Leben und Tod

Zitat:Selbst wenn ein Glas nicht ausgeschüttet wurde, ist dies praktisch gleichbedeutend mit seiner Leere? Was ist das für eine Überlegung?

Das Glas wurde aber ausgeschüttet, denn entscheidend für Bewusstsein ist nun mal nicht das Überleben der meisten Zellen in einem Gehirn, sondern deren Aktivität. Gibt es Bewusstsein ohne Gehirnaktivität ist Bewusstsein ohne Gehirnaktivität möglich, und daraus folgt, dass das Ende von Gehirnaktivität nicht das Ende von Bewusstsein bringen kann, weshalb man dann fast notwendig weiterexistieren muss.
 
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Ich rekapituliere: Das Bewusstsein ist Konstrukt der Gehirnaktivität. Die erlischt, somit auch das Bewusstsein. Der Mensch ist aber noch nicht tot, das Glas noch nicht ausgeschüttet. Die Basis, das Gehirn an sich, wäre noch funktionsbereit. Der Körper wird reanimiert, das Gehirn lebt wieder auf, wie der Rest des Körpers, das Bewusstsein manifestiert sich. Das Gehirn füllt entstandene Lücken des Bewusstseins (Horror für das Bewusstsein ist alles, was nicht da ist), wie es es so gerne tut.
 
Zitat:Für mich sind ohnehin nur die Nahtoderfahrungen von Interesse, die nachweislich synchron mit einer elektrischen Inaktivität des Hirns auftreten. Dies wäre eine gute Evidenz für ein von den zerebralen Strukturen unabhängig existierendes Bewusstsein.

Das sind ohne Frage die interessantesten Fälle.

Und ich würde massiv bestreiten wollen, dass ausgerechnet klares Bewusstsein durch eventuell vorhandene Restaktivität verursacht werden soll, die sich unter der Schwelle der Messinstrumente befindet. Das ist gegen jede Vernunft.

Was den Rest deiner Ausführungen betrifft, wäre erst einmal zu demonstrieren, dass diese induzierten AKEs tatsächlich mit den Erfahrungen aus NTEs und normalen AKEs vergleichbar sind, und außerdem ist es auch denkbar, dass Drogen durch Veränderung des Bewusstseins reale AKEs verursachen, die mit NTEs eben vergleichbar sind. Eine reale Erfahrung in diesem Sinne muss sich nicht auf das Sterben beschränken und in der Tat gibt es diese Erfahrungen auch im harmloseren Zusammenhang.

LG PsiSnake
 
Zitat:Ich rekapituliere: Das Bewusstsein ist Konstrukt der Gehirnaktivität. Die erlischt, somit auch das Bewusstsein. Der Mensch ist aber noch nicht tot, das Glas noch nicht ausgeschüttet. Die Basis, das Gehirn an sich, wäre noch funktionsbereit. Der Körper wird reanimiert, das Gehirn lebt wieder auf, wie der Rest des Körpers, das Bewusstsein manifestiert sich. Das Gehirn füllt entstandene Lücken des Bewusstseins (Horror für das Bewusstsein ist alles, was nicht da ist), wie es es so gerne tut.

Ist das so? Wenn du aufwachst generierst du also Pseudoerinnerungen, weil du dich nicht an die ganze Nacht erinnern kannst? Ich jedenfalls nicht. Und wenn wir uns erinnern, dann liegt das daran weil wir geträumt haben. Und ich zumindest weiß ganz genau, dass meine Träume real waren, und nicht beim Aufwachen "ausgedacht". Und die Erinnerungen in so einem Fall sind oft sogar sehr eindrücklich.

Etwas zu vergessen ist viel wahrscheinlicher, und das könnte auf die Leute zutreffen, die sich nicht an ein NTE erinnern können.
 
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Ja, das ist so, du hast ja auch real geträumt... wo ist das Problem? Wenn du schläfst ist da ja was, wenn du aber kein Bewusstsein hast aufgrund mangelnder Gehirnaktivität nicht, dann werden Pseudoerinnerungen generiert. Alles klar, oder?

Vergessen heisst nicht, das es nicht vorhanden wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Annahme ist ad hoc. Eher ist es doch so, dass man sich an nichts erinnert wenn das Gehirn etwas abbekommen hat. Da reicht selbst ein Schlag bei dem man noch nicht einmal das Bewusstsein verliert (siehe Kramer im Fußball-WM-Endspiel :D)

Außerdem beschreiben Leute zum Teil auch Dinge die real passiert sind.
 
Das sind ohne Frage die interessantesten Fälle.

Ausgesprochen interessant ist auch die Studie von Dr. Sam Parnia, die man auch schon bezüglich OBEs durchgeführt hat: "In den Krankenzimmern wurden Bilder so platziert, dass sie vom Krankenbett aus nicht gesehen werden können. Bei der Reise durch den Raum, von der die Patienten berichten, müssten sie aber auffallen. Ergebnisse der Studie liegen noch nicht vor." (Quelle: http://www.aerzteblatt.de/nachricht...erkapnie-erklaert-Nahtod-Erfahrungen?s=parnia).
 
Deine Annahme ist ad hoc. Eher ist es doch so, dass man sich an nichts erinnert wenn das Gehirn etwas abbekommen hat.
Nö, das kann so sein, ist aber nicht der alleinige Grund. Manchmal wird auch einfach was vom Bewussten erkennen versteckt. So wie man gerne Erinnerungsstücke sicher wegschliesst, obwohl sie in der offenen Wohnung genauso sicher vor dem Verschwinden wären.
 
Zitat:Ausgesprochen interessant ist auch die Studie von Dr. Sam Parnia, die man auch schon bezüglich OBEs durchgeführt hat: "In den Krankenzimmern wurden Bilder so platziert, dass sie vom Krankenbett aus nicht gesehen werden können. Bei der Reise durch den Raum, von der die Patienten berichten, müssten sie aber auffallen. Ergebnisse der Studie liegen noch nicht vor."

Ja, ist selbstverständlich eine gute Idee.
 
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Klinisch tot = keine Herzaktivitäten und keine Gehirnaktivitäten mehr. Normalerweise werden Hirnaktivitäten nicht gemessen, d.h. nicht in allen OPs. Achja ... im Laufe meines Lebens hatte ich (leider) mehr als eine NTE.
 
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