Licht und Schatten

Werbung:

einen Atemzug lang

einen Atemzug lang steht die Welt still
Winde liegen Wasser weilen
die Atmosphäre hebt ihre Röcke
nachdenklich
in welche Richtung sie ihren Ball drehen will
rollt ihn hin rollt ihn her
uns vergehen die Sinne
sie überlegt ob Stillstand besser wär'

die Welt aus ihren Angeln gehoben
geschwächt im kosmischen Unverhältnis
übernimmt den sanften Schwung
des äußersten Rocks
gleitet aus vorgesehener Umlaufbahn
ein leichtes Rucken
eine kurze Gegenbewegung
sie empfängt neuen Rhythmus
ein wenig Drehen nach innen Tanzen
nicht zur Sonne auch nicht fort
wir sind und sind nicht
die Sinne weiter
durchscheinend
Gedanken fließen
von Herz zu Herz

 

Wer ich bin?

Wer ich bin? Ich weiß es nicht.
Ihr noch weniger.
Lasst die Annahmen in euren Taschen.
Wenn ihr euch wissenschaftliche Medizin nennt,
klärt wissenschaftlich ab.
Folgert Diagnosen nicht aus Annahmen.
Zum Schluss wisst ihr nicht,
worauf euer Gebäude steht.
Welche Basis zugrunde liegt.
Sumpf? Morast? Treibsand?

 
Hallo, liebe potentielle Leser,

ich würde mich über Resonanz sehr freuen. Klar, es macht Spaß, bereitet Freude, Gedichte einzustellen. Etwas aus meiner Welt mit euch zu teilen. Schön wäre zu hören, ob dies in anderen Welten etwas zum Schwingen bringen kann.


Liebe Atreya

Deine Gedichte empfinde ich als eine sehr dichte Sprache, die man einfach gerne still durch sich hindurchfließen läßt..

Ich denke, es lädt geradezu zum Schweigen ein
still werden, zuhören, einfach dem Klang lauschen

so wie man Wellen zuhört
einfach so

Liebe Grüße


Regina

(Foto zur Verfügung gestellt, © Kurt Zeilinger)
 

Anhänge

  • Insel_Cres_546.jpg
    Insel_Cres_546.jpg
    32,1 KB · Aufrufe: 24
@ Regina: Wellen zuhören, das ist schön, Danke!


Die Nacht bettet behutsam
wirft dunkle Decken
Atreya tanzt auf der Sonnenbahn
kleiner müder
sinkt in weiche Laken

und als der Mond hell
am Wasser springt
hüpfender Ball
Atreya weckt
pling pling
liegen Schatten
spricht die Nacht leise Gebete
übers Wasser
sie tragen Atreyas Schritte
auf ruhender Haut


.
 
Nacht gleitet
auf leisen Sohlen
streut uns Ruhenden
Geschenke
wir packen aus
Wind liegt am Meer
Wellenschaum
unsere Füße nass
wir gehen
dem Traum entlang
mit verbundenen Augen
fischen und
tragen die Beute
ins Licht


gewidmet Loge33
 
Nachtfischerin
bin ich
am blaugrauen Himmel
zu Hause
zwischen Sternen
windet sich mein Weg
aus Runen versunkener Welten
in Himmel gebrannt
lese ich der Täuschung
der Entzauberten
meinen Fang
in morgenmüde Augen

tagsüber sammle ich Licht
auf hüpfenden Wasserrippen
im hell explodierenden Blättergrün
aus lächelnden Augen
mein Herz fließt auf hellem Strom
vertrauensvoll
dem Unermesslichen entgegen
 
Ein Buch,
wie eine Landkarte, ein Plan, entfaltbar,
aus einer Serie von Illustrationen zu Gedichten.




LG Loge33

url%5D
 
Die Lust der Schafe
den Wolf zu reißen -
Doch wo kämen wir hin,
kehrte sich alles um,
entschieden sich Mehrheiten,
unterdrückt und an das Recht
der unterdrückenden Minderheit
glaubend, für selbstbesonnene Rechte:
reißen, zerfetzen, quälen, missachten?
Läge die Macht in anderen Händen?
Oder könnten Ohnmacht und Macht -
abgeschafft, vergraben, beseitigt ,
im kindlichen Spiel schon erledigt -
Wölfe und Schafe im Menschsein

Vereinen?

Könnten Schafe blökende, wütende Meute werden,
ihre Schafsunterdrückung abstreifen, den Wolf reißen?
Wünschten wir ihnen dieses Ende des Schafseins?
Oder aber froh darüber,
dass diese Formwechsel ausgeschlossen sind,
wir ohne Angst vertrauen dürfen,
auf Tradition und Altbewährtes,
sind wir gegen Veränderung,
da sie uns aus altem Jammertal
auf unbekanntes Terrain brächte?
Sind wir doch Schafe und bleiben es auch.
Vergessen wir das kurze Aufblitzen von Möglichkeiten,
von drohender Gewalt, von Veränderung des Systems
beruhigt und heiter?
Und rennen blöde weiter?
 
Werbung:
Nur zärtliche Brisen


Wind beugt die Bäume älter. Mein
Schoß fängt ihre Tränen. Die
kostbaren Tropfen sammle
ich zum Weiher und meine
Sehnsucht und die des
Wassers werden eine
- ein Schatz dort
am Grunde,
versenkt
und behütet
vom Gewicht aller

Tränen.

Die Haut aber hüte ich. Nur
zärtliche Brisen fächern
manchmal ihr Antlitz.
Stürme im Spiegel
des Wassers
scheinen
kleiner.

 
Zurück
Oben