Lebensmitte

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Es soll weitergehen mit dem Loslassen der Altlasten, damit ich neue Energie freisetzen kann für die nächsten 10 Jahre. Äußerlich habe ich viel losgelassen, doch innerlich gibt es doch noch viel, was ich mit mir herumtrage oder mir auflade. Da muss ich noch an mir weiterarbeiten, mich besser strukturieren und ausrichten, klarere Prioritäten setzen, mehr Übersicht gewinnen, über den Dingen stehen, mich nicht vereinnahmen lassen, klarer meinen Weg erkennen, mich deutlicher und bestimmter abgrenzen, mich entziehen, wo mir zu viel zugemutet wird. Ich muss beweglicher und flexibler bleiben, mehr jonglieren mit meinen Optionen, nicht so festgefahren sein, mich verändern können, wo es nötig ist, das Unwichtige loslassen, nur das Wesentliche im Auge behalten, mehr Vertrauen haben in dieses Wenige, nicht alles perfekt komplettieren wollen, wo eher die Grundrichtung und Durchsetzung zählt. Mehr Geduld mit mir haben, es lockerer nehmen, nicht so verkrampft sein, positiv denken. Die Freude aufkommen lassen, nicht in Problemen denken, sondern in Lösungen.
Da hast du aber echt die nächsten 10 Jahre volles Programm - toitoitoi

LGInti
 
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Da hast du aber echt die nächsten 10 Jahre volles Programm - toitoitoi

LGInti

:D Was ich dabei aufbaue, hab ich aber nicht erwähnt. :D

Mein Vorsatz hat in meinem Unbewussten schon etwas losgetreten. Heute Nacht träumte ich auf lustige Weise davon. Ich las im Traum in einem kleinen Buch, es war wie eine gleichnishafte Geschichte zu meinem Leben, eine sehr makabere, wo ich wie ein Mitglied einer Mörderbande einfach alles in den Keller schmiss, was mich überforderte, aber nicht etwa nur Gegenstände oder sonstige Themen, sondern gleich ganze erwachsene Personen. Kaum tauchten sie auf und überforderten mich mit ihren Forderungen, schubste ich sie genervt in den Keller, sodass ich ganz schön viele Leichen im Keller hatte und mich fragte, was ich nun tun soll! Es müsste doch eine andere Lösung geben, so dürfe das nicht weitergehen. Ich wollte mir gar nicht erst vorstellen, wie es dort stinken musste vor verwesten Leichenteilen. Mir wurde ganz elend dabei. Irgendwie hing ich da drin und hoffte, das Ganze setzt sich irgendwann oder so. :D

Aber ich wusste ganz genau, was der gleichnishafte Traum, der von diesem Weisheitsbüchlein ausging, mir sagen will. Nämlich dass ich es gar nicht erst so weit kommen lassen darf, dass so viele Menschen etwas von mir fordern, dass ich die Haustür vor solchen Leuten verschließen muss und mich abgrenzen muss. Dann ist es auch nicht mehr nötig, diese Nervensägen auf Nimmerwiedersehen im Verlies meines Unbewussten zu verdrängen. Eben Reduktion von all den Belastungen, die mir aufgehalst werden. Vorher Nein sagen. So ähnlich wie ich den Müll reduzieren kann, indem ich mir Lebensmittel besorge, die keinen Plastikmüll produzieren usw. :p

Diesen Traum werde ich wohl nicht so schnell vergessen, aber zugegeben: sehr lehrreich! Gott hat eindeutig Humor! :D
 
Wenn ich bedenke, wie sehr ich mich in meinen sozialen Kontakten zurückhalte, vor allem im Real Life, dann ist es erschreckend, wie viele Frauen mir ihre Angst vor ihren drohenden Partnern mitteilen, im Real Life. Sogar dann, wenn ich von außen besehen eher die Einschätzung hätte, dass die Frau in einer guten Position der Selbstverteidigung stände und sie sich das nicht unbedingt gefallen lassen müsste und es eigentlich auch nicht dazu passt, sich nicht zu wehren, auch scheinbar selbstbewusste, starke Frauen. Gerade solche Frauen neigen dann dazu, jeden hingereichten Arm anzunehmen, auch von Sekten und unseriösen Esoterikern. Je exotischer, desto attraktiver, während eine gute Frauenfreundschaft kaum etwas bewegt, obwohl ich dasselbe gesagt habe, aber eben nüchterner, desillusionierender. Erst wenn ein solcher Guru kommt und von bösem Zauber redet, wird über die eigene Position nachgedacht. Also sag ich: Stimmt, geh aus diesem Schatten raus, auch wenn man es rationaler formulieren könnte. Hauptsache: Geh! Nimm die Beine und und geh aus dieser Situation raus! Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. So kann also auch ein reichlich entlöhnter Sekten-Guru mitwirken am Guten, solange es nicht zu einer neuen Abhängigkeit kommt, auch wenn das Opfer Geld verliert. Es ist wohl eine vergleichbare Abhängigkeitsdynamik, die Frauen derart aushalten lässt im Gefängnis einer Beziehung.
 
