Leben Nach dem Tod! Wie geht es weiter?

Nach dem Tod ist es aus, Schluß, vorbei.

Warum sollte es weitergehen? Im Grunde ist der Glaube (und damit der Glaube an ein Leben nach dem Tod, worauf jede Religion basiert) nichts anderes als eine Exit-Strategie unserer Spezies, weil der Zustand des Todes unser Vorstellungsvermögen übersteigt und die Menschen noch eine Hoffnung brauchen.
Nicht mehr...

Aha, die materialistische Anschauung.

Mein Religionslehrer hat einmal etwas interessantes gesagt:

Angenommen ich glaube an Gott und es gibt ihn wirklich, dann hab ich auf das richtige Pferd gesetzt. Angenommen ich glaube an Gott und es gibt ihn dann nicht, dann ist das nicht weiter tragisch, weil ja nichts mehr kommt. Angenommen ich glaube nicht an Gott und es gibt ihn aber ... dann ist das nicht ganz optimal.

Es macht also Sinn an Gott zu glauben, weil daraus die geringsten Nachteile entstehen *ggg*. Wobei rein logisch müsste ich eben das Leben total auskosten, wenn nicht sogar ausbeuten, damit ich auf meine Kosten komme ... und die meisten westlichen Menschen leben ja auch so ... über ihren Verhältnissen (Ressourcenverschwendung). Ich wäre ja auch wirklich dumm, mir nicht das größte Stück vom Kuchen abzuschneiden. Nur dann bin ich ein würdiger Gewinner! All die anderen sind Versager. Ich spiele dann das Spiel am besten von allen.

Problematisch sind die karmischen Gesetze und das passt jetzt gut zu dem, was mein Religionslehrer gesagt hat. Denn wer nicht an ein Weiterleben glaubt, der ist möglicherweise davon überzeugt, nicht ernten zu müssen, was er/sie gesät hat, weil es ja dann vorbei ist. Das ergibt einmal ein böses Erwachen. Es empfiehlt sich in dieser Hinsicht so zu handeln/sprechen/denken, als gäbe es ein Danach.

lg
Topper
 
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Naja ... andererseits ... wenn ich wirklich total davon überzeugt bin, dass es nichts mehr gibt, dann wär ich wirklich dumm, würde ich mir nicht das größte Stück vom Kuchen abschneiden!!! Nur dann bin ich ein würdiger Gewinner! All die anderen sind Versager. Das sagt die Logik.

Nein, die Logik sagt, daß ich keinen Gott brauche, um versuchen zu sollen, mit meiner Umwelt gut auszukommen, ein netter Mensch zu sein, für meine Mitmenschen da zu sein.

Und ich wollte nachher gar keine Rechnung, weil ich gar nicht so berechnend wäre und meine "Güte" oder nicht ausbezahlt bekommen wollte.

Braucht es wirklich eine Angst vor einem Gericht, daß ich mich ordentlich benehme? Oder sollten wir nicht eher aus freien Stücken einfach menschlich sein?

Im Übrigen denke ich, daß jeder, der viel Zeit mit Gott verbringt, einen erheblichen Teil seines kostbaren Lebens verschwendet.
Das kann er nachher sicher nicht mehr aufholen.

Aber jedem das Seine. Wichtig ist, ein guter Mensch zu sein. Ob gläubig oder Atheist. ;)
 
Aber jedem das Seine. Wichtig ist, ein guter Mensch zu sein. Ob gläubig oder Atheist. ;)

Diesen Satz kann man gar nicht oft genug unterstreichen :)

Wir leben nun einmal momentan hier auf der Erde. Für ein Weiterleben nach dem Tod gibt es leider keine gesicherten Anzeichen. Ich glaube dran, andere tun es nicht. Es spricht natürlich nichts gegen einen Austausch von Meinungen und Ansichten.

"Interessant" finde ich dabei, dass mir Meinungsäußerungen gegen ein Jenseits unangenehm sind. Es sind bereits mir nahe Menschen gestorben, und jeder Satz im Sinne von: "Es gibt kein Jenseits!!!" fühlt sich für mich so an, als wolle man diese Menschen nochmal umbringen. Ich muss mir dabei ins Gedächtnis rufen, dass das weder die Absicht von Atheisten ist, noch liegt es in deren Macht, sollte mein Glaube an ein Weiterleben wahr sein.

Was passieren wird, wird passieren. Daran wird weder mein Glaube etwas ändern noch die Einstellung von Atheisten. Wenn es das Weiterleben nach dem Tod gibt, werden einige sich ziemlich wundern, wenn sie eines Morgens tod aufwachen. Wenn nicht, wird nichts von mir übrig bleiben, was diesen Umstand bedauern wird. Ein Zustand, der schlicht nicht vorstellbar ist... was leider nichts heißt.

