AnimaMea
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...*flüster*:Wunderschön...,danke,T.!
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Am 28. April 1982 wurde er geboren. Christa hat ihn im Juni gesehen und er sie. Seit dem 1. Juli 1982 wohnte er bei uns. Ich hatte sogar ein Horoskop für ihn berechnet.
Ich habe viel mit ihm gesprochen. Er schaute mir dann in die Augen und er blinzelte manchmal. Er war immer dankbar, wenn ich mich ihm zuwandte und mit ihm sprach. Wenn er beeindruckt war, sprach er wichtig mit mir. Christa nannte ihn Herrmann.
Ich habe mit ihm einige codes vereinbart als er jung war. Er hatte verstanden, daß er das, was er wollte, kund tun mußte mit seinen Mitteln, damit er es auch bekam.
So lotste er mich oft in die Küche zum Kühlschrank und erzählte mir mit lauten Worten, mir eindringlich in die Augen schauend, daß dort drinnen Fisch wäre.
Wir haben eine Tür im Wohnzimmer nach draussen und natürlich hatten wir einen code vereinbart, damit ich ihm die Tür öffne. Es waren drei kurze 'La' - 'La' - 'La'. Dann flog er hinaus.
Er gab sich immer sehr viel Mühe, verstanden zu werden. Er suchte immer unsere Nähe. Er schlief in einem runden Korb und legte sich um 21 Uhr schlafen und stand erst auf, wenn wir aufstanden. An seinem Korb hing ein Schild 'Bitte nicht stören!'.
Er war technisch sehr interessiert. Wenn ich in einem Fernseher etwas gelötet hatte, dann konnte er das sehen, ich meist nicht. Ich glaube er hatte Uranus in 10.
Unseren Freunden habe ich erzählt, dass er rechnen kann. Und meist habe ich es auch demonstriert. Ich fragte ihn, wenn er vor der Wohnzimmeraußentür saß, wieviel denn 100 minus 97 sind, und er schaute mir in die Augen und rief: " 'La' - 'La' - 'La' " . Dann habe ich ihm die Tür geöffnet.
Wenn er in der berechtigten Erwartung, dass er eventuell einen Teil unseres Essens bekommen könnte, uns beim Essen - still - zuschaute, dann hielt er einen Abstand von exakt 2 Metern ein.
Manchmal war es ihm peinlich, wenn er in seiner Toilette etwas daneben gemacht hatte. Dann versteckte er sich unter einem bestimmen Stuhl. Er ist nie deswegen gerügt worden. Seltsam.
Er mochte nicht die Menschen, die ich auch nicht mag. Laut und Vorlaut.
Wenn ich mal Bauchweh hatte, dann legte er sich darauf. Wenn ich wieder aufwachte, war mein Bauch warm und entspannt.
Wir haben viel von ihm gelernt. Bescheidenheit, Demut, unbedingte Liebe und Achtung vor jedem Wesen, das lebt.
Kater Herrmann wusste, dass er sterben mußte, es war in seinen Augen zu sehen. Er war 17 Jahre unser Lehrer. Und eine ganz liebe Seele.
Regina sagt: ' Man kann Pferde zur Tränke führen, aber man kann sie nicht zwingen zu trinken'.
Dieses der äußeren Welt lehrt, daß es ein Symbol ist. Das Führen ist das Denken. Das Trinken ist das Erkennen, das nur dem eigen ist, der erkennt. Der Führer ist nicht wichtig. Wichtig ist der Durstige, der Sucher.
Shams-i Tabrizi sagt:
"Was ist das äusserste Ende der Bedürfnisse?
Das zu finden, was keine Bedürfnisse hat.
Was ist das äusserste Ende des Suchens?
Das zu finden, was gesucht ist.
Was ist das äusserste Ende des Gesuchten?
Den Sucher zu finden."
(ISBN 1-887752-52-8)
Das Spirituelle spricht die Seele an. Solange die Seele aber in spiritueller Dunkelheit weilt, hört sie (nur) dem Verstand zu und hofft darüber - im Aussen - das Mysterium 'Sucher' zu verstehen.
love
T.