Die grundsätzliche Idee halte ich für gut, ist aber sicher schwierigst zu bewerkstelligen.
Da würde es Leute wie Hermann Gmeiner brauchen, die so etwas einmal zuerst im Kleinen anfangen, dafür leben und Sponsoren finden...
Ob jene Frauen, welche Ihre Problematik heute durch Abtreibung lösen, überhaupt daran interessiert sind, kann ich nicht beurteilen, wage ich zu bezweifeln.
Auf der anderen Seite wäre/ist jedes einzelne gerettete Leben ein großer Schritt.
L. G.
Ramar
Ramar, wenn es Dir Recht ist könnten wir das mit Bildungsgrundlage, die diese Dörfer ja nun einmal benötigen, vielleicht noch hintenan stellen. Ich vermute ja eh, daß man da mal etwas Neuzeitliches überlegt, wenn es soweit ist. Weißt Du: man kennt es ja hier aus Forumszusammenhängen: jeder interpretiert sein Ding, hat dieses und jenes erfahren und dann bleibt es dabei, irgendeine Lösung findet nicht statt, man diskutiert über Begriffe wie Exoterik und Esoterik und jeder gibt Texte wieder, die jeder nach seiner Prägung des Bewußtseins versteht. Und Gewinn hat letztlich keiner. Siehst Du das anders?
Daß es "schwierigst" zu bewerkstelligen wird, ist ja zunächst einmal ja eine Annahme. Man muß doch mal festhalten, daß dies hier eine Plattform ist. Und dadurch erreicht man Ressourcen, die man selber vielleicht nicht hat. Von Wissen bis hin zu Geld oder Kontakten zu Stiftungen. Es gibt ja auch Leute, die diese Kontakte herstellen, gell? Denen muß man nur persönlich schon mal über den Weg gelaufen sein, dann weiß man, daß es so etwas gibt.
Zunächst einmal muß ein schlüssiges Konzept her. Und das kann eben nur beinhalten (man entschuldige bitte, daß ich bis dahin schon gedacht habe), daß so ein Dorf sich weitestgehend autark verhält. Dafür muß es etwas herstellen, etwas anbieten, wovon die Gesellschaft einen offensichtlichen, im Hier und Jetzt konsumierbaren Nutzen hat. Denn nur so kommt man ja an Geld: letztlich, indem man etwas verkauft. Das können sogar Gefühle sein, die man verkauft, z.B. das Gefühl eine gute Tat vollbracht zu haben, sicherlich.
Gut, die Gesellschaft hat einen hohen Nutzen, wenn ein Kind die Schwangerschaft überlebt, Ramar. Nicht nur ethisch-moralisch, sondern auch um das Verhältnis von Jung zu Alt nicht laufend selber zu killen. Würden die Kinder geboren und nicht abgetrieben, sähe das vermutlich nicht so aus, gell?
Dieser Mensch, der da in den ersten 24 jahren seines Lebens jetzt 175000 Euros kosten mag- da ist natürlich die Frage: spielt der das überhaupt im Leben wieder ein, Ramar? Was meinst Du? Bezahlt der die Investition denn vollständig zurück? Die meisten doch nicht, weil sie gar nicht lange genug arbeiten, oder? Gibt ja nicht genug Arbeit, so wie sie immer war. Gut, okay- hierzulande ist es so, daß man keine Arbeit findet und fertig. Dann ist man arbeitslos. Woanders macht man dann einfach etwas Anderes, weil man ja Geld verdienen muß. Denn man bekommt keine Arbeitslosenunterstützung. Wohnen und Essen tun die da alle auch. Hm, naja und wenn man krank wird- ai, das wird hüben wie drüben teuer. Nein, also ich glaube die Investition bekommt der Staat nicht zurückgezahlt, deshalb hat er auch kein Interesse daran, daß die Kinder auf die Welt kommen. Der Mensch ist eben ein Verlustgeschäft.
Siehst Du, und deshalb müssen die Dörfer finanziell autark sein. Man wird da einen Mix aus Finanzierungsmöglichkeiten aktivieren müssen, reiche Spender, die das Konzept unterstützen möchten, gehören sicher dazu, ja. Das ist eben gesellschaftliches Engagement, das jetzt auch hierzulande immer mehr in Mode kommt. Nur muß die Sache dann auch wirklich gut sein, ausgereift sozusagen. Aber das kann ja geschehen, indem mehrere Menschen ihre Ressourcen vernetzen, um eine Idee zu verwirklichen. Dann kann man irgendwann auch eine Idee vernünftig präsentieren und Mitstreiter gewinnen.
Aber wie kriegt man Kinder finanziell autark- hihihi, lustiger Gedankengang, wo Kinderarbeit doch verboten ist. Aaargh, uii, da muß ich aber länger drüber nachdenken. Ich meine: von den SOS-Kinderdürfern kriegt man Postkarten und allerlei sonstige Sachen. Letztlich dreht sich das aber alles um Spendensammlung. Vielleicht muß man von dieser Idee einfach mal weggehen und sich fragen: wenn ich ein Kinderdorf optimal organisiere und die Arbeitszeit der Mütter und Väter optimal nutze (z.B. der Mutter die Hausarbeit abnehme, das geht ja in so einer Dorf-Institution ohne Weiteres): was macht die Mutter dann in der Tageszeit, in der die Kinder im Kindergarten oder in der Schule sind? Wie verdient die dann für das Dorf Geld? Und die Väter, die mit den Müttern da wohnen: was arbeiten die, um für das Dorf Geld zu verdienen? Und wie verdienen sich die Kinder ihr Taschengeld und wie tragen die Jugendlichen zum Einkommen der Dorfgemeinschaft bei?
wenn man zum Beispiel einen Streichelzoo im Dorf hätte, könnten auch Kinder von Eltern, die außerhalb des Dorfes wohnen, gegen eine Gebühr den Streichelzoo nutzen. Oder auch die Betreuungsangebote, die sonst so gemacht werden, da werden schon ab und an auch noch Kinder von ausserhalb hineinpassen. Man könnte ja mal darüber nachdenken, so zur Lösung des allgemeinen Problems der Kinderbetreuung am Nachmittag beizutragen, indem man eben im Dorf selber genau dieses Problem mit Überkapazitäten bestückt und die Plätze verkauft. usw.