Da der Thread zufällig hochkam...
Der Unterschied zwischen Mensch und Tier ist, dass der Mensch ein Individuum ist, während die Liebe eines Menschen zu einem Tier es gerne zu einem Individuum erheben will. Das Tier aber ist kein Individuum, sondern gehört seiner Art an. Dort geht das, was das Tier auf der Welt ausmachte, ein. Vermutlich wird deshalb beim Tod eines Tieres traditionell von einem "Eingehen" gesprochen.
Das durfte nicht kommen, hier bekomme ich regelrecht die Krise. Natürlich sind Hunde (natürlich auch andere, höhere Tiere, aber mit Hunden lebe ich halt zusammen) Indivuen und zwar ausgeprägte. Selbst bei Welpen, die wenige Tage alt sind und nur nach ihrer Nase beginnen, die Umwelt zu erkunden, sind schon mehr als deutliche, individuelle Unterschiede im Charakter und der Mentalität festzustellen.
Sobald sie älter werden, entwickelt sich ihre Persönlichkeit, nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen inkl. "Ich-Begriff", den der Mensch ja so gerne für sich selbst reklamiert. Wie wir haben sie eine Seele, oft sogar eine sehr starke, manchmal gütig, manchmal etwas kratzbürstig, im Alter weise.
Und ja, am Ende aller Zeit ist ein Hundemensch (das geht sehr viel tiefer als nur Hundebesitzer zu sein) mit seinen geliebten Tieren wieder zusammen, egal wo das sein mag, in einem wie auch immer gearteten Jenseits oder auch im Nichts. Es sind vereinte Seelen, die nichts und niemand zu trennen vermag. Das
glaube ich nicht nur, dessen bin ich mir unerschütterlich gewiß!
Die Augen sind der Spiegel der Seele, unübersehbar, oder wie sagte Victor Hugo?
"Schau dir den Blick deines Hundes an: Kannst du immer noch behaupten, er hätte keine Seele?"
Btw., ich habe genügend Hundeaugen gesehen, in denen mehr Kraft und Persönlichkeit stand als bei manchem Menschen!
"Ich will den Himmel nicht betreten, wenn dieser Hund nicht mit mir kommt", sagte König Yudhistiras. Indra, der Gott sprach: "Heute noch wirst du Unsterblichkeit, Erlösung und unvergängliche Glückseligkeit gewinnen. Du begehst keine Sünde, wenn du diesen unreinen Hund zurückläßt."
 "Nein", beharrte Yudhistiras, "nicht für alle Schätze des Himmels will ich diesen Hund im Stiche lassen, der meinen Schutz gesucht hat, mir treu ergeben war."
(Mahâbhârata, indisches Nationalepos)
LG
Grauer Wolf