Lebensaufgaben versus freier Wille

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früchtle schrieb:
Inwiefern haben wir wirklich Lebensaufgaben zu lösen und bestimmte Erfahrungen zu durchleben? Oder wie groß ist der Einfluss des freien Willens auf unser Leben? Gibt es dann überhaupt irgendwelche Eckpunkte die vor der Geburt geplant wurden?

Ja, die gibt es.

Ich denke, dass man zwischen dem freien Willen auf Seelenebene und dem freien Willen laut Ego (Verstand) unterscheiden kann. So wie ich es erfahren habe, wird man erstmal völlig unbewusst in diese bestimmte Richtung der Seelenaufgabe/n gedrängt, geführt, geleitet, wie auch immer. Da kommt plötzlich Interesse für etwas, was vorher nie Thema war, da "drängt" es einen auf einmal, dieses oder jenes zu tun, lernen zu wollen etc.

Sich permanent gegen Lebensaufgaben aufzulehnen, kann man vermutlich machen, aber ob das Leben dann so freudvoll wird, ist eine andere Frage.

Eine sehr gute Kollegin, von der ich schon viel gelernt habe, sagte mal, wir würden von unserem Unterbewusstsein gesteuert. Sie hat recht.

LP
 
Es geht konkret um sogenannte Bereitschaftspotenziale, die man im Gehirn messen kann, bevor sich der Mensch für die dazugehörige Handlung bewusst entscheidet. Kritiker der Folgerung wenden ein, dass sich der Mensch auch bei vorhandenem Bereitschaftspotenzial noch gegen die Handlung entscheiden könne. Hintergrund ist wahrscheinlich, wie du richtig annimmst, der naturwissenschaftliche Glaubenssatz, Materie bringe Bewusstsein hervor. Der Fairness halber füge ich an, dass es durchaus rational ist, diesen Glaubenssatz als Tatsache zu behandeln.

Psychoanalytiker, Psychokulte und RHP-Magier arbeiten gerne mit einem bestimmten dümmlichen Pseudoargument, nämlich der Aussage: "Du akzeptierst meine Wahrheit nicht, weil du Angst davor hast." Obwohl die Bewertung einer Idee kein Wahrheitskriterium ist, heischen solche billigen Phrasen jede Menge Applaus, und wir sollten ihre Liebhaber nicht füttern, indem wir unsererseits mit Emotionen argumentieren. Daher stimme ich dir zwar zu, schließe mich aber nicht an.

Außer als Machtinstrument. Rede den Leuten ein, dass sie in Gefahr seien, und sie werden dich darum bitten, sie zu retten.

Naja, man kann z.B. an Hand der Motorik schon zeigen, dass einiges, was wir für eine bewusst entschiedene Handlung halten dies tatsächlich nicht ist.

Was wir wissen ist, dass das, was wir als Bewusstsein bezeichnen und hier z.B. kommuniziert auf dem Telencephalon fußt.

Jetzt kann man den Ablauf im Gehirn, der schließlich zu einer motorischen Aktion (Wasserglas nehmen) führt visuell darstellen und zwar nicht nur über ein EEG mittels (Aktionspotenziele), sondern auch bildgebend.
Und da sieht man, dass der Reiz, der zu der Motorik führt, bevor er im Telecephalon ankommt und sozusagen von uns als Entscheidung wahrgenommen wird mehrere Stationen im Gehirn bereits durchlaufen hat, die mit unserer Bewusstseinsbildung (nach obiger Definition) nichts zu tun haben.

Daraus allerdings (oder aus den Bereitschaftspotenzialen) einen freien Willen zu negieren finde ich persönlich sehr vorschnell. Mir scheint aber auch offensichtlich, dass wir nicht so frei sind, wie wir denken, dass wir unser Maß an Freiheit aber ausbauen können.

Eine Lebensaufgabe setzt eine Instanz voraus, die Aufgaben verteilt, uns also übergeordnet ist. Derartige Vorstellungen zurückzuweisen sind meiner Ansicht nach schonmal ein Schritt weg vom Schaftum.
 
Zuletzt bearbeitet:
früchtle;4372663 schrieb:
Inwiefern haben wir wirklich Lebensaufgaben zu lösen und bestimmte Erfahrungen zu durchleben? Oder wie groß ist der Einfluss des freien Willens auf unser Leben? Gibt es dann überhaupt irgendwelche Eckpunkte die vor der Geburt geplant wurden?

Hi früchtle,

ds ist so eine Huhn-Ei-Frage: kommt die Lebensaufgabe, damit wir sie bewältigen müssen oder bewältigen wir Lebensaufgaben, weil sie einfach so da sind?