Eine Frau und ein Mann kommen zusammen und verstehen sich gut. Sie unternehmen viele Ausflüge. Die gemeinsame schöne Erinnerung verbindet sie immer mehr. Sie kommen sich immer näher, gründen eine Familie und erbauen ein kleines Paradies für ihr geliebtes Kind. Das Kind wächst heran und hängt sehr an seinen Eltern, von beiden hat es viel Potenzial in die Wiege gelegt erhalten, von beiden erhält es Zuwendung und Liebe. Nun erwachsen geworden, fällt es ihm schwer, dieses schöne Daheim zu verlassen und eine eigene Existenz aufzubauen, doch sprüht es vor Ideen. Es will studieren und die Eltern möchten ihr Kind wie bisher unterstützen, das Kind steht für beide im Vordergrund.

Noch immer sieht ihr Haus bezaubernd aus, jedes Detail selbst geplant und umgesetzt. Um das Haus werden unschöne Mauern errichtet, das Haus wird immer mehr zu einem Verlies und Funkloch. Ein Blitz schlägt ein und verbindet sich auf unglückliche Weise mit der elektrostatischen Ladung im Haus. Die ganze Außenwelt scheint sich gegen dieses Daheim zu richten, was ein Ebenbild in der Beziehung der Ehepartner findet, die schon lange nur noch eine Idylle als Kulisse hochhalten für das Kind, weil nur das sie noch verbindet, das Kind und das Haus, das beide wollen. Der Mann muss erstmal ausziehen, aber er will zurück ins Haus und versucht, die Frau zu verdrängen. Ein schwelender Rosenkrieg im Garten, meine Rosen, deine Rosen. Das Kind soll möglichst wenig davon mitbekommen. Viele Heimlichkeiten. Beide hängen am Haus, keiner will gehen.

Ich sage zur Frau: "Geh, hänge nicht am Besitz, geh, sobald Dein Kind auch auszieht." Doch wollen beide Eltern Geld sparen, um das Kind im Studium zu unterstützen. Gerade jetzt könnten sie das Haus mit Gewinn verkaufen, aber beide hängen am Haus, so wie an ihrem Kind. Niemand will der Böse sein, niemand von ihnen will dem Kind die Zerstörung des geliebten Daheims zumuten.

Ja, so gehen viele Geschichten.
 
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Ein altes Zwergen-Muttchen und ein altes Zwergen-Väterchen leben zufrieden in einem kleinen Lebkuchenhaus, das gar lustig glänzt und glitzert und eine holde Maid anlockt. Mütterchen und Väterchen rufen vom glasierten Lebkuchen-Balkon aus:"Komm, Mädchen, sei unser Kind und hilf uns, denn unsere Kinder haben uns verlassen, wir sind ganz allein". Also tritt die holde Maid erfreut ein, ein einsames Waisenmädchen, und will sich herzlich um klein Mütterchen und klein Väterchen kümmern, die doch so ganz alleine sind.

Doch Väterchen hat gar viel Durst und will jeden Tag ein volles Fass Wein trinken, das Muttchen jeden Tag für ihn anschleppt in einem Schubkarren, sonst ist Väterchen ganz und gar nicht zufrieden!

"Mütterchen, ist das nicht zu viel für Väterchen?", fragt die holde Maid ganz blass, während Väterchen bäuchlings unter den Tisch gesoffen quitscht und quengelt, weil ihm nicht wohl ist: Ärmen und Beinchen ganz wund, weil im kleinen Lebkuchenhäuschen nun mal alles sehr klein und eng ist und er im schwankenden Schritt überall anschlägt, bevor er plumspend umkippt.

"Hilf mir, Mädchen, wir müssen ihn in sein Bettchen bringen, damit er seinen Schlummertrunk ausschnarchen kann!", ruft Mütterchen.

Väterchen ist aber gar schwer und Mädchen muss alles allein machen, während Mütterchen befielt: "Schieb und zieh, hier und dort." Jeden Tag, immerfort.

Ängstlich guckt Muttchen zuweilen durch das Gucklock der Haustür. "Nimm dich in Acht vor dem bösen Wolf, er will Väterchen holen und in ein Haus bringen, wo Väterchen sein Fässchen Wein nicht mehr bekäme. Dann wäre es aus mit dem lustigen Saufen und dem quickenden Rutschen auf dem Boden. Da bekäme er richtiges Essen wie die Menschen und werde am Ende noch so alt wie diese. Oh, bewahre!"

