Lernen zu Fragen

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Die Frage ist: was will ich eigentlich von der anderen Person? Und mein Gegenüber fragt sich das auch bzw. hat gewisse Vorurteile. Frauen werden von Männern üblicherweise angebaggert, nicht angesprochen - ein großer Unterschied. Das, was üblich ist, ruft eine bestimmte Grundhaltung hervor - logisch.
Thanx, genau so ist es. Eine weitere Sache ist die, hat man überhaupt gelernt, ein Ansprechen so auszuformulieren, dass es nicht als oberflächliche Anbaggerei rüberkommt?

Mir selbst geht das immer fürchterlich auf die Nerven, ich fühle mich da nicht vollständig wahrgenommen. Wenn es einfach oberflächliche Anbaggerei ist denke ich mir: dem gehts nicht um mich, sonst täte er sich mehr bemühen, dem gehts nur darum, dass er irgendeine krallt. Und wenn ich Nö sag, dann zieht er das bei der nächsten ab. Ich bin also nur eine von vielen und das ist der todsichere Weg, es sich mit den meisten Frauen zu verscherzen. Dementsprechend ist dann das Echo.

Ich glaube, viele Menschen sind zu sehr mit sich und dem Eindruck beschäftigt, den sie machen, statt sich wirklich auf das Gegenüber einzustellen.
Ja, genau darum ging es mir bei meinen bisherigen Beiträgen an @Grünfuß. Das sich auf das Gegenüber einstellen. Allein das sich Einstellen macht schon ganz viel aus, es signalisiert echtes Interesse. Und das bricht schon mal ganz viel Eis.
 
Jetzt nach dem Nachlesen, sollte ich vielleicht gar nicht so viel drüber Nachdenken. Bzw. zuviel drüber Grübeln und Sorgen machen. Merke, dass ich wieder zu Kopflastig an die Thematik heran trete.
Auf ein Gegenüber kann ich mich schon sehr gut einlassen. Achte vielleicht sogar schon zu bewußt auf Körpersprache. Eben mit dem Hintergrund, dass ich mich rechtzeitig verkrümeln kann, wie es @Zaphod Beeblebrox formuliert hat. Ich denke, dass ich deshalb auch nicht so gut in fremden Gruppen sprechen kann. Zuviele Signale auf die ich achten müsste. Zu plumper Anbagerei, kann es schon deshalb nicht kommen, da ich in meinen Äußerungen um so komplizierter werde, je nervöser ich bin. Auch eine Möglichkeit, sich Leute vom Pelz zu halten, indem man sie mit verschachtelten Bandwurmsätzen um sich herum führt.
Ist in entsprechenden Situationen schon so, dass ich einen wust an sich wiedersprechenden Gedanken habe. Abklopfen von pro und contra. So etwas wie ein Barhocker Mantra wäre vielleicht etwas, einfach einen Notaus für den Kopf um mich nicht weit aus der Situation hinaus zu schießen.
 
Jetzt nach dem Nachlesen, sollte ich vielleicht gar nicht so viel drüber Nachdenken. Bzw. zuviel drüber Grübeln und Sorgen machen. Merke, dass ich wieder zu Kopflastig an die Thematik heran trete.
Auf ein Gegenüber kann ich mich schon sehr gut einlassen. Achte vielleicht sogar schon zu bewußt auf Körpersprache. Eben mit dem Hintergrund, dass ich mich rechtzeitig verkrümeln kann, wie es @Zaphod Beeblebrox formuliert hat. Ich denke, dass ich deshalb auch nicht so gut in fremden Gruppen sprechen kann. Zuviele Signale auf die ich achten müsste. Zu plumper Anbagerei, kann es schon deshalb nicht kommen, da ich in meinen Äußerungen um so komplizierter werde, je nervöser ich bin. Auch eine Möglichkeit, sich Leute vom Pelz zu halten, indem man sie mit verschachtelten Bandwurmsätzen um sich herum führt.
Ist in entsprechenden Situationen schon so, dass ich einen wust an sich wiedersprechenden Gedanken habe. Abklopfen von pro und contra. So etwas wie ein Barhocker Mantra wäre vielleicht etwas, einfach einen Notaus für den Kopf um mich nicht weit aus der Situation hinaus zu schießen.
Och, ich finde das gar nicht schlecht, wenn man das mal auseinanderpflückt, seine eigenen Verhaltensmuster. Gerade beim Gedanken Ausformulieren kann einem da vieles klarer werden, zumindest geht es mir so.

Also ist da einerseits dein Bedürfnis, Leuten, insbesondere Frauen, gegenüber offener bzw lässiger/ruhiger zu werden, aber gleichzeitig willst du deine Deckung nicht verlassen, oder mit deinen Worten: dir die Leute vom Pelz halten. Fragt sich jetzt warum. Ist der Kobold dein Schutz?
 
Auf ein Gegenüber kann ich mich schon sehr gut einlassen. Achte vielleicht sogar schon zu bewußt auf Körpersprache.
Aber die Körpersprache kann "kaputt" sein bzw. etwas suggerieren, was beim Gegenüber falsch ankommt. Das weiß ich deswegen, weil mein Bruder und ich unter genau dieser kaputten Körpersprache leiden. Wir können uns total freuen und aus einem hoffentlich-benehme-ich-mich-jetzt-nicht-komisch sofort innerlich zu Stein werden - was beim Gegenüber ganz deutlich als Desinteresse ankommt. Nee, is kein Desinteresse, definitiv nich. Wenn wir was nicht wollen, sagen wir das explizit.