Viele Grüße
Joey
 
Wenn nicht, wird nichts von mir übrig bleiben, was diesen Umstand bedauern wird. Ein Zustand, der schlicht nicht vorstellbar ist... was leider nichts heißt.

Und genau dieser Zustand macht einem Atheisten wie mir manchmal Angst.
Weil es etwas unbegreifliches ist. Weil wenn etwas meinen Denkhorizont überschreitet, es verunsichert.

Andererseits aber: Vor der Geburt haben wir auch nicht existiert. Hat scheinbar auch nicht wehgetan. :D
 
Nein, die Logik sagt, daß ich keinen Gott brauche, um versuchen zu sollen, mit meiner Umwelt gut auszukommen, ein netter Mensch zu sein, für meine Mitmenschen da zu sein.

Und ich wollte nachher gar keine Rechnung, weil ich gar nicht so berechnend wäre und meine "Güte" oder nicht ausbezahlt bekommen wollte.

Braucht es wirklich eine Angst vor einem Gericht, daß ich mich ordentlich benehme? Oder sollten wir nicht eher aus freien Stücken einfach menschlich sein?

Im Übrigen denke ich, daß jeder, der viel Zeit mit Gott verbringt, einen erheblichen Teil seines kostbaren Lebens verschwendet.
Das kann er nachher sicher nicht mehr aufholen.

Aber jedem das Seine. Wichtig ist, ein guter Mensch zu sein. Ob gläubig oder Atheist. ;)

Hallo Quargelbrot!

es ist schon witzig wie göttlich deine Ideale sind :) Es gibt viele Menschen die sind ziemlich scheinheilig ... und das scheinst du ja nicht zu sein.

Ansonsten was ich so allgemein denke ...

Gott ist genaugenommen ja keine einzelne Person, wie man sich das als Kind vorstellen mag. Das ist nur der Versuch etwas zu begreifen was man nicht begreifen kann. Es ist ein Versuch das Formlose in eine Form zu bringen ... wobei ja auch die Form mehr oder weniger Göttlich sein kann ... halt manifestiert und auf seine Weise auch schön.

Das Problem ist, dass unser Verstand nur mit "greifbaren" Dingen arbeiten kann. Alles was wir mit unsren 5 Sinnen wahrnehmen können ist "echt". Dabei ist das was wir sehen ja nur eine Art Projektion, wie es z.B. der Wissenschaftler und Philosophe Sheldrake beschreibt. Die Bilder, die wir sehen entstehen in unserem Gehirn ... sie kommen nicht von aussen sondern werden im Gehirn erzeugt ...

Alles ist ein Geflecht aus Illusionen. Es ist wie ein Traum, den man für das wahre Leben hält. In dem Augenblick, wo man ihn erlebt, erkennt man die Wahrheit dahinter nicht. Man ist so eingenommen von dem, was man erlebt ... von den Gefühlen ... von bestimmten Situationen, dass man nicht dahinter blicken kann, was WIRKLICH ist. Unser Bewusstsein ist so fixiert auf die 5 Sinne ... dass die gesamte Aufmerksamkeit in diesen Traum fließt, den wir Leben nennen. In diversen Schriften, werden die 5 Sinne deswegen als die 5 Diebe bezeichnet *ggg* weil sie die Menschen der Wahrheit berauben und er glaubt dann zuletzt sogar: Ich bin der Körper!

Einmal hatte ich die Gnade mich ohne physischen Körper erleben zu dürfen. Ich hab in diesem Augenblick einfach gewusst ohne Körper existieren zu können. Freilich war das auch eine Form von Illusion ... aber es war der Wahrheit schon viel näher ... wer oder was wir sind ... davon haben wir ja nicht die geringste Ahnung ... und nicht das geringste Verständnis! :)

lg
Topper
 
Und genau dieser Zustand macht einem Atheisten wie mir manchmal Angst.
Weil es etwas unbegreifliches ist. Weil wenn etwas meinen Denkhorizont überschreitet, es verunsichert.

Andererseits aber: Vor der Geburt haben wir auch nicht existiert. Hat scheinbar auch nicht wehgetan. :D
Ja, aber nur weil du dich nicht an etwas erinnern kannst, heisst es noch lange nicht, dass es vorher nichts gegeben hat :)

Ich kann mich z.B. am Morgen kaum an (alle) meine Träume erinnern, obwohl ich sie am selben Tag erlebt haben muss. Von einmal weiß ich, weil ich besondere Energie dafür aufgewendet hab, da hatte ich 8 unterschiedliche Träume ... und es ist ziemlich wahrscheinlich, dass das jede Nacht der Fall ist. Und ich erinnere mich meist nicht an diese Sachen. Diese Erlebnisse und Bilder waren in meinem Kopf und ich habe sie erfahren ... und doch kann ich mich jetzt nicht mehr daran erinnern. Aber im Unterbewusstsein ist alles gespeichert ... wie bei einer Festplatte ... auch wenn die eingeht, gibt es Spezialisten, die können Daten wiederherstellen, die einmal auf die Festplatte "geprägt" wurden. Genauso gibt es Rückführungen, die viele Dinge zutage fördern, die ziemlich faszinierend sind.

lg
Topper
 
Erst mal, ich weiß nichts über den Tod.

