte macht das wenn ihrs wollt!!]
die sucht bietet auch ein gewisses grad an sicherheit.
man kann sich hinter ihr verstecken.
man erhält aufmerksamkeit, bekommt evtl liebe und zuwendung, die man sonst nicht bekommt.
die droge an sich gibt einem ja schon das gefühl etwas auszufüllen, was man zuvor bzw ohne diese nicht eigenständig ausfüllen vermag oder was die umwelt nicht füllen konnte.
der süchtige befindet sich also in einem ungleichgewicht...er stillt es mit dem falschen mitteln.
irgendwann hat die droge den menschen dann in der hand.
wie gesagt ich bezweifle nicht, dass dies einfach ist und dass man gewiss die hölle durchmacht.
aber jemand von aussen kann diesen menschen nicht heilen.
heilung entsteht immer nur durch den betroffenen/erkrankten menschen selbst.
äusseres vermag nur impulse zu setzen, was das innere damit anstellt ist die andere sache.
sucht ist eine krankheit und krankheit ist meist ein mangel.
zuerst seelisch und irgendwann physisch.
es geht primär um liebe...um einen unerfüllten zustand.
es gibt kranke menschen die sich ihre krankheit zum freund gemacht haben...eben aus diesem einfachen grund, da sie zwar leiden aber dieses leid zwangsläufig diesen mangelzustand subtil füllt.
durch die krankheit sind sie endlich wieder mittelpunkt ihrer umwelt.
man bangt um sie.
widmet ihnen zeit.
sorgt sich, gibt ihnen fürsorge.
man kümmert sich, ist da.
bei der sucht füttert man insgeheim den zustand durch eben genau diese zuwendung.
darum gehts.