Zu plumper Anbagerei, kann es schon deshalb nicht kommen, da ich in meinen Äußerungen um so komplizierter werde, je nervöser ich bin.
Es kann aber als Anbaggerei aufgefasst werden, zwar als total stümperige, was die Sache noch schlimmer macht, aber ganz definitiv als Anbaggerei. Vorgefasste Meinungen wegen schlechter Erfahrungen sind eine doofe Sache, aber so ist es nun mal.

So etwas wie ein Barhocker Mantra wäre vielleicht etwas, einfach einen Notaus für den Kopf um mich nicht weit aus der Situation hinaus zu schießen.
Hört sich nach nem Plan an. Vielleicht sowas wie: wer in eine Kneipe geht, will normalerweise nicht alleine sein*ihr Bier trinken. Im Prinzip geht es allen sehr ähnlich, viele wollen Kontakt, wissen aber nicht wie - bis auf die, die wirklich nur ne angenehme Kulisse für ihr Alleinsein suchen. Das sind aber die wenigsten.

gleichzeitig willst du deine Deckung nicht verlassen, oder mit deinen Worten: dir die Leute vom Pelz halten
Japp, und das machen ebenfalls viele. Warum so viele Menschen anderen Menschen gegenüber erstmal auf Abwehr eingenordet sind, ist mir ein Rätsel. Fremde sind Feinde? Nein. Fremde sind fremd, bis man sie kennen lernt.
 
Japp, und das machen ebenfalls viele. Warum so viele Menschen anderen Menschen gegenüber erstmal auf Abwehr eingenordet sind, ist mir ein Rätsel. Fremde sind Feinde? Nein. Fremde sind fremd, bis man sie kennen lernt.
Ja, das stimmt. Angst vor (vermeintlicher) Ablehnung? Das sich selbst bzw die eigene Wirkung nicht einschätzen können? Indem man im Gegenüber die Ablehnung bereits als gegeben sieht, verändert es das eigene Verhalten, man wird unfrei, und zwar so sehr, dass das dann auch tatsächlich (sehr oft) passiert. Und das wird dann zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Da gilt es dann, die eigenen Mechanismen dahinter anzuschauen bzw die Glaubenssätze.
 
Also ist da einerseits dein Bedürfnis, Leuten, insbesondere Frauen, gegenüber offener bzw lässiger/ruhiger zu werden, aber gleichzeitig willst du deine Deckung nicht verlassen, oder mit deinen Worten: dir die Leute vom Pelz halten. Fragt sich jetzt warum. Ist der Kobold dein Schutz?
Das sind noch sehr viele alte Verteidigungsmuster, die ich immer noch am überwinden bin. Es war halt einfach so, dass ich irgendwann mein Maas an inneren Verletzungen voll hatte, dass ich dann dicht gemacht habe. Also mich einfach Mal Gefühlsmäßig eingefroren habe. Von wegen, was brauche ich Gefühlsduselei, wenn mir das nur Schmerzen bereitet. Einhergehend mit einer gewaltigen Skepsis, Fremden gegenüber. Ich betreibe also quasie immer noch Abrüstung. Dabei ist der Kobold aber eher mein Vermittler, also mein kommunikativster Persönlichkeitsanteil. Ich kann halt leider auch gut eine recht finstere Präsenz entwickeln, wenn mir jemand quer schießt.
 
Das sind noch sehr viele alte Verteidigungsmuster, die ich immer noch am überwinden bin. Es war halt einfach so, dass ich irgendwann mein Maas an inneren Verletzungen voll hatte, dass ich dann dicht gemacht habe. Also mich einfach Mal Gefühlsmäßig eingefroren habe. Von wegen, was brauche ich Gefühlsduselei, wenn mir das nur Schmerzen bereitet. Einhergehend mit einer gewaltigen Skepsis, Fremden gegenüber. Ich betreibe also quasie immer noch Abrüstung. Dabei ist der Kobold aber eher mein Vermittler, also mein kommunikativster Persönlichkeitsanteil. Ich kann halt leider auch gut eine recht finstere Präsenz entwickeln, wenn mir jemand quer schießt.
Insgesamt kenne ich das, wovon du schreibst selbst sehr gut. Ich habe auch irgendwann völlig dicht gemacht, aber letztendlich ist mir das "immer stark sein" bzw "sich keine Gefühle anmerken lassen" gehörig auf den Kopf gefallen, weil es keine Lösung ist, sondern von sich selbst entfremdet. Wir sind nicht nur Ratio.

Ja, ich benutze das Einhorn. :) Es ist kindlich, verspielt und schafft Distanz, "Sicherheit", speziell in Themen, die noch "in Arbeit" sind. Die finstere Präsenz war mein Weg zurück ins Gefühl. Die habe ich mittlerweile abgelegt, ich brauche sie nicht mehr.
 
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Mal angenommen ich spreche wen an und die Person reagiert total unwisch. Was steckt überhaupt dahinter?
  • schlechte Laune, weil der Person an dem Tag etwas doofes passiert ist
  • die Person findet sich selbst doof und ist automatisch auf Abwehr gepolt
  • generelles Überfordert sein weil ungeübt mit der Situation des angesprochen-Werdens
  • ich werde ganz explizit als Person abgelehnt, weil
    • Anbaggerei vermutet wird, aber generell nicht erwünscht ist
    • Anbaggerei erhofft wird, aber ich nicht sein*ihr Typ bin und ich pronto den Weg frei machen soll für Mr. oder Mrs. Right
Wenn ich jemanden anspreche, kann ich nicht einmal erahnen WAS nun genau los ist. Liegt es an mir oder an der anderen Person? Wie geht man also mit dieser Situation um, um sie zu klären?
 
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