An Sumsi
Den Tod zu überwinden bedeutet ja, nichts Ursprüngliches zu vergessen.
Und meine Motivation war von Anfang an, meinen androgynen Zwilling
nicht aus dem Auge zu verlieren als wir uns vor vielen Jahrtausenden
genauso Vergegenständlichten, wie alle Menschen. Diese Trennung war
mir ein Gräuel, und daraus hat sich meine weitere Handlungsweise
abgeleitet, die natürlich Sprunghaft und skurril wirken muss.
Die Lebensanzahl, die ich genannt habe teilt sich in jeweils
männliche und weibliche Leben. Bemerkenswert ist, dass es eine
ungerade Zahl ist. Also bleibt als letztes Leben ein duales
Erdenleben zum Abschluss, in dem alle männlichen und weiblichen
Leben bewusst vereinigt sind. Ob ich das nun als Mann oder Frau
lebe, das ist noch nicht entschieden, aber ich neige dazu, dass ich
diesen allerletzten Part meinem weiblichen Dasein überlasse.
Was das Fegefeuer anbelangt, da hast du Recht, dass bereits im
Leben sich durch Untaten die Sinne verdunkeln, aber durch das
Fegefeuer muss sich ein Mensch diesen Vollbewusst gegenüberstellen,
und das schmerzt. Dazu kommt, dass diese Reinigung einfach deshalb
notwendig ist, weil ein Mensch seine irdischen ungelösten Probleme
nicht mit in den menschlichen Ursprung mitnehmen kann. Diese haften
sich aber wieder an einen, wenn man erneut zur Geburt kommt, und so
kommt es, dass das alte Ego, wie du sagen würdest, genau da weitermacht,
wo es im letzten Leben aufgehört hat. Mir scheint es dabei einen
Unterschied zu geben, dass das Ego eines Mannes nicht in das Leben
einer Frau mitgenommen wird, also die Anhaftung solange wartet, bis
man wieder ein Mann wird, und bis Frau wieder Frau wird.
Da muss ich dir wieder Recht geben, denn die fehlende Einsicht
und die Scham vor ungelösten Taten, und gerade jenen, die das
ausnutzen, sind das schlimmste Übel, das es auf der Welt gibt. Ich
mache wie Du nicht die Opfer dafür verantwortlich, sondern die
Verführer, von denen man jeden auch mit dem Namen Luzifer ansprechen
könnte, soweit sind diese Menschen schon hinabgesunken. Ich habe das
ja ein wenig an meinem eigenen Schicksal beschrieben. Letztendlich
muss ein Mensch sich daraus aber ganz Bewusst herausheben, wenn er
in diese Fänge hineingeraten ist. Ein unbefangenes Beispiel
kann da schon hilfreich sein, um überhaupt zu bemerken, was da vor
sich geht. Da auch ich es aus meinem eigenen Hades herausgeschafft
habe, gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass viele andere es auch
irgendwie hinbekommen, was mit der Grund ist, dass ich mich mit
Angriffen heute zurückhalte, denn Provokation erzeugt nur Schlimmeres.
Ich bin sowieso davon überzeugt, dass die schlimmste Strafe für
solche Menschen die der wahren Erkenntnis ist, und das wünsche
ich Grundsätzlich jedem, ob Gut oder Schlecht.
Ich sehe, dass du dir das Wesen des menschlichen Ursprungs bewusst
machst, denn die Fragen richten sich danach aus, wie in einem alles
überschauenden Jetzt und Hier- ; Vergangenheit und Zukunft in der
Gegenwart eingehen, egal wo diese ist. Das, was du als Jetzt-Moment
beschreibst, das habe ich bisher nur in meinem Ursprung in seiner
Vollendung erlebt, was wohl auch der Erkenntnisbogen ist, der sich
zwischen uns beiden spannen will. Leider geht es aber nicht nur um
die Klarheit des Seins, sondern es geht gegenwärtig um die irdische
Verkörperung des menschlichen Ich,s bis zu seiner Vollendung im
ursprünglichen Sinne. Dazu gehört auch ein lebendiges androgynes
Zwillings-Ich, welches im Unverständnis wie ein polarisierendes
Gegenstück wirkt, das bis zum Tode hin unerträglich werden kann, wenn
es zugleich auf der Erde lebt. Also ohne dieses Zwillings-Ich zu
berücksichtigen, ist das, was du dir vorstellst, nur für dich und
dein Bewusstsein in deinem menschlichen Ursprung machbar, ( das ist
nicht Gleichzusetzen mit dem übersinnlichen Dasein ) wenn du beginnst,
alle deine eigenen Erdenleben inhaltlich einzubeziehen, ob Männlich
oder Weiblich. Dann erledigt sich auch das Vergangene und Künftige.
Wenn du diesen Zustand im Erdenleben erringen willst, dann muss
dir das alles hier so bewusst werden, wie es im Ursprung nach dem
Tode so selbstverständlich ist. Deshalb ist es so entscheidend, dass
sich ein Mensch sein höheres männliches oder weibliches Ich erschließt,
und danach das Gegenstück, um in eine duale Androgynität hineinzugelangen.
Dieser Zustand allein kann die nötige Freiheit und Unbefangenheit bieten,
um in vollkommener Klarheit, ja Reinheit, eine weitere Befleckung seines
Wesens zu verhindern. Leider stehe ich selbst nicht in diesem Zustand,
obwohl mir der Weg dahin schon bewusst ist. Was mein Ursprungs-Bewusstsein,
an das ich mich zum Glück erinnere, also so lässig vollzieht, das ist mir
im Erdenleben bisher nicht möglich. Ich stimme dir zu, dass ich dieses ursprüngliche Glück, von dem du wohl selber Kenntnis besitzt, gerne auch
hier in diesem Leben in dieser Gegenwart genießen würde. Für deine
Antworten und deine Frage bedanke ich mich ganz herzlich.
Liebe Grüße von Alwin