Hallo zusammen,
ich bewundere Frühaufsteher!
Und nun zu den Rückenmuskeln. Ich sprach schon von dem Faden, den man sich vorstellen kann beim Laufen, der dich nach vorne zieht, um dir das Vor-Fallen zu erleichtern und leicht nach oben, um ein Gefühl von Langwerden zu bekommen.
Bei jeder Bewegung werden ja immer bestimmte Muskeln lang, und andere, ihre Gegenspieler kurz. Im Idealfall. Viele dauerhaft kontrahierte Muskeln können sich gar nicht mehr verlängern, und solche Muskeln können auch nicht mehr richtig arbeiten. Der Faden beim Laufen hilft also zur Unterstützung, es ist aber wichtig, auch den Rückenmuskeln erst mal zu ermöglichen, sich wieder richtig auszudehnen, damit sie beim Laufen wieder gut arbeiten können.
Wollen wir Muskeln die Möglichkeit geben, sich auszudehnen, kann man dies auch indirekt tun. Oft wird gedehnt, abschnittweise, mit der Aufmerksamkeit auf der Verkürzung (also dem Mangel). Darüber kann man sich streiten, ich sage hier einfach, wie man es auch tun kann, nämlich mit der Aufmerksamkeit auf den vorhandenen Bewegungsmöglichkeiten und weniger als Befehl an den Muskel, sondern mit einem du darfst". Indem der Muskel in einer Bewegungsfunktion sanft und indirekt wieder die Möglichkeit erhält, sich auszudehnen.
Im Liegen schaffen wir ausserdem besondere Voraussetzungen für die Haltemuskulatur, die im Stehen immer einen gewissen Tonus hat, weil sie ja sonst ihre Funktion des Haltens nicht erfüllen könnte.
Was wir somit tun ist nicht Therapieren, sondern Lernen, resp. Wiedererlernen.
Rumpfbeugen ohne Anstrengung (auch bei verspanntem Nacken gut):
Vorbereitung:
Lege dich auf einer Matte oder Decke ausgestreckt auf den Boden.
Nimm dir ein paar Minuten Zeit für die Wahrnehmung, wie du auf dem Boden liegst.
Achte dich, wieviel Körpergewicht du wie und wo dem Boden übergibst. Vergleiche deine beiden Körperhälften, wie hast du Arme und Beine hingelegt, die beiden Beckenseiten, die Schulterblätter
wo kannst du noch mehr Gewicht abgeben
Die Bewegungen:
Stell dann die Füsse am Boden auf, hüftbreit auseinander.
Hebe den Kopf wenig vom Boden ab und wieder zurück, ein paar Mal. Wie schwer ist er? Wie machst du das?
Lege die rechte Hand unter den Hinterkopf, und hebe das rechte Bein gebeugt in die Luft. Die linke Hand führe ans rechte Knie, unterhalb der Kniescheibe, sie hält das Bein. Führe nun
rechten Ellbogen und
rechtes Knie in Richtung zueinander, indem du den Kopf leicht abhebst. Es geht nicht darum, dass sie zusammen kommen, sondern um die Art und Weise, wie du es tust. Spiele damit, versuche, es möglichst leicht zu machen. Viele leichte male. Seitenwechsel, alles umkehren. Beine ausstrecken. Ausruhen. Wie liegst du?
Dann diagonal: Lege die rechte Hand unter den Hinterkopf und hebe das linke Bein vom Boden, die linke Hand hält jetzt das linke Knie. Führe dann
rechten Ellbogen und
linkes Knie in Richtung zueinander. Viele Male, möglichst leicht. Achte dich wie du Bein, Becken, Brustkorb, Kopf, Ellbogen, Schultern koordinierst, um eine leichte Bewegung zu bekommen. dann Seitenwechsel, alles umkehren! Ausruhen.
Es gibt viele Variationen dies zu machen, Stirn und Knie zusammenführen, Ohr und Knie. Oder Du hältst ein Bein mit der äusseren Hand unterhalb des Knies, mit der anderen an der Fusssohle. Spiele damit.
Zum Schluss: Die Beine sind aufgestellt und du hebst den Kopf wie am Anfang vom Boden ein paar mal weg. Achte dich, wie du es jetzt machst.
Hat sich was verändert?
Hebe dann den Kopf und kippe das Becken, indem auch das Steissbein vom Boden weg geht. Wie geht das? Wie gut ist es, den Kopf mit Hilfe des Beckens zu heben? Wie fühlt sich das im Rücken an?
Viel Vergnügen und bis dann!