Lebensmüde / Freitod des besten Freundes

aleunam

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15. Januar 2007
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Hohenlohe
Hallo Leute,

eine ganz andre Frage, die mich aber sehr beschäftigt und nicht zur Ruhe kommen läßt.
Was geschieht wohl mit den Seelen, wenn jemand den Freitod wählt??

Mein allerbester Freund, (Seelenverwandter!?!) mit dem ich über alles reden konnte, und er eigentlich auch mit mir, legte sich vor einen Zug.
Wie es sich nun so langsam herauskristallisierte war er depressiv und ich nahm es nicht wirklich wahr, wollte es nicht wahr haben, oder er wollte es mich nicht spüren lassen.
Er war zu gut für diese Welt, sehr sensibel, hilfsbereit, nahm sich alles sehr zu Herzen und mußte eine Prüfung nach der anderen überstehen.

Ich hoffe für Ihm, dass er bei seiner Oma sen kann, die Ihn über alles liebte, so wie er sie, aber manchmal denke ich, dass er mich beobachtet, hinter mir steht und mir etwas mitteilen möchte, aber ich kann es nicht verstehen.

Ich weiß nicht, ob er wirklich gehen konnte, da er sich immer Gedanken um seine Familie und seine Freunde machte.

Was kann ich tun, um Ihn zu verstehen, oder bilde ich es mir nur ein?

Ich freue mich auf Antworten.

aleunam
 
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Hallo Leute,

eine ganz andre Frage, die mich aber sehr beschäftigt und nicht zur Ruhe kommen läßt.
Was geschieht wohl mit den Seelen, wenn jemand den Freitod wählt??

Mein allerbester Freund, (Seelenverwandter!?!) mit dem ich über alles reden konnte, und er eigentlich auch mit mir, legte sich vor einen Zug.
Wie es sich nun so langsam herauskristallisierte war er depressiv und ich nahm es nicht wirklich wahr, wollte es nicht wahr haben, oder er wollte es mich nicht spüren lassen.
Er war zu gut für diese Welt, sehr sensibel, hilfsbereit, nahm sich alles sehr zu Herzen und mußte eine Prüfung nach der anderen überstehen.

Ich hoffe für Ihm, dass er bei seiner Oma sen kann, die Ihn über alles liebte, so wie er sie, aber manchmal denke ich, dass er mich beobachtet, hinter mir steht und mir etwas mitteilen möchte, aber ich kann es nicht verstehen.

Ich weiß nicht, ob er wirklich gehen konnte, da er sich immer Gedanken um seine Familie und seine Freunde machte.

Was kann ich tun, um Ihn zu verstehen, oder bilde ich es mir nur ein?

Ich freue mich auf Antworten.

aleunam

Kannst du das "herauskristallisieren etwas näher beschreiben?

Denn so ohne Anhaltsaspekt kämen nur Spekulationen heraus,
die vielleicht dann nicht dem Weg des Erkennens entsprechen würden....

War er wirklich depressiv....

1997 hatte ich einen ähnlichen Fall, von dem niemand das Geringste auch
nur hat erahnen können...

Olli warf sich vor den Zug, dabei hatte er alles:

Gute Eltern, gute Zensuren, viele Freunde, war sehr menschlich und immer hilfsbereit,
es gab absolut nichts, was seinen Freitod erklären konnte...

ein Jahr später erklärte mir jemand, was ich an anderer Stelle als Kommentar
hinterlassen habe eine andere Sicht des Freiganges....

1998 traf ich den ersten Menschen, der sich mit mir selbstlos befasste

Hier ein paar Begebenheiten:

1) Als ich ihm gegenüber behauptete, dass ein öffentlich ausgestelltes Werk in Augsburg keine Kunst sei, (ein großer lächerlicher schlichter Metallwürfel einfach auf der Spitze festmontiert), sagte er mir:

"Die Tatsache, dass du dieses Werk kritisiert hast, macht es allein schon zum Kunstwerk. Du bist nicht unbeachtet vorüber gegangen, sondern hast dich mit diesem Werk befasst. Wenn auch nur ein Mensch sich mit diesem Werk auseinandersetzt, hat der Künstler sein Ziel erreicht und sein Machwerk ist Kunst. Die persönliche Beurteilung sagt etwas über den Geschmack des Betrachters aus, nicht ob etwas Kunst ist oder nicht.