Und tatsächlich klopft Gevatter Wolf bereits an die Tür und krächzt mit verstellter Stimme: "Lass mich ein, Kindchen, Väterchen wartet auf mich!"
 
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Warum bloß erinnert mich das an den Film "Arsen und Spitzenhäubchen" mit Cary Grant und den zwei reizenden Tantchen? :whistle:

 
Und tatsächlich klopft Gevatter Wolf bereits an die Tür und krächzt mit verstellter Stimme: "Lass mich ein, Kindchen, Väterchen wartet auf mich!"

Immer wieder raunt Gevatter Wolf in lieblich säuselndem Kreidengejaul dem Väterchen auf dem zuckerglasierten Lebkuchenhochsitz-Balkon zu, doch Väterchen will nicht hören und hält den goldenen Hausschlüssel kichernd im Fäustchen, während es an seinem Weinfässchen nuckelt. Mütterchen ist gerade aus, um neue Weinfässchen heranzukarren. Die holde Maid soll unten aufpassen und niemanden einlassen, aber Mädchen mag nicht mehr. Es lockt die Freiheit, Gevatter Wolf ist so groß, stark und männlich, warum nicht mit ihm den Wald durchstreifen, weg aus diesem engen, in sich zusammenfallenden Zwergengrabverlies. Heimatlos war es und wird es wieder werden, aber wenigstens frei. Die Wildnis ruft! Starke Bäume mit tausend Geschichtsringen, starke Arme, die sie halten und sie tragen, kein Buckeln mehr für Väterchen und Mütterchen. Eine wilde Frau will sie fortan sein!
 
Die Wildnis ruft! Starke Bäume mit tausend Geschichtsringen, starke Arme, die sie halten und sie tragen, kein Buckeln mehr für Väterchen und Mütterchen. Eine wilde Frau will sie fortan sein!

Die Tür steht weit offen, die holde Maid ist entschwunden auf Nimmerwiedersehen, den starken Bäumen zu, die sie auffangen, bergen und schützen. Noch ist sie unerfahren und kämpft sich durch unbekanntes Dickicht auf unbekanntem Weg, bis sie auf eine Lichtung stößt, hell, ruhig, einladend.

Ein hübscher Bauersmann kommt ihr entgegen, der gefällt ihr ausgiebig gut. Da ist ein Blitzen in seinen Augen, das sie erröten lässt. Ihr Herz pocht in aufkeimender Hoffnung, während der Bauer sie fröhlich zu einer Quelle führt, um sie zu erfrischen und zu bewirten. Dem Mädchen geht das Herz auf vor Freude. Kann es sein? Darf sie hoffen? Oder ist es nicht wieder eine gefährliche Verlockung?

Von überall her kommen auf einmal seine Leute, die nach ihr greifen und sie zur Dienerin machen wollen. Das Gesicht des hübschen Bauern verschwindet in der Gruppe, auf einmal nur noch viele fordernde Gesichter und bestimmende Stimmen, die alle einem Tempel in der Nähe huldigen, einem fremden Gott, dem sie nicht dienen will.

Traurig entflieht sie und sucht wieder Schutz in den Armen der Bäume, klettert hoch zu ihren Wipfeln, dem Himmel entgegen, zum Schöpfer weinend, enttäuscht, wieder allein. War doch das Bürschchen so lieb und hübsch anzusehen, wie lustig blitzten seine Augen. Ihre Arme sehnsuchtsvoll in den Himmel gestreckt verwandelt sie sich in einen kräftigen, betenden Baum, der seine Kraft aus dem Boden der Mutter Erde holt und die labenden Kräfte des Himmels in sich aufnimmt.
 
Die größte Heilung, derer der Mensch bedarf, ist die Heilung seiner Beziehung zu Gott.
Rabbi David Kraus, Jerusalem
 
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Meine Schwester kam heute wie gerufen. Wir hatten ein interessantes Gespräch über Gott und die unterschiedlichen Glaubensrichtungen, wobei sie einen ähnlichen Konflikt mit widersprüchlichen Sichtweisen dazu erlebte und zum gleichen Ergebnis wie ich kam, nämlich die volle Konzentration auf den Schöpfergott und ein Abwerfen jeglicher unnötiger Dogmatik. Ihre innige Beziehung zum Schöpfer gebe ihr Geborgenheit und nehme ihr die Depressionen, bekannte sie freimütig, als wäre sie endlich angekommen im Heimathafen. Und so geht es auch mir schon länger. Einfach schön, wie wir diesbezüglich synchron wurden. Es ist eigentlich so einfach und befreiend. Und ich stehe damit nicht alleine in der Familie. :)
 
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