Das ist ein ganz kompliziertes Thema. Oft genug hab ich mir diese Frage gestellt. Als ich noch in Nürnberg weilte, habe ich dann eine Art herausgefiltert. Ein gewisser Stefan wollte unbedingt an einem gewissen Tag mit mir spielen. Ok, sagte ich mir, warum nicht. Ich bin kein guter Spieler, trotzdem spiele ich so gut ich kann. An diesem Tag jedoch war es ein Achterbahnspiel. Wenn er ziemlich hoch führte, spielte er lustlos, wenn er in Rückstand war, spielte er wütend. Im Hinblick auf meine Schulter tat ich dann das für mich zu diesem Zeitpunkt einzig Mögliche. Ich holte weit aus und machte einen solchen Schmetterball, dass, was mir bewusst war, nur nicht in welcher Stärke, mir der Schläger aus der Hand fiel und sich meine Schulter auskugelte. Da ich gerne spiele, musste ich so handeln, um nicht mehr mit ihm spielen zu müssen. Der Notarzt kam, die Schulter wurde wieder eingerenkt und ich bekam einen leichten Gipsverband. Für mich gibt es zwei Dinge im Tischtennis: Entweder es ist ein Lernspiel, das heißt - trainieren, wo alles Mögliche ausprobiert werden kann oder es ist ein Match um das Beste aus sich herauszuholen und das heißt - ernst spielen. Stefan konnte nicht verlieren. "Weshalb soll ich besser spielen, ich gewinne ja sowieso" - oder - "Das gibt es einfach nicht, ich bin doch viel besser als du" So und noch andere Sprüche brachten mich dann dazu dieses "Nicht verlieren können" zu erkennen. Ich mag keine Spielverderber und ich mag keine Spiele falsch spielen, deshalb bekam ich auch 1995 in Sport bei der Berufsschule eine 6-Ungenügend - Wenn vorher verabredet wird: Ein ernstes Match, dann will ich auch das ernst gespielt wird und nicht rumgealbert. Wird ein Albern angekündigt, und ich stimme zu, dann alber ich auch mit, doch ich mag keine Spielzerstörungen.
Und was deinen Fall betrifft, der ist auch ziemlich weit verbreitet. Wer nicht verlieren kann, sollte nicht spielen, oder besser, wir sollten vorher herausfinden, ob unser Spielpartner des Verlierens mächtig ist.
Gruß
Abramith