Wenn ein Film in die Kinos kommt und er gilt als Grottenschlecht, ist dieses Werk plötzlich kein Film mehr, nur weil er einfaltslos, oberflächlich
und nich für gut befunden wird?"

2) Er gab mir mal zwei Bier aus in München an der Isar in warmem Sonnenwind. Darauf meinte ich: " Ich weiß nicht, wie ich es dir wieder geben soll, du bist ja nicht mehr lange hier?" Darauf er: "Das ist vollkommen unwichtig. Das Bier, dass ich dir heute gebe, bekomm ich irgendwann von jemand anderem zurück. Und ich bin sicher, dass das Bier, welches ich dir heute gegeben habe, du irgendwann in der Zukunft einem anderen wirst geben. Wenn du das eines Tages begreifst, wirst du erkennen, dass die Menschen sich eigentlich nie etwas schuldig sind.

Nur Egoisten tanzen aus der Reihe, die wahren Viren der Menschheit. Sie wollen immer alles so schnell wie möglich wieder zurück haben oder zurück geben. Und wenns geht noch mit Zinsen."

3) Es ging um das Thema "Ehrliche, echte Freundschaft"

Wie er mir mitteilte, hatte ein Freund von ihm echten Selbstmord verübt.
Er hatte mit der Welt abgeschlossen und schied mit gutem Gewissen aus dem Leben. Ich fragte:" Hättest du ihn nicht aufhalten sollen? Das wärst du ihm doch zumindest schuldig gewesen, denn du warst doch sein bester Freund"?

Da erklärte er: "Gerade weil ich sein bester Freund war, musste ich ihn LOSLASSEN. Hätte ich ihn zurückgehalten, wäre dies aus egoistischen Motiven geschehen. Er hätte für mich auf dieser Erde qualvoll ausgeharrt, ich hätte nicht als Freund gehandelt. Es war ja nicht so, dass er durch irgendwas oder irgendwen in den Tod getrieben wurde und ein Fall für die Psychiatrie war. Nein, er hatte mit sich und der Welt abgeschlossen. Er ist freiwillig und in eigener Überzeugung aus dem Leben geschieden.

Denk an deinen Jesus. Auch er ist freiwillig aus dem Leben geschieden."

Da wollte ich protestieren, doch er schnitt mir das einzige Mal das Wort ab. " Körperlich hat er keinen Selbstmord begangen, aber was ist geistig oder seelisch? Hat er Judas nicht beauftragt, ihn obligatorisch zu verraten, damit keine unschuldigen sterben müssen, wenn sie ihn bei Tage geholt hätten? Hatte er nicht die Möglichkeit, sich seine Leute zusammenzutrommeln und mit Waffengewalt Jerusalem zurückzuerobern.
Nein, Jesus entschied sich für den Weg der Liebe, und der führte, was ihn betraf zum Tod. Ja auch seine Jünger mussten Jesus LOSLASSEN.

Ich weiß nicht, ob ich dich mit diesen Begebenheiten habe aufklären können, was ich oben versuchte zum Ausdruck zu bringen?

Lieben Gruß Phuchsy

http://keinverlag.de/texte.php?text=153393

Ich hoffe, du kannst etwas für dich herauslesen.... :) :) :)
 
Hallo!Es tut mir sehr leid,dass du einen lieben Freund gehen lassen musstest.Gewiss doch ist er bei seiner lieben oma.vielleicht kannst du ihn verstehen,wenn du Abends im Bett liegst und zur Ruhe kommst-höre auf dein Herz-du wirst sehen und verstehen,was er dir sagen oder zeigen möchte.Aber es geht eben nur wenn du ruhst,so können unsere lieben leichter mit uns Kontakt aufnehmen.von Herzen alles Liebe für dich!
 