Und auch die Frage danach, wer denn derjenige sein sollte, der sich soviel Mühe macht, für jeden Menschen Lernaufgaben zu stricken und sie einem dann in den Weg zu legen?

An einen großen Planer glaube ich nicht, eher, dass sich die Dinge aus sich heraus enwickeln und je nach dem, was Menschen von Natur aus und durch Erlebnisse mitgegeben wurde als Bewältigungsmöglichkeiten (Kraft, Strategien, Talente usw.), kommt der eine Mensch besser damit zurecht als ein anderer Mensch.

Das es einen freien Willen geben muss, gründet als Erkenntnis auf meine persönliche Erfahrung. Wie weit der geht, sei es in Interaktion mit den Mitmenschen oder sich selbst? Ich finde, er geht schon ganz schön weit.

LG
Any
 
polarfuchs schrieb:
Eine Lebensaufgabe setzt eine Instanz voraus, die Aufgaben verteilt, uns also übergeordnet ist. Derartige Vorstellungen zurückzuweisen sind meiner Ansicht nach schonmal ein Schritt weg vom Schaftum.

Zu glauben, dass "Mensch" das zu nehmen hätte, was ihm zugeteilt würde, ist ein Irrglaube.
 
was meinst Du denn.?
Von der Trennung in die Vereinigung von männlicher und weiblicher Kraft kreierte Realität. Wir kreieren meist männlich einseitig als Selbst-Angriff. Erst in der Vereinigung der beiden Kräfte, wirken wir göttlich, stimmig, wahrhaftig und harmonisch.

Man kann den Unterschied spüren und sich dann entscheiden, welcher Qualität man folgt.
 
Von der Trennung in die Vereinigung von männlicher und weiblicher Kraft kreierte Realität. Wir kreieren meist männlich einseitig als Selbst-Angriff. Erst in der Vereinigung der beiden Kräfte, wirken wir göttlich, stimmig, wahrhaftig und harmonisch.

Man kann den Unterschied spüren und sich dann entscheiden, welcher Qualität man folgt.

und wie ist das dann mit Homosexualität.?
 
Der Mensch verfügt über keinen freien Willen, denn dieser müsste frei von einer Motivation sein. Eine Erkenntnis, zu der schon Schopenhauer und Einstein gefunden hatte und die wird auch durch die Neurowissenschaften unterstrichen. Entscheidungen werden bereits getroffen, noch ehe sie überhaupt das Bewusstsein erreichen.

Was uns als "freier" Wille erscheint, ist ist lediglich die Wahl zwischen Lösung A oder B und selbst da melden sich noch die Lobbyisten aus dem Hintergrund zu Wort. Der freie Wille ist eine Illusion der menschlichen Selbstüberschätzung.


Merlin
 
und wie ist das dann mit Homosexualität.?
Hi Waldweg;-) Ich meinte die männliche UND weibliche KRAFT der Schöpfung, nicht sexuelle Vereinigung.
Doch ne gute Frage*g

Auch bei Homosexualität kann der eine Part mehr die männliche und der andere mehr die weibliche Energie leben, die sich dann vereinigt.

In uns sind ja gleichermaßen beide Kräfte vorhanden und vielleicht ist es auch ein Streben, diese Kräfte in einem SELBST ins Gleichgewicht zu bringen?

Auf homosexueller Ebene begegne ich der Seele, die mich faszniert. Ich möchte jemandem ganz nahe sein. Was sich da vereinigt, sind Seelen, keine Körperteile und der Orgasmus findet auf Seelenebene statt und drückt sich dann auch körperlich aus.

So, das zur Homosexualität*g
 
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Hi Waldweg;-) Ich meinte die männliche UND weibliche KRAFT der Schöpfung, nicht sexuelle Vereinigung.
Doch ne gute Frage*g

Auch bei Homosexualität kann der eine Part mehr die männliche und der andere mehr die weibliche Energie leben, die sich dann vereinigt.

In uns sind ja gleichermaßen beide Kräfte vorhanden und vielleicht ist es auch ein Streben, diese Kräfte in einem SELBST ins Gleichgewicht zu bringen?

Auf homosexueller Ebene begegne ich der Seele, die mich faszniert. Ich möchte jemandem ganz nahe sein. Was sich da vereinigt, sind Seelen, keine Körperteile und der Orgasmus findet auf Seelenebene statt und drückt sich dann auch körperlich aus.

So, das zur Homosexualität*g

ich fand dich langsam sympathisch' :) ;) :blume:
 
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