Leben und Tod

PS: Neuronale Speicherung von Informationen/Erinnerungen und die Erzeugung klarer Halluzinationen und Illusionen sind elektrochemische Prozesse, wie sie auch im Rest des Körpers vorkommen, dem ein 'technisch'-biologisches System zu Grunde liegt. Die Natur funktioniert im Grunde immer gleich. Die Verarbeitungsprozesse von Maschine und Gehirn mögen sich unterscheiden, aber elektrische Impulse sind elektrische Impulse...

Exakt. Und genau diese elektrischen Aktivitäten des Gehirns wären im Elektroenzephalogramm sichtbar. Wie ich sagte.
 
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Exakt. Und genau diese elektrischen Aktivitäten des Gehirns wären im Elektroenzephalogramm sichtbar. Wie ich sagte.

Du sagtest auch: Zwar wurde bei den Patienten in der zitierten Studie keine Elektroenzephalografie durchgeführt.

Zudem, eben, wäre dort nichts, wirds vom Hirn später gefüllt. Wir sehen Gesichter wo keine sind. Wir sehen Dinge, wo keine sein sollen. So ist es nun mal... das macht das Gehirn.
 
Wann ist der biologische Tod eingetreten? Bei Herzstillstand? 3 Minuten danach? 5 Minuten danach? Wenn keine Reanimation mehr möglich ist? Solange der Körper wieder reanimiert werden kann, war er noch nicht Tod...
 
Wann ist der biologische Tod eingetreten? Bei Herzstillstand? 3 Minuten danach? 5 Minuten danach? Wenn keine Reanimation mehr möglich ist? Solange der Körper wieder reanimiert werden kann, war er noch nicht Tod...

Diese Frage habe ich ja selbst bereits des Öfteren gestellt. Die Definition des Todes hat in der Historie Modifizierungen erfahren! Jedoch kann man festhalten: Aus neurowissenschaftlicher Sicht bildet die neuronale Aktivität des zentralen Nervensystems die Basis der diversen Bewusstseinszustände. Sind also keine Hirnströme mehr messbar, ist das zerebrale Fundament des Bewusstseins offenbar inaktiv, sodass es in der Phase einer EEG-Nulllinie nicht zu bewusstem Erleben kommen kann. Andersnfalls muss das Bewusstsein einen anderen Ursprung haben.
 
Das Bewusstsein wird wohl nicht mehr funktionieren, was nicht bedeutet, dass die Gehirnzellen nicht mehr zur Aktivität bereit wären. Ein Leiter ist nicht kaputt, nur weil er nicht mehr leitet (nichts mehr zu leiten hat). Das Konstrukt der Impulse wird demnach gerade nicht bestehen, jedoch deren Fundament. Solange dies intakt steht, kann darauf gebaut werden.

Modifizierung über Zeit würde ich dies nicht nennen. Die Definition wurde nicht modifiziert, sondern neu ausgelegt. Und man hat die Neuauslegung offenbar noch nicht beendet.
 
Wenn demonstriert würde (wofür es Indizien gibt), dass komplexe Wahrnehmungen und kognitive Vorgänge stattfinden, wenn das Gehirn abgeschaltet ist, dann würde das bereits demonstrieren, dass das Bewusstsein von Gehirnaktivität nicht notwendig abhängig ist.

Selbst wenn derjenige nicht als wirklich tot gelten kann, ist die Erkenntnis praktisch gleichbedeutend mit einer Weiterexistenz.

Und die Idee, dass solche Vorgänge, wie sie in Nahtoderlebnissen beschrieben werden, aufgrund von Gehirnaktivität passieren sollen ist äußerst mutig. Gerade das Bewusstsein schaltet sich bei Unterversorgung äußerst schnell ab, wenn wir das von außen betrachten. Und plötzlich sollen dann nachher Erlebnisse folgen, die von den Leuten als besonders klar beschrieben werden?

LG PsiSnake
 
Ich harre der Resultate diesbezüglicher Studien.
Die schwierig durchzuführen sein werden. Ist ein Komapatient bei Bewusstsein? Elektrische Impulse in einem Gehirn definieren noch keinen Bewusstseinszustand.

Selbst wenn derjenige nicht als wirklich tot gelten kann, ist die Erkenntnis praktisch gleichbedeutend mit einer Weiterexistenz.
Selbst wenn ein Glas nicht ausgeschüttet wurde, ist dies praktisch gleichbedeutend mit seiner Leere? Was ist das für eine Überlegung?
 
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Und die Idee, dass solche Vorgänge, wie sie in Nahtoderlebnissen beschrieben werden, aufgrund von Gehirnaktivität passieren sollen ist äußerst mutig. Gerade das Bewusstsein schaltet sich bei Unterversorgung äußerst schnell ab, wenn wir das von außen betrachten. Und plötzlich sollen dann nachher Erlebnisse folgen, die von den Leuten als besonders klar beschrieben werden?

Für mich sind ohnehin nur die Nahtoderfahrungen von Interesse, die nachweislich synchron mit einer elektrischen Inaktivität des Hirns auftreten. Dies wäre eine gute Evidenz für ein von den zerebralen Strukturen unabhängig existierendes Bewusstsein.

Viele der im Kontext von Nahtoderfahrungen in Erscheinung tretenden Phänomene lassen sich heute neurologisch nachvollziehen und erklären. Beispielsweise ist seit Längerem bekannt, dass eine elektrische Stimulation des Parietallappens von Epilepsie-Patienten zum Gefühl des Austritts aus dem eigenen Organismus führen kann. Spezielle Drogen wie Ketamin oder Ibogain können eine Dissoziierung von Körper und Geist generieren, was im Falle des Ketamins wahrscheinlich durch eine Interaktion mit den Rezeptoren von Neuronen zusammenhängt, an die normalerweise der Neurotransmitter Glutamat bindet. Auch Bei Hypoxien und hypertrophen CO2-Mengen im Gehirn kann es zur erheblichen Glutamat-Emission mit den gleichen Effekten kommen.

Nahtoderfahrungen können also oftmals als Resultat einer zerebralen Verarbeitungsstörung angesehen werden. Diese Dysfunktionen betreffen vor allem die Hirnareale, die für Selbstbewusstsein und Selbstwahrnehmung sowieo für die Verwertung sensorieller Signale zuständig sind (parieto-temporale Schnittstelle).

Diese neurowissenschaftlichen Explikationen von Sterbeerlebnissen schließen ein reales Fortleben nach dem Tode aber nicht aus.
 
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