Ich muss gestehen, dass ich mit vielen Themen von "Normalen" Menschen nichts anfangen kann und dann ohne entsprechende Worte da stehe. Dafür bin ich umso Begeisterter dabei, wenn es um für mich Relevantes, wie Heavy Metal, Scienceficteon oder ähnlichen nerdigen Kram geht. Wertschätzend kann wirklich so ein Knackpunkt bei mir sein. Ich habe keine Ahnung von Komplimenten und verwende diese genauso spärlich, wie Lob. Hatte in dem Bereich keine guten Vorbilder.
Wertschätzung hat nicht nur mit Komplimenten zu tun, sondern einfach mit der Wertschätzung und dem Interesse, den ein Mensch schon alleine als Mensch verdient. Ich gebe dir recht, dass sehr viele Menschen uninteressant sind, weil sie eben nicht die eigenen Interessen treffen. Aber: jeder Mensch kann einem auch eine völlig andere Welt zeigen, seine eigene Welt. Und darüber kann man ungeheuer viel neue Dinge lernen, neue Weltsichten bekommen. Muss dich natürlich nicht interessieren ... aber offene Kommunikation kann schon sehr bereichernd sein, selbst wenn es nicht immer nur die eigenen Themen sind.
Damit habe ich eher weniger Probleme. Oder vielleicht doch, weil ich da zu überschweglich bin. Also ich kann sehr gut und auch humorvoll erzählen und auch Zuhörer in meinen Bann ziehen. Aber dann reiße ich halt auch viel zu viel an mich und es ist dann halt nicht ausgewogen.
Das kenne ich
. Das Geheimnis ist, sich da immer wieder zu bremsen, und dem Gegenüber auch Zeit zu geben, sich zu sammeln. Denk' einmal ... Du erzählst 1/4 Stunde absolut interessant ... dann machst Du 2 Minuten Pause ... denkst dir, vom Gegenüber kommt nichts, also erzählst Du weiter. Zum Einen überforderst Du dann in der Regel, zum Anderen braucht dein Gegenüber natürlich auch seine (ganz individuelle) Zeit, um deine Erzählung dann zu verarbeiten und sich zu überlegen, was er jetzt sagen will.
Daher eher kurze Abschnitte erzählen, dann vielleicht mal rückfragen, ob das Thema überhaupt interessant ist, ob der Andere vielleicht da auch etwas macht, was er da macht .. es gibt da viele Möglichkeiten ... aber das Mitenander reden ist immer besser als Monologe.
In dieser Form läuft das auch mit guten Freunden von mir, dann ist halt auch schnell ein Flow erreicht. Jedoch in der freien Wildbahn finde ich nicht die richtigen Ansetzpunkte. Bzw. kann es aus meiner Selbstisolation auch sein, dass ich einfach nicht gewohnt bin, dass sich Fremde für mich interessieren. Dann ist mein Redefluß auch mal überwältigend. Anscheinend kann ich entweder An oder Aus, aber nicht die Balance dazwischen.
Aber deine Freunde kennen dich halt schon, wissen wir Du kommunizierst, kennen deine Themen und Du ihre. Beim neu kennenlernen geht's ja überhaupt einmal darum, diesen Rahmen abzustecken ... obe es überhaupt Gemeinsamkeiten gibt, welche es geben kann, welche Themen vielleicht über die ausgetretenen Pfade hinaus vielleicht noch interessant sein könnten.
Ich merke es halt bei mir immer wieder, dass natürlich ein weit gespanntes Interesse sehr hilfreich ist. Oder einfach ein allgemeines Interesse. Egal ob mir eine Frau von ihren Katzen erzählt, oder ein Mann von Fußball (den ich gar nicht mag, aber dann frage ich z.B., was ihm dran gefällt) ... es gibt immer wieder Fragen die man dazu stellen kann. Überleg' dir mal ein bisschen was, wenn Du Gespräche Revue passieren lässt, was Du hättest sagen können.
Da ist wohl der Zwischenschritt, der mir fehlt, also überhaupt auf ein Gesprächslevel zu kommen, um fest zu stellen ob Sympathie da ist.
Auch ganz klar der Auditive Typ.
Auch wenn's nicht an mich gerichtet ist ... ich habe Dates gehabt, wo Frauen auf alle Fragen nur mit Ja oder Nein geantwortet haben ... ganz typisch unbewusste Kommunikationsverweigerung. In solchen Fällen macht es einfach keinen Sinn weiterzureden ... es kann nur frustrierend werden.
Mit der Sympathie sind wir da natürlich auch zurück bei der Wertschätzung ... jemand der dir nicht sympatisch ist, ist dir wahrscheinlich als Mensch egal (leider eine vielgeübte gesellschaftliche Wertung). Ein sympathisches oder hübsches Gegenüber verführt natürlich mehr zur Kommunikation und vor allem zu einer höheren Toleranzschwelle was Probleme in der Kommunikation betrifft.