Zweitens, ich lebe hier und jetzt. Was kümmert mich also der Tod, der in weiter Ferne, aber auch in nächster Sekunde passieren kann.

Dennoch mach ich mir auch so meine Gedanken, - ab und zu halt.
Es wird ja viel über Wiedergeburt geredet. Ist meines Erachtens schwer nachvollziehbar, denn woher kommen die vielen Neugeborenen? Okay, von anderen Planeten, - wäre möglich.
Na gut, wenn Wiedergeburt - gehts dann immer weiter und weiter und weiter? Oder ist auch mal Schluss und ich kehre endlich heim ins Nirvana?

Aber wie auch immer, TopperHarley's Religionslehrer hats wunderbar auf den Punkt gebracht!
 
Hallo Serenade,

hier Religionslehrer Topper :)

Was kümmert mich also der Tod? Ist eine berechtigte Frage. Das Interessante ist ... wenn sich ein Mensch in äußerst glücklichen Lebensumständen befindet, dann ist er so tief in die Illusionen des Lebens verstrickt, dass ihn die Wahrheit hinter allem wahrscheinlich kaum interessiert, weil er ja eh alles zu haben glaubt. Er hat eher Angst etwas zu verlieren, als auf eine bessere Zukunft zu hoffen. Er lebt jedenfalls in seinem Märchenschloß und alles ist eitle Wonne. So erging es auch Buddha bis er den Palast verließ und erstmals mit dem vielen Leid der Menschen konfrontiert wurde.

Erst über das Leiden beginnt der Mensch überhaupt nach einem Ausweg (aus seiner verzwickten Lage) zu suchen. Erst dann ist er bereit sich mit dem Tod auseinanderzusetzen. Es ist das Streben nach einer besseren Zukunft, das Streben nach Glückseligkeit, die es hier auf der Erde nicht gibt. Jeder Mensch hat in sich dieses Streben nach Glück und wir werfen Dinge nach einer Zeit wieder weg ... und sogar Menschen, weil wir erkennen, dass sie nicht dem wahren Glück entsprechen nach dem wir uns so sehr sehnen ... oder wo wir erahnen, dass es so etwas gibt.

Der Irrtum ist eben, dass wir das Unendliche im Endlichen suchen. Die Frage von Tod und Wiedergeburt ist jedenfalls auch eine Frage des eigenen Glücks ... und mir kommt es so vor, dass der scheinbar Glückliche und in die materielle Welt verstrickte Mensch vor der eigentlichen Wahrheit davonläuft. Er wird leiden müssen ... und er wird wiedergeboren werden müssen. Und damit legt er sich selber die schlimmste Bestrafung aller Bestrafungen auf. Das selbstgeschaffene Fernsein vom Göttlichen erachtete Hermes als die schlimmste Bestrafung. Wir berauben uns dadurch selber der schönsten Momente, die es gibt ... der Einheit mit dem EINEN.

lg
Topper
 
Lieber Herr Religionslehrer!

Ja, ja, der scheinbar Glückliche und der in die materielle Welt verstrickte Mensch, der vor der eigentlichen Wahrheit davonläuft!
Aber was ist die eigentliche Wahrheit, wenn nicht, dass alles veränderlich und vergänglich ist in der "Erscheinungs-welt"?
Was wir heute glauben zu be-sitzen, ist morgen vielleicht gar nicht mehr da, oder es hat sich so sehr verändert, dass wir es gar nicht mehr wieder erkennen.
Wozu dann be-sitzen oder fest-halten?

Wir sind Wanderer des Lebens, Strolche, die nur herumziehen. Nur schade, dass es noch nicht alle Menschen erkannt haben...

Loslösen! DAS Thema!
 
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Ja das ist DIE Kunst, denn das Leben ist ein Fluss und wenn man sich mit ihm treiben lässt passiert alles sehr spielerisch. Vieles geschieht plötzlich von selbst. Als wäre die Natur mein getreuer Diener, führt sie all die Dinge an mich heran, die für mich von Bedeutung sind. Und ich erfülle meine, mir zugedachte Rolle.

Wenn das bloß so einfach ginge :)

lg
Topper
 
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