LEHRER, Fluch oder Segen unserer Jugend?

hm......so habe ich auch mal geredet als ich selbst noch zur schule ging. dies ist aber schon lange her und die zeit hat sich extrem geändert.
nur mal ne frage an diejenigen die die lehrer so sehr kritisieren....wer würde sich denn zutrauen diesen job auszuüben?...und dabei sich selbst und die schüler zufrieden zu stellen?
 
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is ja nichts verloren -wir bilden uns hier gegenseitig aus und die ,die es am meisten brauchen werden uns finden ihre flüche in seegen zu verwandeln:D
 
Hi!

Ich gebe Euch recht...
Allerdings gibts ein paar Ausnahmen:
Ich hatte Musik studiert und keine pädagogische Ausbildung gemacht - aber dann einige Jahre am Musikkonservatorium unterrichtet, weil es mir wichtig war, Wissen weiterzugeben, die Leute in ihrem Empfinden zu öffnen - und es hatte 3 Jahre Spaß gemacht---wenngleich die Bezahlung schlecht war, ich im Jahr 6000€ max hatte...nach und nach bemerkte ich, dass das einzige Ziel war, dass die Studenten ihr Zeugnis haben, dass sie vorweisen können, dass sie JEMAND sind, dass sie unterrichten können, Kohle bekommen (und der Stundenlohn ist ja wirklich gut!!!)...als ich das mehr und mehr bemerkte, verschwand mein Interesse, ich zweifelte mehr an mir und der ganzen Ausbildungssache...nun - ich habe gekündigt und schlage mich so irgendwie durch...

Es gibt wirklich nur wenige Lehrer, die Weisheit und Wissen geben, weil sie GEBEN wollen und nicht, weil sie profitieren wollen---

Hi, Rockatear, ich gebe auch Lehrer an, die Lehrer und nicht Jobinhaber gewesen sind. Du bist dann ein Naturtalent. Ich will auch sagen, daß Pädagogik andere Auswahlkriterien braucht als Dame in der Empfangshalle mit Buchhaltunsaufgaben, Verkäuferin, Friseurin, Bildhauerin, Maler, Sportler, Wissenschaftler, undundund. Man kann die alte Zuordnung geltend machen, wonach Lehrer, Arzt, Psychologe und Priester müßen, sollen für ihren Beruf Talent aufweisen, nicht bloß auswendig gelerntes Wissen anwenden.
 
wie bist du denn drauf! :lachen:
na gut, es gibt so einiges an pädagogen die wirklich nichts drauf haben. aber man sollte es nicht verallgemeinern. der stand der lehrer ist zur zeit mehr als schwer. es sind auch nur menschen wie wir alle. ich könnte es wohl nicht...nach kürzester zeit wäre ich geschichte! :) ;)


bin ganz gut drauf. Diese Meinung vertrete ich seit Jahren. Ich verallgemeinere auch nicht, die aktuellen Probleme in Schulen bestätigen meine Ansicht. sehe # 13
 
Die meisten erwähnen Ausnahmen, die man nicht vergessen soll. Ich erwähne sie doch in #1:

Grundschule, Gymnasium und 2 Studienrichtungen ergeben folgende Riege der Pädagogen, an die ich mich mit Respekt erinnere.

Grundschullehrerin in der ersten Klasse; Mathematik- und Physik-, Geographie-und Geschichtslehrer in Gymnasium in Wien; Hans Tuppy, Erwin Ringel, Günther Pöltner an der UniWien.
 
Silesias oft bemühte Lehregewerkschaft-Väterlichkeit brachte mich zu Erinnerungen an die gesammelten Lehrer meines Lebens.

Da schaut die Billanz so aus: Grundschule, Gymnasium und 2 Studienrichtungen ergeben folgende Riege der Pädagogen, an die ich mich mit Respekt erinnere.

Grundschullehrerin in der ersten Klasse; Mathematik- und Physik-, Geographie-und Geschichtslehrer in Gymnasium in Wien; Hans Tuppy, Erwin Ringel, Günther Pöltner an der UniWien.

Sonst nix. Lehrer werden nach meiner Ansicht ja in wenigsten Fällen aus Berufung, Idealismus, und vor allem durch pädagogische Begabung und Können, zu diesem Beruf angeregt. Langer Urlaub, kurze Arbeitszeiten, sehr lange Zeit die Pragmatisierung, vermeintliche Anerkennung in der Gesellschaft sind die Gründe, die im Vordergrund stehen. Sonst gäbe es nicht sooo viele miserable Pädagogen, darunter auch viele Sadisten, und nicht zu wenig Päderasten.

Gewerkschaftler stehen in meiner Gunst noch hinter den Politikern, Bawag-Skandal untermauert meine Meinung noch darin.

Mein erster Lehrer war freundlich und ich lernte Schreiben auf einer Schiefertafel. 1949. 1952 hatte ich einen anderen Lehrer, er erzählte vom Dalai Lama und wie er ausgesucht wurde. 1954 war ich in einer Prinzenklasse, meine Mutter Kriegerwitwe, die Schüler wurden mit Autos wie einem Mercedes 600 in die Schule in der Knauerstrasse gebracht. Väter, reicher Hamburger Adel, ich bekam in Physik eine 1, weil ich aus Draht, und einer Heftklammer, einer 4.5 V Batterie und einer Fahrradglocke eine elektrische Klingel baute. 1955 Nazi-Lehrer, Sadist. 1958 Arbeiter. Berufsschule, Mauern, Zimmern, Tischlern, Staatsbürgerkunde. 1959 Fernsehen, Lehrer Kriegsveteranen und Flieger.