Kannst du das "herauskristallisieren etwas näher beschreiben?

Er war schon Tod, als er auf die Welt kam, wurde wiederbelebt und schaffte es!
Seine Eltern waren alkoholabhängig und dann Trocken, er verfiel auch dem Alkohol und Drogen, war aber seit einem Jahr clean, bis im Feb. diesen Jahres.
Er fand keinen Job, mußte mit 36Jahren zuhause wohnen, hatte Schulden, etc., aber er hatte immer Lebensmut, doch Hartz4 wollte er nicht, er wollte sein Leben in den Griff bekommen, wollte Leben, da er ja schon Tod war, er wollte sich durchbeißen, schaffte es aber leider nicht.
Er hasste es zu enttäuschen und enttäuscht zu werden.
Er hatte, seiner Meinung nach, tierische Tiefpunkte und zu wenige Höhepunkte.
Aber ich weiß nicht, ob er wirklich gehen wollte, abends lud er micht noch zu einem Kaffee ein, wenn ich Zeit habe und sprachen über die Zukunft.
Er verbrachte die Nacht bei den Gleisen an einem Haus und schlitzte sich.
Wenn die Frau nicht Spätschicht gehabt hätte, wäre er evtl. gesehen worden.
er nahm auch nicht den 1., sondern den 2. Zug.
Ich denke, 100% war er sich doch nicht sicher, auch wenn er einen Brief geschrieben hat.
Leider weiß ich nicht, was drin steht, da ihn noch die Kripo hat.Evtl. ist´s auch besser so.
 
Kannst du das "herauskristallisieren etwas näher beschreiben?

Er war schon Tod, als er auf die Welt kam, wurde wiederbelebt und schaffte es!
Seine Eltern waren alkoholabhängig und dann Trocken, er verfiel auch dem Alkohol und Drogen, war aber seit einem Jahr clean, bis im Feb. diesen Jahres.
Er fand keinen Job, mußte mit 36Jahren zuhause wohnen, hatte Schlden, etc., aber er hatteimmer Lebensmut, doch Hartz4 wollte er nicht, er wollte sen Leben in den Griff bekommen, wollte Leben, da er ja schon Tod war, er wollte sich durchbeißen, schaffte es aber leider nicht.
Er hasste es zu enttäuschen und enttäuscht zu werden.
Er hatte, seiner Meinung nach, tierische Tiefpunkte und zu wenige Höhepunkte.

Danke ! :umarmen:

In diesem Falle bin ich der Ansicht, dass es kein Selbstmord im Sinne des
Freitodes ist - denn der Mensch hat eingegriffen ohne eine Perspektive
diesem Kinde mit zu geben
 
Niemand muss und sollte sich das Leben nehmen, denn es gibt immer Lösungen, das ist meine Ansicht. Egal was ist oder war, ein jeder Mensch hat ein Recht auf Leben.
Ich bin der Überzeugung, dass er mit seinem Schritt etwas tat, damit das Umfeld etwas daraus lernen kann. Manchmal muss man Verluste und Tiefschläge im Leben hinnehmen, damit man daraus wachsen kann und es versucht besser zu machen oder so, dass es richtig ist für Einen. Ich denke, er hat seine Bestimmung hingenommen und erfüllt und das es Ihm jetzt besser geht, man sollte nicht werten oder urteilen, es ist so wie es ist. Man kann versuchen Trost zu finden im Glauben oder in anderen Lehren, ein jeder muss das selber mit sich erledigen und regeln wie man damit umgeht. Ich wünsche den Betroffenen viel Kraft, Licht und Liebe, damit man es besser verarbeiten kann.

lg
schlangenstab
 
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@aleunam.....ich teile Abraxas meinung und es tut mir so leid......:umarmen:

Liebevolles und unterstützendes angenommen-sein ist elementar und unverzichtbar in unserem leben. Gut, dass dein freund dies zumindest eine zeitlang von seiner grosssmutter erfahren durfte und diese erfahrung auch mitnehmen konnte.

Bin in gedanken bei dir
Mipa
 
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