1956 Hamburg, September, Musikhalle, Jiddu Krishnamurti.


Ich denke das, was man lernen möchte, kann man aus Büchern lernen, in der Praxis und durch ausgeübte Unbeugsamkeit gegenüber der Macht. Das ist Hygiene der Seele.

Ein Freund studierte Lehrer. 1967. Wir saßen am Audimax und zwei Studenten diskutierten auf dem Rasen liegend, wie man die Arbeiter motivieren kann, so dass sie die neuen revolutionären Gedanken verstünden. Als ein Arbeiter auf dem Rasen auf sie zufuhr mit einem Rasenmäher, hob der eine Student eine Arschbacke hoch, solange, bis der Arbeiter vorbei gefahren war. Dasselbe machte der zweite Student mit seiner Arschbacke, als der Arbeiter von der anderen Seite auf sie zu fuhr. Natürlich unterbrachen sie dabei nicht ihr Gespräch.

Am 16 Juni 2002 sprach ich mit dem Vater von Robert Steinhäuser. Er gab mir die Geburtszeit ihm.

Ich habe gehört, wenn ein Schüler sich nicht der Schule beugt, wird er mit der Polizei zur Schule gezwungen, und wenn er sich dann nicht der Schule beugt, wird er von der Schule verwiesen.

Wenn ich jetzt die Gang der 4-Jährigen am See treffe mit ihren Erziehungsgebern, frage ich immer, ob sie etwas Kinder-Schokolade für mich haben. Dann werde ich von den kundigen Kindern laut belehrt, dass man Kinder-Schokolade nicht essen darf, weil das verboten ist.

Manchmal bietet mir eine 4-Jährige aber freundlich eines ihrer Wurstbrote an, wenn sie mein trauriges Gesicht sieht. Das finde ich toll.

Liebe kann man nicht lernen.

T.
 
Ich hatte als Musikdozent in den 3 Jahren den Ruf, der engagierteste zu sein und hatte das Gefühl, dass man mich mochte...Nur am Ende, wo selbst ich vom Lehrersein nicht mehr überzeugt war, aber generell nicht mehr vom System und zunehmend von mir, hatte ich gekündigt...

Im Musikbereich wird das aber auch anders sein als in einer Gesamtschule etc., wo man mit einer Gruppe, "wild gewordener" zu tun hat ;-)
 
.....wer würde sich denn zutrauen diesen job auszuüben?
...und dabei sich selbst und die schüler zufrieden zu stellen?

Was für eine Frage! Was glaubst du wieviele Berufe es gibt, die ich - und auch andere - niemals ausüben wollen würde. Dagegen ist Lehrersein in meinen Augen ein Klacks, und zwar ein recht geruhsamer.

Da wäre z. B. die Arbeit auf dem Bau, oder in einer Eisenbiegerei. Der Hochofen, die Backstube, in der regelmäßig nachts um 2 angefangen wird. Ich wollte kein Berufskraftfahrer sein, nicht am Fließband stehen, in keinem Schlachthof arbeiten und, und, und .....
Schlecht bezahlte, harte Knochen-Arbeit, ohne irgendein gesellschaftliches Ansehen und ohne 15 Wochen Ferien im Jahr - bei einem Halbtagsjob mit Ganztagsbezahlung.
Ja ich weiß - die Unterrichtsvorbereitungen - auch die werden Routine, dafür braucht ein Lehrer nach ein paar Jahren kaum noch Zeit zu investieren.

Selbst im Job zufrieden sein und andere zufrieden zu stellen ist in unserer Jammergesellschaft eh nicht an der Tagesordnung, egal um welche Tätigkeiten es sich da handelt.

Ja, ich würde mir zutrauen als Lehrerin zu arbeiten .....

Lg., Ruhepol
 
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Was für eine Frage! Was glaubst du wieviele Berufe es gibt, die ich - und auch andere - niemals ausüben wollen würde. Dagegen ist Lehrersein in meinen Augen ein Klacks, und zwar ein recht geruhsamer.

Da wäre z. B. die Arbeit auf dem Bau, oder in einer Eisenbiegerei. Der Hochofen, die Backstube, in der regelmäßig nachts um 2 angefangen wird. Ich wollte kein Berufskraftfahrer sein, nicht am Fließband stehen, in keinem Schlachthof arbeiten und, und, und .....
Schlecht bezahlte, harte Knochen-Arbeit, ohne irgendein gesellschaftliches Ansehen und ohne 15 Wochen Ferien im Jahr - bei einem Halbtagsjob mit Ganztagsbezahlung.
Ja ich weiß - die Unterrichtsvorbereitungen - auch die werden Routine, dafür braucht ein Lehrer nach ein paar Jahren kaum noch Zeit zu investieren.

Selbst im Job zufrieden sein und andere zufrieden zu stellen ist in unserer Jammergesellschaft eh nicht an der Tagesordnung, egal um welche Tätigkeiten es sich da handelt.

Ja, ich würde mir zutrauen als Lehrerin zu arbeiten .....

Lg., Ruhepol

hi Ruhepol

ich habe 25 jahre auf dem bau gearbeitet...du hast recht, das ist ein knochenjob!! nun bin ich im großhandel beschäftigt, ein bisschen leichter wenn man älter wird ;)
ich hatte zb. in münchen viele schulen zu renovieren. was ich dort alles mitbekommen habe...lehrer wurden von den kid`s angepöbelt, beschimpt und angespukt. das schönest dabei ist ja das sich die nicht mal wehren können! was hast du denn für einen job? wenn du über die jammergesellschaft sprichst, solltest du dir auch überlegen über wen du sprichst! :rolleyes:
 
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